Mistekiste

Wir sind spät dran mit unserem Bericht zu Dienstag. Seht es uns nach, wir mussten nachdenken, verarbeiten und schlafen.

Wir halten nichts davon Spieler öffentlich anzuzählen und fertig zu machen. Das haben andere schon genug getan, es ist unnötig und bringt niemanden weiter. Wir sind uns sicher, die Spieler machen sich schon fertig genug, da braucht es nicht noch Thomas-Christoff-Martin der auf Facebook auf sie einhackt. Und was es erst recht nicht braucht, sind Beleidigungen, die sich rassistischer Stereotypen bedienen. Looking at you Elton. Wir haben den Screenshot mal an entsprechende Stellen weitergeleitet. Da hilft auch Löschen nichts. Wir haben die Nase voll das Menschen regelmäßig damit durchkommen. Erst recht, wenn sie in der Öffentlichkeit stehen und das vor tausenden von Followern tun. Löschen macht es nicht ungeschehen. Es hat ja noch nicht mal für eine halbherzige Entschuldigung gereicht. Wir haben die Schnauze voll, dass Menschen sich in der Öffentlichkeit als St. Pauli Fans inszenieren und dann zum wiederholten Male durch diskriminierende Äußerungen auffallen. Elton, verpiss dich.

Zum Spiel:

Joa. Puhh. Fangen wir ausnahmsweise mit dem Fazit an. Das Spiel verlieren wir selbst. Man sieht unserer Mannschaft die 134km von Samstagabend an. Diese Terminierung werden wir nicht mehr verstehen. Sprints fallen schwer. Flanken kommen nicht mehr richtig an. Unsere individuellen Fehler entscheiden das Spiel, nicht die Leistung von Düsseldorf.

Wir kommen ganz gut ins Spiel. Fabi wechselt drei Mal. Der obligatorische Pokaltorwartwechsel, Ritzka für Saliakas und Amenyido für Saad. Leute, ihr könnt euch die künstliche Aufregung über die Wechsel sparen. Wir spielen drei Spiele in sieben Tagen, wir laufen pro Spiel über 120km, wir müssen wechseln, wenn ihr euch nicht in acht Tagen über die vielen Verletzten beschweren wollt. Das hat nichts mit verquerer Personalpolitik zu tun, sondern mit gesundem Menschenverstand. Man könnte selbst argumentieren, dass wir mehr hätten wechseln müssen, denn Cello merkt man die drölftausend Kilometer des Samstags eben auch an. Aber da wird es für jede Zweitligamannschaft schwer und wenn denen zwei Schlüsselspieler durch den fucking Asia Cup fehlen gerade noch schwerer. Und nein Schulle hätte uns Dienstag auch nicht retten können.

Was sofort auffällt: Düsseldorf fährt wieder seine typische Auswärtstaktik: Bloß nicht mitspielen, man könnte sonst ein Tor schießen. Apropos Düsseldorf. Was seid ihr eigentlich für ekelige Kackbratzen. Das Dapo nicht in Einzelteilen vom Platz getragen wird, grenzt an ein Wunder. Selten so einen unfairen Gegner erlebt.

Der Großteil des Spiels findet im Mittelfeld statt. Wir haben die ein oder andere Torchance, aber daraus wird nichts. Die Fortuna kommt nicht so richtig vor unser Tor bis sie in der 38. Minute zum Konteransetzen und Vermeij direkt auf Burchert zu läuft. Der kommt raus, Vermeij springt ab. Foul. Gelb für Burchert und Elfmeter nach VAR. Erst wird noch diskutiert, ob es Abseits gewesen sein könnte aber nein. Elfmeter für Düsseldorf. Es ist ein Elfmeter. Der Fußball muss sich aber mal fragen, ob eigentlich diese Airbus Einlagen der Stürmer wirklich gewünscht sind. Abspringen und schon im Flug reklamieren wirkt halt alles nicht wie eine vollkommen überraschende Berührung. Und ja, auch jeder FCSP Stürmer hätte es so gemacht. Schön ist es trotzdem nicht. Oder um das Sofaapublikum zu zitieren: „Fuck“. Der Düsseldorfer läuft an, Sascha hat die richtige Ecke, aber nichts zu machen. 0:1 für die Fortuna. Scheiße. Die Fortuna macht danach, was sie eben dann macht in solchen Situationen: sie feiern vor der Heimkurve und stehen anschließend tief, sodass es noch schwieriger wird, sie zu bespielen.

Zur Halbzeit wird gewechselt, wir kommen besser ins Spiel, bekommen irgendwann einen Elfmeter und gleichen aus. Danach passiert nicht mehr viel und wir gehen in die Verlängerung. In der ein blöder Patzer (Kopf hoch) zum 1-2 führt. Alle sehen das Spiel schon als verloren an, denn viel mehr als „Hoch und weit bringt Sicherheit“ fällt uns nicht mehr ein. Aber dann regelt Carlo. Die letzte Flanke findet seinen Kopf und der Ball findet seinen Weg ins Tor.

Was noch passiert? Hürzeler bekommt eine gelbe Karte. In der 120 min eine gelb-rote und fliegt mal wieder. Der mag anscheinend gegen Düsseldorf nicht auf der Bank sein. Ist das gut? Nein natürlich nicht! Ist das ein absolutes Drama? Angesichts von ständig aufgeregten vierten Offiziellen, die versuchen Menschen in einer absoluten Stresssituation noch mehr auf die Nerven zu gehen? Nein irgendwie auch nicht.

Das Elfmeterschießen? Ja das passierte. Glückwunsch an Düsseldorf.

Provokant in die Heimkurve jubeln? Sagt auch viel über dich aus, Digga. Manolis wollte dazu noch kurz gratulieren und es ist vielleicht ganz gut, dass er den nicht erwischt hat. Das hätte nur wieder irgendwelche Karten gegeben. Auch wir erinnern uns daran, das unsere Spieler schon mal vor der gegnerischen Heimkurve jubelten. Nie angebracht. Emotionen und so.

Zum Drumherum:

Gefühlt haben wir die Niederlage nicht nur auf dem Platz verdient, sondern auch auf den Rängen. (Trotz hübscher Choreo auf der Süd und leuchtender Kurven zu Beginn). Wir mahnten schon mehr mal in dieser Saison an, aber an einem Dienstagabend so voll zu sein, dass man bereits in der 1. Halbzeit die Treppenstufen runterfällt und nicht mehr stehen kann. Leute checkt mal euer Konsumverhalten. Dies beobachteten wir nicht nur einmal.

Geglänzt haben die Ränge am Dienstag nur in der Quantität der Becherwürfe (Loide, wenn das schief geht, kostet das mehr als jede Pyroshow und dazu ist das auch echt scheisse. Emotionen hin oder her…), Pfiffe und Alkoholkonsum. Das darf sich am Samstag beim Spitzenspiel gerne ändern, denn den Millertor Roar gab es im Pokalviertelfinale Zuhause schon mal nicht. Klar, verlieren bringt keinen Spaß, hatten wir fast vergessen nach so langer Zeit. Lasst uns alle am Samstag an die Nase fassen und besser werden, statt auf einzelnen Spielern ob von uns oder dem Gegner im Netz rumzuhacken.

Sowieso: Man merkt die Unruhe, die im Umfeld ist (Das ist was anderes als „im Verein“ und das schließt uns ausdrücklich nicht ein), weil Hürzeler mit ungefähr jedem Verein der Welt in Verbindung gebracht wird, der nicht seinen Trainer für 2024 sicher hat (das sind im Endeffekt alle außer Freiburg und Heidenheim) und natürlich wäre es geil, wenn der 10 Jahre verlängert hätte und wir Freiburg und Heidenheim Konkurrenz machen könnten. Aber so ist die Welt nun mal nicht.

Ruhe bewahren, Fürth schlagen. Das dies nicht ganz einfach wird, müssen wir niemandem erzählen. Die haben sich nun eine Woche erholt und wir haben uns zweimal gegen Düsseldorf abgenutzt. Aber zusammen können wir alles schaffen.

Am Ende des Tages halten wir es daher mit unseren Ultras:

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