Liebste Lesende,
„Wenn wir mit dieser Rückrunde nicht aufsteigen…“, seufzte ein kluger Mensch nach dem Spiel in Darmstadt. Ja, das ist wahrscheinlich gerade die richtige Zusammenfassung. Hier aber nun auch unsere Langfassung vom Spiel in Darmstadt.
Wir reisten mal wieder getrennt an.
Die Busfraktion war im Nachhinein froh, dass die A7-Vollsperrung unseren Busfahrern bekannt gewesen war, so dass wir ab Hildesheim nicht mehr gelbe Autos zählten (andere spielen es mit Smarts/Minicoopern), sondern Hochsitze.
Man war dann sehr glücklich, als man bei Göttingen endlich wieder mehr Zivilisation, sprich: die Autobahn wiedersah. Die fehlende Toilettenpause brachte in der Folge das Busklo wortwörtlich an den Rand des Überlaufens, aber ist noch mal gut gegangen.
Unsere Bahnfraktion lernte an diesem Tag, dass man einen ICE auch beim Ausfall des Fahrmotors noch bewegen kann, aber leider nur sehr langsam, so dass wir es mit unserem eigentlichen ICE nur bis Celle schafften. Dort kurz ein Loch gesprengt und in einen anderen ICE umgestiegen. Alles schön, wären da nicht Junggesellenabschiede und die unangenehme Angewohnheit von betrunkenen Männern, ganz viel Raum für sich einzunehmen. Sei es in Lautstärke, Körperlichkeit oder Rücksichtslosigkeit. Oder allem zugleich.
Endlich am Stadion haben wir ein paar tolle Menschen gesehen, andere leider nicht. Kartendeals (das hat teilweise schon was davon, heisse Ware zu dealen…) und ab in den Block. Halt – eine kleine Anmerkung noch: Ey Suffdude, selbst wenn du St. Pauli-Lieder singst, wollen wir die nicht sinnlos in unser Ohr gebrüllt haben am Eingang. Und wenn man dir freundlich sagt, dass du weitergehen sollst, dann mach es. Read the room! Ach, den hattest du ja als Dude schon eingenommen mit deinen Bedürfnissen…
Ey Dinos, wir kommen von unten!
Die Kontrollen waren lustig heute. Ordner*innen teilweise penibel („Aufkleber? Sind hier nämlich verboten“), teilweise reichte aber auch „ja, siehst gut aus, danke“ als Kontrolle.
Nicht ganz so früh wie in Heidenheim, aber dennoch weit vorm Spiel hatte der Block richtig Bock und man stimmte das Team lautstark auf den Auswärtssieg ein. Der Gästeblock ist eng, und Sicht gibt es auch eher nicht. Dafür aber eine Wand, die bekletterbar ist. Und während sich der Block warmsang, nutzen dies Menschen dafür, Rautenaufkleber in schwindelerregenden Höhen zu entfernen oder zu überkleben. Dabei rutschte ein Mensch ab, wurde aber von einem unten Stehenden so elegant gefangen, dass beiden gar nix passierte. Und glaubt uns, das war ein Stück Fallhöhe.
Support war gefühlt nicht erst nach dem Führungstreffer sehr laut, und wir haben bis zum Abpfiff alles gegeben. Aufgrund der Anordnung des Gästeblocks im Stadion sahen Teile des Kollektivs recht wenig von den Toren, aber man konnte ja die Torschützen und Entstehung einfach nach dem Spiel googeln. Man hört auch vom restlichen Stadion eher wenig, wenn man selber abgeht. Was aber nicht heißt, dass auf Darmstädter Seite Ruhe herrschte. Ganz viel Liebe an die U 18 des Fanladens – die gehen großartig ab.
Lobend erwähnen wollen wir die unfassbaren 17 Toiletten für weiblich gelesene Menschen! Baut Stadien und nehmt euch hier ein Beispiel an Darmstadt, liebes Aue und Co! Das I-Tüpfelchen war, dass die Klos auch noch im Laufe des Spieles gereinigt und mit neuem Klopapier versorgt wurden. Wir empfanden auch die Getränkeversorgung als relativ schnell. Im Gegensatz zum Rein- und Rauskommen im Block.
Uns erreichte auch noch per Kommentar, wie wunderbar es ist, dass es in Darmstadt auch Rolliplätze im Gästeblock gibt. So erlebt man als Gruppe alle Tore gemeinsam im Block – das müsste überall entsprechend bei baulichen Maßnahmen mitgedacht werden. Große Klasse.
Auf der Rückfahrt wurde versucht, in einem eiskalten Bus zu schlafen, und alle Mitfahrenden waren sehr glücklich und etwas ungläubig aufgrund des Ergebnisses, um halb acht zurück am Lieblingsstadion zu sein.
Ergänzung der Bahnfraktion: Am Bahnhof in Darmstadt hatte nur ein Shop auf und alle Klos geschlossen. Beides führte zu vielen langen Gesichtern. Dafür hatten wir nette Begleitung bis zu unserem Hotel. Grüße.
Nun geht es gegen Düsseldorf noch mal um alles. Die Vorstadt spürt uns im Nacken!
PS: Das Kollektiv wird immer mehr Saad-Fan!
PPS: Jakov? Wir sind Fans! Logisch!
PPPS: Minifant? Erfolgsgarant!
Like. aber so was von.