Zu Ende der vergangenen Saison wurden einige Spieler vom FCSP verabschiedet. Zum Teil liefen Verträge aus und wurden nicht verlängert, zum Teil wurden Spieler verkauft. Bei einigen wurden einige dieser Wechsel sehr kritisch gesehen, weil mit verdienten Spielern nicht verlängert wurde.
Wir wagen mal einen Blick darauf, was seitdem geschah und trauen uns auch an ein Fazit für jeden Spieler heran. Dabei gilt natürlich, dass wir da auch immer nur Ausschnitte bewerten können und es natürlich sein kann, dass jeder Spieler bei uns die Saison seines Lebens hingelegt hätte. Den in dieser Saison ausgeliehenen Spielern widmen wir uns dabei nicht, ebenso wenig wie denen, deren Karriere endete.
Henk Veerman
Nach 2 Jahren FCSP wechselte Henk Veerman zurück zu seinem vorherigen Verein SC Heerenveen. An diesem Wechsel hatte der Wunsch seiner Familie, zurück nach Holland zu gehen, starken Anteil. Und soooo viel kannst du als Verein, bei dem der Spieler dann aktuell unter Vertrag steht, in so einer Situation natürlich auch nicht tun.
Seitdem hat Henk in 31 Ligaspielen 2636 Minuten gespielt und dabei 14 Tore sowie 6 Vorlagen gemacht. Er hatte damit definitiv seinen Anteil am 12. Tabellenplatz des SC Heerenveen und der Kauf hat sich für den SC Heerenveen definitiv gelohnt.
MFC-Fazit: Hätten wir aus sportlicher Sicht gerne behalten und ist auch beim neuen-alten Verein ein Pfund im Sturm.
Dimitrios Diamantakos
Mit Dimi wurde der Vertrag nicht verlängert, er wechselte ablösefrei zu Hajduk Split. In 36 möglichen Spielen kam er 19 Mal zum Einsatz (davon 9 Mal Startelf), spielte 1062 Minuten und erzielte dabei 2 Tore und machte 1 Vorlage.
Einige Ausfälle waren verletzungsbedingt (so unter anderem 8 Wochen von Februar bis April), er wurde aber auch häufiger ohne verletzt gewesen zu sein nicht eingesetzt.
MFC-Fazit: Hat Dimi immer wieder seine Buden bei uns gemacht, sprechen die 3 Torbeteiligungen dieses Jahr doch ihre eigene Sprache.
Waldemar Sobota
Auch bei Waldi wurde sich gegen eine Vertragsverlängerung entschieden. Sowohl das Alter (und das Streben nach einem insgesamt jüngeren Kader) als auch das relativ hohe Grundgehalt im vorherigen Vertrag, spielten dabei eine Rolle.
Sobota kehrte daraufhin in die Heimat zurück und spielte jetzt in 28 von 30 möglichen Spielen bei Slask Wroclaw. Das waren insgesamt 1575 Spielminuten (das entspricht auch dem, wie er bei uns häufig eingesetzt wurde mit durchschnittlich um die 60 Minuten pro Spiel), in denen er 1 Tor und 2 Vorlagen erzielte. Das ist ok, aber für einen Spieler im offensiven Mittelfeld auch noch ausbaufähig.
Fazit MFC: Bei uns hätte Waldi aus unserer Sicht nicht mehr die Spielzeit gekriegt, die er jetzt in Wroclaw hatte. Ein Wechsel, der sich für ihn gelohnt hat.
Johannes Flum
Bei Flumi war die Lage ähnlich, er hatte keine Verlängerung zu gewünschten Konditionen in Aussicht und ihn zog es daher zurück in die badische Heimat zur 2. Mannschaft (die der U23 entspricht) des SC Freiburg in der RL Südwest. Dort hatte er 33 von 38 möglichen Einsätzen, spielte dabei 2543 Minuten, in denen er 3 Tore und 4 Vorlagen erreichte. Damit steht der SC nach 38 von 42 Spielen 5 Punkten Vorsprung auf dem 1. Tabellenplatz und spielt somit sogar noch um den Aufstieg in die 3. Liga mit.
Flum selbst gab vor kurzem auch einige Eindrücke in einem Interview mit Eintracht Frankfurt.
MFC-Fazit: Ein vernünftiger Abgang für einen Spieler am Karriereende, der zu diesem Zeitpunkt gerne noch Spielzeit haben möchte und der gleichzeitig jungen Spielern noch einiges mit auf den Weg geben möchte.
Marc Hornschuh
Der Weggang von Marc Hornschuh tut uns immer noch ein wenig weh. Es ist doof, wenn bei einem menschlich und sportlich tollem Spieler, der Körper so streikt. Nach langer Leidensgeschichte mit einem Bandscheibenvorfall, sah es zu Beginn der Saison 19/20 kurzfristig so aus, als könne Hornschuh an alte Stärke anschließen, bis sein Körper dann erneut streikte. Zum Saisonende wechselte er zur 2. Mannschaft (entspricht der U21) des aktuellen Vize-Stadtmeisters in Hamburg. Hornschuh spielte (vor der Corona-bedingten Unterbrechung und dem anschließenden Abbruch) in 10 möglichen Spielen 10mal von Beginn an und verpasste mit 871 Spielminuten auch nur wenige Minuten.
MFC-Fazit: Ein Wechsel der für einen Spieler, der gerne spielen und in Hamburg bleiben wollte, absolut Sinn gemacht hat. Schade, dass Corona ihm da so einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Und natürlich wäre es schöner, wäre er nicht beim HSV gelandet.
Christian Conteh
Christian Conteh galt nach seinem Raketenstart in die Saison 2018/2019 als ein super Talent. Wir erinnern uns jedenfalls sehr gerne an dieses geile Tor im ersten Saisonspiel gegen Bielefeld. Bereits bei uns hatten sich körperliche Probleme angedeutet, die dann im weiteren Saisonverlauf dazu geführt haben, dass er nur 7 Spiele machte, in denen er 2 Tore und 1 Vorlage erzielte. Die Oberschenkelprobleme ziehen sich leider auch in Rotterdam weiter durch, so fehlte er gleich zu Saisonbeginn 4 Spiele. machte dann 1 Spiel, um dann wieder von November bis Mai auszufallen, bzw. ohne Einsatz im Kader gewesen zu sein. Am letzten Spieltag kam er dann noch mal 5 Minuten zum Einsatz. Es bleiben unterm Strich 2 Spiele, in denen er 33 Minuten spielte.
MFC-Fazit: Ein Wechsel, der damals durchaus kritisch gesehen wurde, weil die Ablösesumme als zu niedrig angesehen wurde. Aus heutiger Sicht muss man leider sagen, dass der Verkauf sich gelohnt hat, weil er auch bei uns kaum hätte spielen können. Hoffen wir alle, dass der Oberschenkel jetzt mal mitspielt und er endlich auf seine Einsatzzeiten kommt.
Matt Penney
Matt war in der Saison 19/20 von Sheffield Wednesday zum FCSP ausgeliehen und hat sich hier vor allem in die ewige Derbytorschützenliste eingetragen. Zum Leihende ging er zurück nach Sheffield in die 2. englische Liga. Von 46 möglichen Spielen macht er dort 12 Spiele (851 Minuten), in denen er tor- und vorlagenlos blieb. Sein Vertrag in Sheffield endet zum 30. Juni 2021, mit ihm soll in Sheffield wohl nicht verlängert werden.
MFC-Fazit: Im Gegensatz zu den beiden folgenden Spielern wurde sich bei Matt nie besonders um eine Verlängerung bemüht. Der nüchterne Blick in die Zahlen klärt dann durchaus auf, warum.
Leo Østigård
Leo hätte wahrscheinlich jede*r von uns gerne am Millerntor gehalten und auch Leo zeigte in der Sommerpause ja durchaus, dass in ihm einiges braun-weißes Blut fließt. Es half nichts, er musste zurück nach Brighton & Hove und wurde von dort direkt weiter nach Coventry City ausgeliehen. In der 2. englischen Liga macht er 39 von 46 Spielen, stand dabei 3119 Minuten auf dem Feld und war sogar an 5 Toren beteiligt, von denen er 3 selbst machte. Zum Saisonende ging es zurück nach Brighton, wo unseren Infos nach jetzt der Vertrag ausläuft.
MFC-Fazit: Die sportliche Leitung hätte Leo sicherlich ebenso gerne wie ihr und wir behalten, aber wie es im Fußball eben so ist, reicht die reine Nostalgie und das Wollen da eben einfach nicht aus. Fraglos wäre Leo mit seiner Kopfballstärke insbesondere in der Defensive ein wahnsinniger Zugewinn gewesen. Falls also jemand von euch monatlich das (sicherlich hohe) Grundgehalt für den neuen Vertrag zahlen kann ab der kommenden Saison: Wir hätten nichts dagegen.
Viktor Gyökeres
Bei Viktor und Leo gibt es einige Parallelen: Auch mit Viktor hätten wir gerne noch mal eine Saison die Leihe verlängert, stattdessen musst er zurück nach Brighton & Hove und landete letztendlich als Leihe bei Coventry. Zwischendurch hatte er noch bis Anfang Oktober die Chance, sich direkt bei Brighton & Hove in der ersten britischen Liga zu zeigen und war bei den ersten 3 Ligaspielen (in der Premier League) nicht im Kader.
Er wurde dann nach Swansea in die 2. englische Liga verliehen und hatte auch dort eher den Status als Ergänzungsspieler (11 Spiele von 20 möglichen, dabei meistens in der 2. HZ eingewechselt) und auch keine Torbeteiligung. Im Winter dann die Wiedervereinigung mit Leo bei Coventry City wo er dann 23 von 27 Spielen machte – einige davon auch über die ganze Zeit und in denen er 3 Tore erzielte. Der Vertrag bei Brighton & Hove läuft noch bis 2022.
MFC-Fazit: Auch Viktor hätten wir gerne noch ein Jahr in braun-weiß gesehen, stattdessen dann die 3 Clubs in einer Saison, wobei Viktor zum Ende hin dann wieder mehr Spielzeiten bekam. Ganz optimal sind diese ewigen Wechsel aber natürlich nicht für die Entwicklung des Spielers, der ja bei Leihen im Mittelpunkt stehen sollte.
Mats Möller-Dæhli
Mit vielen Tränen unsererseits wechselte Mats in der Winterpause der Saison 2018/2019 zum KRC Genk in die erste belgische Liga. Die Ambitionen lagen in sportlich größerem, auch in Hinblick auf europäische Clubwettbewerbe und die Qualifikation für die EM 2020. Und hätten wir es Mats wirklich beides von Herzen gewünscht, muss man 1,5 Jahre später konstatieren, dass sich dieser Wechsel nur teilweise gelohnt hat.
Seit seinem Wechsel, kam er in Genk nie richtig an, wurde von Corona und Trainerwechseln sowie Verletzungen immer wieder ausgebremst und kam in einem Jahr auf ganze 8 Einsätze (1 Tor, keine Vorlage), in denen er 360 Minuten spielte.
Seit Januar ist Mats jetzt beim 1. FCN, zu dem er im Sommer auch fix wechselt (Vertrag bis 2023), nachdem er in 14 von 17 möglichen Spielen auf dem Platz stand und dabei in 1188 Minuten 1 Tor und 2 Vorlagen zum zwischenzeitlich wackelnden Klassenerhalt der Nürnberg beitrug. Zum Saisonende wurde er mit Oberschenkelproblemen ausgebremst und verpasste deswegen die letzten beiden Spiele.
MFC-Fazit: Wir sehen Mats ungern in den Nürnberger Farben (#freemats), auch wenn wir uns natürlich freuen, dass er überhaupt mal wieder spielt. Ob der jetzige Wechsel nach Nürnberg, die einen Tabellenplatz hinter dem FCSP die Saison beendeten, dann die gewünschte sportliche Verbesserung ist, bleibt jede*r selbst überlassen. Und für die EM hat Norwegen sich leider auch nicht qualifiziert…
Bonus: Jan-Philipp Kalla
Schneckes Karriere endete im Sommer 2020. Seither konnte er immer noch nicht 90 Minuten in seinem Abschiedsspiel auf den Rasen am Millerntor zurückkehren. Stattdessen absolvierte er (ebenfalls vor Corona-Abbruch) 3 von 6 möglichen Spielen beim SC Victoria und holte sich dabei eine gelb-rote Karte ab.
MFC-Fazit: Schneckes Einsätze beim FCSP haben sich auf den Bereich Rabauken und „Trainerschein machen“ verlagert. Ein gelungener Wechsel für alle Seiten.
Einer ist nicht genannt
Leser*innen, die besonders aufpassen, wird auffallen, dass uns während der der Saison 2018/2019 noch ein weiterer Spieler verlassen hat, der hier nicht erwähnt wird. Ein Spieler, der sportlich kaum was reißt und bei dem uns das herzlich wenig Leid tut. Die Gründe sind da eher in den politschen Äußerungen statt im sportlichen Bereich zu finden. Bijî Rojava!
[…] bzw. Verabschiedungen gibt es auch beim Übersteiger, beim Magischen FC und den […]