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Fränkischer Bauerntopf 

Ey Nürnberg, wir haben da noch so alte Lappen von St. Pauli im Keller gefunden, wollt ihr die beim Heimspiel präsentieren. Wir waschen und bügeln die auch noch mal vorher.“ „Gibt es die Fanclubs überhaupt noch? Das ist doch schon ewig her.“ „Scheiß egal. Wir müssen dringend mal wieder so tun als wären wir super hart.“ 

Wir reisen, was ein Wunder, wie immer getrennt an und vollständig sind wir auch heute nicht. Ihr seid im Herzen immer dabei! 

So viel Lob für unseren Verein. Das ist immer noch ungewohnt.

Autofahren heißt man muss einen Parkplatz finden. Grundsätzlich ist dies ja in Nürnberg kein Problem, wenn allerdings Fußball und Messeaufbau auf 45.000 Zuschauer*innen und genervte Ordner*innen trifft wird es … sagen wir mal spannend. Aber irgendwann hatte sich auch das zurecht geruckelt und wir konnten unseren Spaziergang durchs Gehölz am Nürnberger Stadion begleitet durch Vogelgezwitscher und Polizeipferde antreten. 

Wir waren etwas spät dran, weswegen wir einfach durch die Vereinzelungsanlage durchlaufen konnten. Die Ticketscanner arbeiten etwas eigenwillig. Die aufgedruckten QR-Codes waren nutzlos, gelesen wurde nur der lange Barcode. Dieser passte aber nicht in den Schlitz des Scanners. Der Ordner kam zur Hilfe, hielt das Ticket dran und schwups drehte sich das Drehkreuz und knallte uns voll gegens Knie. Irgendwie quetschten wir uns daran vorbei. Auf zur Personenkontrolle. Die Orderinnen waren freundlich und genau, ohne übergriffig zu sein. Das nervige Anfangsprozedere überwunden, machten wir uns auf in den Block. 

Grüße!

Ach Nürnberger Gästeblock, was werden wir dich nächste Saison vermissen. Oder so ähnlich. Was deutlich besser war als in vielen anderen Stadien dieser Nation: die Musikauswahl. Was sich der Fußball wirklich endlich mal abgewöhnen darf, sind diese übermotivierenden Marktschreier von Stadionsprechern (müssen wir nicht gendern). Alter. Du hast ein Mikrophon. Du musst nicht schreien. Und besonders im Vergleich zum Auftreten der Mannschaft des 1. FC Nürnberg wirkt das Ganze dann doch eher lächerlich. Und by the way eure Stadionhymne ist alles, aber definitiv nicht die geilste Stadionhymne der Welt. Der Block ist wie ein Block in Süddeutschland halt immer so ist. Wir wissen nicht, wie oft wir es noch schreiben sollen, aber wenn ihr nur zum Saufen und dummes Zeug labern im Stadion seid, sucht euch doch demnächst ne Kneipe. Wir haben keine Lust mehr auf Männer die Frauen sagen, sie sollen nicht so laut sein und irgendwelche Klischeescheiße über unsere Fanszene erzählen. 

Der braun-weiße Teppich wurde extra für uns ausgerollt.

Zum Spiel 

Lars Ritzka ersetzte den gelb-gesperrten Saliakas,  Karol und Philipp waren rechtzeitig wieder fit, so dass wir ansonsten mit derselben Aufstellung spielten wie gegen die Hertha. Die ersten 20 Minuten waren zäh. Wir mussten nicht und Nürnberg konnte nicht.  Man merkte, dass ohne Saliakas auf der linken Seite etwas Geschwindigkeit fehlte. Was aber mitnichten gegen Ritzka gelesen werden sollte. Der Junge machte seinen Job richtig gut und unsere Abwehr ließ so gut wie nichts anbrennen.

Wann hatten wir das letzte mal eine Mannschaft, die ein Spielfeld so dominant und souverän bespielt hat? Gefühlt fanden die ersten 45 Minuten nur im Strafraum der Nürnberger statt. Wir spielten und kombinierten uns nach vorne. Und kamen auch zum Abschluss, aber das Tor wollte einfach nicht fallen. Immer war ein Bein im Weg, das Tor nicht breit genug und aus irgendeinem abwägigen Grund hat Nürnberg dann auch noch einen Torwart. Aber das Team ließ sich davon nicht beunruhigen, auch wenn der Gästeblock ungeduldig wurde und Menschen sich veranlasst fühlten „Schieß doch!“ zu brüllen, wenn der Ball auch nur 1cm in der gegnerischen Hälfte war. 

Der Erfolgsgarant on Tour.

Endlich nach 43 langen Minuten kam der Moment des Johannes Eggestein. Auf der rechten Seite war Platz, Treu flankte und Jojo war schneller als der Nürnberger am Ball und köpfte uns zum lang ersehnten 1:0. Geht doch! Das wir schon Angst hatten, dass das so ein „dominant spielen, durch Dödeltor verlieren“-Spiel wird, ignorieren wir hier gekonnt. Wir haben uns einfach immer noch nicht an diese beeindruckend gute Mannschaft gewöhnt. 

In der zweiten Halbzeit beschloss Nürnberg dann doch mal ein bisschen mitzuspielen. Beeindruckte das unser Team? Nicht im Geringsten. Wir spielten unser Spiel so weiter wie geplant und Marcel Hartel konnte nach Vorarbeit von Eggestein und Connor das Ruhe bringende 2:0 einnetzen. Danke auch an den Nürnberger, der da schlafend das Abseits aufhebt. Die restlichen Minuten spielten wir gekonnt souverän herunter. Was uns in den letzten Spielen aufgefallen ist: Nach Pausen oder Wechseln geraten wir nicht mehr ins Wackeln. Schön das Zoller und da Silva Moreira zu ein bisschen Einsatzzeit gekommen sind. 

Ärgerlich: Elias sah die 5. gelbe Karte und das, weil er sich über den Schiedsrichter ärgerte, da dieser statt auf Ecke auf Abstoß entschied und Saad dann aus Frust den Ball wegwarf. Kopf hoch Elias! 

Gähn …

Liebe Nürnberger, gezogene Materialien zu präsentieren ist jetzt eh nicht so unser Kink. Gezogenes Material von bereits vor über 15 Jahren aufgelöster Fanclubs zu präsentieren, ist dann doch eher peinlich. Aber hey, endlich haben wir die Antwort auf die Frage, wann endlich das Banner präsentiert wird. Jetzt hat die Geschichte des Seniors vom Spiel bei Rapid Wien auch einen Abschluss. (Lieber Senior, wir mögen deine Geschichten. Bitte weiter erzählen!) Denn ja liebe Nürnberger, ihr habt die stolz gezeigten Materialien noch nicht mal selbst gezogen. Kleine Ergänzung vom Senior: Alle Ex-Passant*innen hatten gestern ihren Spaß. Danke auch an eure Wiener Freunde, die gezogene Banner knapp 22 Jahre (!!!) so aufbewahren, dass sie besser aussehen als wenn wir sie 22 Monate im alten Fanladen Männerklolager gelegen hätten. Ach ja: Dienstag im Fanladen ist Wiedergründung, um sich noch mal aufzulösen. 

Nach Abpfiff war dann da nur noch Freude und Feiern mit der Mannschaft. 54 Punkte. Irre. Absurd gut. Weiter immer weiter! 

Bleibt noch was zu sagen? Ach ja: HIER IM FRANKENLAND SPIELEN WIR EUCH AN DIE WAND! IMMER WEITER VOR! 

PS: Auf der Rückfahrt hatten bahnfahrende Menschen dann noch eine unangenehme Begegnung der polizeilichen Art. Alles was es dazu zu sagen gibt, sagt die Fanhilfe hier. https://bsky.app/profile/fanhilfe-fcsp.bsky.social/post/3knu65ymwhs2x

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