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Ansonsten muss ich meine Waffe ziehen

Das Ergebnis: Bielefeld – FCSP 1-1
Die Punkte: Àh der Punkt (99/102 noch zu holen, Kurs 34 Punkte)
Der Liebling heute: Conteh
Die Emotion zum Spiel: đŸ“șđŸ€·đŸŒâ€â™‚ïž

Bielefeld, auf einem Montag Abend. Wer da optimistisch anreist kann auf jeden Fall mal ein bisschen NegativitÀt in seinem Leben gebrauchen.

Ein bisschen ballern

Dachte sich auf jeden Fall auch der Polizeibeamte, der uns bei der Parkplatzeinweisung schmunzelzwinkernd mit dem Satz verabschiedete, der nun die Überschrift dieses Beitrags bildete. Das ist wohl die Deeskalationsstrategie der Polizei in Bielefeld (“Die Beamten der Polizei Bielefeld sind neutral, gesprĂ€chsbereit und setzen grundsĂ€tzlich auf Deeskalation mit allen Fußballfans.“)
Kleine Anmerkung des Fahrers: So richtig sicher, ob er das wirklich schmunzelnd meinte bin ich mir auch nach einer Nacht Schlaf nicht. Aber immerhin verabschiedete er sich nach dem Spiel freundlich. 

Powerballade

Anreise ansonsten unspektakulĂ€r, es dauerte 40 Minuten bis der weltbeste Fahrer mit “Mach mal lauter“ angeschrien wurde. Pöbelplaylists sind einfache eine ganz eigene Sache und der Bus schon in „Mid Season Form“. Unproblematische Kontrolle fĂŒr uns, dann rein in den Block. 60 Minuten bis Anpfiff, wir waren geteilter Meinung, ob wir uns nun auf die Saison freuen. Bis dann wieder die typische Bielefelder Stadionmusik gespielt wurde.

Jugend forscht

Bei der Startelf gab es dann doch einige Überraschungen, so kann man sich nun zumindest noch mal klarer denken, welche Spieler Luhukay in seiner “Wutrede” gemeint hat – auch wenn man dann sieht, wer eben auch nicht eingewechselt wurde. Trainingsleistung können und wollen wir nicht beurteilen, wir wĂŒssten aber trotzdem zu gerne, was bei Carstens das Ding ist – letzte Saison immerhin unser siebtbester Spieler, frisch aus der Jugend kommend, in einer unstabilen Mannschaft, und auf dem Platz war Einsatzbereitschaft auch nie ein Thema. Nun ist er nicht mal mehr im Kader.

DafĂŒr dann immerhin 2 andere Spieler aus der eigenen Jugend im Startelfkader, die – wir spoilern hier mal – das Spiel ganz schön retteten. Schön auch, dass Hornschuh zurĂŒck auf dem Platz ist. Dass da noch etwas SpielhĂ€rte fehlt ist klar, aber was er an Sicherheit und SpielĂŒbersicht auf der 6 ausstrahlt, kann noch viel wert werden.

45 Minuten gut ist gleich Punkteteilung

Auf dem Feld sahen wir dann 2 durchaus sehr verschiedene Halbzeiten, wurde in der ersten der Ball offensiv schön schnell weitergegeben, festgemacht und kam die Mannschaft einige Male gut vors Bielefelder Tor. Aus einem Konter macht Conteh dann nach Zuckerpass von Mats sein erstes Profitor (kann man davon sprechen, wenn der SchĂŒtze nicht mal einen Profivertrag hat?), in seinem ersten Spiel. Wir lasen in diesem Internet, dass er beim vorhergehenden Sprint 39 km/h (ErgĂ€nzung, 30.07.: Es waren 34.8 km/h – never believe what you read on the internet) hatte. In der zweiten HZ dann ein ganz anderes Bild, kann Bielefeld doch schon in der 48. Minuten ausgleichen und geht der Ball noch knapp an die Unterlatte. Irgendwann versuchen wir dann Beton anzurĂŒhren, aber es bleibt dann beim Versuch. Offensiv geht quasi nichts mehr und wir machen keinen Ball vorne mehr fest.

Wie auch diese Statistik (Quelle Kicker) anschaulich zeigt:

(Im Laufe der zweiten Halbzeit lagen wir in der Zweikampfquote noch vorn, auch die ist also in den letzten Spielminuten richtig nach unten abgesackt.)

Hornschuh muss irgendwann aus verstĂ€ndlichen GrĂŒnden raus und damit ging dann das letzte bisschen Ordnung verloren. Ärgerlich natĂŒrlich, dass der Ausgleich spĂ€t und durch einen Standard (1,27 % aller Ecken fĂŒhren zu Toren) fĂ€llt.

WĂ€hrend des Spiels kamen wir dann auch in den Genuss des ersten VAR-Einsatzes im Stadion. Wenn auch mit gutem Ausgang fĂŒr uns, ist das aus Stadionsicht gar nicht mal so geil. Das was man mit der Ursache machen kann, kann man sich aber trotzdem mal angucken

https://twitter.com/AugustPostler/status/1155967595792629760?s=20

Was gefÀllt

Es gefĂ€llt, dass wir in der 1. Halbzeit es endlich mal schaffen unsere schnellen Leute zu schicken und die Verteidiger in ein schnelles 1 gegen 1 zwingen. Ja, das ist nicht die höchste Fußballkunst, aber wenn wir Waffen haben, dann ist es doch Geschwindigkeit (Wir sagen nur 39 km/h!).

Insgesamt sind die Einzelleistungen phasenweise schon echt ok (Avevor rasierte hinten in der ersten Halbzeit ganz schön was weg, Conteh mit der schon angesprochenen Geschwindigkeit und Zug zum Tor, Hornschuh mit viel Sicherheit und Übersicht, Mats der zentral einfach viel mehr zur Wirkung kommt und die BĂ€lle nach einer BerĂŒhrung schon weiterverteilt, Becker der keinen Ball verloren gibt), im GesamtgefĂŒge aber noch mit viel Platz nach oben. War das auf dem Platz nun die erhoffte Reaktion auf Luhukay’s Pressekonferenz vom Sonntag?

Einen Vorschlag hÀtten wir jedenfalls schon mal: So einen Profivertrag mit Conteh fÀnden wir nicht so schlecht.

Was ist das nun wert?

Wenn man unserem Trainer glaubt und Bielefeld „best of the rest“ ist und wir irgendwie eine Mittelfeldmannschaft, dann ist das viel wert. Aber ob das so ist, zeigt sich in der ĂŒberraschenden zweiten Liga der Welt hĂ€ufig genug erst an Spieltag 25. Wenn man diesen Punkt nun „vergoldet“ und mit den berĂŒhmten 2 Punkten pro Spiel in die Pokalpause geht, dann kann einem erstmal zwei Wochen die Sonne ein bisschen aus dem Arsch scheinen.

Insbesondere weil man in Stuttgart definitiv Außenseiter ist und da mit einer „ihr mĂŒsst doch“ Haltung ziemlich gut fahren kann.

Wir wollen keine Darsteller*innen in Euren Homevideos sein

Support vor Ort war ok, aber auch das haben wir schon lauter erlebt. Die letzten Wochen haben auch in der Fanszene nicht nur Lust auf die neue Saison gemacht. Und auch wenn wir alle aus der WohlfĂŒhlzone rauskommen sollen, gilt auch in 2019 erst recht: Weniger filmen, mehr supporten. Wir wollen einfach nicht in euren Homevideos auftauchen.

Wir fuhren ja nun nicht zum ersten Mal auswĂ€rts und haben uns entsprechend schnell auf den Weg nach Hamburg gemacht, so dass wir die Landesgrenze pĂŒnktlich um 1:00 Uhr wieder ĂŒberquert haben. Auf der Fahrt versuchten wir uns auch noch an einer inhaltlichen Diskussion von Se­ñorita (Die KayOne-Version, selbstverstĂ€ndlich). Tipp fĂŒr Euer Seelenleben: Lasst es.

Unser Tag wird kommen.

Auch in Bielefeld war Tim vom Millernton, trotz widriger Anreise.

Ein Kommentar

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