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Übt Kritik an der allgemeinen Sinnentleerung in der neoliberalen Moderne


Liebste Lesende, 

in alter Blogtradition fuhren wir zum Teil mit dem Auto und zum Teil mit dem Bus nach Magdeburg. 

Fahren auf der Autobahn

Die Autobesatzung erfreute sich an Playlist, Pfannkuchen und Ringelrüben, ein Teil unserer Busbesatzung hatte einen Formel 1-Fahrer als Busfahrer gezogen, der als Letzter beim Treffpunkt ankam und dann versuchte, als Erster in Magdeburg zu sein. Später ging er dann im Block gut mit ab. Wie großartig! 

In Magdeburg sieht man gefühlt keinen Magdeburger aus der Nähe. Dafür ist die Anfahrt ungefähr wie folgt: „Fahren Sie noch 20 km weiter nach Berlin und dann auf der Bundesstraße wieder zurück.“

Aber wir schrieben mal „habt ein System und dann sind wir glücklich“, und das haben die in Magdeburg. Zumindest für motorisierte Menschen. Der „unter Umständen“  vorhandene Shuttlebus wurde eingesetzt, so dass alle Menschen bequem zum Gästeblock kamen; die Kontrollen erwiesen sich als sehr entspannt. Und im Gästeblock richtig viele Klos und Verpflegungsmöglichkeiten. Lobenswert. 

Magdeburg ist garantiert eine der besseren Kurven in Deutschland; ein tiefes Dach aus Metall wirkt natürlich Wunder. Ihr könnt euch jedoch vorstellen, dass der ständige Einsatz von Schals als Choreoelement bei uns nicht ungeteilte Zustimmung fand. Wenn man aber als Block U unser Winken nach „Scheiss St. Pauli“ ebenfalls mit Winken beantwortet, dann hat das gute Vibes. 

Im Gästeblock hatte sich USP auf den Sitzplätzen positioniert, und nach ein bisschen Findungsphase war das auch vom Gästeblock ein richtig guter Support. Ob man nun im Osten im Jahr 2023 eine Plastikbanane mitnehmen muss? Wir finden das etwas platt. 

Was nervt? Dass sich bei Spielen gegen uns neben dem Gästeblock ein Haufen Nazischweine ansammelt. Da tun die Gesänge gegen die Nazis gut. Die haben wohl auch noch versucht, in Richtung Gästeblock zu kommen. Für das Abpacken beim Rummackern nach unserem Ausgleich gibt es die Haltungsnote 6,0 auf der Schadenfrohskala. 

Was nicht gut war? Dass die Magdeburger Schweigeminute für einen verstorbenen Fan anscheinend nicht in unserer Kabine angekommen war und so der Gästeblock in der Schweigeminute von der Mannschaft zum Klatschen aufgefordert wurde. Ärgerlich. 

Wir möchten an dieser Stelle Magdeburg, allen Angehörigen und den Freund*innen des Verstorbenen unser Beileid ausdrücken. Niemand sollte auf dem Weg zu oder von einem Fußballspiel versterben. Magdeburg hat für die Familie des Verstorbenen gesammelt. Wir hoffen, dass da ein ordentlicher Betrag zusammengekommen ist. 

Zum Spiel

Eric und Manolis fehlten. Keine gute Kombi. Und seien wir ehrlich: Man hat 90 Minuten gesehen, wie wichtig die beiden für unser Spiel sind. 

Antikapitalistischer Wind

Die ersten 15 Minuten waren trotzdem richtig gut. Dapo rannte immer wieder an und deren Abwehr schwamm. 

Dann aber ein Bruch in unserem Spiel und der Rest der ersten Halbzeit mit zu wenig Tempo und zu vielen Fehlpässen, einer davon führte dann auch zum Gegent. 

Und jetzt kam das Gute: Wir stellten in der Halbzeit (und noch mal in der 70.!) um und es funktionierte. Wir hatten wieder Zugriff aufs Spiel und müssen uns trotzdem bei Nicola bedanken, dass es beim 1-0 blieb. Nach der Hinrunde, in der gefühlt jeder Schuss im Tor war, ist es schön, dass er sich mal auszeichnen kann. Magdeburg war der erwartet eklige Gegner. 

Hier schießt der Maulwurf die Ecken noch selbst

Mit Einsatz, Mentalität und Eckbällen stellten wir das Spiel auf 1-1. Und gerade, als wir „Ey, ohne zwei Schlüsselspieler ein Unentschieden? Nehmen wir!“ dachten, stand Jakov gleiche Höhe und Bäääääämmmm! (durch Zuspiel von Hartel) – 51-Punkte-Rückrunde weiterhin möglich. Auch weil wir es endlich mal schafften, nach der Führung die Zeit clever runter zu spielen. 

In der Hinrunde hätten wir dieses Spiel noch verloren. Geil, was aus der Mannschaft geworden ist. 

Abpfiff

Jakov als Animateur und Kamerakind. Jubel. Freude. „Wir fahren nach Haus, ihr müsst hier wohnen“ und ab auf die Autobahn. 

Nun sind wir echt geschafft vom ganzen Support, aber richtig glücklich. 

Bus fahren ist nebenbei besser als Kilometer zum Bahnhof zu laufen. 

PS: Jakov? Wir sind Fans! 

PPS: Noch 9 Punkte bis Platz 3 (Stand 18.02.23, 17:30).

PPPS: Minifant? Erfolgsgarant! 

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