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Und noch ein Abgang

Wie der FCSP mitteilte, verlässt Bernd von Geldern den Verein. 

Das hinterlässt bei uns gemischte Gefühle. Zum einen ändert sich bei uns im Bereich „Finanzen, Wirtschaft“ damit in kürzester Zeit sehr viel; das ist natürlich nie optimal, insbesondere, da somit ein Wissenstransfer zu den neuen Menschen auf diesen Positionen nicht mehr stattfinden kann. Sehr bedauerlich. 

BVG versteht sein Fach sicherlich und hat rein wirtschaftlich beim FCSP garantiert viel bewirkt. Eigenvermarktung, der Rückkauf von Rechten, Nachhaltigkeitsbemühungen und DIIY sind nur einige Themen, die auch dank BvG reibungslos und von – außen betrachtet – erfolgreich umgesetzt wurden. Der FCSP steht auf der Einnahmeseite zur Zeit besser dar als jemals zuvor. Und das ist eben auch BVGs Leistung. 

Wenn man ihn über solche Themen reden hörte, dann kam das bei uns kompetent an, klang alles durchdacht und richtig. 

Und hier setzt nun die Kritik an: BvG ist Vermarkter und Wirtschafter, und mit dieser Denke eckt man beim FCSP auch mal an. In seine Verantwortung fallen nun mal auch einige komplett misslungene Werbungen am Millerntor, diverse fragwürdige Werbepartner (wobei er nach unserer Erinnerung hier nicht seine ganze Zeit verantwortlich zeichnete) und fragwürdige Kollektionen (insbesondere „jede Woche eine neue Kollektion“). Siehe als Beispiel unsere Zusammenfassung einer Werteveranstaltung. Und nein, seine „Jugendsünde“, die Kolumne „Bernd am Ball“ aus DoYouFootball Zeiten, haben wir nicht vergessen. Vibes? Das war nicht so sein Ding. Auch die unglücklichen (freundlich ausgedrückt) Beiträge auf der MV zum Thema „Tarifvertrag“ zeigen, dass in dem Bereich garantiert Optimierungspotential vorhanden war. 

Und erst vorgestern haben wir diese „Treusten der Treuen“-Aussage von ihm kritisiert. 

Wahrscheinlich wird Vibes vs. Geld immer ein Zielkonflikt bleiben. Wenn wir einen cleveren Wirtschafter haben wollen, wird der wahrscheinlich nicht aus der Nordkoreasolidarität kommen. Solchen Leuten auch mal Grenzen aufzuzeigen bzw. ihnen die Grundideen des FCSP beizubringen wird immer Aufgabe unserer gewählten Organe sein. Umso wichtiger ist da nebenbei die Hauptamtlichkeit. Sonst gibt es schnell König*innen unter dem Präsidium, die in ihrem eigenen Reich machen, was sie wollen. 

Als Wirtschafter sollte man wissen (oder lernen), dass man beim FCSP zwei USP hat. Die nörgeligen (*) Ultras (**) und das einmalige Image, welches auch bei sportlichem Misserfolg Totenkopfshirts und andere Dinge verkauft. 

(*) aus Sicht eines Vermarkters.

(**) und andere Mitglieder und Fans, aber das macht den Gag kaputt. 

Wettanbieter oder Qatar geht halt woanders, aber nicht am Millerntor. Wir verzichten da offensiv auf Geld. 

Man könnte beinah sagen, dass sich in dieser Person unser ewiger Konflikt zwischen dem richtigen Leben im falschen und der spätkapitalistischen Realität des Fußballs fokussiert. 

Wir wünschen ihm jedenfalls alles Gute. 

Und es würde uns nebenbei nicht wundern, wenn wir BvG bald bei einem Gastverein begrüßen können. 

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