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Das Feld von hinten aufrollen




Der Sonntag war dann bei unserem Haustriathleten dem aktiven Sport gewidmet und er startete in Norderstedt über die Olympische Distanz.

Wie es lief? Lest ihr jetzt!

Vorneweg



Die Veranstalter dieses Triathlons wiesen schon vor der Veranstaltung darauf hin, dass sie Müll und insbesondere Plastikmüll vermeiden wollten und deswegen u.a. keine Verpflegung auf dem Rad anbieten würden und auf der Laufstrecke die Möglichkeit bestünde einen Becher oder andere Gefäße befüllt zu bekommen. Auch auf eine Veranstaltungsbadekappe wurde verzichtet, es bestand die Möglichkeit seine eigene mitzubringen. Auch das Finishershirt sei ohne Plastikverpackung.

Das ist erstmal alles richtig cool. Veranstalter, die sich ernsthafte Gedanken über ihre Ökobilanz machen und die soweit wie möglich Einwegplastik vermeiden gibt es immer noch viel zu wenige. Der Ansatz hier ist erstmal sehr zu loben. Das es dann auf der Laufstrecke nicht wirklich mit dem Befüllen der Becher funktionierte, weil kein Helfer nur dafür abgestellt war und dies damit nicht offensiv angeboten wurde, ist ein kleines Detail, was man noch verbessern kann und muss. In der Hektik des Wettkampfes und dem Versuch Sekunden zu sparen wird kein Teilnehmer bei den Helfern nach einer solchen Möglichkeit nachfragen. Entweder sie wird offensiv angeboten oder sie bleibt unbenutzt.

Das ganze findet am Arriba Strandbad im Norderstedter Volkspark statt. Alle Helfer sind unglaublich freundlich und engagiert, Fragen wurden immer freundlich beantwortet und auch für Sprüche blieb noch Zeit. Die ganze Organisation wirkt durchdacht und eingespielt. Das genügt alles allerhöchsten Ansprüchen.

Durch die Nutzung des Strandbades findet man auch immer und überall ein Klo, was ja traditionell mein Thema ist.

Check In und Wettkampfbesprechung

Das Check In war problemlos machbar und die Wechselzone auf einer Wiese unter Bäumen ist zwar ein bisschen unübersichtlich, aber man bekam seine Sachen gut verstaut und ich zumindest fand später im Wettkampf auch gut eine Wege.

Der ganze Wettkampf ist ein Brummkreisel-Wettkampf. Sprich: Runden, Runden, Runden. Zwei beim Schwimmen, vier beim Radfahren, vier beim Laufen. Das ist nun nicht wirklich meine Lieblingsbeschäftigung, aber bei einer „Dorfveranstaltung“ nix ungewöhnliches.

Auf der Radstrecke wurde es einer Länge von 10 KM relativ eng, aber wenn man denn wollte, war ein regelkonformes Fahren ohne weiteres noch möglich. Es ist aber wie immer: Einige wollen einfach nicht. In den meisten Fällen ist das schlichtweg Betrug an einem Selbst und das muss jeder mit sich und seinem Gewissen aus machen. Wenn aber bei dem Ligawettkampf einen zwei oder drei Teilnehmer des gleichen Vereins überholen und das als Mannschaftszeitfahren konzipieren, dann wünscht man sich doch, dass mal ein Kampfrichter plötzlich auftaucht.

Und los geht es mit dem Schwimmen

Ich fühlte mich nicht wirklich fit und der Tag vorher hatte nun auch nicht gerade den besten Vorbereitungscharakter. Aber hilft ja nix, rein ins Wasser, was brühwarm war, so dass ein Neo nicht erlaubt war.

Das ganze war ein Wasserstart mit Startwellen und ich ordnete mich ganz hinten ein, denn ich bin sowieso einer der langsamsten und brauch das Geprügel beim Schwimmen nun echt nicht. Klar verschenk ich damit so ca. 30 bis 40 Sekunden, aber dann ist das halt so.

Schnell war ich relativ alleine und es dauerte doch sehr lange bis ich meinen Rhythmus beim Schwimmen fand. Gefühlt bin ich aber relativ gerade geschwommen und ein Teilnehmer war auch immer hinter mir.

Die Mädels und Jungs auf den Stand-Up Brettern der DLRG machten Faxen, aber die sicherten den Wettkampf auch schon ein paar Stunden, da ist Spaß erlaubt und als Schwimmer kann man einfach mal mitlächeln. Auch wenn es mich einmal aus dem Konzept gebracht hat.

Erste Runde mit 22 Minuten und ein bisschen absolviert und die zweite Runde lief eigentlich besser, ich hatte so etwas wie ein Gefühl für das Wasser entwickelt und hoffte schneller zu werden. Die Zeit im Ziel behauptete mit 46:29 etwas anderes. Bereits vor dem Start hatten sich Teilnehmer darüber unterhalten, dass die Strecke immer etwas länger sei, als die erforderlichen 1500 Meter und das Gefühl würde ich beinah unterschreiben wollen. Sonst war ich sehr langsam beim Schwimmen.

Aber ich war der Dritte von hinten, womit schon ein Ziel bei jedem Triathlonstart erreicht war. Ich war nicht Letzter nach dem Schwimmen. Beim Wechseln noch mit einem Kampfrichter drüber gewitzelt, der meinte, ich müsse mal mein Schwimmen verbessern, wenn ich Weltmeister werden wolle. Mit einem Lächeln. Ich meinte nur, dass dies auch nix mehr nützen würde, auch wenn ich nun das Feld von hinten aufrollen werde.



Wechel aufs Rad



Die relativ lange Wechselzone in 5:15 durchschritten, was für mich gut ist. Es lief auch alles reibungslos und ohne große Fehler. Da bekomme ich endlich eine gewisse Routine rein.

Los geht die wilde Hatz. Erstmal eine kleine Stichstraße längs und dann vier mal die Schleswig-Holstein Straße rauf und wieder runter. Spannend ist das nicht. Aber dafür hat man besten Asphalt und eine gerade Strecke, die man schön vorne auf dem Auflieger fahren kann.

Nach drei Kilometern schoß mir die Frage durch den Kopf, welches Tempo ich eigentlich anschlagen wollte. Ich beschloss für mich erstmal, dass 28,5 km/h als Schnitt ganz nett sei. Stellte dann aber auf der zweiten Runde fest, dass ich bisher einen Schnitt von über 29 km/h fuhr ohne mich wirklich anzustrengen.

Es waren zwei 180 Grad Wenden zu durchfahren und hier mal ein Lob an alle Teilnehmer, denn es wurde sehr vorsichtig und diszipliniert gebremst und gewendet. Das hab ich beim Hamburger ITU Triathlon und seiner Wende in Teufelsbrück schon ganz anders erlebt. Da wollten dann irgendwelche Helden genau dort noch vier überholen und begannen irgendwelche halsbrecherischen Manöver. Hier nicht, auch wenn der Ziehharmonika Effekt jedem Teilnehmer wohl ein paar Sekunden gekostet hat.

Dritte Runde, ich pendel mich knapp unter 30 km/h die Stunde ein und werde eher schneller als langsamer. Nun gut, dann ab jetzt halt „Sieg oder Spielabbruch“, nun wird dieses Tempo gehalten und der Lauf auch hart angegangen und entweder es reicht hinten raus oder ich kipp aus den Latschen.

Runter von der Pendelstrecke, noch mal eine Stichstraße durch und nach gemessenen 41 KM und 1:22:03 (also gut ein 30 km/h Schnitt) steht das Rad wieder in der Wechselzone.

Das ging mal richtig gut.

Laufen


Wechsel in 2:42, lief wieder sehr gut und ab zum Laufen. Auf einer 2,5 km Runde. Dann nehme ich mir doch mal vor, die jede Runde in 15 Minuten zu laufen, was ungefähr einer 6er Pace entspricht und für mich schnell wäre.

Die Beine fühlen sich locker an, der Körper ist nicht zu müde, also Energie und ab. Die Runde hat innen immer einen Betonweg, außen Sand. Ich laufe meistens auf dem Sand, um Leute vorbei zu lassen. Das kostet ein bisschen mehr Kraft, aber wie schon oben erwähnt, da ist parallel ein Ligawettkampf auf der Strecke und da entscheiden am Ende Sekunden. Bei mir nicht.

Die Strecke ist trotzdem gut zu laufen, sie hat nur vier Anstiege drin und ich hasse Anstiege. Nein. ICH HASSE ANSTIEGE. Aber heute ist „keine Gnade für die Wade“ Tag und ich ballere die erste Runde da rum. Ha, trotz kurzem Dixie Stop klappt das gut mit den 15 Minuten.

Zweite Runde ebenso, am Ende der Runde noch mal Gele reingepfiffen.

Nun werden die Beine schwerer, aber insgesamt geht es noch gut. Zu Beginn der Runde gibt es eine kleine Wendestrecke. Am Ausgang steht ein unermüdlicher Helfer, der jeden Teilnehmer jedes Mal fröhlich mit abgelesenen Namen anfeuert. Beim letzten Durchlauf bedanke ich mich und wir wünschen uns noch ein schönes Wochenende. Ganz ehrlich: So etwas ist toll.

Endspurt. Mein Puls geht nun an den Anschlag, aber da sind noch Reserven drin, also ballern wir den letzten KM durch.

Am Ende steht eine 59:05, wobei die Strecke wohl nicht ganz 10 KM waren. Egal. Klasse Zeit insgesamt. 3:15:35. Schneller war ich nur vor 5 Jahren mal in Ingolstadt mit einer 3:12:45, aber da habe ich den leisen Verdacht, dass die Strecken nicht wirklich gleich lang sind und ich war auch noch fünf Jahre jünger. (Bericht aus meinem damaligen Sportblog)

Fazit



Da geh ich noch mal hin, die Veranstaltung ist vor meiner Haustür und macht Spaß. Im Hinblick auf Almere kann man nur sagen, dass die Form stimmt. Mal sehen, was in zwei Wochen passiert.

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