Schietwetter mit drei Punkten – oldschool

Liebe Lesenden, wir können es auch noch wie früher. Bei Schmuddelwetter im Februar die Führung mit viel Kampf und Einsatz über die Bühne bringen. Wir waren mal nicht Spielüberlegend und daher wurde jede Grätsche von unseren Braun-Weißen am Millerntor gefeiert. Aber beginnen wir von vorne.

Wir waren dezimiert im Stadion, (ihr fehlt!) und deshalb wird der Rückblick auf den Heimspielsonntag erneut Perspektiven vermissen und kommt etwas spät, aber das Leben – der eine oder die andere wird es kennen – steht da gerade dazwischen. Deswegen an dieser Stelle auch kein ultimativer Pommes Test.

Vorm Spiel kam der Braunschweiger Mob um elf an der Schanzenstr an und Menschen, die wir kennen, gerieten beinah in den Fanmarsch der Blau-Gelben. (Ist aber gut gegangen). Nicht nur braun-weiße Frühaufstehende sondern auch die Cops waren etwas überrascht von der Ankunft der Gästefans und so liefen plötzlich sehr hektisch zwei behelmte Einheiten auf der Budapester und vor den Grünen Jäger, um den Gästefans den tatsächlichen Weg Richtung Gästeblock zu zeigen. Jene Gäste hatten wohl dann doch nicht vor, beim Jolly vorbeizuschauen, sodass es keine großen uns bekannten Auseinandersetzungen gab. Alle anderen Einheiten und andere Willige kamen also zu spät, um direkt vor dem Spiel schon mal Hallo zu sagen.

Nach und nach trudelten bei Nieselregen die Heimfans vor ihren jeweiligen Eingängen ein, und die Blöcke füllten sich doch früh. Dieses Heimspiel sollte es keinen Stimmungsboykott mehr am Millerntor wie zuvor geben. Stattdessen schmückte eine Meterlange Tapete die ganze Südkurve und auch der Verein hatte letzte Woche noch mal öffentlich für eine erneute Abstimmung plädiert. Wir wurden die Tage davor schon bestens durch die Protestaktionen unterhalten, bei aller Notwendigkeit, die auch wir für ein Umdenken der DFL sehen, macht Kreativität doch auch Spaß.

Bei aller stadtinternen Rivalität: Gut, dass sich mit den Rautenfans solidarisiert wurde, die am Abend zuvor in Bergedorf festgehalten wurden. Fickt euch Robocops!

Das Heimspiel

Das Spiel ging los und es war einfach schön, Jackson zurück auf dem Platz zu sehen. Es wurde mit Sicherheit nicht sein bestes Spiel, aber das zeigten mit Ausnahme vielleicht von Vasilj und Dapo wenige auf dem Platz im braun-weißen Dress. Es kam vor allem bei Standards zu Chancen und aus solch einem entstand auch Dapos Treffer. Die Freude war riesig, auch der VAR machte diese nicht kaputt und so wurde eins unserer liebsten Gesänge angestimmt. Lalalala Lalalala. (Ja, okay das verstehen nun nur die wenigsten, aber bei Fraggles werden es hoffentlich mehr erahnen, was von den Rängen im Anschluss tönte).

Der Wechselgesang im Laufe des Spiels klappte trotz einigermaßen lautem Gästeblock ganz gut und spätestens ab der Gelb-Roten Karte wurde das Stadion richtig laut. Und damit meinen wir nicht nur die vielen Pfiffen gegen den Schiri und die gegnerischen Spieler. Nein, die Heimränge spürten, dass es heute auf sie ankommen würde und gaben nach langer Zeit mal wieder alles.

So bringt Fußball Spaß! Unsere Support affinen Teile des Kollektivs hatten mal nichts zu meckern und ein dreckiger 1:0 Sieg in Unterzahl über die Zeit zu bringen, erinnerte uns irgendwie wieder mehr an frühere Zeiten. Und vielleicht ist das auch eine neue Qualität? Jetzt kann die spielerisch stärkste Truppe in FCSP Geschichte auch beißen und giftig sein? Watch your back, kommende Gegner! Dass wir dadurch unseren Abstand auf alle anderen Teams in der Liga noch ausbauen konnten, lässt uns die Gegenwart genießen. Einen Schritt mehr Richtung Aufstieg. Voran FC Sankt Pauli!

PS: Schiri Leistung hin oder her, ne Karte kann man mal kassieren, Kopf hoch Elias. Manos wiederum, sollte seine Füße lieber bei sich lassen, so sehr wir den Außenverteidiger auch lieben, wenn er die Seiten hoch und runter rennt, aber Nachtreten sehen wir dann doch nicht gerne.