Vorbemerkungen
Liebste Lesende, wir hatten einen weiteren Artikel angekündigt nach der Vorstellungsrunde, und hier kommt er. Dazu ein paar Vorbemerkungen:
Der FC St. Pauli ist kein Geheimbund. Es gibt allerdings so etwas wie „vereinsöffentlich“ und das ist etwas anderes als „öffentlich“, und daher folgt nun kein Wortprotokoll.
Eine Auseinandersetzung und eine Reflexion über solche Abende muss jedoch erlaubt sein; sie dient ausdrücklich dem Diskurs im Verein. Der FC St. Pauli besitzt keinen Mitgliederbereich, in dem solche Diskurse erfolgen könnten und ein Austausch nur unter Mitgliedern erfolgen könnte. Dies ist ein Mangel! Die Existenz eines solchen wäre vielleicht ein Argument, so einen Artikel nicht (oder zumindest nicht allgemein zugänglich) zu schreiben. Auf diesem Mangel eines internen Bereiches für Mitglieder beruht auch das Missverständnis mit den Steckbriefen – darauf sind auch wir hereingefallen. Die waren als nicht-öffentlich gedacht; wir hatten das falsch verstanden, diese kurzzeitig veröffentlicht und dann nach Hinweis gelöscht. Sorry dafür. Wir sind nicht perfekt. Weit davon entfernt, ehrlich gesagt.
Ach ja: Wir werden die Anträge zur MV zu einem späteren Zeitpunkt behandeln, aber der bereits vorhandene Satzungsantrag lässt vermuten, dass eine umfassende Digitalisierung der Mitgliederverwaltung beim FCSP geplant ist. Das ist überfällig und richtig.
Wir haben unsere Meinung und die kann man Scheiße finden. Aber wenn man uns Scheiße findet, dann zitiert uns bitte richtig. Und trennt Meinungen oder klar gekennzeichnete Vermutungen von „als Fakten dargestellt“. Danke. Wir wollen fair zu jede*r Kandidat*in sein. Wir haben zu jede*r eine Meinung, aber wir sehen bei allen ein ehrliches Herzblut für diesen Verein und das gilt es auch zu würdigen.
Es ist auch ein Mangel, dass so eine Veranstaltung von der AGiM geplant und durchgeführt werden muss. Achtung! Das ist keine Kritik an der AGiM. Die haben das ganz toll gemacht, die Moderator*innen waren super, hatten sich vorbereitet, das Engagement ist vorbildlich. Das gilt insbesondere, wenn man dann auf der Veranstaltung erfährt, dass kurzfristig ein geplanter Moderator krank geworden ist. Gute Besserung an dieser Stelle. Und auch von unserer Seite ein ganz lautes „Dankeschön“ an die Organisator*innen des Abends.
ABER so eine Veranstaltung muss von einem gewählten Gremium des Vereines organisiert sein. Ähnlich wie die anderen Townhalls. Dafür wählen wir die und als gewählte Gremien sind sie auch einer Kontrolle der Mitgliedschaft unterworfen. Das ist die AGiM nicht. Und das ist ein strukturelles Problem. Egal ob man nun die AGiM schätzt (was ich tue) oder nicht.
Meiner Meinung nach ist der Wahlausschuss in der Pflicht. In der Satzung (§ 18) heißt es: „Bei allen Wahlen nach dieser Satzung führt mindestens ein*e Vertreter*in des Wahlausschusses die Vorbereitung der Wahl, die Leitung des Wahlgangs, das Auszählen der Stimmen und die Bekanntgabe des Ergebnisses durch.“
Ich lese das „Vorbereitung“ eben nicht nur eng formal im Sinne von „druckt mal Wahlzettel“. Wir sollten das im Notfall in einer Satzung mal klarstellen.
Es nehmen an solchen Veranstaltungen immer noch viel zu wenig Menschen teil. Wir sind in diesem Verein über 30.000 Mitglieder. Hier wird eine Hybridveranstaltung angeboten und doch wollen viel zu viele Leute anscheinend lieber den DFB ausscheiden sehen als sich um ihren Verein zu kümmern. Wir werden polemisch, wissen wir. Und es ist natürlich auch falsch. Wir sind in unseren Angeboten immer noch zu unattraktiv. Natürlich ist da ein Zielkonflikt, da man vernünftige Vereinsdiskussionen nicht auf ein Tiktokformat bekommt (schon wieder polemisch), aber zwischen einem Tiktok und einer 7-8stündigen MV sind noch sehr viele Zwischenschritte. Wir haben da auch keine Lösung, aber wir merken das an. Es wurde von einigen Kandidatinnen (das ist bewusst nicht gegendert) angemerkt, dass wir immer noch Mängel in der Partizipation haben und daran arbeiten sollten. Das ist ein Teil davon.
Jede*r hatte zwei Minuten und dann 10 Minuten für Fragen an den/die Kandidat*in. Mit den 2 Minuten kamen alle in einem gewissen Toleranzrahmen hin. Die 10 Minuten wurden nie ausgeschöpft. Bei den vier Frauen gab es im Schnitt deutlich mehr Nachfragen als bei den Männern, aber ob das nun „small sample size“ ist oder doch immer noch an „Frauen wird keine Kompetenz zugeschrieben“ liegt, lassen wir hier jetzt mal offen.
Nun also noch ein paar (hahaha, LOL) ergänzende Worte zu den Kandidat*innen. Achtung! Wir schreiben in diesem Artikel das auf, was aus unserer subjektiven (!) Sicht eine Ergänzung, Klarstellung oder Präzisierung unserer ursprünglichen Vorstellung ist. Die ihr hier findet.
Wenn wir also zu eine*r*m Kandidat*in nur wenig schreiben, dann ist das weder als Abwertung noch als Begeisterung zu werten. Es gab aus unserer Sicht nur nicht mehr zu ergänzen.
Nicht anwesend waren Ali Sabetian und Markus Heidemanns. Beide mit guten Gründen und auch hier ist ein „Gute Besserung“ notwendig. Leider hat Markus auch keinen Steckbrief hinterlegt, so dass wir leider keine Antwort auf unsere Fragezeichen bekommen haben. Die gilt es dann in der MV zu klären.
Was wir jetzt ganz bewusst nicht machen: Zu schreiben „die hat aber eine gute Rede gehalten“, „der hat eine doofe Rede gehalten“ oder „sie war überzeugend“ . Das sollt ihr bitte auf der MV selber herausfinden. Es gibt in der Juristerei schon einen Grund, warum Zeug*innen in Person vernommen werden (sollten, es gibt ja Ausnahmen). Man kann Reden am besten in Person selber bewerten. Nehmt euch diese Zeit auf der MV. Natürlich kommentieren wir bei Einzelfragen unsere Meinung.
Wie immer ist das ein Machwerk unseres Seniors, der schon an dieser Stelle merkt, dass er wirr zwischen „ich“ und „wir“ springt. Lest das bitte hauptsächlich als „ich“. Zitate beruhen auf einer doppelten Mitschrift, sie können aber natürlich trotzdem falsch sein. Wenn dem so ist: Schreibt uns. Webmaster ääääääätttt magischerfc Punkt de. Die Disclaimer aus dem ersten Artikel gelten weiterhin!
Dr. Philippe Niebuhr
Er strich noch mal hervor, wie wichtig das Thema Finanzen ist und wie sehr da Fachwissen benötigt wird, welches er habe. Im Rahmen der Einführung bV/hauptamtliches Präsidium sprach er von einem „Lehrstück für kommunikative Fehler“ und einer „Kritik die zu Recht erfolgte“. Und so etwas mag ich. Fehler an denen man selber beteiligt ist in einer Vorstellung zu verarbeiten, finde ich gut und überzeugender, als wenn jemand die ganze Zeit sagt, wie geil man doch eigentlich bisher war.
(Wer das Thema nachlesen will. Hier entlang.
Georg Margaretha
Erwähnte, dass er einen Schwerpunkt im Wirtschaftsrecht. Dies in einem Unternehmen, was auch heißt, immer Kompromisse zu finden. Sieht seinen Schwerpunkt in Themen wie z.B. Ausbau Kollau und Ausbau Sportstätten und will da seine juristische Kompetenz einbringen. Dass ich das gut finde und ein Jurist im AR für sinnvoll halte, hab ich schon geschrieben.
Da es auch nachgefragt wurde: Was ist eigentlich Wirtschaftsrecht? So richtig kann man das nicht eng definieren und ich habe eben folgende Definition gefunden:
„Der Begriff „Wirtschaftsrecht“ ist kein einheitlich akzeptierter Begriff. In der Regel bezeichnet er sämtliche Rechtsnormen und Maßnahmen, mit denen ein staatlicher Akteur auf die Rechtsbeziehungen aller am Wirtschaftsleben Beteiligten einwirkt. Dies umfasst sowohl alle privatrechtlichen Angelegenheiten als auch alle öffentlich-rechtlichen Belange. Zum Wirtschaftsprivatrecht gehören z. B. das Handelsrecht, Gesellschaftsrecht, Kartellrecht, Wettbewerbsrecht, der gewerbliche Rechtsschutz; zum Wirtschaftsverwaltungsrecht etwa das Gewerberecht, Außenwirtschaftsrecht, öffentliche Preisrecht, Währungs-, Bank-, Börsenrecht, Bergbau-, Energie-, und Atomrecht, Subventionsrecht und das Recht der Wirtschaftstätigkeit der öffentlichen Hand.“ (von hier)
Ihr könnt es aber vielleicht wie folgt abgrenzen: Kein Strafrecht, viel Zivilrecht, viel Zivilrecht der Wirtschaft, viel Ordnungsrecht für die Wirtschaft. Dinge, die in einem mittelständischen Konzern – wie es der FC St. Pauli ist – schon wichtig sind.
Kurzer Einschub: Viele Menschen tun sich unfassbar schwer damit anzuerkennen, dass wir ein mittelständischer Wirtschaftskonzern sind, der sich in einem brutal neoliberalen Umfeld bewegt. Fußball ist „hire and fire“ in reinster Kultur. Ja, auch wir haben da Bauchschmerzen. Es kann jede*r sehr lange Aufsätze darüber schreiben, wie stark man das ablehnen sollte und wir würden nickend zustimmen, die Konsequenz in der realen Welt aus einer vollständigen Ablehnung wäre jedoch, dass wir Kreisliga spielen würden. Und diese Konsequenz hat noch nie jemand vertreten. Unseren eigenen Weg da zu finden ist und bleibt ein riesiger Eiertanz. Wir geben da immer nur wieder die einfache Realität wieder, wenn wir von „Konzern“ oder ähnlichem schreiben. Einschub Ende.
René Born
Wir schrieben in unserem ersten Artikel folgendes:
„Nein, hier ist nicht das Lebensdrama, sondern das Theater als Institution und Bühne gemeint. Hat aus diesem Leben auch sehr viel Wissen, wie private Unternehmungen mit staatlichen Stellen interagieren.“
Dies konkretisierte René noch mal und aus meiner Sicht ist das relevant, weil es klarer macht, welche Kompetenzen René mitbringt. René macht beruflich die Förderung von privaten Theatern in HH und ist Diplom-Verwaltungswirt mit einem juristischen Schwerpunkt. René fasste seine Kompetenz sinngemäß damit zusammen, dass er Bilanzen lesen und kritisch hinterfragen könne und wisse, was für eine Sprache Behörden sprechen.
Wir werden beim Ausbau der Kollaustraße solche Kompetenzen brauchen. Es ist gut, dass René (und später Kathrin) solche Kompetenzen mitbringen. Behörden sind sehr eigene Tierchen, und ihre Sprache zu kennen, kann Gold wert sein.
Ein Herzchen gibt es noch für „der Aufsichtsrat soll kein Lautsprecher nach außen mit einem eigenen Bulletin im Abendblatt sein“. Ein weiteres für das hier außer Kontext gestellte „da sprach der Fan aus mir“.
Christian Anger
Wir schrieben im ersten Artikel
„Auch aus seinem beruflichen Leben bringt er als „Großkundenrepräsentant Vertrieb und Service, Fuhrparkberater“ eines Autohauses (in dem ich nebenbei Kunde bin/war) nichts mit, was ich bisher in unseren Gremien vermisst habe.“
Dies präzisierte er dahingehend, dass er auch schon mal mehrere Jahre Betriebsrat war. Eine Tätigkeit, die meiner Meinung nach mit der eines Aufsichtsrates schon vergleichbar ist. Das ergänzt natürlich die Frage nach der individuellen Kompetenz.
Was für mich nicht wirklich klar wurde ist, warum er kandidiert. Lobte die bisherige Arbeit. Hat sich bisher noch nicht im FCSP engagiert. Argumentiert aus seiner persönlichen Lage, dass er „noch mal was Spannendes machen möchte“. Ich weiß nicht ob mir das reicht. Bin ich ehrlich.
Sönke Goldbeck
Sönke erwähnte, dass die ganzen Erfolge (und das sind es) wie z.B. DIIY, Vermarktung und Kollaustraße auch einen Haufen Arbeit mit sich brächten und er deshalb sich und seine Erfahrung weiter einbringen wolle, die er seit 2014 im AR gesammelt habe. Erwähnte, dass er es gut fände, wenn es möglich wäre, neue und alte Aufsichtsräte zu wählen und so eine gute Mischung entstünde. Sagte, dass er das Fundament lägen wolle, dass der Verein auch noch in 100 Jahren Menschen begeistere.
Wurde nach dem Interessenskonflikt wegen unterschiedlicher Rollen gefragt. Da hätte ich mir ehrlich gesagt eine offensivere Antwort gewünscht, insbesondere weil ich das – wie im ersten Artikel erwähnt – für unproblematisch halte. Seine Antwort war mir zu ausweichend.
Christoph Schleuter
Sagte, dass er sich mit Sandra unterhalten habe und zur Zeit nicht die notwendige Zeit habe und deswegen seine Kandidatur zurück ziehe.
Mal ganz ehrlich: Sich mit Amtsinhaber*innen nach einem ursprünglichen Interesse zu unterhalten und dann zu merken, dass das vielleicht für einen selber zu viel wird, zeigt eine Selbstreflexion, die vielen Menschen fehlt. Das hatte ich nicht erwartet und nötigt mir sehr viel Respekt ab. Von der Moderation wurde die Hoffnung geäußert, dass Christoph vielleicht einen anderen nicht so zeitintensiven Bereich im Verein für Engagement findet. Dem möchte ich mich anschließen. Alles Gute!
Joachim Weretka
Wir schrieben
„Ist darüber hinaus tief in der Hamburger SPD verwurzelt und eben auch (ehemaliger?) Journalist, nennt bemerkenswerterweise seinen Beruf in der kurzen Biographie nicht. Das sind alles keine Empfehlungen für einen Posten im Aufsichtsrat beim FCSP. Auch frage ich mich, welche Kompetenz er denn mitbringt, die wir im Aufsichtsrat brauchen? Ist wohl Alt-68er, wenn ich das richtig lese. Ich frage mich ja dann immer, wo man falsch abgebogen ist, wenn man da noch in der APO war und heute für SPDlerinnen Reden schreibt.“
Das ist nicht richtig und wir haben bei Joachim noch mal nachgefragt und möchten das klarstellen/richtigstellen. Joachim weist eine Verbindung zur SPD weit von sich, hat (oder schreibt noch?) aber für die Parlamentspräsidentin der Hamburger Bürgerschaft, die eine SPDlerin ist, Reden geschrieben. Daraus hatten wir eine Verankerung in der SPD gefolgert, dies ist aber nicht so. Danke Joachim, dass du dir Zeit genommen hast, dies zu erläutern. (Wird im ursprünglichen Bericht als Hinweis ergänzt.)
Wie man nun das Schreiben von Reden für eine Parlamentspräsidentin (ein ja eher politisch neutrales Amt) wertet, die einer bestimmten Partei angehört, sei euch mal selber überlassen. Wir würden für eine SPDlerin auch keine Reden schreiben, wenn es in ihrer Funktion als Parlamentspräsidentin ist. Es ist anderseits aber auch kein „tief in SPD verwurzelt“. Redenschreiber*innen sind halt in erster Linie Menschen, die die Kunst beherrschen, jemandem eine authentische Rede auf den Leib zu schreiben. Da ist das Parteibuch wahrscheinlich egaler, als wir es annahmen.
Was in unserem kurzen Gespräch auch rüber kam: Joachim ist jemand, der Energie hat und mit leuchtenden Augen von sozialen Dingen erzählen kann, welche er mit den Fairnetzern angestoßen hat. Als Beispiel nannte er, dass sie sozial schwachen Kindern finanziell bei aktivem Sport, bei der Teilnahme an den Rabauken etc. unter die Arme gegriffen haben oder Obdachlose unterstützt haben. Aus zeitlichen Gründen war das zwischen uns nur am Rande Thema, aber sollte Joachim eine solche Veranstaltung noch mal wiederholen, dann solltet ihr da hingehen.
Auf die angesprochenen Veranstaltungen der Fairnetzer ging er nur kurz ein. Man habe damals Herrn Grote in seiner Funktion als Sportsenator eingeladen, eine Verbindung gäbe es nicht. Gut, das nehmen wir so zur Kenntnis. Unsere Kritik war damals und ist auch heute noch eine andere. Wir können uns ein freundliches Gespräch mit Herrn Grote einfach nicht mehr vorstellen, selbst wenn er prinzipiell zuständig ist. Für uns gibt es halt Grenzen. Aber da wiederholen wir uns und unsere Grenzen müssen nicht unbedingt die euren sein.
Joachim war vor seiner journalistischen Zeit auch mal Betriebsrat bei der Hapag. Das ändert natürlich den Kompetenzbaukasten, den er mitbringt. Joachim wurde nach dem Interessenkonflikt zwischen seiner journalistischen Tätigkeit und dem eher internen Gremium Aufsichtsrat gefragt und sagte, dass man als Journalist eigentlich nie ganz in Rente ginge, er aber nur noch beratend tätig sei und als Journalist auch gelernt habe, mit Infos umzugehen, ohne seine Quelle zu verraten. Lassen wir mal so stehen.
Und „faktenfrei“ nehmen wir immer als Kompliment. Wir sind ja ein Pöbelblog. Haben wir aber auch geklärt.
Kathrin Deumelandt
Ist Sozialökonomin und arbeitet in der Wissenschaftsbehörde, sagt selber von sich, dass sie wirtschaftliches Wissen hat, dass sie ein Faible für Zahlen hat, also wie im ersten Artikel bereits vermutet. Noch ein Mensch, der „Verwaltungssprech“ versteht. Wie wertvoll das für uns sein kann: Siehe René. Wies auf Nachfrage darauf hin, dass die Quote nur ein Zwischenschritt sei und zum Weg für mehr Partizipation weitere Schritte notwendig seien und sie auch dort ihre Kompetenzen aus der Arbeit in diesem Bereich einbringen wolle. Ihr habt das nicht gesehen, weil wir in der letzten Reihe saßen, aber wir nickten sehr heftig. Genau das.
Anna-Maria Hass
Hatte die Nr. 9 gezogen und wurde vom Moderator als „Mittelstürmerin“ angekündigt. Wir mussten schmunzeln.
Ergänzend zu den bereits erwähnten Tätigkeiten im FCSP: Ist in der Steuerungsgruppe Nachhaltigkeit (von der wahrscheinlich nur die eingefleischten Vereinsnerds bisher was gehört haben), der AG Diversität und dem AK Awareness tätig. Sieht, dass wir in einem Spagat zwischen Haltung und Geldverdienen stehen. Man müsse darauf achten, dass uns der Fußball nicht genommen werde. Und der FCSP müsse als Verein (dies stellte sie auf Nachfrage noch mal klar) sich Verbündete suchen. Dies funktioniere nur über persönliche überregionale Kontakte. Immer nur Opposition sei doof. Wichtig sei nicht das Streiten um des Streitens willen, sondern die inhaltliche Ebene. Erwähnte auch, dass sie für ihre berufliche Tätigkeit Diskretion als sehr wichtig empfinde. „Nach innen kontrovers diskutieren, nach außen ein Bild abgeben.“
Dieses „überregionale Vernetzen“-Thema wurde nachgefragt und klar ist der Aufsichtsrat nicht das Gremium, welches als erstes nach Außen wirkt, aber Aufsichtsräte haben in vielen Vereinen/Gesellschaften wichtige Stellungen und da ist eine überregionale, fachlich fundierte Vernetzung sehr wichtig, wenn man die FCSP Position durchsetzen möchte. Wie im ersten Artikel geschrieben ist Anna-Maria im Bereich DFL/DFB eine echte Expertin. Das kann uns als Verein nur helfen.
Inga Schlegel
Arbeitet in der Logistikbranche in einer Firma, die Software für Transportausschreibungen entwickelt. Sie erwähnte, dass der Amateursport viel Unterstützung intern im Verein und extern brauche – die aktiv Sporttreibenden seien immerhin 50 % des Vereines. Sie erwähnte immer wieder den Mangel an Sportstätten, und ohne Sportstätten könne man andere Fragen/Probleme nicht angehen. Sie wolle die nächsten vier Jahre dazu verwenden, dass der Verein Menschen die Möglichkeit gäbe, weiterhin in diesem Verein zu wachsen.
Ich erwähnte schon im ersten Bericht, dass wir dringend eine Vertretung der Feldstraßenplätze in unseren Gremien benötigen. Inga ist da perfekt.
Sandra Schwedler
Es ist schwierig, etwas Neues über Sandra zu schreiben. Sandra ist bekannt und bewährt.
Sie erwähnte auch das Thema Partizipation. Dass ich jetzt jedes Mal googeln musste, wie sich das schreibt, zeigt nebenbei, wie sehr ich alter, weißer Mann bin. Mann, ey. Sie erwähnte, dass das Arbeitsumfeld beim FCSP noch verbesserungswürdig sei. Man sei da schon weiter, aber nicht perfekt. Auf Nachfrage sagte sie, dass sie zur Zeit den FCSP als Arbeitgeber noch nicht uneingeschränkt empfehlen könne. Man müsse da ein gutes Arbeitsumfeld für Mitarbeiter*innen schaffen. Sie wolle dafür sorgen, dass man nicht von „die Fans, die Sponsoren, die AFM, die sporttreibenden Abteilungen“ spreche, sondern von „dem Verein“.
Ali Sabetian
Bin ich immer noch sehr auf die persönliche Vorstellung gespannt und es ist bedauerlich, dass das bei dieser Veranstaltung nicht geklappt hat. Aber „that’s life“. Was aber vielleicht als Information ganz wichtig ist: Er verlagert seinen Lebensschwerpunkt laut Auskunft in seiner schriftlichen Vorstellung wieder nach Norddeutschland.
Fazit?
Wir haben Fragen beantwortet bekommen, wir haben Motivationen und Hintergründe erfahren. Das war gut. Wir haben zudem einen eigenen Fehler korrigiert bekommen. Auch gut!
Wir haben Menschen erlebt, die -zumindest in diesen kurzen Vorstellungen – so rüberkamen, als ob sie ihr Herzblut in diesen Verein einbringen wollen. Es spricht für die Qualität der Debatte beim FCSP, dass sich hier keine „Unternehmer“ als Experten vorstellen, die große „aufs Sportliche konzentrieren“-Keule schwingen und/oder über Tageszeitungen versucht wird, Druck aufzubauen. Vielmehr sind alle Kandidat*innen bereit, sich bei der AGiM vorab vorzustellen und offen für Fragen und Debatten zu sein. Wir sollten darüber froh sein. Von mehreren Kandidat*innen wurde der offene und faire Umgang miteinander gelobt. Wenn dieses Blog einen Menschen für weniger geeignet hielte für diese Aufgabe als einen anderen, dann wäre dieser Mensch in vielen Vereinen für uns die beste Wahl.
Wir sind aber auch ehrlich. Unsere Wahlempfehlung bleibt die Gleiche:
Vote Women! Nutzt eure vier Stimmen, um die vier Frauen zu wählen. Ihr bringt damit unseren Verein in allen Belangen nach vorne.
[…] Ist darüber hinaus tief in der Hamburger SPD verwurzelt und eben auch (ehemaliger?) Journalist, nennt bemerkenswerterweise seinen Beruf in der kurzen Biographie nicht. Das sind alles keine Empfehlungen für einen Posten im Aufsichtsrat beim FCSP. Auch frage ich mich, welche Kompetenz er denn mitbringt, die wir im Aufsichtsrat brauchen? Ist wohl Alt-68er, wenn ich das richtig lese. Ich frage mich ja dann immer, wo man falsch abgebogen ist, wenn man da noch in der APO war und heute für SPDlerinnen Reden schreibt. (02.12.2022: Bitte lest den zweiten Artikel, darin befindet sich eine Richtigstellung zu diesem Absatz.) […]
[…] Die Ergänzungen nach der Vorstellungsrunde am 01.12.2022 […]