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Wir haben gezeigt, wie man schlecht Fußball spielt – das aber gut. 

Seien wir ehrlich. Wir alle hatten schon mal mehr Spaß am Millerntor. Das war sang- und klanglos und in der Höhe absolut verdient. In keiner Phase des Spieles hatte man das Gefühl, dass Gladbach hier noch mal Probleme bekommen würde. 

Irgendwas ist kaputt. Wir haben zu Beginn der Saison ein Team gesehen, bei dem Spieler 1 bis 16 immer den einen Meter mehr geht und alle für jeden kämpfen. Dies ist komplett verloren gegangen. 

Louis Oppie sagt nach dem Spiel: 

„Ich glaube, dass es von allen zu wenig war. Jeder Einzelne muss sich an die eigene Nase fassen.“

(Laut offizieller HP)

Wenn ihr uns fragt, dann trifft er das sehr gut. Wir können nur funktionieren, wenn jeder Spieler willens und in der Lage ist, jeden Meter mitzugehen. Das ist gerade nicht der Fall. Zu viel Trabgeschwindigkeit, wo Sprint angesagt wäre. Zuviel Sicherheit, wo Risiko angesagt wäre. Nur als Beispiel: Oppie arbeitet ständig am Rand des Abseits, wird aber nie in dieses Duell mit der kalibrierten Linie und der Kette geschickt. Dabei ist er genau dafür eingekauft. Angespielt wird er ohne Tempo zu haben. Nicht seine Stärke. Der Junge war so verzweifelt, dass er Mitte erste Halbzeit ständig in die Mitte zog. Was wahrscheinlich auch nicht die Idee war, weil niemand dann mehr außen besetzte. 

Pyrofakel auf der Süd
Auf St. Pauli brennt noch Licht

Nur ein Beispiel. Vieles läuft nicht. Unsere defensive Riege hat jeden Biss verloren. Im Mittelfeld regiert der Gegner nach Belieben. Das Abfangen von Bällen, was uns zu Beginn ausgezeichnet hat? Weg. Ist es Angst die Position zu verlieren? Fehlender Einsatz? Lähmung durch Misserfolg? Wir wissen es nicht. 

Endergebnis auf der Anzeigentafel im Regen
Why does it always rain on me?
Is it because I lied when I was seventeen?

Dafür haben wir einen Trainer. Der muss jetzt in jeden einzelnen Kopf gucken und 11 bis 16 Spieler finden, die bereit sind, um ihr Leben zu rennen und füreinander einzustehen. Haben wir die im Kader? Kann er das? Wissen wir nicht. Was wir wissen ist, dass „ähnliche Aufstellung und auf besseres Ergebnis hoffen“ nicht wirken wird und kein Spieler seinen Platz sicher haben sollte. Egal ob Aufstiegsheld oder teurer Neuzugang. Uns ist auch klar, dass der heutige Fußball Ich-AGs produziert hat, die heute hier und morgen da das Wappen küssen. Und wir Fans das nicht wahr haben wollen und Spieler immer verkläre, weil wir in dunklen Zeiten Helden brauchen. Klar ist auch: Das sind Durchhalteparolen auf dem sinkenden Schiff. Ist so. 

"Free Clara" "Soli + VA 13.11. Ballsaal! Alle Hin"" "Antifa bleibt Handarbeit" "Faschismus bekämpfen überall" Banner auf der Gegengerade.

Trainerdiskussionen? Ohne uns! Wir wissen nicht, was er gut und was er schlecht macht. Aber der brillante Taktiker von gestern, kann heute nicht der Versager sein. Das ist uns zu billig. Ebenso zu billig: Präsidium, Aufsichtsrat oder Herz von St. Pauli die Schuld geben. Loide, das sind Erklärungsversuche auf Kindergartenniveau. 

Was können wir tun? Brüllen. Singen. Tanzen. Hoffen. Und den Glücksschluppi wieder finden. Wird das helfen? Keine Ahnung.

Der FCSP wird immer am Rande des Abstiegs operieren und zu einem zweiten Klassenerhalt wird Glück, eine ausgewachsene Krise und ein umgestoßener Bock gehören. Und wenn wir an die Gemeinsamkeit auf dem Platz appellieren, dann gehört die Gemeinsamkeit auch auf die Ränge. Wir alle für St. Pauli. Frust gehört dazu. Aber auch wir alle müssen uns aus dem Sumpf ziehen. Aux Armes! 

Danke an die Südkurve, die das in großen Teilen lebt. Weiter immer weiter. Danke an die deutlichen Plakate gegen Kontrollwahnsinn und für inhaftierte Genoss*innen. Siehe Fotos. 

„Sollte man die Sommerzeit abschaffen?“ Diese Frage wird man in Gladbach wohl mit 100 % bejahen, haben die während der Sommerzeit 2025 doch nicht einmal gewonnen. 

Auf nach Freiburg. Und wir möchten jetzt Liebknecht1910 auf Bluesky zitieren, der folgendes schrieb: 

„Ich habe mich gerade daran erinnert, dass ich ein Ticket für Freiburg auswärts habe. Dazu schon den Montag als Urlaubstag eingereicht. 

Liebknecht meinte: „Die Geschlagenen von heute werden die Sieger von morgen sein. Denn die Niederlage ist ihre Lehre.““

Siegt für uns, siegt für den Kommunismus. 

PS: Lieber FCSP, lebe so, dass es dem Abendblatt nicht gefällt. Wir wiederholen uns, aber das ist so dumm, das ist nicht satisfaktionsfähig.  

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