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Das ist hier das Letzte

Winterpause. Endlich nicht alle zwei Wochen in einen Zug steigen und an das Ende der Republik fahren. Yeah! Abstand von diesem ganzen Mist gewinnen! Erst am 28.01. wieder Fußball. 

Geil – Testspiel in Gladbach! Lass uns da mal hinfahren! Sofort Feuer und Flamme. Unsere Anreise erfolgte mit dem Zug, in dem wir anstelle ganz vieler Fußballfans diesmal ganz viele Demonstrant*innen hatten. Eine Kieler Protestgruppe nahm neben uns Platz, und Umweltaktivist*innen sind dann doch angenehmer als Fußballfans. Weniger Alkohol, weniger laut, sehr jung, und sehr weiblich. Ist der Politik überhaupt klar, wie viele junge Menschen sie gerade nachhaltig verärgert, weil sie deren Zukunft für ein paar kurzfristige Gewinne auf Spiel setzt? 

Wir sind mit diesen Menschen komplett solidarisch. Der Diskurs, welche Demonstrationsform nun angemessen sei und welche nicht, ist einfach eine lächerliche Sofapupser-Diskussion. Und kommt uns nicht mit einer Militanzdebatte – wenn diese Bewegung wirklich militant wäre, dann wäre aber sehr viel am Brennen. In Frankreich würde man von einer überfriedlichen Bewegung sprechen. 

Zurück zum Fußball. Unsere frühe Reisegruppe speiste sehr brillant im Café van Dooren. Ist die Reise wert! Der Mohnkuchen? Ein Gedicht! 

Danach zurück zum Bahnhof und unseren Rest eingesammelt. 

Und nun begann der komplexe Teil des Tages: Zum Stadion zu kommen. Bei normalen Spielen gibt es wohl Shuttlebusse, bei so einem Testspiel setzt man die halt nicht ein, und dann fährt eben alle 20 Minuten mal ein Bus dorthin. Und das ist dann auch bei einer 10 %igen Auslastung des Stadions ein bisschen wenig. 

Im Block dann die Feststellung, dass wir dringend aufsteigen müssen, denn in Gladbach gibt es Pommes. 

Was uns in der Winterpause nicht gefehlt hat? So genannte Stadionmusik. Die war wirklich schlimm. Oder wie der offizielle Twitteraccount sehr diplomatisch schrieb: „Musikauswahl ausbaufähig“. Und dann unterbrechen die auch noch „Mr. Brightside“ für irgendeinen Auflauflärm. „Ich schaffe das alles nicht mehr“ war unsere Reaktion auf diese Beschallung. Das rettet dann auch Wonderwall in der Halbzeit nicht mehr. Und warum muss ich als Stadionsprecher bei einem Testspiel in einem zu 90 % leerem Stadion ins Mikrofon schreien, als ob ich das entscheidende Spiel um die Meisterschaft begleite.

Deren Stadionhymne wird wirklich vom Stadionsprecher mit „Hier kommt unsere Nationalhymne“ angekündigt. Da fällt einem dann wirklich nichts mehr ein. 

Aus unserer Adlerperspektive („das musst du eher Bergziegenperspektive nennen“) sah das auf dem Platz richtig gut aus. Testspiele sind Muster ohne Wert, aber wir haben uns schöne Chancen herausgespielt, haben ein schönes Tor gemacht und haben zu null gespielt. Der Ball lief teilweise echt gut durch die eigenen Reihen, und ab und zu mal noch „passen, nicht abschließen“, dann fällt auch das zweite Tor.

Das sind alles Dinge, die doch vielleicht ein bisschen eine breitere Brust machen. Klar, wenn wir in Nürnberg auf den Sack bekommen, ist alles wieder Murks, aber erstmal buchen wir das jetzt mal als positiven Schritt. 

Nette Bude

Ersten AUSWÄRTSSIEG in 2023? Nehmen wir mit. 

Ansonsten ist so ein leerer Block ganz schön kalt. Nach dem Spiel änderte sich das schnell, denn ein Bus war nicht zu bekommen, also gingen wir zu Fuß zum Bahnhof. 5 km durch Gladbach? Kann man mal machen (und sowas schimpft sich bei unseren Läufer*innen dann „Ruhetag“). Ging mit dieser Bezugsgruppe aber gut und das spricht insgesamt für unsere heutige Gruppe, mit der wir sehr viel Spaß hatten. 

Züge bekommen, Hotelzimmer bezogen. Wir freuen uns auf Nürnberg. Wahrscheinlich fressen wir diese Worte sehr bald, aber mal gucken. 

PS: Jakov? Wir sind Fans! 

PPS: Wechselgerüchte? Ignorieren wir. 

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