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„Die Choreo hat ja was mit St. Pauli zu tun!“ 

Leudde, es geht wieder los. Und wie es los ging. Aber fangen wir vorne an. Ganz vorne.

Seien wir ehrlich: Wir haben viel zu wenig Karten für zu viele Interessent*innen. Zusammen mit Saisoneröffnung und einem attraktiven Gegner war der Vorverkauf für dieses Spiel nicht gerade vergnügungssteuerpflichtig. Im Kampf mit dem Ladebalkenmännchen unterlegen, blieben Teilen von uns nur noch der Zweitmarkt, denn sonst zählt es ja nicht für die Statistik für die DK-Bewerbung. Entweder hat die ganze Welt schnelleres Internet und schnellere Finger als wir oder es geht nicht mit rechten Dingen zu. Tickets ploppen auf und sind sofort wieder weg. Können nicht angeklickt oder in den Wahrenkorb gelegt werden und wenn dann mal eine Karte auswählbar ist, hieß es „die Anzahl an verfügbaren Tickets ist zu niedrig“. Ja, wir haben alles und jeden verflucht bei dem Versuch ein Ticket über den Zweitmarkt zu erwerben. Schlussendlich bekamen wir dann ein Ticket über Umwege. Danke dafür! Auch wenn es nicht in die Statistik zählt. 

Screenshot des Ticketonlineshops mit "Der Platz konnte nicht ausgewählt werden"
Endgegner Ticketshop

Aber man kann halt auch nichts zu einer Bedingung machen, wenn man keine Chance hat diese Bedingung zu erfüllen. Und warum dann trotzdem Junggesellenabschieds-Dudes und BvB-Fans auf der Gegengerade stehen, müssen wir nicht verstehen. Mal sehen wie es die restlichen Spiele läuft, gegen Augsburg war der Vorverkauf schon mal deutlich entspannter. 

Der Einlass war sehr eng, weil Dom. Freut ihr euch auch schon so, dass der ab nächsten Jahr im Sommer fünf statt vier Wochen lang ist? Wir können jetzt nur für unseren Einlass sprechen, aber die Kontrolle an der FLINTA+-Schlange verlief zügig und ohne Probleme. Auch wenn wir zwei statt nur eine Kontrollierende besser fänden. 

Im Stadion angekommen wurden wir freundlich vom Schiri-Team begrüßt, dass einen kurzen Technikcheck auf dem Rasen machte. Ansonsten schien die Sonne, wir philosophieren über dies und das und erfreuten uns über die Musikauswahl „das ist ja nicht mal links, was ich sag. Wir sind ja nicht mal linksradikal. Alles hassen Nazis“. Apropos Musik. Bei der Debatte um die Stadionhymne gab der Verein bekannt, nun vor jedem Spiel ein anderes Lied spielen zu wollen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was funktioniert und was nicht, und um auch die musikalische Vielfalt des Vereins und des Viertels zu repräsentieren. Finden wir gut. Wir sind gespannt, was noch so kommt. Diamond von Rhianna kam letzte Woche schon sehr gut an, auch wenn wir dafür dann wohl noch etwas mehr Text mit St. Pauli Bezug auf die Melodie packen müssten. Dieses mal sollte es ein „Klassiker“ sein. Und wir ahnten schon nichts Gutes. Sorry Thees sei uns nicht böse. „Das hier ist Fußball“ hat absolut seine Berechtigung im musikalischen Kontext des FCSP aber als Stadionhymne eignet es sich, aus unserer Sicht, nicht so richtig. Wir wollen mit Energie, raus gehen, warm machen, weghauen in ein Spiel gehen und nicht das Gefühl haben jemand flüstert uns „du schaffst das nicht. Du kannst das nicht. Lass es sein!“ ins Ohr. Aber gut. Es war ein Experiment. 

„Vielleicht ist sie nach Australien gezogen oder nach Dortmund“

Zu Beginn des Spiels zeigte das Millerntor über Nord, Gegengerade und Süd eine tolle Choreo mit Bockfahnen, Fahnen und Konfetti. Das sah toll aus! Unterstützt die Gruppen, die sich für die Choreos so ins Zeug legen und schmeißt was in die Spendenbecher! Oder werdet Mitglied bei „Das Ganze Stadion e.V. „ Lustiger Effekt: Die erste Halbzeit fand zu 50% auf Papierschnippsel statt. Da wäre beinah ein orangener Ball, wie früher bei Schnee angebracht gewesen.

Stichwort erste Halbzeit: Fußball war ja auch noch. Und was für ein Fußballspiel wir da zu sehen bekamen. Nach kurzen Anlaufschwierigkeiten waren wir richtig gut im Spiel und zeigten, warum wir uns auf keinen Fall vor den großen Namen verstecken müssen. Man sieht einfach deutlich wie gut Borne in der Sommerpause gekocht hat und wie gut dies unseren Kader verstärkt hat. Der große Unterschied zum BVB? Deren individuelle Klasse. Die blitzte das erste Mal durch als der BVB nach 34 Minuten durch Guirassy mit 0:1 in Führung ging. Und wir sind ehrlich: Verdient fühlte sich das nicht an. Wir spielen mit Tempo nach vorne, gewinnen Bälle, zeigen tolle Ballmitnahmen und kommen auch immer mal wieder direkt vors Tor. Das Fernsehpublikum berichtete von einem Lothar Matthäus der über das Spiel unserer Mannschaft schwärmte und wir sagen „zu Recht“. Keine fünf Minuten später trifft Eric Smith Adeyemi im Strafraum am Fuß als letzterer aufs Tor zuläuft. Elfmeter. Fuck. Aber wir haben ja Nico. Und Nico zeigt zum wiederholten Mal, warum er einer der besten Torwarte der Liga ist. Der Elfmeter war nicht gut geschossen, aber auch einen schlechten Elfmeter muss man erstmal halten. 

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Dann war Halbzeit. Puma war bei den Designs ihrer Torwarttriktos nicht so kreativ, oder? Dass der Dortmunder Torwart fast genau das gleiche Trikot trug wie das eine aus unserem Sortiment, war dann doch etwas irritierend. 

Wir kommen gut aus der Kabine und es dauerte nur fünf Minuten bis Houtondji die Flanke von Sinani mit dem Kopf zum verdienten 1:1 ins Tor beförderte. 

Foto der Spidercam gegen den Himmel
caught in a spiderweb

Es folgten zehn Minuten, die blöder nicht hätten laufen können. Erst trifft Waldemar Anton per doof abgefälschten Schuss zum 1:2 und kurz darauf Brandt zum 1:3. Mistekiste. In den Minuten vor dem Treffer hatte der Heimbereich wegen eines Sanni*-Einsatzes den organisierten Support eingestellt und da hatten wir kurz wirklich Sorge, dass es ein verhagelter Ligabeginn werden würde. 

Aber unsere Mannschaft zeigt, was sie kann. Und was sie kann, ist Mentalität beweisen und zurückkommen. Wir arbeiten nach vorne. Sinani hat sogar das 2:3 auf dem Fuß, aber Kobel pariert. 

Eine kurze Regelkunde: Foul um den Ball im Strafraum: gelb. Foul ohne Ball im Strafraum: rot. Die weitere Internetdiskussion? Bitte ohne uns. Rot ist, wenn der Schiedsrichter pfeift oder so.  

Mané hält Cessay gefühlt 5 Minuten lang im Strafraum fest. Nachdem der Schiri zuerst weiterspielen ließ, schaltet sich der VAR ein, Jöllenbeck sieht sich die Szene an und gibt dann per Durchsage seine Entscheidung für Rot und Elfmeter bekannt. 

Sinani tritt an und trifft.  Und schon ist wieder richtig Power in der Hütte. Mit Vollgas nach vorne. Uns scheint, der BVB hatte vergessen, zu welchen Schüssen Eric Smith in der Lage ist. Der knallt den Ball ins lange Eck! Was für ein Schuss. 

Anzeigentafel mit dem Endergebnis von 3-3
3-3 Sieg

Für Elo: 

Diese neue super lange Nachspielzeit, ne? Nichts für unsere Nerven. Wie zäh und langsam kann Zeit werden? Wir finden es aber gut und konsequent wie die Schiris auch noch in der Nachspielzeit jede Verzögerung nachspielen lassen. Wenn dann schon richtig. Dann treibt man den Vereinen vielleicht mal die Wechsel in der 90.+4 Minute für 30 Sekunden Spielzeit und den Spielern das ständige Rumliegen auf dem Rasen aus. Aber es heißt auch, dass immer jemand in der Bezugsgruppe einen Timer anhaben muss und man beim Planen von Auswärtsfahrten vielleicht nicht mehr unbedingt den ersten Zug nach Abpfiff buchen sollte. Wir beobachten mal wie sich das die Saison über noch entwickelt. Das sich die freigestellten Spiele am Sonntag dann plötzlich überschneiden? Nicht unser Problem, sondern ein Problem von Sky. Bleibt hoffentlich auch so. Ach ja: Wer nun die Überlegungen hinter der längeren Nachspielzeit verfolgen will, der lese bitte bei der SZ nach.

Am Ende gehen wir als Sieger des Unentschiedens vom Platz. Das Team hat gezeigt, dass es offensiv nach vorne spielen kann, Tore schießen kann und einen unglaublichen Willen hat. Klar, wir haben keinen Julian Brandt, Adeyemi oder Guirassy im Kader. Aber wir haben Fujita, Hountondji, Vasijl und noch mehr ganz tolle Teile eines Teams, die definitiv mit den großen Namen mithalten können.

Weiter immer weiter! Auf zum Derbysieg! Forza!

(Überschriften und Teile der Bilder gesponsort von N. Danke dafür!)

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