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Paderborn gegen das Kopfballungetschauner

oder

Kerzen + Kopf = Happy Ende

Vorwort

Liebe Leser, was sollen wir von einem solchen Spiel berichten? Es ist wohl eine der Besonderheiten des Millerntors und der Art des Fußballs, die in diesem zelebriert wurde. Immernoch bemerkenswert, dass das 2-2 nach einem grottigen Spiel in einem Duell zweier Mannschaften, die im unteren Mittelfeld der 2. Liga herumkrebsen, mehr gefeiert wird, als das legendäre 2-1 des Ole Gunnar Solskjær 1999.

Wir gönnen einem Spieler wie Tschauner das Spektakel von tiefstem Herzen, man kann seiner St. Pauli-Werdung richtig folgen. Und so sei auch hier auf das tolle Foto des Blogkollegen verwiesen, welcher die Minute dieses Wahnsinns einfängt. Als Fußballfan wird man diesen Moment wahrscheinlich nur ein einziges Mal in seinem Leben erleben. Schön, dass wir dabei sein durften.

Stadionverbot für alle!

Könnt ihr euch vorstellen, dass Menschen, die im Umfeld des FCSP arbeiten, gestern übel gelaunt waren? Wir schon. Zwei verbitterte Menschen, die als sogenannte szenekundige Beamte tätig sind, haben sich wahrscheinlich gleich gestern morgen beim DFB ausgeheult, wie böse die FCSP-Fans sind. Haben diese doch massenweise und unter „Hooligans, Hooligans“-Rufen verbotene Pyrotechnik gezündet. Mal sehen, was nun auf unseren Verein zukommt. Sollte er eine Strafe bekommen und/oder unsere verbitterten Menschen Stadionverbote fordern, dann hoffen wir auf Rückgrat. Und wenn man schon nicht juristisch gegen den DFB vorgehen will,, dann empfehlen wir die fällige Strafe bar und in Centstücken zu bezahlen. Nachzählen können die aber selber da in Frankfurt.

Ein dickes Lob an alle, die auf „Das ist aber verboten!“ scheißen und einfach das gemacht haben, worauf sie Bock hatten. Dieses ganze „Das könnte den sportlichen Etat belasten!“-Argument ist für die Katz. Denn, wer will schon sportlichen Erfolg haben, wenn man ihn nur in Plastik bekommt? Hoffentlich niemand, der den FCSP in seinem Herzen tätowiert hat. Ja, es gibt keinen richtigen Fußball im falschen DFB, aber ein bisschen Widerstand, ein bisschen Demokratie von unten, ein bisschen „non established“ müssen wir als Fans uns erhalten, wenn es nicht mal mehr die Vereinsführung schafft.

Aber es gibt wichtigere Dinge, als Wunderkerzen. Die vollständige gesellschaftliche Gleichberechtigung von Menschen, die gleichgeschlechtlich lieben. In der alltäglichen Diskriminierung dieser Gruppe ist der Fußball ein schlechtes Vorbild und ein gesellschaftliches Brennglas zugleich. Umso besser, dass sich eine Choreo (organisiert vom Alerta Network und der Organisation „Fußballfans gegen Homophobie“) und viele einzelne Plakate dieses Themas annahmen. Und das war überaus gelungen. Wichtig ist nun dieses Zeichen in alltäglichen Einsatz, alltägliche Politik und alltägliche Selbstkritik umzumünzen. Und da gibt es auch am Millerntor noch einiges zu tun.

Mehr Politik, mehr Ungehorsam möchte man dem Millerntor zurufen. Nicht nur auf den Rängen, auch auf dem Rasen. Es ist fußballerisch ja alles okay, wenn man sich als Techniker den Ball noch elegant zurechtlegt, wie es Gyau in der ersten Halbzeit tat, aber besser wäre es wahrscheinlich gewesen, wenn er Lehrbuch Lehrbuch hätte sein lassen und den Ball einfach mit dem falschen Fuß und der Pike in Richtung Tor befördert hätte. Hätte, hätte, Fahrradkette. Ein erstmaliger Gast am Millerntor neben der einen Abordnung von uns stellte zu Recht den Wert von Funk heraus. Er war ganz enttäuscht, dass der Spieler uns nicht gehört. Und man kann ja über Schachten sagen, was man will, aber wenn jemand Fleißpunkte sich erarbeitete, dann er.

Was unsere Jungs aber bitte ganz schnell wieder verlernen, ist die Fähigkeit sich durch eigene Tore aus dem Konzept zu bringen. Wie Union profitierte auch nur Paderborn vom Gegentor. Das kann doch nicht sein.

Und dann begann man zu überlegen, ob das 2-1 nun doch vielleicht auch ein Torwartfehler ist und sich das Millerntor in Agonie begeben wollte. Sicherlich haben viele bemerkt, wie sich die Paderborner 31 weit weg von der jubelnden Menschentraube bewegte – Junge, komm bald wieder! Und just im nächsten Moment schlich sich der knalltürkise Kopfballtorpedo in den Strafraum und verwandelte in bester Horst Hrubesch (jaja, aber ist nun mal so)-Manier. Es gibt diese berühmte Floskel mit dem „Kopf stehen“ und hier stimmte sie umso mehr.

Und so war es wieder einer dieser Abende, wo man nach einem Grottenkick zufrieden nach Hause ging.

Es schrieben bisher noch…

Moeliw huldigt der Nr. 13 und der Magie der späten Tore

Der Übersteiger denkt in historischen Dimensionen. Lustiges Geburtstagsgeschenk war dieses Spiel für den Frodo.

Pathos meint auch, dass man so etwas nur einmal im Leben erlebt.

Die restlichen Fotos des Gröni

Der Buci <3 schreibt gleich einen Leitartikel.

Metalust freut sich, nörgelt ein bisschen, freut sich und ist am Ende glücklich. Wie immer sehr lesenswert.

Am Rande des Dorfes sah verhaltenen Jubel bei unseren Exspielern.

Die Breitseite bereitet sich gewissenhaft auf so ein Spiel vor. Schöner Einblick, was eigentlich alles so drum herum passiert.

7 Kommentare

  1. Lisa Lisa

    …hier noch Bruns Einschätzung zu diesem Last-Minute-Tor: http://tinyurl.com/cpg63m3. Außerdem ganz lesenswertes Interview mit Bruuuuns. Hört sich danach an, dass er aufhört…

  2. […] 96 im Kasten stehen wird – wenn er da mal auf mehr Einsätze kommt. Danke also an das “Kopfballungetschauner“. Vielleicht ist es klimatisch ja das beste für alle […]

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