Zum Inhalt springen

Don’t panic 

Bekanntermaßen ist Greg Graffin der größte Philosoph des ausgehenden 20. Jahrhunderts. Kurz danach kommt jedoch Douglas Adams. Auch wenn die Antwort immer 42 ist, so ist „KEINE PANIK“ für unsere Tabellensituation die richtige Antwort. 

Wer hat uns verraten?

Niemand hat gesagt, dass es einfach sein würde. Dies gilt sowohl sportlich, als auch für „neben dem Platz“. Wir leben in einer rassistischen und patriarchalen Gesellschaft in denen Männer entscheiden, dass Familiennachzug das Problem ist. Nur um ihr rassistisches und am Stammtisch geiferndes Publikum (männlich natürlich) zu befriedigen. Wir als FCSP müssen da die kompromisslose Utopie sein. Nein, die sogenannte sozialdemokratische Partei Deutschlands ist nicht Teil dieser Utopie. Sie ist Feind dieser Utopie und sollte so behandelt werden. Von weiter rechts stehenden Parteien wollen wir gar nicht reden. 

Solltest du also FCSP Fan und in dieser Partei sein, dann überlege dir auf welcher Seite du stehen willst. Beides geht nicht. Alle 14 Tage neben „Kein Mensch ist illegal“ stehen und zwischendurch den sexistischen und rassistischen Normalzustand zu supporten? Nein das geht nicht. 

Wer verrät uns nie?

Nein auch beim FCSP ist nicht alles Gold und zu Recht werdet ihr anmerken, dass wir diesen Artikel mit zwei Männern beginnen, während wir über ein Spiel schreiben, welches am feministischen Kampftag stattfindet. Als Beispiel sei nur erwähnt, dass das nach Abpfiff angestimmte „Kein Gott, kein Staat, kein Patriarchat“ von Männern echt mit „Warum rufen die das nun?“ kommentiert wurde. Mensch kann sich auch fragen, warum so etwas nur von einer kleinen Gruppe weiblich gelesener Menschen nach Abpfiff angestimmt wird und warum es nicht während der 90 Minuten donnernd durchs Stadion schallte. 

Unsere Vermutung ist, dass dies nicht an dem schwierigen Verhältnis von SANKT Pauli Fans zu „kein Gott“ liegt, sondern eher daran, dass auch in unserem Verein zu viele Männer vom Patriarchat profitieren. 

Natürlich sind wir ein Licht im Dunkeln, wenn man sieht,wie weiblich unsere Gremien besetzt sind, aber es gibt noch viel zu tun. Nicht nur am 08.03. 

Und so haben wir nun schon 1.000 Zeilen voll geschrieben, ohne was zum Tag zu schreiben. 

Krank sein ist doof. Und so waren wir dezimiert. Gute Besserung. Es wurde alles versucht zur Wunderheilung. Hat aber nicht geklappt. 

Foto einer Zitrone, eines Korns und eines Wodkas auf einer Bettdecke.

Bevor sich nun Menschen Sorgen um uns machen. Dies ist ausdrücklich ein Symbolbild. 


Danke NoSu

So eine Fanszene hat ganz viele stille Held*innen. Zum Beispiel Menschen die Busse organisieren, sie dann diese auch durchführen oder Getränke besorgen und auch verkaufen auf der Fahrt. Wir hatten in Teilen das Vergnügen von der Organisation durch Menschen von Nord Support zu profitieren und möchten hier mal ganz viel Liebe in die Nord senden. Danke euch. 

Hinfahrt? Entspannt. Irgendwann sammeln uns die Cops ein und bringen uns zum Gästeblock. Dort ist der Einlass „lustig“ geregelt. Steher links, Sitzer mit eigenem Eingang rechts daneben. Der Unsinn dann? Drinnen teilt sich alles ein Bereich. Hä? 

Wir wurden sehr genau gefilzt, aber die Ordner*innen waren immerhin sehr höflich. Aber auf den Schuhen (!) zu tasten? War für uns neu. „Aber da könntest du doch was haben?!“ „Aber was denn außer Fußnägel, die zu viel Läufe gesehen haben?“ sagte unser Senior und Details ersparen wir uns. Marathonläufer*innen wissen was wir meinen. 

Ach ja ein Feminismus: Wenn dieser nur CIS Frauen umfasst, ist es nicht unserer. Transmenschen und insbesondere Transfrauen müssen von uns aber so etwas in unserer Utopie Teil sei.  Und ja, wir sind ja nicht mal perfekt beim Gendern. Do better. Wir alle. 

In einer Zeit in der ein menschenfeindlicher Konservativismus Trans gezielt versucht zu töten, müssen wir lauter, aggressiver und wütender der Gegenpol sein. 

So zurück zum Tag. Die Steher in Wolfsburg? Nur was für Menschen, die auch in übervollen Fahrstühlen keine Probleme haben. Das ist zu eng und diese blöden Klappsitzreihen machen es nicht besser. Oben auf den Sitzern ging es alles irgendwie, aber auch nur weil niemand auf seinen Platz besteht und man sich still arrangiert. Gut, dass dies funktioniert. Und unser Stück über „Männer, die wie selbstverständlich Platz einnehmen, der ihnen eben nicht selbstverständlich gehört“ haben wir noch in der Vorbereitung. 

Wir schweifen schon wieder ab. Was auch an unserer Getränkewahl liegen könnte. 

Kollage mehrere „Kleiner Feigling“ Sorten

Fragt nicht. Es ist so grauenhaft wie es aussieht. 

Was man sagen muss: Großer Auftritt auf den Rängen heute. Gut bis zur Mittellinie wird Braun-Weiß supportet. Es ist phasenweise richtig fett. Das Tor wird lauter bejubelt, als der Ausgleich. Herz dafür, ihr FCSPler*innen

Bann gebrochen 

Auf dem Platz werden Bänne gebrochen. Wir treffen nach einer Ecke. Wir treffen überhaupt. Wir belohnen uns. Für einen wieder intensiven und guten Auftritt. In unseren Bluesky Mentions wird behauptet, es wäre unser erste belgische Torschütze. Wissen wir nicht, aber darauf ein Kirschbier. 

Trotzdem gibt es Dinge die wir verbessern könnten. Zu häufig wird in der Kontersituation abgebrochen. Zu häufig ist der erste Kontakt zu unsauber, um das Spiel richtig schnell zu machen. Und ja, wir haben keine schnellen Spieler, aber nun konsequent das „nun schick ihn doch!“ zu vermeiden, erscheint uns auch nicht zielführend. 

Werbezeppelin im Stadion
Die 2000er haben angerufen, sie wollen ihren Werbeträger zurück

Wir schreiben ungern über Schiedsrichter, aber Linie sieht anders aus. Mal reicht der leichteste Kontakt, mal nicht. Und der Elfmeter? Puh. Da meckert der VAR wahrscheinlich auch dann nicht, wenn er den nicht pfeift, weil es einfach zu wenig ist und viel mehr als ein „halb sank“ im „halb zog er ihn, halb sank er hin“ in dieser Szene war. 

Gut, dass wir dann nicht noch ein dummes Siegtor von Wolfsburg kassieren. Es wäre angesichts von wälzen und beim Schiri jammern auch nicht verdient gewesen. Da muss der DFB ran. Dieses ständige Gejammer nervt. Männer halt. Emotional viel zu instabil, um Führungspositionen zu bekleiden. 

Nehmen wir also das Positive mit. Tor! Punkt! 

Weiter immer weiter. Und wir haben immer noch Vorsprung auf die bösen Plätze, auch wenn Bochum da gerade Wunder vollbringt. 

Noch ein paar Worte zum Rückweg. Der durfte von uns über Lüneburg und Landstraße bestritten werden. Die Cops wollten das so. Wegen Schalke aus Berlin kommend? Wir wissen es nicht. 

Wir sind St. Pauli! 

PS: hört auf Menschen ungefragt anzufassen. In den Nacken zu fassen, ist eine Machtdemonstration und ekelhaft, wenn ungefragt oder bei unbekannten Flinta*

PPS: Liebe für die beiden 08.03. Spruchbänder „Femimism is unstoppable“ und „Feuer und Flamme dem Patriarchat
Kampf dem System im Fußball und privat.“ Bilder hier. Erstgenanntes hätte für uns auch 90 Minuten vor dem Block hängen können. Es passte so schön.

2 Kommentare

  1. Nina Nina

    Deckt sich insgesamt mit meinen Erfahrungen. Als Anmerkung, man ist auch mit einem Stehplatzticket am Einlass rechts reingekommen. Nur hat Mensch teilweise die Schlangen gar nicht mehr wirklich wahrgenommen, da beide Einlässe quasi aufeinandergezeigt haben

  2. Tommy Tommy

    Danke für euren wie immer guten Bericht. Das Abtasten auf den Schuhen kenne ich seit den 90er Jahren. Dadurch wurde geprüft ob man Stahlkappenstiefel trägt, die in vielen Stadien verboten waren (oder immer noch sind). Ich erinnere mich an ein Spiel in Berlin bei dem gefühlt der halbe Gästeblock auf Socken im Stadion war bzw die Schnürsenkel abgeben musste (weil man ohne die nicht „zutreten“ kann).

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Blue Captcha Image
Refresh

*