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ESports und die Probleme eines gemeinnützigen Vereins / Lasst euch typisieren!


The first item is a sketch about EFootball.

Der FCSP engagiert sich seit neustem im ESports, genauer gesagt im EFootball. Wir sind in diesem Gebiet absolut keine Expert*innen, haben gerade eineinhalb Menschen in unseren Reihen, die sich was aus Computerspielen machen und können und wollen gar nicht über Sinn und Unsinn von ESports diskutieren.

Es ist halt gerade der letzte Schrei unter Profifußballorganisationen, sich da zu engagieren und Spieler (ja, nicht gegendert…) zu verpflichten. Und wir haben hier bewusst nicht „Vereine“ geschrieben. Auch bei uns ist das erstmal ein „von oben“ einkaufen mit Hilfe eines Sponsors.

So etwas ist dem FCSP grundsätzlich etwas fremd. Wir verstehen uns ja doch sehr basisdemokratisch und „von unten nach oben“ aufgebaut. Der Breitensport hätte garantiert nicht die Größe die er hat ohne den Herrenprofifußball, aber er macht heute immerhin 50 % aller Mitglieder aus, produziert Deutsche Meister, Vizeeuropameister und ganz viele andere sportliche Erfolge von denen der Herrenprofifußball (noch) träumt.

Es läge daher näher, wenn man auch den ESport als einen Breitensport beim FCSP beginnen würde, der dann – auch gerne mit Hilfe von Sponsoren, so realistisch kapitalistisch sind wir dann auch- in den Profibereich vorstößt.

Die Pressemitteilung spricht auch von einem „im Verein verankern“ und dabei „integrativ und breitensportlich“ zu sein. Das ist aber natürlich von oben nach unten. Und dafür gibt es wahrscheinlich Gründe, die der FCSP nur bedingt in den Händen hält.

Was ist eigentlich so schwierig? Das Steuerrecht!



Nehmen wir es vorweg: Der FCSP kann höchstwahrscheinlich keine Amateuresports Abteilung gründen ohne seine Gemeinnützigkeit und damit seine gesamte Geschäftsgrundlage zu gefährden.

Der FCSP darf grundsätzlich (das heißt für Juristen „es kann Ausnahmen geben“) nur gemeinnützige Dinge machen. Insbesondere in dem Bereich in dem er Mitgliedsbeiträge ausgibt (wenn man so will „Amateurabteilungen“), darf er nur gemeinnützige Dinge machen. Was gemeinnützig ist, geht nicht etwa nach Sinn und Unsinn oder gesundem Menschenverstand. All diese Dinge verbieten sich im Steuerrecht.

Entscheidend ist § 52 Abgabenordnung (AO). Da steht der Sport als gemeinnützig drin. Der gesunde Menschenverstand würde nun sagen „Check! ESports ist halt moderner Sport alles gut, warum sollen Leute da keinen Verein für gründen, der gemeinnützig ist?“. Aber wie eben erwähnt, dies verbietet sich. Als Sport im Sinne der AO wird nur die körperliche Ertüchtigung angesehen und die will die Verwaltung und die Rechtsprechung bisher im ESport nicht sehen.

Man kann da nebenbei sehr geteilter Meinung sein, denn Reaktionsschnelligkeit, Hand Augenkoordination etc. werden bei solchen Spielen sehr wahrscheinlich ertüchtigt und sind körperliche Talente. Aber wie war das mit „gesundem Menschenverstand“? Der bleibt spätestens dann auf der Strecke, wenn man weiß, dass Motorsport als gemeinnütziger Sport anerkannt ist.

Falls wer nach Schach fragt: Die AO arbeitet da mit einer gesetzlichen Fiktion und macht damit Schach zu Sport.

Da wir als Verein aber erstmal an diese Auslegung gebunden sind, wird eine Amateursportabteilung „ESports“ schwierig. Wenn ihr nun Google anwerft, werdet ihr finden, dass einige ESports Vereine über die Brücke „Jugendförderung“ ihre Gemeinnützigkeit erlangt haben und auch dies ist ein in der Satzung genannter Zweck des FCSP. Jedoch auch das trägt keine Breitensportabteilung, denn dann könnten da z.B. keine Erwachsene ihrem ESport nachgehen.

Eigentlich ein gutes Feld für die Werte des FCSP



Der folgende Vergleich hinkt, aber hat doch einen wahren Kern. Die Gaming Community ähnelt schon dem Fußball vor 35 Jahren. Die vermeidlich unpolitische Community gibt Reichweite, Finanzierung und damit auch Macht an ziemlich fragwürdigen Persönlichkeiten (andere Beschreibungen der verlinkten Person verbot uns unser Anwalt) und ist so ein Nährboden für Rassist*innen, Sexist*innen etc. pp. Andere Stichworte sind „Gamergate“, „4Chan“ etc. Insgesamt ist die ganze Szene in ihrer männlichen, weißen, Machoprägung dem Fußball gar nicht so fern. Und das trotz ganz vieler guter Menschen und Iniativen gegen all diesen Mist, die es gibt und die der FCSP unterstützen sollte. Hier kann die Reichweite und Wirkungsmacht des FCSP nur hilfreich sein.


TLDR? oder auch Fazit?



Der FCSP macht zur Zeit das beste aus der unsicheren Lage. Ein Fuß in die Tür bekommen, das Thema besetzen und wenn es rechtlich möglich ist, dann sollte man die Gründung einer ESports-Amateurabteilung forcieren. Auch wenn ein bisschen mehr Mitbestimmung und Nutzung der demokratischen Kanäle wünschenswert wäre.

And Now for Something Completely Different /Typisier Dich!





Unser geliebter Verein spielt ein Testspiel gegen die Nr. 2 im Norden, Werder Bremen, in der Länderspielpause. Im Rahmenprogramm wird es eine Typisierungsaktion geben. Falls ihr nicht sowieso schon in der Datenbank seid, dann nimmt daran teil. Aus aktuellen Gründen, aus allgemeinen Gründen und weil es einfach wichtig ist. Hier der Text von der offiziellen Homepage nochmal:

„Vor dem Spiel: Kampf dem Blutkrebs!

Alle 15 Minuten wird in Deutschland die Diagnose Blutkrebs gestellt. Wir wollen helfen, die Krankheit zu besiegen, und rufen beim Testspiel gegen Werder Bremen zu einer DKMS-Registrierung auf.

Merkt Euch schon einmal den Termin vor und lasst Euch zwischen 16 und 18 Uhr in der Südtribüne (Zugang barrierefrei und ohne Ticket möglich) als potenzielle Knochenmarksspender*innen registrieren und helft den Menschen, die an Blutkrebs erkrankt sind.“

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