„Also gut… Mal abgesehen von der Medizin, den sanitären Einrichtungen, dem Schulwesen, Wein, der öffentlichen Ordnung, der Bewässerung, Straßen, der Wasseraufbereitung und der allgemeinen Krankenkassen, was, frage ich euch, haben die Römer je für uns getan?“
Sie sind schuld, dass es Augsburg gibt und damit auch den FCA. Und der war heute zu Gast.
Die Sonne schien. Ja, wir schreiben das öfters, aber man muss es auch genießen, so lange es geht. Der Winter ist lang und grau in dieser Stadt. Wir waren nicht vollständig. Bitte kuriert euch gut aus, wir brauchen euch.
Vor Anpfiff zeigte die Südkurve ein Banner gegen Netanjahu und auch während des Spiels gab es mehrere kleinere Banner gegen die Hamas und für die Befreiung der Geiseln. Das sei jetzt mal als Fakt wiedergegeben. Der Diskurs in diesem Internet ist uns schon wieder zu wild. (Also kommentiert woanders, nicht hier.)

Die Gegengerade war in eine riesige Blockfahne gehüllt. Hamburg ist braun weiß!
Was war sonst noch? Kinder auf dem Zaun und auf den Notausgangstoren. Ey Leute, das ist scheiße. Zum einen ist das sicherheitstechnisch garantiert nicht erlaubt und zum anderen versperren eure Kinder 3 Reihen an Leuten die Sicht. Es ist super, dass Mats-Finn-Thorsten das komplette Spiel über freie Sicht hatte. Die Leute dahinter haben halt nur einfach gar nichts gesehen. Und ja, man sieht dann unten wirklich gar nichts mehr.

Das Spiel begann und so richtig kamen wir nicht rein. Augsburg presste hoch und von uns war das alles etwas vogelwild. Coach Blessin sprach in der Pressekonferenz – hold the press – Kurzer Gedanke: Guckt euch gerne mal die Pressekonferenz an. Blessin? Sachlich, mit ein bisschen Schalk im Nacken, sympathisch. Wagner? Überheblich, patzig, ein Fatzke. Was haben wir für ein Glück mit Coach Blessin! Sein Gesicht, während Wagner seine gelbe Karte rechtfertigte, war Gold wert.

Zurück zum Gesagten. Coach Blessin sprach dies auch an und meinte, man sei nach dem Tor besser reingekommen, aber insgesamt blieb es die ersten 45 Minuten zäh. Bis dann ein Schuss, eine Hand, ein Elfmeter passierte. Den kann man auch mal direkt pfeifen, denn der Arm ist schon sehr weit weg vom Körper, aber da macht der VAR vielleicht ja beinah Sinn. Mehr als bei diesen „Er stand aber 3,5 Nanometer mit der Nasenspitze im Abseits“-Entscheidungen.

Zweite Halbzeit dann viel griffiger und besser. Und zwar von beiden Seiten. Wow, wir spielen Fußball! Und wo uns gegen Dortmund vielleicht das letzte kleine Glück für 3 Punkte fehlte, haben wir es diesmal. Elfmeter im Nachschuss? Check! Freistoß, den der Torhüter wohl gehalten hätte, wird abgefälscht? Check! Klar, der Sieg ist nicht unverdient, aber er hat auch einen Spielglückanteil. Wie immer im Fußball. Was eine Steigerung zu z. B. letztem Jahr ist? Eine durchwachsene Halbzeit spielen wir 1-1.
Romani ite domi
Nach Abpfiff gab es dann nur noch ein Stadion voller Glückseligkeit. Unglaublich. Kneift uns mal einer? Das ist nicht mehr unser Pauli. 7! Sieben! VII! Punkte nach drei Spieltagen. Der beste Bundesligastart seit immer. Houtondji mit drei Toren in drei Spielen. Sinani mit dem ersten Freistoßtor seit 2011. Tor nach Standard. Spiel gedreht. Kneift uns mal einer? Wir sind hin und weg, was aus unserem Gurkenverein geworden ist. Unglaublich, diese Entwicklung. Und ja, der Pessimist in uns mahnt an, dass es auch wieder schwierige Zeiten geben wird. Aber das ist uns heute wirklich total egal. Wir erfreuen uns an diesem wahnsinnig starken Team, an der sportlichen Leitung und dem schönen Wetter. Schicken ein „Ätschibätsch“ an die Saisonprognose des Abendblatts und genießen die Momentaufnahme.

Weiter, immer weiter!
Forza St. Pauli!

