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Kiel doof – Lübeck hab ich abgegratzt

„Jetzt geht jede*r nochmal aufs Klo und dann klauen wir Bullenwagen.“ Kenner*innen dieses Blogs wird es überraschen, aber wir reisten wiedermal getrennt an. ABER in voller Besetzung. Schön, dass du wieder da bist <3

Anreise

Reisegruppe 1 fuhr, arbeitsbedingt, mit dem Auto nach Kiel. Genoss eine Playlist voller Musik aus ihrer Jugend und kam entspannt auf dem Gästeparkplatz an. Sicher, waren wir uns allerdings nicht, ob wir überhaupt auf dem richtigen Parkplatz waren, denn von Cops war hier keine Spur. Don’t get us wrong: Das ist auch mal schön und zeigt, dass es auch anders geht. Aber irritiert waren wir schon etwas. Also ab in den Shuttlebus und schon standen wir vorm Stadion.

Reisegruppe 2 folgte dem Aufruf der Fanszene. Durch das 49€-Ticket war es für viele eine wirklich günstige Auswärtstour. Das freute doch einige. Natürlich wurde es im Regio eng, aber zumindest in unserem Wagen wurden die zivilen Mitreisenden kaum genervt und der Alkoholkonsum war im Rahmen. Dennoch noch mal die Ansage an Unverbesserliche: Rauchen im Zug egal wo, ist super bescheuert. Die Fahrtzeit von 1,5 h solltet ihr echt ohne Kippe schaffen.

Am Bahnhof in Kiel leiteten uns die Cops direkt Richtung Wasser, sodass wir ein paar wartende Menschen der Bezugsgruppe gar nicht einsammeln konnten. Die durften dann etwas später auch raus und reihten sich in den Marsch ein. Dieser war bei den Temperaturen gut zu schaffen, wobei Kiel mehr Berge hat, als man so in Erinnerung hatte. Achja eine Drohne flog da zu Marschbeginn auch über unseren Köpfen, nervt. Abgesehen davon waren es auch hier angenehm wenig Cops zur Begleitung.

Vor dem Spiel

Was wir gut finden? Viele Herrentoiletten auf dem Vorplatz. Wir zählten 15 Pissoirs und zwei Kabinen. Was wir nicht so gut finden? Nur zwei Damentoiletten. Was wir doof finden? Ein Pissoir direkt neben die Schlange der Damentoilette plazieren. Wen wir richtig scheiße finden? Den Herrn und seinen Sohn, die sich zum Pinkeln breit grinsend direkt neben die in der Schlange stehenden Frauen stellen, obwohl alle anderen Männertoiletten frei waren.

Während wir da so rumstehen und warten beobachten wir, wie die Cops ihre Hunde aus den Autos holen und kurz bevor der erste Shuttlebus vom Bahnhof ankommt ihnen die Maulkörbe abnehmen. Beim Aussteigen der Menschen aus dem Bus beginnen die Tiere komplett zu eskalieren. Ist das dieses „deeskalative Verhalten“? Spinnt ihr? Da muss nur eine Person Angst vor Hunden haben und schon ist die Kacke richtig am dampfen. Passend dazu beobachten wir vor Anpfiff und nach Abpfiff wieder eine Drohne, die über dem Stadion direkt am Gästeeingang schwebt.

Der Einlass lief relativ problemlos. Fans dieser großen Drehkreuze werden wir allerdings nicht mehr. Ein Novum erlebte unser Erfolgsgarant: Er wurde das erste mal nach 15 Spielen persönlich abgetastet.



Der Block

Ach was soll man zu dem Gästeblock sagen? Manche von uns haben mehr gesehen als in Darmstadt, andere noch weniger obwohl man sich zum Rand des Gästeblocks Richtung Spielfeldmitte positionierte. Blöcke auf der Längsseite sind immer doof. Das dichte Fangnetz gibt der schlechten Sicht dann noch den Rest.

Gefühlt gibt es keine Karten und gleichzeitig ist der Block doch immer zu voll. Liebe Leute, es wird Zeit dass wir als Fanszene über unseren Alkoholkonsum nachdenken. Wenn du voller bist als der Block und nicht merkst, dass die Leute um dich herum weder von dir umarmt oder abgeklatscht werden wollen, noch, dass du durch dein Pogotanzen Menschen die Stufen runter schubst, solltest du dir bei der nächsten Runde vielleicht lieber ein Wasser holen.

Btw: Wer unseren Minifant und Emotionalsupport beleidigt, kann einfach gehen.

Schwierige Werbung ist schwierig

Trotz des miesen Gästeblocks war der Support aber wirklich gut von unserer Seite. Viel Liebe für den Vorsänger auf unserer Seite. Der direkt vorm Spiel lobte und ganzen Körpereinsatz zeigte. Das ist so eine herrliche positive Energie, die da vom Zaun kommt.

Wendechoreo hat ganz gut geklappt. Danke an die Menschen, die sich immer wieder was ausdenken und so der Block zum Einlaufen richtig gut aussah.

Der Heimbereich ist im Gästeblock nicht zu hören, was wie immer keine Bewertung der Lautstärke sein soll. Sie zeigten ein Plakat zum Frauenfußball bei Kiel, welches von einem uns bekannten Insider mit „Ja richtig“ kommentiert wurde. Wir kennen nun keine Hintergründe, ihr findet das Plakat als Foto hier im Bericht.

„… und sein Engagement für die Women werden blockiert, denn bei Holstein zählt nur wer die 1. Herren finanziert!“

Zum Spiel

Vor Anpiff hatte Kiel eine ganze Menge Spieler zu verabschieden. Gefühlt wäre es einfacher gewesen, einfach aufzuzählen, wer bleibt. Fin Bartels beendet nach dieser Saison seine Karriere und wurde dementsprechend herzlich, auch vom Gästeblock, verabschiedet. Tschüss Fin, warst schon bei Hansa kein schlechter (wer sich an das vergebene 3-0 erinnert, weiß was wir meinen), bei uns und Werder ein Guter, aber nun feiern dich Kieler als einen von sich.

Robin Himmelmanns Vertrag wird Kiel nicht verlängern. Das ist schon etwas bemerkenswert, wenn man sich vor Augen führt, dass Robin als dritter Torwart nach Kiel kam, nachdem er länger keinen Verein hatte und dann aufgrund von Verletzung zu soliden Einsätzen kam. Was uns auffiel: Während seiner Verabschiedung war ein Großteil der Kielermannschaft nicht dabei, sondern klatschte zum Publikum. Erst nach seiner Verabschiedung stellten sie sich zum Spalier.
Unter anderem wurde dann noch Hauke Wahl verabschiedet. Wir kommentieren ja keine Gerüchte, aber er sollte später im Spiel noch eine wichtige Rolle spielen.

Wir wollen und können nix zum Elfmeter sagen. Was immer etwas anstrengend ist, dass man wahrscheinlich 10 vergleichbare Szenen findet, in denen dann anders entschieden wird. Das die Kieler nicht einmal Fin schießen lassen, ist eine Sauerei. So bleibt er ohne Abschiedstor.

Nach dem Elfmeter machen wir das im Stile einer Spitzenmannschaft, Dapo tanzt sich einmal durch, BÄÄÄM Ausgleich, dann macht Hauke Wahl sein erstes Tor in Braun-weiss, dann ein Zauberangriff zum 3-1 und das 4-1 macht Paqa mit freundlicher Mithilfe eines Kielers, der 100 % sicherstellt, dass der rein geht.

Nach dem 4-1 denkst du, dass Ruhe ist, aber wir wissen schon, warum wir nach jedem Tor „(Anzahl bisher erzielter Tore +1) nachlegen, damit Ruhe ist“ sagen und twittern. Weil ein 5-1 hätte der Beruhigung gut getan. So kommen wir nach 75 überragenden Minuten noch ordentlich ins Wanken (& nach einer der dümmsten Gelb-Roten-Karten). Einem guten Torhüter und ein bisschen Glück ist der Auswärtssieg zu verdanken.

Vielleicht wird da auch langsam unsere dünne zweite Reihe deutlich. Wir spielen nun die gesamte Rückrunde mit gefühlt 15 Spielern. Irgendwann muss sich das rächen.


Jackson war diesmal richtig giftig, man soll ja auf einschießen keinen Wert legen, aber da lief es schon bei ihm nicht und er musste sich dann im Spiel auch erstmal reinkämpfen. Aber so wollen wir den Käptn sehen, immer giftig, das Team auch verbal verteidigen und voran gehen. Auch wenn nicht alles gut läuft. Nebenbei: Die Bilanz von ihm als Käptn vs Paqa als Käptn in der Rückrunde guckt bitte niemand nach.
Saad stellte die Kieler in der ersten Halbzeit immer wieder vor Probleme. War gedanklich flinker im Kopf und sorgte doch bei einigen Defensivakteuren der Störche für ratlose Blicke. Weiter so!

Abreise

Nach dem Spiel geht es für Reisegruppe 1 zurück in den Shuttlebus. „Achtung, alle bitte einmal festhalten!“, sagt der Busfahrer und macht einen abenteuerlichen U-Turn bei dem er noch beinahe einen Fahrrdfahrer mitnimmt. In der Twitterfahrradbubble gibt es davon garantiert schon ein Video. Mit Musik unserer Jugend, zwei Menschen als Begleitung und drei Punkten im Gepäck geht es dann zurück nach Hamburg.

PS: Jakov? Wir sind Fans!
PPS: Minifant? Erfolgsgarant!
PPPS: Saad? Werden immer mehr Fans
PPS: Karlsruhe schlagen und damit die beste Halbserie jemals spielen!
PPPS: Nachmacher X und kann doch nix

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