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Ich bin die Generation die noch in Ketten auf Demos gelaufen ist, ich brauch das nicht mehr

Maaaaaannnn ey. Der FC St. Pauli ist echt unfassbar gut darin Historisches zu verkacken. Da hast du einmal die Chance diesen Ausgeburten der Hölle es so richtig rein zu reiben und dann verlierst du. 

Und das in einem Spiel, was du nicht verlieren musst. Du spielst gerade in der zweiten Halbzeit lahmarschig, ohne Einstellung und ohne Überzeugung. Darüber wird zu reden sein. Und das tun wir gleich. 

Aber beginnen wir vorne. 

Deutsche Ultras und Deutsche Beamte sind pünktlich 

Die Nervosität war morgens schon zu greifen. Wahrscheinlich habt ihr alle keinen klaren Gedanken fassen können. Wir haben noch nie so viele „Suche Karte“ Schilder gesehen, wie an diesem Tag. Im Scherz wurde da selbst eine Niere geboten. Auch wir hatten etwas Mühen alle mit Karten zu versorgen, ging dann aber zum größten Teil klar. 

Treffpunkt Trabrennbahn. Wie kommt man da denn hin? Nicht per Bus, denn diese wurden schon sehr frühzeitig umgeleitet. Die Südkurve hatte sich zu einem Radkonvoi entschieden. Immer noch die beste und schönste Anreise zum Derby. Sollten wir ab jetzt immer machen. Und sah auch sehr gut aus. 

Von der Trabrennbahn ging es dann zu Fuß zum Stadion. Pünktlich um 16:00 Uhr. 

Der Marsch an sich sehr entspannt. Wir müssen irgendwann mal über das eingeschlagene Tempo reden. Unser etwas durch einen Radsturz gehandicapter Senior war leicht am Motzen. 

Wenn ihr in so einem Marsch Pyro zünden wollt, dann ist es ratsam sich zu vermummen. Auch wenn die Polizei nicht sofort eingreift, ihr wollt nicht mit hochauflösendem Foto in irgendeiner Polizeikartei sein. „Hä? Warum schreibt ihr das? Das ist doch klar!“ werdet ihr jetzt sagen. Ja, dies dachten wir auch. Und wurden auf diesem Marsch vom Gegenteil überzeugt. 

Der Einlass war wie üblich. Aber schon besser als in den Vorjahren. Deutlich mehr Ordner*innen sorgten für eine zügigere Abwicklung. Achtung! „Zügiger“ ist etwas anderes als „zügig“. Wenn uns die Ordner:innen dann jedoch noch einen schönen Tag und einen Sieg für den FC St.Pauli wünschen, lässt es sich etwas leichter ertragen.

Sorry liebe Rauten, aber eure „Festung“ ist zugig, kalt und die ganze Stadionbeschallung unerträglich. Das hat immer noch alles 80er Jahre Vorstadtdisco Vibes und diese Schuppen sind zu Recht ausgestorben. Euch gefällt das? Super. Uns echt nicht. Was jedoch positiv anzumerken ist, ist das Banner welches Castaway (ja ihr lest richtig, auch wir haben so etwas nicht erwartet) am Gästeblock hinterließ. ULTRAS STERBEN NIE 

Wir werden auch nie verstehen, wie man sich eine Karte neben einem Gästeblock kaufen kann, sich einen „Scheiss XYZ“ Schal beim Straßenhandel zulegen kann und dann den 90 Minuten diesen dann dem Gästeblock zeigen kann. Es reichen 90 Sekunden um zu erkennen, dass die hässlich sind. Und wer trägt eigentlich freiwillig den Namen seines Feindes zur Schau? Auch das eigene Tor nur mit Fuck Finger in Richtung Gästeblock zu feiern? Nicht unser Stil. Aber wenn ihr meint. 

Choreo der Rauten „Festung Volkspark“

Wir haben die Bibliotheken und die komischen Vorwürfe vermisst, liebe Rauten. Zwei Spruchbänder, die wir beinah unterschreiben würden. Also außer, dass Kühne und die Rauten für Außenstehende natürlich auch viel Popcorn ist. Selbst die Choreo war relativ wenig Plastik. Und wirkt natürlich besser, wenn du dann gewinnst. Wir als FCSP hätten wahrscheinlich vor einem Derby nie so das Maul aufgerissen, aber sie haben halt geliefert. Klamotten zu präsentieren auch nicht wirklich unser Style (vor allem Mützen?!?). Heißt eigentlich auch immer nur, dass ihr so mutig wart in Überzahl Leute anzureißen. Erzählt uns nicht, dass die Sachen Ergebnisse fairer 1-1 waren.

Minifant im Feindesland
Minifant im Feindesland

Respektlos auf dem Platz 

Schon vor Anpfiff war gut Pfeffer drin, wohl weil sich die Rauten durch uns gestört fühlten und meinten da ein Fass aufmachen zu müssen. Muss man wollen. Wer die PK im Anschluss sah, erfuhr, dass Baumgart seine Mannschaft dazu aufgefordert hatte, unsere Spieler aus ihrer Hälfte zu vertreiben. Wie schon gesagt: Muss man wollen. 

Ärgerlich wäre nur, wenn da nun irgendein übereifriges DFB Sportgericht Sperren draus machen würden. Denn da war auch eine deutliche Schlagbewegung zu erkennen. 

Nebel durch Pyro
Der Nebel fällt schnell in Hamburg

Und mal ehrlich: Im Derby gilt natürlich immer „Stand your Ground“, aber wenn du so anfängst, dann musst du danach auch 90 Minuten liefern. Und das haben wir nicht gemacht. 

Wir haben zwei Thesen. Discuss:

  1. Wir haben Bielefeld. 

Erinnert ihr noch den Aufstieg von Bielefeld? Die haben ein paar Jahre immer die höchste Laufleistung der 2. Liga gehabt und auch in dem Jahr die Liga in dieser Kategorie dominiert und so das Fundament für den Aufstieg gelegt. Am Ende merkte man denen aber auch die Belastung an und es wurde noch mal zäh. Obwohl die Truppe damals echt das Maß aller Dinge war. Führender Spieler bei Bielefeld damals? Ein gewisser Marcel Hartel. Auch unserer Gang merkt man langsam den körperlichen Tribut der hohen Laufleistungen an. Und das wir wenig wechseln und wenig Alternativen haben, macht es nicht besser. 

2. Derbies sind die Champions League Finale des Fabian Hürzeler. 

Pep Guardiola ist wohl einer der besseren Vertreter seiner Zunft, aber er und Champions League Finale waren lange ein Problem. Taktische Fehler im Finale waren auch sein Markenkern. Ähnlich wirkt das bei Fabi. Zu wenig Mut. Zu wenig Flexibilität und in der 2. Halbzeit einfach kein Mittel gefunden seine Truppe gegen eine von Baumgart aufgeheizte Truppe einzustellen. Es war nicht die Brillianz der Rauten, die dieses Derby gewann, sondern unsere Passivität und unsere Unfähigkeit dagegen zu halten. Das ist schlecht. Als Trainer muss man sich auch fragen, ob die Idee mit Hartel ein Problem auf Außen zu schließen, nicht gleichzeitig eine große Stärke (Hartel in der Mitte) wegnimmt und damit nicht sinnvoll ist. Wir kennen die taktischen Überlegungen nicht, aber als der erste Wechsel angezeigt wurde, haben wir uns doch schon gewundert. Hätten wir anders gelöst, aber gut uns bezahlt (zum Glück) ja auch niemand für soche Entscheidungen. Wenn wir aber schon den Pep Vergleich machen, dann sei erwähnt, dass diese Geschichte ein Happy End hat. Ob es dieses Happy End in Hamburg gibt? Wir hoffen natürlich nicht. Wir könnten nun auch 200 Jahre auf die verzichten. 

Hinzu kommt noch, dass Dapo und auch Manolis langsam der langen Saison sichtbar  Tribut zollen. Und Hürzeler keine Alternativen hat, bzw. denen nicht traut. Ob zu Recht oder wegen fehlendem Mut? Wissen wir nicht. 

„Wir für Hamburg - Kein MSC Deal“ in der Nordkurve

Connor wiederum hat uns sehr gut gefallen, denn wir dürfen nicht vergessen, hinten links ist eigentlich nicht seien Stammposition. Und einen Elfer zu halten, macht man auch nicht jeden Tag. Schade, dass es danach keine Chance mehr für unsere Elf gab.

0:1 das Derby zu verlieren aber drei Mal die Torhymne von denen über uns ergehen lassen zu müssen, sorgt für die schlimmsten Ohrwürmer aus der Hölle, aber gut wir geben zu, wir haben die Highlights nicht geguckt, ob das jetzt alles so korrekt entschieden wurde. Verlieren ist Scheiße genug.  

Auch Ärgerlich: Wir müssen Saliakas nächstes Wochenende ersetzen.

Schnell weg

Rauten feiern sehen? Nicht unser Kink. Schnell weg. Abmarsch ging halbwegs problemlos. Ein Teil von uns soff, der andere Teil des Kollektivs fühlte sich, als ob er gesoffen hatte am nächsten Morgen. Wir sind der Magische FC, Widerstand ist zwecklos. 

„Identität und Konstanz statt große Namen und einfache Lösungen; Strippenzieher entmachten; Kühne verpiss dich“ Banner in der Nordkurve

Apropo nicht unser Kink: Cops, die im Block Eingang stehen, da den Weg unnötig verengen und dann während des Spiels mehrmals ihr privates Handy rausholen um zu filmen. Wir hoffen, ihr habt euch auch in die Groundhopper-App eingecheckt, liebe Cops. 

Kein Selbstläufer 

„Steigen wir halt zu Hause auf“. Wenn das mal so einfach wäre. Der Druck steigt nur. Diese Niederlage wird auch noch in den Knochen stecken und den Köpfen hängen und Osnabrück liebt Hamburg. Da wird viel Aufbauarbeit und viel Vergessen notwendig sein für ein Happy End. 

St. Pauli bleibt die einzige Möglichkeit!

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