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Siegen – aus neuer Perspektive

„Wenn du mir gesagt hättest, dass wir aus den 3 Ligaspielen nach der Winterpause 3 Siege holen, hätte ich dir den Vogel gezeigt“. Ja und jetzt stehen wir da, an der Tabellenspitze mit 9 Punkten aus drei Spielen und sind einfach nur baff. Was für ein Spiel, was für eine Mannschaft. Wow.

Wir wollten einmal das Millerntor aus einer neuen Perspektive erleben und besuchen deshalb heute unsere Freund*innen von Nord Support. Danke für eure Gastfreundschaft!

Fürth hatte nicht alle Tickets abgerufen, weswegen es noch Tickets im freien Verkauf für die Nord gab. Trotz wiederholter Durchsage, führte dies dazu, dass es an den ersten beiden Mundlöchern gerammelt voll war, während es Richtung Gästeblock immer leerer wurde.

Zwei Dinge: 1. Treppen sind Fluchtwege. Sie sind extra rot makiert damit dass auch der letzte Depp versteht. Ihr könnt da nicht stehen. 2. Wenn du 10 Minuten vor Anpfiff kommst, dich versuchst irgendwo dazwischen zu drängeln und wenn man dir dann sagt, dass da kein Platz für dich ist, mit suffisantem Lächeln diskutieren willst, dass es ja keine festen Stehplätze gäbe, ja dann wirst du unfreundlich angegangen. „Redet man so unter St. Pauli Fans?“ Ja, wenn du ein Nein, einfach nicht akzeptieren willst.

Das Wetter war Hamburg im Januar mit überraschender Sonne zum Spielende und somit genau das Richtige für ein Spitzenspiel gegen Fürth. Und was für ein spitzen Spiel das war.

12 Minuten Schweigen gegen die DFL gilt für alle. Looking at you Block E.

Statementsieg

Wir kamen gut ins Spiel und hatten gleich zu Beginn des Spiels ein paar richtig dicke Torchancen. Wir ärgerten uns schon, dass wir Chance um Chance vergeben, alleine Eggestein hatte drei, da kam die 30. Minute. Treus Schuss konnte vom Fürther Torwart nur nach vorne geklärt werden, da stand Elias und staubte ab. Woho! Geht doch!

Was im Torjubel folgte ist allerdings unter aller Sau. Irgendein Arsch warf einen Böller aus Block D direkt vor unsere Bank auf den Rasen. Der explodierte mit einem lauten Knall. Ein Mitglied unseres Staffs war danach sichtbar benommen. Zum Glück wurde niemand schwerer verletzt. Ob ihr eigentlich noch recht bei Trost sein? Die Security entfernte den Böllerwerfer direkt aus dem Block. Böller im Stadion sind schon Scheiße. Böller auf den Rasen werfen. Noch beschissener. Böller auf die eigene Ersatzbank werfen ist so abgründig Scheiße uns fehlen beinahe die Worte. Die Gegengerade hatte recht als sie rief „hau ab!“. Niemand braucht Menschen wie dich am Millerntor. Das Spiel war für kurze Zeit unterbrochen.

Direkt nach Wiederanpfiff konterten wir und zack stand es 2:0. Dapo konnte seine Leistungen der letzten Wochen endlich mal wieder belohnen. Yes! Läuft!

Kurz vor Ende der Halbzeit traf dann noch ein Fürther zum Anschluss.

Aus den 15 Minuten Pause kamen wir, wie leider zu oft, nicht so gut. Fürth stand jetzt höher und ging deutlich aggressiver zum Ball. Es kam wie es kommen muss. Nach ein paar knappen Dingern landete der Ball schließlich in unserem Tor. Fuck. Unnötig.

Das Schöne? Wir brachen nicht ein und ließen uns davon nicht aus dem Konzept bringen. Ganz im Gegenteil. Wir nahmen das Spiel wieder an uns und Saad schoß verdient in der 81. Minute den Ball ins Fürther Tor. 3:2! Yes! Der Pass von Kemlein zu Saad? Zucker!

Das war auch nach 5 Minuten Nachspielzeit der Endstand.

Anzeigetafel-Romantik

Unglaublich was in dieser Mannschaft steckt. Wie viel Kraft, Wille und Motivation sie hat, ist beeindruckend. In einer englischen Woche läuft diese Mannschaft im dritten Spiel einfach immer noch 129km. Absurd. Hürzeler sagt auf der PK nach dem Spiel, dass er stolz sei auf seine Mannschaft. Das kann er auch wahrlich sein.

Durchpusten. Beine hochlegen. Und mit mindestens fünf Punkten abstand zu Platz 2 in die neue Woche starten. Weiter immer weiter!

St. Pauli gegen Rechts

Viele Gruppen riefen zur „St Pauli gegen Rechts“ Demo direkt nach dem Spiel. Wir schwankten vorher, werden das wieder nur die gleich 1000 wie fast immer bei Demos, die sich ans Heimspiel anschließen. Die letzten Wochen waren bundesweit viele Menschen auf der Straße. Sind wir nun also enttäuscht, wenn nicht alle 29.035 aus dem Stadion mitlaufen?! Am Ende sind es wohl 10.000 und das fühlt sich gut an. Danke an alle Organisator*innen und diejenigen die ständig und unermüdlich gegen Rechts und für Geflüchtete kämpfen. Nehmen wir es uns zu Herzen und zeigen noch mal mehr im Alltag, dass Nazis keinen Platz in unserer Gesellschaft haben.

PS: Wir holn die Meisterschaft und schießen Rostock ab. Der DFB-Pokal ist uns (jetzt) scheißegal.

PPS: Elias? Er ist ein guter Junge.

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