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Straßenköter in röter

Liebe Lesende, 

wir haben mit der Niederlage im Derby wahrscheinlich unsere realistischen Chancen auf Platz 3 verloren. Deswegen war vor dem Spiel gegen Bielefeld auch so ein bisschen die Luft raus. Man merkt das beim FCSP schnell auf dem Zweitmarkt, wo für die vorherigen Heimspiele eigentlich nie Karten länger zur Verfügung standen, diesmal aber am Spieltag noch eine dreistellige Anzahl von Karten verfügbar war. 

Situationen, in denen der FCSP 5 Spieltage vor Schluss mit 99 % Wahrscheinlichkeit weiß, in welcher Liga er die kommende Saison spielen wird, sind bei unserem Verein in den letzten Jahren eher selten. Und nach der Hinrunde eigentlich auch gerne genommen. Wobei man natürlich immer noch das „Was wäre alles möglich gewesen?“-Spiel spielt. 20 Punkte aus der Hinrunde und wir würden jetzt richtig fett dabei sein. Nehmen wir allein das Hinspiel gegen Bielefeld. Und ja, insgesamt  gehen wir garantiert nicht zufrieden aus dieser Saison. 

Nun gut. Es ist mit unserem Verein halt immer zugleich kompliziert und schön. 

Kommen wir also konkret zum Spiel gegen Bielefeld. Nicht wenige erwarteten unter diesen Voraussetzungen einen lauen Sommerkick mit wenig Stimmung und einem 1–1 als Ergebnis. 

Es kam bekanntlich anders. Natürlich ist das Quatsch und bis Juli verändert sich noch so viel, aber es macht Mut, wie sich das Spiel auf und neben dem Platz entwickelte. Der Charakter einer Mannschaft zeigt sich eben genau in solchen Situationen. 

Wir haben bei diesem Bericht alles, nur keinen roten Faden. Wir passen uns an das Chaos an, das Bielefeld im Gästeblock verkündete. Unser Hippieherz mag ja nebenbei die ganzen Arbeitsstunden anerkennen, die in so eine Folienchoreo gehen, aber für „Chaos“ ist uns das zu sauber, und alles in schwarz-weiss-blau wird nicht mehr unser Geschmack werden. Der Rest der Choreo war dann nach dem Motto „Mist, der ganze Pyrokram hat seine Haltbarkeit überschritten, das muss alles weg.“ 

Wenn wir thematisch schon in der Nord sind, dann sollten wir erwähnen, dass der Kaffeecontainer dieses Spiel von USP übernommen wurde, die fürs anstehende Antira am zweiten Juni-Wochenende bei uns am Millerntor Werbung machten. Wir geben zu: Wir als Kollektiv leben in gewisser Form in unserer Blase, dennoch erstaunt es immer wieder, wie viele Stadionbesuchende noch gar nichts vom Antira und vielen anderen schönen Dingen der Fanszene mitbekommen haben. Da stellen ganz viele tolle Menschen Unglaubliches auf die Beine! (Herzchen an alle Mithelfenden <3)

Aus unserer GG-Perspektive war jedenfalls gut Alarm im Stadion. Nord? Ging gut ab! Süd und GG? Aus unserer Perspektive richtig laut! Unsere GG-Abteilung steht ja so, dass sie zwischen Supportblock GG und der Süd steht, und gegen Bielefeld war es mal wieder so ein Tag, an dem aus beiden Bereichen richtig Alarm kam, aber eigentlich nie im gleichen Tempo oder gleichen Takt. Singen wir nun hier mit? Oder da? Oder im eigenen Takt? Spaßeshalber sind wir langsam für einen In-Ear-Monitor für die Trommler*innen. 

Auf dem Platz entwickelte sich ein intensives Spiel, welches du eigentlich schon in der ersten Halbzeit für dich entscheiden musst. Aber da wir unsere wirklich guten Chancen nicht machen, steht es zur Halbzeit 0-0. 

Was gefällt? Dass Saad zum ersten Mal in der Startelf steht und in vielen Szenen zeigt, welches Potenzial er hat. Er macht vieles richtig gut. Klar gibt es da noch Entwicklungsmöglichkeiten, aber wie im Derby sieht man, warum wir ihn geholt haben. Und wenn wir so die DruKo und DrüKo zu diesem Tweet lesen, dann wissen wir auch wieder, warum wir alle nicht Sportchef*innen sind. Aber das ist vielleicht ja auch das Gute am Fußball – jede*r kann mal Bundestrainer*in oder Sportchef*in sein. 

Wir glauben, dass wir an Saad noch ganz viel Freude haben werden. Und an Dapo auch, selbst wenn er gegen Bielefeld einen schwierigen Stand hatte. „So sehen nicht gleich alle, wie gut der ist und er wird uns nicht so schnell weg gekauft“, ist die Analyse neben uns. Kann man auch so sehen. 

Das Spiel war wirklich munter, auch die Bielefelder versuchten immer mal wieder was, aber angesichts der zahlreichen Möglichkeiten hätten wir das Ding eigentlich in der Tasche haben müssen. Und verloren nach dem Anschluss doch noch den Faden und mussten 15 Minuten um die drei Punkte zittern. Da gibt es definitiv noch Verbesserungsbedarf; die Aussagen von Fabi in der Pressekonferenz klangen auch so, dass er das in der Trainingswoche noch mal ansprechen wird. Es ist ja auch immer so: Solange du nicht mit 102 Punkten Deutscher Meister wirst, gibt es immer noch verdammt viel zu verbessern. 

Es passierte aber zum Glück nichts mehr und wir konnten uns über einen Heimsieg freuen. So etwas macht bei Frühlingswetter gleich noch mal mehr Spaß als bei Kälte. Und so entwickelt sich eine fröhliche Party. Fraggles? Go! 

Jackson ging zum Zaun und es sah so aus, als ob er erst Hemmungen hatte, da raufzuklettern, dann tat er es doch und sorgte für ein perfektes Foto. Das wahrscheinlich jede*r FCSP-Fan heute ungefähr 1.000 Mal gesehen hat. Sowieso: Ganz große Medienkunst von offizieller Seite, im Video immer rechtzeitig den Autofokus zu verlieren 😉 und auch dieses Foto so zu schneiden, dass a. die Stimmung rüber kommt und b. kein Gesicht zu sehen ist.

Ebenfalls ist es schön zu sehen, das sich immer mehr Flinta trauen, in präsenten Positionen Gesicht zu zeigen – schade, dass es Fotos vom Verein braucht, um hierauf eine größere Aufmerksamkeit zu lenken.

Später am Tag stand Manolis noch am Jolly rum und für uns zeigt das nur, dass sich die Spieler anscheinend doch ganz wohl fühlen hier bei uns. 

Und zu unseren Einleitungssätzen? So lange es theoretisch noch möglich ist, geben wir alles für Platz 2 oder 3. Und noch ist es theoretisch möglich. Derbyfluch incoming. 

PS: Minifant mit Unterstützung? Erfolgsgarant!

PPS: Jakov? Immer noch Fans!

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