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Gemeinsam schaffen wir das

Diese Woche ist auf schwatzgelb.de ein sehr lesenswerter Text über „die unterschätzte Gefahr“ erschienen. Dieser Post stellt so eine Art Antithese dazu dar, und widerspricht dem Text trotzdem nicht. 

„Es ist noch kaum absehbar, was für langfristige Folgen die lange Zeit der Unterbrechung und der dann folgenden Geisterspiele für die Clubs noch haben wird. Wenn man mit regelmäßigen Stadiongängern spricht, kann man den Eindruck bekommen, dass die Begeisterung für den Fußball und ihren Verein an der Basis erodiert. Sie haben nämlich gemerkt, dass man den Samstag auch gut anders verbringen kann. Bei vielen Fans steht im Laufe der Zeit das Gemeinschaftsgefühl höher im Kurs als das eigentliche Geschehen auf dem Rasen. Der Spieltag als „Jour fixe“ zum Treffen mit dem Freundeskreis. Und viele haben festgestellt, bzw. feststellen müssen, dass man dieses soziale Leben auch ohne den Stadionbesuch organisieren kann.“

schwatzgelb.de | Die unterschätzte Gefahr

Und dieses Gefühl kennen wir alle. Lebensplanung rund um Spieltage und Auswärtsfahrten? Ein Relikt anderer Zeiten. Fußball als sozialer Ankerpunkt? Auch, aber viel weniger als zuvor. Müdigkeit und ganz viel Zynismus, wenn Offizielle in der schwersten Krise seit Jahrzehnten den Fußball über alles andere stellen? Absolut. Stadtderbys, die in ihrer lebensdominierenden Wucht plötzlich „nur noch ein Spiel“ (und vielleicht ein bisschen mehr) sind? Auch das.

Eine fixe Idee

Und dann ist da dieses Derby und wir haben zwei Abende vorher eine fixe Idee:

Ich würde gerne noch mal ne Spendenaktion über den MFC machen, so nach dem Motto „das Bier, das wir heute versoffen hätten, spenden“. Gibt’s da irgendeinen guten Empfänger, der euch einfällt?“
„Frag mal N., die kennt sich da super aus.“

Nachricht an N. geschickt, kurze Absprache im Kollektiv, dass wir die Aktion so durchziehen, Moneypool eingerichtet (und dabei noch überlegt, ob das Ziel 1910 Euro wohl vermessen wäre, und es dann lieber rausgelassen), Blogpost vorbereitet, Freitagmorgen (am Derby-Tag) live gegangen. 

Und jetzt, 31 Stunden nachdem das ganze online gegangen ist, sitzen wir hier fassungslos darüber, wie unfassbar viele coole Leute sich im Fußballumfeld bewegen. Wie viele Leute es gibt, die gerne gemeinsam gute Projekte unterstützen wollen. Und wie viel Hoffnung uns das in diesen grauen und schweren Zeiten macht. 

6.864,10 Euro in 283 Beiträgen. (Stand 14:16 Uhr)
Das ist doch vollkommen verrückt. Und verdammt viel Geld für jedes dieser Projekte. Danke, danke, danke. 🤍🤎

Ja, es ist für ganz viele gerade verdammt schwer. Ängste um die Gesundheit der Liebsten, wirtschaftliche Not, existentielle Sorgen, Einsamkeit. Leute, die Corona immer noch leugnen, politische Machtspielchen, die Leben kosten. Ärzt*innen und Pfleger*innen am Rande der Kraft. 

Aber wisst ihr, wie wir da alle gemeinsam durchkommen? Genau so, wie wir es in dieser Aktion gezeigt haben. Indem wir an andere denken und die mit unseren Mitteln unterstützen. Sei es nun, indem wir Geld an soziale Projekte spenden, für unsere Nachbar*innen einkaufen gehen, Freund*innen mal für zwei Stunden die Kinder abnehmen oder uns regelmäßig bei unseren Leuten melden. Fragen, wie es ihnen geht. Indem wir aufeinander aufpassen und indem wir einander zuhören. Dann schaffen wir das alle gemeinsam. 

Wie viel unglaublich tolle Kraft steckt bloß in diesem Fußball als Begegnungsort. Als Ort der Solidarität. Und wie traurig ist das für all die, die das nur als wirtschaftliche Gelddruckmaschine sehen. Wie viel verpasst ihr, indem ihr die wahre Bedeutung nicht (er-)kennt? 

Es steckt so viel positive Energie in dieser Gemeinschaft, das haben wir alle gerade wieder erleben dürfen. Und dafür werden wir weiterkämpfen. Unseren Fußball nicht denen zu überlassen, die das ganze bloße mit nüchterner Wirtschaftsbrille betrachten.

Solidarität ist unsere Waffe. Bleibt solidarisch. 

2 Kommentare

  1. […] noch Werbung dafür machen – aber mit dieser Summe hätten wir dann auch nicht gerechnet. Der MagischeFC sammelte Geld für vier sehr sinnvolle Projekte – symbolisch motiviert durch die gesparten […]

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