Freund*innen der Sonne, dieser Verein überrascht doch immer wieder. Fällt unserem Cheftrainer doch direkt vor dem ersten Spiel ein, dass eigentlich alles scheiße ist. Nachzulesen beim Kicker.
Kaderfragen
Es ist ja nicht so, dass wir alles rosarot sehen und wir haben ja selber schon genügend auf fragwürdige Dinge hingewiesen und Dinge angemahnt. Auch die Kaderzusammensetzung, auch die hohe Verletztenquote. Aber wir hätten ja nicht gedacht, dass sich so ein Cheftrainer nach einer Vorbereitung, die er selbst voll verantwortet und vorbereiten konnte, hinstellt und so tut, als ob er damit nichts zu tun hat.
Luhukay sagt, dass wir keinen Kern haben, weil er keine Spieler habe, die mehr als 15 Spiele machen können. Da mag ein Körnchen Wahrheit dran sein, auch wir hatten darüber schon geschrieben. Zu dieser Wahrheit gehört aber auch, dass von vier neuen Spielern drei beim ersten Saisonspiel verletzt ausfallen.
(Zander als fünfter „neuer“ fällt auch aus, das war aber schon vorher klar, und wir zählen ihn jetzt mal nicht mit rein, da er ja letzte Saison schon hier war.)
Und zwar alle drei aufgrund von muskulären Verletzungen, die sie sich im Training zugezogen haben. Mit anderen Worten: Der einzige nicht verletzte Neuzugang ist Gyökeres. Der bisher ein Mal mit der Mannschaft trainiert hat.
Das fällt voll in die Verantwortung des Trainers. Da kannst du noch so schön drumrum reden. Und wenn die auch kein Kern sind, dann muss man sich als Luhukay auch fragen, warum man sie dann holt. Einer davon kam immerhin auch auf „kennt der Trainer“ Empfehlung (bei den anderen beiden sagen böse Zungen, dass der Sportchef wohl nur Kontakte zu genau einem Premier League Club hat).
Zu Beginn der Pressekonferenz sagte Luhukay folgendes: „In dieser Zeit haben wir versucht, vieles zu verändern. Insbesondere in Bezug auf Intensität und Trainingssteuerung gerade wegen der Verletzungsmisere. Das ist in fünf Wochen aber nicht zu ändern.“ das stimmt. Aber in einer Vorbereitung kann man es. Dann muss man in den viereinhalb Monaten, die Luhukay nun auch schon am Millerntor ist, eben die richtigen Stellschrauben drehen. Deswegen hat man doch auch während der schon abgeschriebenen vergangenen Saison den Trainer gewechselt.
Stilfragen
Ein weiterer Punkt: Warum jetzt und in dieser Form? Reden “die Verantwortlichen” in diesem Verein eigentlich miteinander? Redet Luhukay mit Sportchef, Präsident etc.? Das wirkt alles wie eine kurzfristige Abwälzung von Schuld ohne konstruktiven Ansatz. Und erinnert an seine Zeit beim VfB über die Wikipedia folgendes zu berichten weiß „Querelen mit Sportdirektor Jan Schindelmeister über die Ausrichtung und die Verpflichtung der Spieler Takuma Asano, Benjamin Pavard und Carlos Mané – Luhukay wollte für den angestrebten Wiederaufstieg stattdessen erfahrenere deutschsprachige Spieler – waren dafür ausschlaggebend.“ Bevor Luhukay also die Schuld für das nicht direkt miteinander reden von sich schiebt: Er hat mit sowas schon mal von sich hören gemacht.
Und unter ferner liefen: In der neuen Struktur wird hervorgehoben, wie wichtig es ist, dass die Direktorenebenen viel untereinander diskutiert und entscheidet. Wenn Luhukays Rundumschlag ein Ausblick ist, erwarten wir großartiges.
Zum ganzen Bild gehört auch, dass er als Trainer auch Vorgesetzter von (teilweise sehr jungen!) Menschen ist. Und denen direkt vor einer ersten Bewährungsprobe zu sagen, dass sie eigentlich den Ansprüchen nicht genügen, ist keine gute Menschenführung. Im Trainingskontext sagen „dies das brauch ich von dir, dies das läuft schief“ ist super, aber eben ausgewogen und konstruktiv. Aber nicht dieser Stil, nicht zu diesem Zeitpunkt. Als Trainer gehört es nun mal dazu, dass ich ein Gespür dafür haben muss, wann ich was in welcher Schärfe sagen kann. So wie Luhukay dies nun tat, ist jedenfalls nicht zu empfehlen.
Kein Ponyhof
Nochmal: Niemand sagt, dass beim FCSP alles rund läuft. Ganz im Gegenteil. Und auch wir finden dieses “Piep, Piep wir haben uns alle lieb” teilweise echt anstrengend. Man muss sich in aller Liebe auch mal die Meinung sagen und das ist bei uns häufig genug auch verloren gegangen. Aber doch bitte im direkten Austausch und nicht über die Presse. Darüber, dass dies schon passiert sein kann und diese PK nun Luhukays letzter Rettungsanker sein kann, machen wir uns lieber keine Gedanken.
Und nu? Schrieb ein Mitglied dieses Kollektivs “Sprechen wir uns im Sommer 2020”. Wäre vielleicht auch die bessere Wahl. Wider besseren Wissens fahren wir morgen nach Bielefeld. Immerhin die Pöbelachterplaylist verheißt gutes. Vorfreude auf eine neue Saison sieht jedenfalls anders aus.
Immerhin hat er so ordentlich Druck von der Truppe genommen…Könnte auch cleveres Undetstatement sein…Weißt ja nicht was in der Kabine geschnackt wird…😉
Hm, vielleicht hat das ja auch seine Gründe, warum es seit Jahren keine Bilanz-PK mehr gibt. Ernsthaft, die PK ist echt heftig. Mit der Kritik an Jos halt ich mich noch zurück, da ich nicht hinter die Kulissen schaun kann um zu beurteilen, was tatsächlich Sache ist.
[…] auf “abwarten bis die Preise fallen” gesetzt hat. Ein optimaler Start war das nicht.Dann die „legendäre“ Pressekonferenz – wo wir in Bezug auf Direktheit auf den obigen Abschnitt verweisen […]
[…] Jos war mit der Erwartung hierhergekommen, innerhalb von 2 Jahren aufzusteigen. Das stand kommunikativ immer wieder im Widerspruch zu dem, was er dann so auf Pressekonferenzen zum Potential der Mannschaft sagte. Wir schrieben darüber schon vor einem Jahr: Das ist doch scheiße. […]