Okay, das wird jetzt unschön und unangenehm. Wahrscheinlich werden sich die Falschen angesprochen fühlen, die, die es betrifft werden es nicht lesen und behaupten es ginge nicht um sie. Getroffene Hunde werden bellen und wir sind uns sicher unsere Kommentarspalten werden ein Fest. Hasst uns. Nennt uns Spaßbremsen. Ist uns egal. Wir müssen reden.
Liebe Gegengerade, seit Ewigkeiten bist du für einen Teil von uns – unsere Heimat am Millerntor. Wir haben alle anderen Tribünen ausprobiert und sind doch immer wieder zu dir zurückgekehrt. Wir haben hier Freund*innen gefunden und verloren, Menschen kennen und lieben gelernt, wir haben uns gefreut und geärgert. Wir haben großartige Siege gesehen, langweilige Unentschieden und bittere Niederlagen. Wir kennen dich schon seit Jahren. Aber wir haben gehörig die Schnauze voll.
Es folgt ein Rant.
Deutsche Handtuchkultur
Menschen sind Gewohnheitstiere, da nehmen wir uns gar nicht aus. Wir haben auch unsere Plätze an denen wir am liebsten stehen. Ganz klar. Aber: Liebe Leute, es kann nicht sein, dass jede*r für euch Fremde*r behandelt wird, als hätte die Person euch euer Lieblingsspielzeug weggenommen.
Ein Beispiel vom letzten Wochenende: Ein Teil von uns hatte Besuch. Für die Person ist Treppensteigen ohne Geländer ein Problem. Deswegen beschlossen wir uns direkt am Blockeingang am ersten Wellenbrecher zu platzieren. (Wehe es schreibt eine*r, dann soll die Person halt auf die Sitzer gehen oder zuhause bleiben. Menschen mit Einschränkungen haben genauso ein Recht hier zu sein, wie ihr auch). Wir waren zwei Stunden vorher da. Der Block war noch komplett leer. Wir haben uns nirgendwo kurz vor Schluss reingedrängelt und wir hätten auch charmant gefragt, ob man sich dazu stellen darf – es war halt keine*r da. Was dann folgte, als die Menschen, die scheinbar regelmäßig da stehen, kamen, waren drei Stunden lang dumme Kommentare, Geschubse, Gedrängel und immer wieder sprachliche Seitenhiebe. „Bei uns sind Gäste willkommen“ am Arsch. Wie unflexible kann man sein, dass man seine komplette Zeit im Stadion damit verbringen muss, sich über eben diese Gäste auszulassen. Und nein wir reden nicht von Gästefans im Heimblock. Wir reden von persönlichen Freund*innen und Familie. Und spart euch eure dummen Kommentare von „die sind gar keine richtigen Fans“. Ihr kennt die Menschen nicht. Und wir können euch sagen, die vertreten die Werte dieses Vereins so viel mehr, als ihr es auf eurem Handtuchplatz jemals getan habt. Ganz abgesehen davon, ab wann ist man den würdig auf der GG zu stehen? Wer bestimmt, was einen zu einem richtigen Fan macht und was nicht? Für einen Verein, der sich für offen und gastfreundlich hält, machen wir es neuen Menschen teilweise ganz schön schwer Anschluss zu finden oder einfach nur einen Platz zum Stehen. Man kann alles über freundliche Kommunikation lösen. „Könnt ihr noch ein Stück rutschen“, „Hey schön, dass ihr da seid, ist es für euch okay, wenn ihr euch vor den Wellenbrecher stellt?“ Ist das denn so schwer? Nein, stattdessen wird sich demonstrativ, im leeren Block, Schulter an Schulter neben einen gestellt und immer weitergeschoben. Schämt euch.
Wir wissen ihr wollt dies nicht hören, aber niemand von euch hat einen Anspruch auf seinen Lieblingsplatz. Ihr seid festgefahren, unflexibel und unverschämt. Eure Gastfreundlichkeit ist nichts als Lüge. Nur falls ihr jetzt denkt, ach das ist einmal passiert, regt euch doch nicht so auf. Wir sind nicht die Einzigen, die dass allein am letzten Wochenende erlebt haben. (Lest den gesamten Thread)
Dauerkarte Rücksichtslosigkeit
Und damit kommen wir schon zu einem grundlegenden Problem. In einem Fußballstadion treffen viele verschiedenen Menschen, mit vielen verschiedenen Bedürfnissen aufeinander. Damit das funktioniert, müssen Kompromisse eingegangen und Rücksicht genommen werden. Immer wieder ist uns in letzter Zeit aufgefallen, dass es gerade an letzterem oft mangelt. Sei es das Abfilmen des Blocks, das absichtliche Werfen voller Bierbecher oder Schubsen auf der Treppe.
Wir haben es schon so oft geschrieben: LASST ENDLICH DAS ABFILMEN DER MENSCHEN! Man ey! Unser Stadionerlebnis, unsere Freude, unser Ärger, unsere alleinige Existenz im Stadion ist nicht die Grundlage für eure TikTok likes. Wir wollen nicht auf euren Videos zu sehen sein. Ende der Diskussion. Warum haben wir hier und hier aufgeschrieben. Wir haben wirklich keinen Nerv, dass jetzt schon wieder durchzukauen. Lasst es doch endlich.
Tore fallen, Menschen reagieren, freuen sich, reißen die Arme nach oben und haben dabei ein Bier in der Hand. Das dabei mal etwas überschwappt? Geschenkt, passiert, kein Problem. Wo es aber ein Problem wird, ist wenn ihr euren Bierbecher nehmt und ihn gezielt und absichtlich in die Menschenmasse werft. Immer wieder kann man nach Toren entspannt bis 10 zählen und dann fliegen die Becher. Mal ganz abgesehen davon, dass nicht jede*r Lust hat nach Bier zu stinken, ist das auch verdammt gefährlich. Euch ist klar, dass ihr da einen fast vollen Hartplastikbecher auf Menschen werft, die nicht damit rechnen, dass aus irgendeiner Richtung ein Gegenstand geflogen kommt? Aus unserem Kollektiv hat schon mal jemand einen solchen Becher mit dem Gesicht gefangen und wir können euch sagen so ein Loch in der Lippe und ein Stück fehlender Zahn, sind gar nicht mal so cool. Ihr verärgert Menschen und im schlechtesten Fall verletzt ihr sie körperlich. Es gibt so viele Wege der eigenen Freude Ausdruck zu verleihen – Menschen in Gefahr zu bringen, ist keiner davon. Mal ganz abgesehen davon, ist das bei den Bierpreisen wirklich kein günstiges Vergnügen. Und nein, die sachgemäße (!!!) Handhabung von Pyro ist nicht das Gleiche!
Und dann wäre da noch die Sache mit den Treppen. Wenn nach Abpfiff alle gleichzeitig nach Hause wollen wird es eng in den Gängen der GG. Menschen wollen nach draußen, auf Toilette, Pfandbecher abgegeben und die Viva Con Agua Leute stehen auch mitten im Weg. Es ist eng. Um so wichtiger ist es, nicht zu drängeln und zu schieben. Besonders auf den Treppen. Ihr wollt schnell zum Zug? Dann sagt doch was. Aber sich an allen vorbeischieben und sie dabei beinahe die Treppe runter zu schubsen und dann auch noch pampig zu werden, weil es nicht schnell genug geht. Leute, auch das ist scheiße gefährlich. Dann müsst ihr halt mal kurz langsam laufen oder ihr fragt freundlich, ob ihr vorbei könnt. Alle wollen nach draußen. Es ist kein Schnelligkeitswettbewerb. Und so lang sind unsere Treppen nun wirklich nicht, als dass ihr dabei so viel Zeit verliert. Wir sind gut zu Fuß und mussten uns schon mehrmals am Geländer festhalten, weil sich jemand an uns vorbei geschoben hat und wir sonst die Treppe runter gefallen wären. Jetzt stellt euch mal vor wie es Menschen geht, für die das Treppensteigen nicht ganz so einfach ist. Und zu den dummen Kommentaren, weil jemand vor euch vorsichtig die Treppe runter läuft: Was fällt euch eigentlich ein? Hoffentlich kommt ihr niemals in die Situation, dass ihr körperlich Probleme habt und jemand hinter euch steht und euch verhöhnt. Schämt euch.
Immer dieser Dauersingsang
Ach, Mensch ey liebe Gegengerade. Wie kann es sein, dass 10.000 Menschen teilweise so leise sind. Wisst ihr, das Millerntor hat sich immer damit gebrüstet, dass es supportet, egal wie es läuft. Bei so vielen Spielen in der näheren Vergangenheit war es so, dass von der GG nichts kam, wenn es schlechter lief. Stattdessen wird sich fröhlich über Gott und die Welt unterhalten, ein Bier nach dem anderen getrunken und dann über den Support der Ultras gemeckert. Es ist das billigste Klischee, dass es über die Gegengerade gibt, das permanent über die Ultras gemeckert wird, aber es wird ständig erfüllt. Statt dann aber auch mal was zu singen, werden die Hände in die Hosentaschen gesteckt und geschwiegen. Und es gibt Gruppen die versuchen Stimmung zu machen. Die gegen diese riesige schweigende Masse ansingen. Wisst ihr wie frustrierend das ist? Wie ernüchternd, wenn man versucht Support auf die Beine zu stellen und einfach nichts zurück bekommt? Es ist einfach darüber zu meckern, das USP seit 3 Minuten das selbe Lied singt. Es ist einfach sich darüber zu beschweren, dass ihr die Texte nicht mehr kennt. Aber es liegt an euch, das zu ändern. Die Gegengerade könnte so beeindruckend laut sein, dass der Süd die Ohren schlackern würden. Aber dafür muss sie wollen, sich engagieren, mitmachen und nicht einfach nur da stehen wie der König, der über den Narren urteilt. USP hat übrigens gerade erst ein Video veröffentlicht in dem ihr ein paar der neueren Fangesänge hören könnt. Nur falls sich jemand ernsthaft damit auseinander setzen will.
Was dem Ganzen noch die Krone aufsetzt ist die Teilnahmelosigkeit von ganz vielen Menschen auf der GG. Habt ihr schon mal auf der Haupt gesessen? Da ist auch nicht gerade lauter Support, aber die Leute nehmen am Spiel teil. Sie rutschen auf ihren Sitzen, reagieren auf das was auf dem Spielfeld passiert, klatschen mal oder meckern. Auf der GG „Ja also wir sind jetzt in ein neues Büro gezogen und da haben wir einen schönen Blick auf die Alster, oh jetzt hab ich die Chance gar nicht mitbekommen, aber egal, also das ist da und da…“ Das Schlimmste? Das ist beinah wortwörtlich zitiert. Das ist nicht ausgedacht. Und wir hätten noch diverse solcher Anekdoten auf Lager.
Antifahooligans aber nur zur 2. Halbzeit
Besonders bitter aufgestoßen ist uns die passive Haltung der GG am Spieltag gegen Union. Ja, es war unglücklich dass die Süd gerade einen Wechselgesang anfing, als fast gleichzeitig die Durchsage zum Gedenken an Hanau kam. Und klar kann man kritisieren, dass es zu lang gedauert hat, bis dann Schweigen war. Man muss aber auch zugeben, dass es schnell gemerkt wurde und dann von St. Pauli Seite (unfreundliche Grüße nach Berlin) auch absolute Stille war. Aber, sich darüber aufregen, dass da nicht schnell genug Ruhe war, um dann bei Siamo Tutti Antifaschisti sich wieder fröhlich zu unterhalten, um dann Antifa Hooligans wieder ins Stadionrund zu brüllen? Hä? Antifaschismus nur wenn es in einem schmissigen Song verpackt ist und so genau hört ja sowieso niemand auf den Text? Ihr könnt doch nicht darüber meckern, dass USP zu lange singt, um dann bei Siamo Tutti den Mund nicht aufzukriegen. Ja, beides, Schweigen und Rufen, sind nur symbolische Tätigkeiten in einer Welt in der aktiver, handelnder Antifaschismus so wichtig ist wie seit Jahren nicht mehr. Aber eure vermeintliche Anteilnahme mit den Opfern wirkt dann doch nur wie ein Vorhang vor eurem Ultrahass, wenn ihr es noch nicht mal hinbekommt in einer Masse aus 30.000 Leuten euch zum Antifaschismus zu bekennen. Niemand verlangt von euch, dass ihr alles toll findet was die aktiven Gruppen machen. Finden wir auch nicht immer. Wir haben auch schon oft etwas zu meckern gehabt, aber vielleicht tätet ihr gut daran, eure Ablehnung etwas zurück zu fahren und euch auf das zu konzentrieren was wirklich wichtig ist.
Wir wollen gar nicht von den Menschen anfangen, die wirklich in die Luft der Gegengerade verkünden, dass ihnen das ja alles viel zu viel Politik sei. Und es ja auch mal reichen müsse. Auch die gibt es leider viel zu häufig in unserer Hörweite.
In jeder Einlassschlange steht ein Oliver Pocher
Wir haben es in unserem Bericht zum letzten Heimspiel gegen Union schon geschrieben und eigentlich haben wir es schon viel zu oft schreiben müssen. Ja, auch unser Stadion hat ein Sexismus-und Transfeindlichkeitproblem. Vielleicht ist es subtiler als in anderen Stadien. Vielleicht versteckt es sich aber auch nur besser unter unseren Werten. Was wir sicher wissen, es existiert. Es existiert in „Witzen“ die gemacht werden, darüber dass es eine Flinta*schlange gab. Es existiert darin, dass seltsame Anspielungen gemacht werden, wenn Frau sich positiv über einen Spieler äußert. Es existiert darin, dass Frau etwas sportlich beurteilt und sich dann erst argumentativ beweisen muss, während der Mann zwei Reihen vor ihr 3 Minuten später das Gleiche sagt und dafür von seinen Kumpels Zustimmung kassiert. Es existiert darin, dass Frau sich nicht so aufregen soll, während Mann den Schiedsrichter wie wild beschimpft/beschimpfen darf. Es existiert, wenn der eigenen Frau ein InfoFlyer zu Awareness oder Frauenhäuser mit den Worten „den brauchst du nicht“ wieder aus der Hand genommen wird. Es existiert und es existiert in noch so vielen anderen Beispielen. Es ist ermüdend und überhaupt nicht witzig.
Wenn ihr eure ganzen Frauen- und Transfeindlichen Sprüche für witzig haltet und immer noch nicht checkt, warum das was ihr sagt, ein Problem ist, dann können wir euch auch nicht mehr helfen. Und es ist auch nicht unsere Aufgabe, und vor allem nicht die Aufgabe von Frauen, euch zu erklären, warum das jetzt schon wieder nicht lustig war. Dann trefft euch mit euren genauso unlustigen Kumpels in irgendeinem Keller und reist eure Witze. Da ist der Alkohol auch günstiger. Aber verschwindet aus unserem Stadion. Und ja liebe GG, dies ist auch ein Appell an dich endlich aktiv zu werden. Endlich mal in solchen Situationen den Mund aufzumachen und die Betroffenen nicht alleine zu lassen. Denn dies passiert leider viel zu häufig gerade bei diesen „Witzen“. Und das nicht nur bei Fremden sondern auch besonders bei eurem besten Kumpel. Nicht nur ist es demütigend, solche Dinge immer wieder und wieder an einem Ort zu erleben, der eigentlich ein safe space sein sollte, es wird auch noch verletzender, wenn alle um einen herum schweigen oder dem Täter noch zur Seite springen. Seit endlich solidarisch mit Betroffenen, auch wenn es sich nur um einen vermeintlichen Witz handelt. An dieser Stelle wollen wir alle nochmal an unser Awarnessteam erinnern und ihnen einen shout out da lassen.
Quod vadis Gegengerade?
So. Haben wir uns jetzt über alles und jeden aufgeregt? Gut. Dann haben wir uns jetzt mal Luft gemacht. Man ey, liebe Gegengerade wir mögen dich doch. Aber zur Zeit erfüllts du einfach jedes Klischee, das alle anderen Tribünen über dich haben. Kannst du nicht einfach mal so erstklassig sein, wie die Mannschaft zur Zeit? Kannst du dich bitte aktiv dafür einsetzen, dass das Millerntor so ein wunderbarer Platz auf Erden bleibt und nicht zu einem von zig Stadien verkommt. Falls eure erste spontane Reaktion auf den Text erstmal „nichts darf man mehr“ und „ihr wollt uns alles verbieten“ ist, dann ist das verständlich. Veränderungen sind schwierig und gruselig. Dinge ändern, die man seit Jahren macht, kosten Kraft. Aber wir glaube es ist an der Zeit, dass jede*r einmal in sich geht und überlegt wie er*sie Heimspiele für alle Menschen nur ein Stückchen besser machen kann. Eine Portion Rücksicht, ein bisschen Weiterentwicklung und Selbstreflexion und ab geht es. Bitte. Für eine laute, bunte, offene und kreative Gegengerade.
Danke für diesen Beitrag von einer, die sich regelmäßig als Störfaktor fühlt, wenn sie sich zwischen all den „alten Hasen“ in der GG platziert, um einfach nur ein Fußballspiel zu schauen.
Guter Rant! Leider immer noch notwendig!
Forza 🤎🤍♥️
Die Handtuchmentalität ist in der Süd leider auch Stellenweise zu beobachten.
Danke für den Beitrag. Hilft mir zumindest auch immer mal wieder erinnert zu werden, dass solches Verhalten nicht normal ist. Daraus ziehe ich auch immer wieder Stärke, um mit mehr Selbstbewusstsein diese Leute anzusprechen.
Frage mich aber auch (und jetzt wohl euch) wie man diese Probleme strukturierter angehen könnte? Alteingesessene werden ja nur durch Influencer, die ihren Becherwurf filmen, ersetzt (und ich habe schon erlebt, dass diese beiden Gruppen mich für meinen Anschiss dann gemeinsam ausgelacht haben). Aussitzen ist also wohl keine Option
Das spricht mir aus der Seele! Die Leute starren dich lieber nieder, anstatt einen Millimeter zu rücken, damit man nicht mehr im „roten“ Treppenbereich steht, wenn die Secus kommen. Solidarität sieht anders aus.
Danke für den sehr passenden Kommentar. Wir sind auf die Nord gezogen. Zwei Jahre Diskussionen, übergriffes Verhalten, Beleidigungen, Geschubse bei jedem Spiel haben mir die Laune auf die GG verdorben.
Du sprichst mir aus der Seele!
Leider Word und auch kein reines GG Problem. Was hatte ich auf der Nord schon für unfassbare Gespräche über dieses fürchterliche Reviergehabe. Auch in allen anderen Punkten kann ich leider nur zustimmen. Dass wir unter 30.000 bei allen Werten auch die Oliver Pochers bei uns haben, ist natürlich nicht verwunderlich. Die Passivität Vieler und ihr Komplizenhaftes Auftreten finde ich mindestens genau so schlimm.
Danke für Eure Worte. Auf ein solidarisches und diskriminierungsfreies Miteinander.
Ein Rant ist ein Rant. Und tut manchmal gut.
Ein kleiner Versuch der Erklärung bzw. Einordnung: Die GG mit 10000 Leuten ist immer auch ein Spiegelbild und ein Teil der (bauchlinken) Gesellschaft. Diese verändert sich und leider nicht zum Guten.
Die GG ist überaltert und es fehlt der Austausch der Karten, Plätze und Gewohnheiten. Dieses Problem existiert seit über 15 Jahren und hier gibt es leider keine Lösung außer die GG zu vergrößern – was aber eine theoretische Lösung bleibt.
Immerhin hat sich etwas seit dieser Saison leicht geändert. Durch die Erstliga-Begehrlichkeit wird fast jede Karte genutzt und viele Karten die sonst ungenutzt geblieben wären, werden nun weitergegeben.
Dies erkennt man gut an den Füllgraden der einzelnen Bereiche. Es ist eng diese Saison auf der GG, enger als die Jahre zuvor. Und ja, immer wieder neue Gesichter die sich unsicher oder „anders“ verhalten als gewohnt und als erwartet.
Ob übrigens eine deutlich jüngere GG deutlich linker und progressiver wäre als jetzt oder vielleicht auch deutlich unpolitischer, ist schwer vorher zu sagen.
Und auch muss und sollte sich die aktive Fanszene fragen, welche Annahme man an knapp 27000 Leute hat, welcher Anspruch zulässig ist. Was entspricht denn wirklich der Realität und was ist und bleibt unrealistisches Wunschdenken.
Letztes gilt mMn für eine organisierte, dauerhaft supportende GG. Denn dies war sie nie. Und einige Initiativen sind daran gescheitert dies zu ändern. Die dna und die Entstehung der jetzigen GG ist halt eine andere.
Und ich kann mich übrigens an viele Saisons erinnern in den letzten 30 Jahren in denen die GG leiser war als heutzutage. Es kommt immer auf die Blickrichtung und die Erwartungshaltung an.
Ausklammern möchte ich klar übergriffiges und sexistisches Verhalten. Da gibt es keinen Diskussionsraum! Das kann nicht toleriert werden und sollte auch nicht kleingeredet werden. Aber ich finde dass wir da mit den Konzepten auf einem guten Weg sind. Aber zur Wahrheit gehört leider auch dazu dass wir nie einen Zustand ohne Vorfälle erreichen werden. Trotzdem sollte dies Ziel bleiben.
Habe ein Saison Abo. Wo ich mich Mega drüber gefreut habe. Die ersten 3 Heimspiele waren schrecklich, man wurde angeschaut und vom Platz verscheucht. Ich fand es sehr erschreckend als Frau, man tut doch keiner Fliege was zuleide. Habe aber jetzt doch einen tollen Platz mit total netten Menschen gefunden wo ich mich wohl fühle.
Ich muss Euch leider größtenteils zustimmen. Das Verhalten einiger Menschen auf der GG geht gar nicht. Es fühlt sich immer häufiger wie ein Partyevent zum Saufen an, was einige da abziehen. Sehr sehr schade.
Wir sind mittlerweile ziemlich weit an den Rand der GG Ecke Nord gezogen. Da wird zum Teil gut supportet und „gefühlt“ gibt es weniger „Platzhirsche“. Das ist sehr angenehm. Aber insgesamt wäre es sooo schön, wenn Stimmung und Verhalten sich wieder auf die Werte des FCSP besinnen würden.
Ich bin dankbar für Euren Blog, der immer wieder direkt in die Wunde rein sticht. Das braucht es immer wieder und das ist ja auch für die eigene Selbstreflexion hilfreich.
Ein bisschen sehr pauschal, trotz der einleitenden Worte.
Schade, dass wir uns z.T. schon untereinander anfeinden müssen und „Lager bilden“. Ich weiß nicht, ob ein „rant“ da hilft.
Frauen- und transfeindliche Sprüche habe ich noch nie mitbekommen. Heißt nicht, dass es das nicht gibt, aber ist schon hart und macht mich tatsächlich ein bisschen traurig, wie „die GG“ hier angesprochen wird.
Gruß aus G1