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It’s a dirty job

… but someones gotta do it, sangen Faith No More vor Jahrzehnten. Und fassten die “wer schreibt den Bericht zum Auswärtsspiel in Fürth” Redaktionsdiskussion vollständig zusammen.

Der Pöbelbus war in das Mordor der Nürnberger, die Vorstadt oder wie die das nennen per Bahn unterwegs. Und es wäre ungewöhnlich wenn wir den Nürnberger*innen hier nicht vehement widersprechen wollten. Denn zwar ist dir grün-weiße Seite der Macht klein an Zahl, aber glänzte an diesem Dienstag mit klarer und guter Stadiondurchsage und Banner zum Holocaust Gedenktag. In Nürnberg hätte man wahrscheinlich lieber irgendeinem Wehrmachtsoffizier der für den Club Tore geschossen hat gehuldigt, als sich so klar zu positionieren.

https://twitter.com/frauhassi/status/1222264709333823488?s=21

Die Vollpfosten bei uns im Block, die die Gedenkdurchsage durch Gesang störten bekamen ne klare Ansage. Im übrigen auch die Jungs, die nach dem Spiel die Fürther als “H*rensöhne” bezeichneten. Wir dokumentieren diese Vorfälle weiterhin. Kommentieren könnten wir sie sowieso nur mit bereits gesagtem.

Auswärtsfanfreuden

Anreise bis Fürth problemlos. In Fürth wieder massiv nervig. Die angekündigten Shuttlebusse waren nicht existent und auch die paar Polizisten (keine Frauen weit und breit) konnten nicht weiter helfen. Es stellte sich später heraus, dass Shuttlebusse lieber leer unseren spazierenden Ultras hinterherfuhren, als wirklich als bequemes Anreisemittel bereit zu stehen. Und dann wissen wir auch wieder wo der Hase her läuft. Scheiss auf Fans im allgemeinen und Gastfreundlichkeit durch netten Service. Dahinter verbirgt sich immer nur die Angst, dass die bösen Ultras die Stadt in Schutt und Asche legen könnten. Klar wir und Fürth sind ja auch für ständige Auseinandersetzungen und richtig Krawall bekannt. Wie oben schon geschrieben: Das sind die Guten.

Und ins Bild passt dann auch, dass nach dem Spiel ganze 2 Busse bereit standen um die Gastfans zum Bahnhof zu bringen. Könnt ihr euch ja denken, da blieben viele Menschen stehen.

Eine Aktion zur Sammlung von Daten, die dann wahrscheinlich in irgendwelchen „Gefährder[*in]“ Dateien landen, machte die Polizei mit den autofahrenden Menschen, denn sie verlangte von Fahrer*innen Ausweispapiere und andere Angaben. Gründe, die über das Sammeln von Daten hinaus gehen? Keine.

Der Einlass wurde schnell überwunden und es sich auf den Stufen, welche die Welt bedeuten, bequem gemacht.

#nurnochpositiv (naja, fast)

Kommen wir zum Spiel. Und zum positiven: Kein Gegentor nach Ecken, mehr Punkte als zum selben Zeitpunkt der Hinrunde. Und weniger Gegentore und mehr selber geschossene Tore. Rico von der Bank echt auffällig gut. Wir sind sportlich auf einem gutem Weg (wer Ironie findet, darf sie behalten).

Wenn wir jetzt noch so Kleinigkeiten wie die komplette körperliche Unfähigkeit irgendeine vernünftige Laufleistung auf den Platz zu bringen, überwinden könnten und offensichtliche taktische Fehler wie “wir spielen mal ohne 6”, dann kommen wir groß raus. Groß heißt im übrigen Nicht-Abstiegplatz.

Ohne jetzt in Details zu gehen, aber wenn deine gesamte Laufleistung am unteren Ende des normalen Spektrums in Liga 2 ist UND davon noch ein überproportionaler Anteil im “Gehen, langsam laufen“ Bereich stattfindet, dann gewinnst du keinen Blumenstil. Nur mal so: 85 % Laufen im langsamem Bereich ist in Liga 2 Topwert und auch für den FCSP selber Top. Im negativen. Wohlgemerkt im ersten Spiel nach der Pause.

Es ist nun keine neue Weisheit, dass im Fußball eine schnelle und präzise Spielweise eine gute Möglichkeit ist Erfolg zu haben. „Präzise“ hat in Liga 2 immer seine Grenzen, aber an Schnelligkeit und Intensität kann man arbeiten. Falls ihr euch fragt, was das Erfolgsrezept von Bielefeld ist: genau dies. Denn die haben keinen superduper Milliardenmarktwertkader (lt. Transfermarkt etwa 10% höherer Wert als unser Kader). Bielefeld hat eher das Problem, dass die überdrehen und in den letzten Spielen der Halbrunden gerne mal Probleme bekommen. Beispiel dafür habt ihr letztens gesehen.

Aber bei uns ist das anders. Unser Trainer, Fachmann, Kenner der Materie und unsere Hoffnung sagte am 10.01.2020 folgendes:

„Die Spieler treten aktuell sehr positiv auf und hinterlassen in den bisherigen Einheiten einen guten Eindruck. Wir werden wenig im Ausdauerbereich ohne Ball arbeiten müssen.“

“Machen einen guten Eindruck” ist nebenbei eine richtige Formulierung. Denn während andere Vereine hübsche Fitnesstestfotos zu Beginn einer Runde veröffentlichten, verzichtete offenbar der FCSP auf einen solchen. Oder hielt ihn komplett geheim. Wir vermuten mal, dass Ersteres stimmt.

Wir sind vielleicht einfach nicht Kenner*innen genug, aber die harten Zahlen hätten den Eindruck vielleicht widerlegt. Und es ist ja nicht so, dass wir nach dem Sommertraining in diesem Bereich problemlos gewesen wären. Hat selbst der Trainer gesagt. Damals. Zweimal das Gleiche machen und auf andere Ergebnisse zu hoffen, ist Unsinn. Sagte mal ein kluger Mensch. Selbst wenn man es anders umrahmt.

Es ist zwar schön, dass aktuell niemand verletzt ist, aber wir Zyniker*innen würden beinah behaupten wollen, dass dies auch daran liegt, dass man nicht trainiert hat. Bitte lieber Gott, lass uns mal nicht Recht haben.

Leihgeschäfte und Einkaufsstrategien

Womit wir bei dem Abgang von Diarra wären. Wenn man ein Leihgeschäft macht, dann sollte der Spieler im Saft stehen und “sofort weiter helfen”. Das haben wir uns nicht ausgedacht, dass waren sinngemäß die Worte unserer Verantwortlichen. Wenn man dann einen Spieler ausleiht, der relativ frisch von einem Kreuzbandriss kommt und dies mit unserer anscheinend echt wunderbaren Betreuung kombiniert, dann war beinah dieses Ergebnis zu erwarten. Und glaubt uns, unsere Prophetin hätte echt gerne hier Unrecht gehabt.

https://twitter.com/frauhassi/status/1167077682061938689?s=21

Was bleibt von Diarra? Ein geiles Testspieltor und eine Derbysieg Eskalation. Danke dafür. Wir hoffen für dich, dass du schnell wieder fit wirst und dann irgendwo dein Glück findest.

Nach dem Spiel ging es zu unserer Übernachtung und zum besten Frühstück der Welt. Das rettete dann wenigstens halbwegs diese Tour.

Ansonsten zitieren wir unsere spontane familiären Begleitung, die einsprang als unsere Reisegruppe krankheitsbedingt dezimiert war: “Naja, jetzt habe ich die Gurkentruppe auch endlich mal gesehen.” Vorschlag für ein alternatives Hobby ist im übrigen Kegeln. Wir nehmen das mal auf die Liste mit auf.

Und im Endeffekt bleibt es ein dreckiger Job, den irgendwer tun muss.

Vielleicht erkennt das jetzt auch mal die Mannschaft oder die sportlich Verantwortlichen.

Samstag ist die nächste Gelegenheit.

Und weil wir es gar nicht oft genug sagen können: Danach ist Demo. Alle hin da, verflixt noch mal!

Ein Kommentar

  1. […] „Matchday 19“ (English).Auch der MagischeFC-Blog hat sich geäußert: „It’s a dirty job“ Die dort grundsätzlich pöbligere und negativere Grundhaltung nehmen wir wie gewohnt zur […]

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