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A New Hope 

Der FC St. Pauli von 1910 e.V. startet dieses Wochenende mit seinen Herren in die Rückrunde der 2.Bundesliga. 

Seit wir am 12.11.2022 4:4 in Karlsruhe gespielt haben, ist viel Zeit vergangen, viel Wasser die Elbe herunter geflossen und wir haben die längste Winterpause der Geschichte erlebt.

Alles neu!

Bei unserem Verein ist beinah alles neu. Ein neuer Trainer, ein neuer Co-Trainer und vier neue Spieler dürfen wir im sportlichen Bereich begrüßen. Davon wird man sich insbesondere von Mets und Maurides (ha, endlich mal braune M&M’s) eine sofortige Verstärkung versprechen. Und Oladapo Afolayan deckt mit seiner Schnelligkeit und seinen Dribblings hoffentlich bald einen Spielertyp ab, den wir seit dem Abgang von Dittgen nicht mehr im Kader hatten. Da aber alle anderen Zweitligisten einen solchen Spieler im Kader haben und wir regelmäßig erlebt haben, wie genau dieser Spielertyp unseren Verteidigern weggelaufen ist, verstehen wir zu gut, dass man diese Lücke füllen will. Elias Saad ist wahrscheinlich eher ein Lotterieticket, der den Sprung in den Profifußball im fortgeschrittenen Alter (für einen Neuprofi – der Junge ist gerade mal 23) schafft oder eben nicht. Auch solche Spieler muss man mal holen und eben sehen, ob sie es packen. Oladapo Afolayan passt auch in unser Beutescheme „möglichst viele Vokale und am besten mehrere a’s“ im Namen. 

Wir hoffen natürlich, dass die vier einschlagen wie nichts Gutes und uns ganz viel Spaß machen. Mit Toren und verhinderten Toren.

Auch in unserer Vereinsführung ist vieles neu, haben wir doch zwischendurch einen neuen Aufsichtsrat gewählt. Nun muss niemand glauben, dass dies nun sofort alles ändert, denn so ein Gremium wirkt ja doch eher mittelfristig. 

Aber noch haben wir mit dem neuen Trainer, dem neuen Co-Trainer und dem neuen Aufsichtsrat kein Gegentor in einem Pflichtspiel bekommen und haben auch kein Pflichtspiel verloren! 

Sportliche Ausgangslage

Wir haben berechtigte Abstiegssorgen, und auch wenn uns Fivethirtyeight nur eine Abstiegswahrscheinlichkeit von 7 % gibt, so ist dies doch trügerisch. Fivethirtyeight baut seine Analyse sehr auf xG auf, und wir haben bisher unsere xG-Werte richtig gut ignoriert und nicht in Zählbares umgesetzt…  

Wir gewinnen zusammen, wir verlieren zusammen

Und damit kommen wir zu uns allen. Der FC St. Pauli ist unser Verein. Er ist kein Mäzenverein, sein Profibereich nicht in eine AG ausgegliedert. Wir sind der FC St. Pauli. Jede*r einzelne von uns.

Wir haben diskutiert – kontrovers, leidenschaftlich. Wir haben gehadert. Wir haben uns auch mal richtig gestritten in dieser Winterpause. Dies zeigt uns eben auch, dass bei euch allen in diesem Verein die Leidenschaft und das Feuer immer noch brennt. Es ist euch eben nicht „egal“. Kann es auch nicht sein, denn wir alle haben „St. Pauli im Herzen tätowiert“, wie eine bekannte Schlagerband mal so schön sang.  

Uns allen fehlte auch der Ausgleich „Stadion und brüllen“. „Ich bin noch gar nicht wieder bereit für Fußball“ hören wir euch schon sagen. Aber das kommt. Das kommt, wenn ihr das Stadion und das Gewusel eines Spieltages wieder erleben könnt. Das, was nun über viele Wochen fehlte. Ein neues Jahr, ein neuer frischer Beginn. Ihr werdet bereit sein. Von Minute 1 an. Es wird wieder kribbeln. Es geht hier um uns. Um unseren Verein. Um unser – nicht perfektes, aber geliebtes – Wolkenkuckucksheim, den richtigen Ort im falschen Leben.   

Bündeln wir also unsere Energie und seien wir die geschlossene Phalanx, die wir 2023 brauchen werden, um unsere Idee vom „anderen Verein und anderen Fußball“ schnell wieder in die Spur zu bringen. „Wir sind ein Team, jeder wird für jeden alles geben“ sagte Marcel Hartel und meint damit das Team. „Wir sind ein Verein, jede*r wird für jede*n alles geben“ wollen wir ergänzen. Wir auf den Rängen und unsere Profis auf dem Rasen schaffen gemeinsam den Neuanfang und Urknall. Lasst uns der Funke sein, der auf dem Rasen ein Feuer entzündet und die Rakete FC St. Pauli steigen lässt. Auch nach all den Jahren sind wir uns sicher, dass wir dieses Feuer immer noch entfachen können. Wir sind St. Pauli! Unser Tag wird kommen. Beginnen wir in Nürnberg damit: Brennen wir ein Feuerwerk ab, seien wir heiß wie Frittenfett. Wir bewundern schon lange unsere Vorsänger für die gefühlt grenzenlose Energie: Lasst euch durch diese anstecken. Und dann beginnen wir unsere Siegesserie im Frankenland. 

Und vielleicht erzwingen wir einfach das Wunder. Es gibt noch 51 Punkte zu holen, wir haben 16 Punkte Rückstand auf Platz 3. Das wäre doch gelacht, wenn wir es nicht einfach durch kollektive Macht erzwingen könnten, diesen Rückstand aufzuholen, oder? Haltet euch schon mal den 01.06.2023 um 20:30 Uhr und den 05.06.2023 um 20:30 Uhr frei. Da ballern wir Hertha (oder Köln oder wen auch immer) in die 2. Liga! 

Nicht realistisch? Wie langweilig ist denn bitte Realität? Unsere Utopie ist viel besser als die Realität!

Ein Kommentar

  1. Hoffentlich läuft es weiter gut;)

    Karsten

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