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Zum sechsten Mal zum Vergessen

Heidenheim. Keine Ahnung, warum wir da überhaupt noch hinfahren. Beschissen angebunden, scheiß Stadion, schlimme Secu und die obligatorische Auswärtsniederlage. Und SO GUT ist die Weinschorle dann halt auch wirklich nicht.

Hin

Vom Millerntor zur Arena In Heidenheim sind es genau 617 km. Ziemlich weit weg, weshalb wir teilweise die Anreise in Etappen erledigen. Der andere Teil ballert zu unchristlicher Zeit durch die Republik. Der Etappenteil trifft sich mit anderen Menschen, die das mit den Etappen auch machen, dafür am Bahnhof in Frankfurt (Mettbrötchen und Frühtstücksmimosas for the win), fahren bis Stuttgart (immerhin irgendjemand hier hat diese Saison schon gegen den H$V gewonnen. Küsschen in die Stadt mit dem beschissenen ÖPNV), lassen uns da von guten Menschen mitnehmen und nach dem Spiel bis Mannheim kutschieren. Danke! Ihr habt diesen Tag signifikant besser gemacht!

Der andere Teil wartet schon in Heidenheim am berühmten Nettoparkplatz und macht ein bisschen Stickerbusiness. Vereinigt machen wir uns dann auf den Weg ins Stadion. Kurze Kartengeschäfte abgewickelt und rein ins “Vergnügen”. Ganz ehrlich, liebe Secu in Heidenheim. Bei euch läuft so einiges schief. Dass wir von Unbeteiligten darauf angesprochen werden, wie krass das Abtasten gewesen sei, spricht für sich. Fehlt echt nur noch der blaue Fleck, wir behalten das im Auge. Aber ihr kennt uns Problemfans der radikalen Fankreise, da muss man schon mal zupacken. Wir sind uns sicher, die Polizei in Hamburg hat auch noch ein Arbeitsplätzchen für euch. Euren absoluten Stickerfetisch kann sich auch kein Mensch erklären. Der Vollständigkeit halber: Die Erlebnisse waren nicht bei allen Ordner*innen so schlimm..

Der Heidenheimer Auswärtsblock und wir werden keine Freund*innen mehr

Weinschorle geholt, Zahlung angeblich nur bargeldlos möglich, was am Ende aber wohl nicht so durchgezogen wurde. Und in seiner Exklusivität auch Bullshit ist. 

Wir machen es uns im Block gemütlich und linsen auf die Aufstellung. Ja, wir haben auch Fragezeichen, aber so viele wie Kicker dann doch nicht. Was raucht ihr in der Redaktion und wo kriegen wir das her? 

So spielten wir jedenfalls nicht, MillernTon-Tim (https://twitter.com/tim_ecksteen) merkte das auch schon an.

Unsäglicher Stadion-DJ, unsäglicher Stadionsprecher, unsägliches Fahnengewedel. Kann alles weg, braucht niemand. Aber die haben einen Teddybär als Maskottchen! Können wir das Bärchen vielleicht aus dieser Hölle retten und irgendwo in einer flauschigen Höhle mit Decke sein Leben lassen? (Anmerkung des kollektiveigenen Teddyliebhabers)

Ansonsten motzen wir einfach nicht mehr über Paparazzi sondern verweisen nur auf unseren eigenen Beitrag. 

Unklarheiten

Diamantakos ist Mittwoch zum Pokalspiel gesperrt. Warum sitzt er dann heute auf der Bank? Ist er nicht fit? Warum ist er dann im Kader? Dima hat bisher in 8 Spielen 6 Torbeteiligungen (4 Tore, 2 Assists) gehabt. Er darf Mittwoch nicht spielen. Aber soll dann heute auf die Bank? Gyökeres macht ein okayes Spiel, Tashchy stochert mehrfach sehr unglücklich in der Gegend rum. Wer wird dann selbstverständlich ausgewechselt? Natürlich der Spieler, der das okaye Spiel macht und mit etwas mehr Zielwasser & Konsequenz den Ausgleich auf dem Fuß hat.

Warum greift man nicht auf das bewährte offensive System zurück, sondern lässt Mats auf ungewohnter Position spielen auf der er nullkommanull Wirkung entfaltet? Wo es minimal besser wird, als Buchtmann ausgewechselt werden muss. (Gute Besserung an dieser Stelle, deine Ballannahmen brachten uns vorher zum Verzweifeln) Es ist ja auch nicht so, dass Buchtmann schon mehrfach bewiesen hat, dass ihm eher die hintere als die vordere Mittelfeldposition liegt. Fun Fact: Er sagte dies in einem Fantalk selbst mal. Ein Trainer soll Spieler so einsetzen, dass sie glänzen können. Das ist hier nicht der Fall.

Warum spielen wir nicht von Anfang an mit der offensiven Durchschlagskraft, die wir nach dem Gegentor (und den daraus resultierenden Wechseln) plötzlich haben? Heidenheim ist bekanntermaßen bestes FCSP-Pflaster, um einfach mal abzuwarten, was so kommt. Das ganze ist auch deswegen unverständlich, weil wir eher in den ersten 75 Minuten Tore machen, Heidenheim gerne mal spät. Offensiv beginnen, Tor erzielen und dann für Stabilität wechseln wäre ein möglicher Plan gewesen.

Schwäche bei Standards

Du kannst nicht jeden Standard verteidigen. Es gibt außergewöhnlich gute Standardschützen, da geht immer mal was direkt rein. Gut, in der 2. Liga spielt nun auch kein Lionel Messi.

Du kannst aber viele Standards verteidigen. Oder du bist der FC St. Pauli und fängst dir in 11 Saisonspielen 5 Gegentore nach Ecke (Bielefeld, Stuttgart, Dresden, Darmstadt, Heidenheim) und 1 Gegentor nach gegnerischem Freistoß (Osnabrück). Verlierst somit (gegen das jeweilige Endergebnis gerechnet) 9 Punkte. Machst in dem gleichen Zeitraum 2 Tore nach Freistößen (Kiel & H$V) und 1 Tor nach ner Ecke (Dresden). Mit 9 Punkten mehr wären wir punktgleich mit Bielefeld auf dem 2. Platz.

Wie gesagt: Du kannst nicht jedes Tor verteidigen, aber das wäre das Maximum dessen, was möglich ist. Es ist den geneigten St. Pauli-Gänger*innen auch bekannt, dass Himmelmann nach gegnerischem Standard nicht immer glücklich aussieht und seine Strafraumbeherrschung nicht die allerbeste ist. Geschenkt, sonst würde sich Uli H. noch wegen eines weiteren Keepers um den Titel des besten Torwarts in dem Land, in dem ein Faschist in einem Bundesland bei der Landtagswahl heute fast jede 4. Stimme bekommen hat, streiten.

Aber du kannst und musst das besser trainieren. Vor allem, nachdem du gerade vor einer Woche schon ein Spiel genauso unglücklich nach dummer Ecke verloren hast. Und da kannst du als Trainer auch nicht einfach nur die Schultern zucken und in der Pressekonferenz sagen, dass man das Tor verteidigen könne, wenn man total fokussiert sei. Verdammt noch mal. Dafür zu sorgen, dass die Spieler bei jedem Standard voll fokussiert sind, ist deine Aufgabe als Trainer.

Wären wir Adi Hütter, unsere Taktik am Mittwoch wäre klar: Einfach nur auf viele Ecken gehen, irgendwann fällt dann schon das Tor für die SGE. Der Fußballclub Sankt Pauli hatte in dieser Saison in der Liga bisher 63 Ecken gegen sich. Aus jenen 63 Ecken sind besagte 5 Tore gefallen. Jede 12. Ecke führt damit zum Gegentor. Für die vielzitierte 2%-Nummer wäre das jede 50. Ecke, oder auch: Wir hätten statistisch (mind.) 3 Tore weniger bekommen. Aus den 5 Ecken haben wir 7 Punkte verloren (1,4 Punkte pro Spiel). Das alleine wären also 4,2 Punkte mehr.

Wir machen jetzt die goldene Saison voll und kommen dann einfach nicht mehr her.

Nicht alles schlecht

Buballa mit richtig Bock nach dem Gegentor. Der hatte immerhin echt keine Lust zu verlieren und hat dann alles gegeben. Und auch Østigård von hinten raus immer wieder mit viel Präsenz auf dem Platz. Wir erinnern: Der Junge ist 19.

Mats tritt Schnatterer irgendwann aus Versehen auf den Fuß und das tut ziemlich weh. Ja, es sind wirklich die kleinen Freuden an diesem Tag.

Gyökeres einige Male mit erstaunlich hoher Grundschnelligkeit. Aber das musst du dann auch anders ausnutzen.

Mats blüht auf, als Miyaichi und Conteh auf den Platz kamen. Krass, wie sehr er die schnellen Spieler um sich braucht, um seine Ballsicherheit voll ausspielen zu können.

Schiedsrichter

Manches ist es nicht wert, in diesem Blog Platz zu finden. Der “Unparteiische” des Tages fällt in genau diese Kategorie. Das Spiel haben wir deswegen nicht verloren. Spaß hat das aber mit diesem Referee nicht gemacht. Sinn auch nicht.

Mittwoch gehts weiter

Wo ist der Schwung und die Souveränität aus dem Sandhausen-Spiel hin? Warum dümpeln wir jetzt wieder unerklärlicherweise im nichtssagenden Mittelfeld rum?

Wir kleinen Optimist*innen freuen uns auf der Hinfahrt noch auf “Juhu, 3 Spiele in 7 Tagen”. Wir sagen es mal so: Die Vorfreude war am Morgen größer als am Abend.

Wutrede, die zweite

Wir schrieben zu Saisonbeginn, dass du als Trainer eine Wutrede pro Saison frei hast. Nach dem 11. Spieltag hat Luhukay sich zum zweiten Mal hinreißen lassen, seinen Unmut in die Mikrofone von Journalist*innen zu verkünden. Im Sinne der Statistik erwarten wir hier noch zwei weitere Ausbrüche.

Es bleibt das, was wir schon beim ersten Mal sagten: Als Trainer bist Du hauptverantwortlich dafür, WIE die Mannschaft auf dem Platz steht (das WELCHE ist dagegen nur teilweise unter deiner Kontrolle). Wenn dieser Mannschaft also “Gewinnermentalität” und “absoluter Siegeswillen” fehlen, dann hast du es nicht geschafft, sie richtig einzustellen. Wenn der Spieler da “nicht in Führung gehen kann, sondern muss“, dann passt das irgendwas nicht. Wenn die Mannschaft bei der Ecke selbige ”voll fokussiert“ verteidigen kann, das aber nicht schafft, dann fällt genau das in deinen Kernaufgabenbereich.

Wir waren nach dem DERBYSIEG (<3) milde gestimmt. Weil da eine Mannschaft auf dem Platz stand, die alles wollte, alles gegeben hat. Das hat sich die letzten Spiele leider wieder gedreht.

Und in den öffentlichen Aussagen bleibt der Trainer dabei, gegen alles und jeden zu schießen, sich aber aus der Kritik selbst völlig rauszunehmen. Das nervt.

2 Kommentare

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