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Körperlich können wir nicht dagegenhalten

Liebe Lesende, es läuft gerade nicht. Und unser altes Thema war nie weg. Verletzungen. Es gibt Verletzungen, da kann man nicht viel machen. So eine widerfuhr Jackson. Naja man kann da auch mal Foul pfeifen, denn ein Faktor war schon der robuste Einsatz von hinten in Richtung des Standbeins von Jackson. Und irgendwie haben wir “Ball berührt” bisher nicht so verstanden, dass man dem Gegenspieler das Standbein weg ziehen darf, um dann den Ball zu spielen und alles ist gut. 

Was folgte ist regelkonform, aber dran gewöhnen und das richtig finden muss man trotzdem nicht. Fürth spielte schnell weiter, nutzte genau die aufgegebene Position und schoss ein Tor. Kann man machen, man kann dann aber auch die englische Lösung nehmen und den Gegner ausgleichen lassen. Insbesondere wenn man sieht, dass der wirklich übel verletzt ist. Und warum niemand ernsthafte Verletzungen mehr ernst nimmt, zeigte Fürth dann im weiteren Spielverlauf auch mehrfach. Diese Wunderheilungen nach Pfiff durch den Schiedsrichter/ Ball nach außen spielen durch den Gegner sind etwas ganz besonderes. Und halt mehr als Scheiße, wenn niemand deswegen schwere Verletzungen auf den ersten Blick mehr ernst nimmt.

Natürlich kann man das alles “clever” und “abgewichst” finden. Nur dann findet man Cum-Ex Geschäfte wahrscheinlich auch ganz okay. Die Gesetzeslücke existierte halt. (Die ursprüngliche Strafbarkeit ist nämlich nicht so klar, wie Twitter sie gerne darstellt. Ohne euch nun mit Steuerrecht nerven zu wollen.)

Es nervt, dass wir keine Reaktion auf “clever” und “abgewichst” haben. Die meisten Zweitliga Mannschaften können dieses “Arme hoch und hinfallen” und die Schiedsrichter pfeifen nur das. Hast du nicht die Arme hoch und kullerst 5 mal über den Rasen bekommst du keinen Freistoß. So ist das. Leider. Es ist clever das zu wissen. Es wäre auch clever, Fürthern die unseren Rasen als Liegewiese benutzen mal ein zwei drei freundliche Worte zu sagen. Insbesondere weil das Stadion nach der Jackson Aktion on fire war. Das kann man gegen einen Gegner, der nun nicht gerade 29546 Menschen im Stadion gewöhnt ist auch mal ausnutzen. 

Nix gegen die Fürther Fans. Wir hatten das Thema letztes Jahr. Es sind halt ein paar hundert Menschen, die der Spielvereinigung folgen, das aber wahrscheinlich auch zu einem Spiel Mittwoch 12 Uhr in Klein Gladebrügge. Umgestaltete Werbeplakate vom Dritten Weg sind uns trotzdem deutlich lieber als Deutschlandfahnen. 

Awareness

Schön, dass es nun Plakate gibt, die von der Awareness-Gruppe gestaltet und aufgehängt wurden. Unschön, dass wieder von Vorfällen berichtet wurde, die zeigen wie wichtig die sind. Sexisten aufs Maul. 
Und ja, das Wort nutzt nicht jede*r in seinem täglichen Sprachgebrauch. Man kann dann natürlich über den modernen Sprech motzen und den Inhalt völlig ignorieren. Oder man kann sich mit dem Inhalt auseinandersetzen. Dass wir Menschen erster Gattung ziemlich blöd finden, könnt ihr euch denken.

Braune M & Ms

Kennt ihr diese van Halen braune M & Ms Story? Falls nicht, lest sie hier nach. 

Der FCSP ist eindeutig ein Veranstalter, der solche Sachen nicht liest. Da wird ein Tor per VAR DEUTLICHST vom Schiedsrichter zurückgenommen und eine Korrektur der Anzeigentafel erfolgt minutenlang nicht. Als sie erfolgte, stimmte die Anzeige dann leider schon wieder. 

Da kommt es zu einem Unfall in der Gegengerade und zufällig anwesende Menschen mit Erste Hilfe Erfahrung müssen Ordner*innen sagen, was sie zu tun haben. (Hier stand erst „in der Süd“ das war unser Fehler)

Das sind alles Dinge die man proben kann; alles Szenarien, die nicht von Himmel fallen – eher sogar in den erwartbaren Erlebnisrahmen bei einem Fußballspiel fallen.

Und es passt zu einem sportlichen Bereich, der jetzt Kondition als Thema entdeckt, aber vorher beinahe eine Woche später mit dem Training anfängt als die meisten anderen Zweitligisten. Und selbst wenn man davon ausgeht, dass alle Jungs im Urlaub gewissenhaft arbeiten, so ersetzt nichts die Intensität einer Vorbereitung. Gerade wenn man schnell und intensiv spielen will. Und wenn der Trainer u.a. die sportliche Verfassung einzelner bemängelt, dann darf man nicht vergessen, dass der Trainer durchaus über die Trainingsausgestaltung und -terminierung entscheidet.

Und da kommen wir zu den anderen Verletzungen. Den “muskulären Problemen”. Die sind kein Zufall. Die sind Folge falscher Belastung und Entlastung. Und in dieser Häufigkeit zum einen extrem schädlich und ein brauner M&M, der da nicht hätte sein sollen, wenn man alles gelesen hätte. Und bei aller (nichtvorhandenen) Liebe: Für den Trainingsbetrieb und die Belastungssteuerung ist der Trainer zuständig. Der vor genau einer Woche motzte, er habe nicht genug Spieler, die durchspielen können.

Nebenbei suchen wir die angekündigten Umbauten im Eingangsbereich der Süd immer noch, auf der Gegengeradenseite war da nichts und der Einlass ging schnell vonstatten. Im Gegensatz zum Aufgangsbereich Gegengerade. Einzelne berichteten von 30 Minuten Schlangestehen, was besonders toll ist, wenn man zwischen Dom und Einlassschlange auch gar nicht mehr durchkommt. Lieber Verein, mehr Ordner*innen sollten da helfen. Genauso wie es auch ratsam ist, drei Stunden vor Spielbeginn mehr als einen Kartenschalter aufzumachen. Erstaunlicherweise wollen Leute ihre Karten für den Spieltag kaufen oder aufwerten oder auch sowas wie Auswärtsdauerkarten besorgen.

Sportliches

Wie sehr uns der Abwehrchef fehlte, sah man im weiteren Spielverlauf. Auch wenn wir ziemlich glücklich über Hornschuhs Comeback sind. Ohne den sähen wir ganz alt aus. Die Frage, warum Carstens nicht mal im Kader steht, sei aber noch mal besonders laut gefragt. Da ist der Junge letzte Saison nach WhoScored-Werten fünftbester im Kader und steht nun zum zweiten Mal nicht in der Mannschaft, ohne dass uns ein gesundheitlicher Grund bekannt wäre (und steht nebenbei am Sonntag dann auch in der Startelf der U23). Und trotz verletzungsbedingt ausgedünnter Personaldecke auf seinen Positionen.
Unverständlich bleibt auch, dass wir körperlich nicht dagegenhalten. Das zog sich durch die letzte Saison und geht jetzt nahtlos so weiter. Da laufen die Fürther im Spielverlauf mal kollektiv 4.39 km mehr als unsere Spieler, da geht die Zweikampfquote mit 55% zu 45% für Fürth aus, und da werden wir 15mal gefoult, während die Fürther nur 9mal gefoult werden. (Quelle für alle Werte: Kicker). 
Das ist eine Mannschaft, die körperlich nicht mal gegen eine Mannschaft, die nun wirklich nicht im oberen Drittel der Tabelle erwartet wird, dagegenhalten kann. Wie soll das denn erst in den nächsten Ligaspielen gegen Stuttgart, Kiel, Dresden und den H$V aussehen? Zumal uns da jetzt auch noch Jackson fehlen wird, der zwar auch wenig foult, aber körperlich durchaus präsent ist.
Und da geben wir dann auch 17 Schüsse ab, von denen aber nur fünf aufs Tor gehen. Letzte Saison waren es nebenbei im Schnitt 12.1 Schüsse, von denen 4.5 aufs Tor gingen.
Und hatten wir in Bielefeld wirklich keine richtigen Ideen den Spielaufbau betreffend, die über “langer Ball von Himmelmann” hinausgingen (41 lange Abschläge von ihm – mehr als in jedem anderen Spiel letzte Saison, wo der Durchschnitt bei 22.2 lag, von denen 8.2 gut beim eigenen Spieler ankamen), so waren es gegen Fürth nur noch 23 Abschläge mit einer besseren Ankommquote von von insgesamt 12 Pässen. Auch wenn es in den letzten Minuten auch hier wieder vermehrt auf die Abschlagtaktik gesetzt wurde.
Zur ganzen Geschichte gehört auch, dass Knoll, Buballa, Himmelmann, Knoll und Möller-Daehli eine deutlich schlechtere individuelle Leistung zeigen als gegen Bielefeld, lediglich Diamantakos steigert sich, während Hornschuh quasi konstant bleibt.

(Quelle: www.whoscored.com)

Es ist aber auch nicht alles schlecht

Wir haben genug Chancen. Wir können hier locker 3-3 spielen. Es sieht teilweise echt nach Fußball aus. Das ist gut. 

Die ganzen Support Gruppen hatten eine fette Chaos Choreo vorbereitet. Und die sah einfach gut aus. Danke für eure Mühe und euer Gewusel. 

Es ist/ war Pride Week und der Regenbogen mächtig präsent auf Rängen und Platz. Inklusive Warm Up Shirt für die Mannschaft. Toll. 

Der Supportblock und USP haben in Kombi noch einen wirklich guten Abendausklang hinter dem Fanräume-Tresen hingelegt.

Jacksons Faust beim rausgetragen werden ist schon jetzt ein Bild, das sich zu dieser Saison einbrennen wird. Auch wenn wir auf den Anlass wirklich verzichten können. Gestern bestätigte sich die Vermutung, die wir schon nach dem Spiel hatten, was einen monatelangen Ausfall zur Folge haben wird. Gute Besserung, Jackson, YNWA!

Ein Kommentar

  1. Eine Frage stellt ihr nicht, bzw. sie fehlt mir bei eurer Analyse:
    Warum finden (speziell in der 2. Halbzeit) nahezu alle Spielzüge nur noch über die linke Spielfeldhälfte statt? Haben wir niemand, der auch mal rechts einen Aufbau oder Angriff spielen könnte?
    Das ist so doch echt zu einfach zu verteidigen, da stelle ich als gegnerisches Team einen Absicherer nach rechts und dann ist gut…. 😉
    Und: Scheiss Captcha. Insbesondere, weil bei einem falsch eingegebenen nicht wenigstens der Kommentar wieder eingefügt wird.

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