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Kein Bier, Scheisse hier

Unser Vorsänger fasste den Tag schon in der ersten Halbzeit prophetisch zusammen, als er diesen Chant anstimmte, der nun unsere Überschrift bildet.

Von Frank Zappa ist folgendes Zitat überliefert:

„Ein ernst zu nehmender Staat benötigt eine eigene Fluggesellschaft und ein eigenes Bier. Eine Fußballmannschaft oder Nuklearwaffen helfen, aber ein Bier ist Minimalvoraussetzung.“

Böse Zungen behaupten, dass dem FCSP dann ja nur noch eine Fluggesellschaft und eine Fußballmannschaft zu einem ernstzunehmenden Staat fehlt. Von Qualitätsbier ist ja nicht die Rede und die Bombe hat St. Pauli ja bekanntlich. Setzt sie nur leider nie ein.

Sollen wir nun ernsthaft was zu Kiel schreiben? Okay. Es folgt ein Rant über Kiel:

Erstmal seid ihr kein Derby, auch wenn ihr das noch so häufig verkündet. Wir messen uns mit Gegnern und nicht mit irgendwelchen daher gelaufenen Landeshauptdörfern.

Dann kann Euer Hosentaschen-Lotto sich noch so häufig auf den Rasen stellen mit seiner Gitarre, der Song tut nur weh. Verein gereimt auf Holstein? Da dreht sich ja Goethe im Grab um!

Dieser Gästeblock ist der letzte Rotz, viel zu klein für die verkauften Karten, Ordner im Eingangsbereich mit Nazisymbolen und ein Netz vor dem Block, das sofort Migräne macht. Geil. Nicht.

Immerhin war so der Blick auf die komplett blutleere Darbietung unserer Mannschaft nahezu unmöglich. Mal ganz ehrlich: Es gibt Spieler, die wechseln in die Einöde und du weißt, die geben trotzdem jeden Tropfen Blut für den alten Verein und es gibt Spieler, die musst du nicht mehr einsetzen. Ein eher niveauloses Banner muss man solchen Spielern trotzdem und erst recht nicht widmen. Ihm nach dem Spiel vorzusingen, was man von seinem neuen Arbeitgeber hält, reicht vollkommen. Die Frage, wie schlecht Flum und Zehir trainiert haben muss, sei uns an dieser Stelle erlaubt.

Auch sonst ist die Leistung auf dem Platz so vorhersehbar wie die Floskeln in den Pressekonferenzen vor dem Spiel und nach der nächsten krachend peinlichen Niederlage.

Es ist der sportlichen Ambitionslosigkeit und extremen Nettigkeit dieser Fanszene geschuldet, dass die Beschreibung des neuen Arbeitgebers des Spielers mit der Nummer 8 das schlimmste aus dem Gästeblock bleibt.

Vier Spiele drei blamable Leistungen. Klar auch heute wird sich wieder irgendwas positives finden, vielleicht haben wir echt super über die Karo Acht verschoben in der Seitwärtsbewegung. Fakt bleibt aber, dass wir gegen 10 gegnerische Spieler eine 1-0 Führung keine 15 Minuten halten können. Und dies gegen einen Gegner, der mausetot ist und durch einen dusseligen Elfmeter und nach einer konterartigen Bewegung (!!!) noch mal zur Verdeutlichung (!!!) zu seinen Toren kommt. Diese Doppelschläge sind Markenzeichen unserer Mannschaft geworden und das kann man eigentlich auch mal ansprechen und taktisch abstellen – wir haben nach ebendiesen 5 Spiele diese Saison verloren. Ebenso wirkt die Druckphase so, als ob man noch nie miteinander gespielt hätte. Der sprichwörtliche Hühnerhaufen ist geordnet dagegen.

Wir haben ja gehört, dass so etwas auch durch gemeinsames Training erlernbar sein soll. Ob die so etwas machen da an der Kollaustraße? Sind die Halbzeitreden ebenso berechenbar und langweilig wie die Pressekonferenzen? Oder warum bekommen wir seit der Winterpause ständig direkt nach der Halbzeit Gegentore?

Wann genau wollen wir was ändern? 1-10 Tore und 1 Punkt aus vier Spielen sind nicht gerade eine Basis für “gut gespielt und das wird schon” und auch keine Basis für “das wird schon von alleine wieder gut”.

Mal ganz ehrlich: Ja Spieler öffentlich in die Pfanne hauen geht gar nicht. Aber einfach mal ein paar kämpferische Worte von den sportlich Verantwortlichen wären schon geil. Dann würde man vielleicht auch mal an eine Änderung glauben.

Noch was: Wir sind der Fußball(!)club Sankt Pauli und ja auch wir würden mal sehr gerne ein taktisch ausgereiftes Mannschaftsgefüge mit guten Ideen und so sehen (so wie es Kiel z.B. spielt), aber wenn das gerade nicht geht, dann wollen wir wenigstens laufen bis der letzte gekotzt hat sehen. Das hat uns in der Hinrunde häufig genug noch Punkte gegeben.

Wir haben nun unzählige Spieler dieses Kaders verlängert. Seitdem läuft es null. Dazu gibt es drei Theorien: 1. die genügen unserem Anspruch von “oben mitspielen” einfach nicht. 2. sie werden nicht vernünftig angeleitet und entwickelt. 3. es ist nur eine Phase und alles wird gut. Sucht euch eure Theorie selber aus und benennt dann selber den Verantwortlichen, den ihr richtig beschimpfen wollt.

So ist es alles gerade richtiger Rotzdreck. Unser Punkteschnitt nach der Winterpause ist nun 1,0 pro Spiel. Das ist Kurs 16 Punkte. Wow. Vor der Winterpause 34 Punkte aus 18 Spielen. Ergänzend: Schnitt Tore vor Winterpause: 1,67 Schnitt Tore nach Winterpause: 0,90 Schnitt Gegentore vor Winterpause: 1,22 Schnitt Gegentore nach Winterpause: 2,0

Am Arsch!

Noch was: Liebe Menschen, wenn so ein Block übervoll ist, dann sind Vorsicht und ““darf ich mal bitte” oberste FCSP Pflicht. Einfach sich durchzudrängeln als ob ihr der König von St. Pauli wärt, verbietet sich.

Und so bleibt am Ende nur wieder die beste Crew, die den Tag rettete. Und irgendwann wollen wir alle diese Menschen in ein Flugzeug packen und fliegen. Ganz oben. Überm Meer. Denn dann sehen wir all die Scheisse auf dem Platz nicht mehr. (Frei nach Dritte Wahl)

Unser Tag wird kommen.

4 Kommentare

  1. Sard Pauli Sard Pauli

    Danke für deine schöne Worte, ein Trost in dieser dunklen Zeit

  2. hansfrans hansfrans

    Puh, hatte gehofft nen Bericht aus Kiel zu bekommen.
    Nach den ersten Absätzen ist mir die Lust vergangen,
    Es geht offensichtlich (auch) hier vor allem um Bessersein. 🙁

    Schade

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