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Die JHV 2018 / Sandra & die 6 Männer

And so it begins

Liebe Lesende, ein schönes Ritual dieses Blogs ist der JHV-Bericht. Uns ist klar, dass diese Veranstaltung offiziell und juristisch richtig „Mitgliederversammlung“ heißt, aber das war schon immer ein JHV-Bericht und wird es auch bleiben. Wir sind da Traditionalisten. Wir sagen auch immer noch AOL Arena.

Dieser Artikel wird zum größten Teil von unserem Blogsenior geschrieben und verantwortet. Falls wir irgendwo unterschiedliche Meinungen haben sollten, kennzeichnen wir dies.

Wir halten diese Form der Berichterstattung weiterhin für richtig. Wer sich nur kurz einen Überblick verschaffen möchte, wird diesen in anderen Medien schneller und kürzer bekommen. Wer aber detailliert daran interessiert ist, wie sich der Fußballclub Sankt Pauli von 1910 e.V. entwickelt, der sollte die Zeit investieren, diesen Artikel zu lesen. Gleichzeitig ist das auch ein schönes Archiv. Lest mal so diesen Bericht zu Anbeginn dieses Blogs nach und staunt wie wir (ich) und der Verein damals gedacht haben.

Wir als FCSP haben uns auf die Fahnen geschrieben, dass wir ein basisdemokratischer Verein sein wollen. Wir wollen Demokratie in Zeiten der Autokratie leben. Wir wollen ein Gegenmodell zu dem „starken Mann“ sein. Wenn wir dies leben wollen, dann muss die JHV der wichtigste Termin des Jahres sein. Und so schwierig es ist, mit mehreren 100 Leuten ruhig zu diskutieren, und so anstrengend ein Verein sein kann, wir müssen es machen. Dies ist die einzige Möglichkeit. St. Pauli ist die einzige Möglichkeit. St. Pauli kann und muss das leuchtende Beispiel sein, dass es auch anders geht in einer Welt der Trumps. Ja, das ist hoch gegriffen, aber es ist auch ein vom Kleinen ins Große denken. Und das ist die Grundlage für eine Demokratie.

Daher eine allgemeine Rüge: Nur knapp unter 800 Mitglieder fanden den Weg in die Halle 6 des CCH. Dies ist zu wenig.

Persönliche Rüge:

Nicht vorbildlich, Herr Drunken Sailor.

Dass der Autor dieser Zeilen zu Beginn der Veranstaltung nach Martina Ausschau hielt, sei hier erwähnt. Du fehlst.

Nun aber zur Anleitung:

Gebrauchsanweisung

Dieser Bericht ist 30 Word DIN A4 Seiten lang (Schriftgröße 11, Arial). Kopiert ihn euch auf ein möglichst gut zu lesendes Medium. „Druckt ihn aus“ lassen wir jetzt mal aus Umweltschutzgründen als Empfehlung sein. Aber bitte nutzt kein Handydisplay.

Dieser Bericht basiert auf einer ausführlichen, beinahe stenografischen Mitschrift des Gesagten. Dies wird wiedergegeben und dann kommentiert. Die Kommentierung ist durch eine gesonderte Farbe gekennzeichnet. Sollten wir im Blog unterschiedlicher Meinung sein, würden wir dies noch mal gesondert kennzeichnen. Stand 18.12. ist dies nicht der Fall, aber wer weiß. “Ich” meint in diesem Bericht den Blogsenior.

Das ganze ist mit bestem Gewissen und Wissen abgeschrieben, Fehler sind aber unvermeidlich. Insbesondere, da wir geübte Schnellsprecher*innen im Verein haben, die gerne auch sehr verschachtelnt formulieren. Ja, Sandra und Oke, ich guck euch an. Wenn ihr was anders verstanden habt, fragt gerne nach. Hilfsweise sind natürlich die Tweets des Vereins und anderer Teilnehmer*innen zur Hilfe genommen worden.

Klarnamen werden nur bei Menschen genannt, die im Sinne des Vereines „berühmt“ sind oder Personen des öffentlichen Lebens sind. Vereinsberühmt mein, sie sind Amts- und Funktionsträger*innen, sowie berühmtere Sportler*innen unseres Vereines. Bei normalen Vereinsmitgliedern wird der Name nicht genannt. Soweit bekannt wird bei Twitter-Usern*innen der Twitter-Name genannt. Wir bemühen uns um die richtige Schreibweise, aber teilweise ist die nicht zu kontrollieren. Falls jemand hier ein Fehler auffällt, meldet euch. Nach der ersten Nennung des Namens kürzen wir diesen meistens mit den Initialen ab. Ihr könnt euch die Ausnahme denken, oder?

Wir versuchen das Ganze mit sinnvollen Überschriften zu versehen, damit ihr wisst, wo wir uns gerade befinden. Dabei orientieren wir uns einmal an der Tagesordnung, aber auch in Zwischenüberschriften an dem gerade thematisch Behandelten.

Neuerungen

Wir versuchen diesen Bericht mal #ausgründen (dazu später) vernünftig zu gendern. Das wird bei weitem nicht perfekt sein, aber wir versuchen das mal.

Große Neuerung

Es wird eine Podcast-/Hörbuchversion dieses Berichts geben. Curi vom Millernton hat sich bereit erklärt, den Bericht einzusprechen und wir hoffen, dass wir eine parallele Veröffentlichung hinbekommen. Stand 18.12: Es wird wahrscheinlich knapp vor Weihnachten. Da wir ihm dafür teilweise eine Rohversion dieses Artikels geben mussten, kann es rein theoretisch zu Abweichungen kommen. Im Zweifel gilt das geschriebene (!!) Wort. Wir versuchen dies so klein wie möglich zu halten, aber Abweichungen sind systemimmanent.

Wer also lieber hört als liest, der kann jetzt abbrechen und auf die Veröffentlichung des Tondokumentes warten. Danke Curi, dass du dir die Arbeit gemacht hast.

Das Vorab

Das CCH war ja so etwas wie unsere Heimat für Versammlungen geworden, aber das ist schon etwas länger ein Loch und so fanden wir uns wieder in einer Messehalle wieder. Und die sind echt wie das Volksparkstadion, zügig, praktisch und ohne Flair. Aber zweckmäßig halt, die JHV ist ja keine reine Spaßveranstaltung. Der Einlass funktionierte gut und es gilt Tommy und seinen Freiwilligen zu danken, die das teilweise schon seit Jahren immer wieder freundlich und kompetent erledigen.

In dem Saal hätten im Notfall auch mehr als 2000 Mitglieder Platz gefunden, man hatte aber schon vorher die hinteren Reihen abgesperrt und so fanden die gut 800 Mitglieder in der vorderen Hälfte Platz. Das machte den Saal gut gefüllt, aber nicht voll. Wir hatten an Mikrofon 4 Platz genommen und wurden von der Twitter-Welt umlagert. Und das sei hier vorab erwähnt: Wenn ihr das nächste Mal so viel dazwischen quatscht, gibt es Gemecker. Ihr sollt twittern und nicht labern! Dafür hätte eine Versorgungskrise ausbrechen können, dieser Mob hatte Verpflegung für alle 28.000 Mitglieder für drei Jahre am Start. Inklusive selbst gemischter Sekt-Mate. Es gab mal Zeiten, da wurden Taschen bei der JHV auf Alkohol durchsucht und dieses verboten. Zeiten ändern sich.

Auf der Bühne Bismarck-Wasser, was nun nicht wirklich zu den vorherrschenden Sponsoringverträgen beim FCSP passt, was aber auch ohne weiteres mit anderen Verträgen der Messe zusammenhängen kann.

Die Begrüßung

Die JHV wurde mit Hells Bells und einer Verdunklung des Saals und ein paar kleineren Lichteffekten begonnen. (Ganz persönlich kann ich darauf verzichten, aber nun gut.).

Es wurde bei uns sofort gefragt, ob nach erfolgreicher Wahl auch Song 2 gespielt werden würde. Wurde es nicht.

Oke Göttlich (OG) eröffnete dann die Versammlung mit einem schwungvollen „Moin, Moin“ und sagte dann „Herzlichen Glückwu…“ und erntete den ersten Lacher des Tages. Es blieb sein einziger Versprecher. Herzlich willkommen wollte er natürlich sagen und begrüßte die lieben Mitglieder. Man solle beginnen und Mitbestimmung sei immer gut und diese solle heute ausgeübt werden.

Wenn unser Gedächnis uns nicht wirklich im Stich lässt, wurde bisher immer der Versammlungsleiter vom eröffnenden Präsidenten zumindest irgendwie namentlich genannt, diesmal haben wir das nicht wirklich mitbekommen, hatten zu diesem Zeitpunkt aber auch noch ein bisschen Unruhe in unseren Reihen.

Christian Heiser (CH) war der Versammlungsleiter, sprach von einer stillvollen Eröffnung und erklärte dann, dass er der Versammlungsleiter sei, dass er 48 Jahre alt sei und dass ihn die Versammlung mit einer Zweidrittelmehrheit abwählen und einen andere*n Versammlungsleiter*in bestimmen könne. Er eröffne die Versammlung des Fußballclubs Sankt Pauli von 1910 e.V. um 19:04. Die Unruhe im Plenum interpretierte er als Fehler in seiner Benennung des Vereines, dabei ging es dem Plenum wohl um die genannte Uhrzeit. Wir sind ja hier nicht in Gelsenkirchen.

Für gehörlose Teilnehmer*innen ständen zwei Gehörlosendolmetscherinnen bereit, die den Verein da unterstützten. Es folgte vollständig berechtigter Applaus aus dem Plenum. Wir wissen nicht, ob und von wie vielen Mitgliedern dieses Angebot in Anspruch genommen wurde, aber es gehört sich im Sinne einer Inklusion. Und das dieses simultane Dolmetschen nicht einfach ist, können wir alleine schon aus der persönlichen Mitschrift nachvollziehen. Daher auch von uns: Dankeschön!

Formalfoo

Stimmberechtigt seien Mitglieder, die 16 sind, die Versammlung sei nicht öffentlich und daher seien Aufnahmen, Livestreams oder ähnliches verboten. Gegen Twitter seien aber keine Einwände zu erheben. Es folgten tumultartige Szenen, jetzt nicht namentlich genannte Twitterer machten den Flitzer (gut, dass keine Livestreams erlaubt waren) und erst nach Minuten konnte wieder die Ordnung der Versammlung hergestellt werden.

Man solle aber seine Mobiltelefone lautlos stellen. Hat gut geklappt, kein Klingeln gehört in der Versammlung.

Uschi Steinhoff führe wieder das Protokoll, toll dass sie dies mache. Hallo Ehrenrat, könnt ihr mal die goldene Leistungsnadel mit Sternchen und Küsschen verleihen, wenn noch nicht geschehen? Wenn Uschi denn Mitglied des FCSP ist. Seitdem ich zu JHVen dieses Trümmervereines gehe, schreibt sie das Protokoll und das ist keine tolle Aufgabe. Danke Uschi

Bei Wortmeldungen bitte den Namen deutlich nennen, damit er im Protokoll auftauche. Es gab genau eine*n Sünder*in. Und ratet mal, in welchem Kollektiv dieser Mensch Mitglied ist? Genau! Bei magischerfc.de

Es folgten die Formalien. Die Vereinszeitung mit der Einladung sei am 16.09.2018 zur Post gegangen und bei ihm am 18.09 eingegangen. Gleichzeitig sei das ganze auf der Homepage veröffentlicht worden. Alles inklusive Tagesordnung. Er habe das kontrolliert und damit sei die Fünf-Wochen-Frist eingehalten. Ab dem 20.11. habe eine erläuterte Bilanz und eine GUV ausgelegen, sodass auch § 14 Nr. 7 der Satzung eingehalten wurde. In der Satzung ist nicht wirklich klar, ob das eigentlich Absätze oder Nummern sein sollen, wir haben das nun mal als Nummern in den jeweiligen Paragraphen interpretiert, es geht auch, wenn Menschen drüber reden, wild durcheinander. Paragraphen ohne weitere Nennung eines Gesetzes sind ab jetzt Paragraphen der Satzung.

Ebenso habe das Protokoll ausgelegen. Sowohl Bilanz als auch Protokoll lägen auch hier aus.

Letztes Jahr bekam man auf der JHV keine Bilanz, was unsere Satzung auch nicht wirklich zwingend vorsieht, dieses Jahr war wieder eine halbwegs vernünftige Bilanz vorhanden, damit alles gut.

Damit seien alle formellen Voraussetzungen erfüllt und die Einberufung ordnungsgemäß. Dagegen gab es auch keine Einwände aus dem Plenum.

Die Versammlung sei damit auch beschlussfähig, dies sei sie nämlich nach § 16 Nr. 5 auch ohne eine Mindestanzahl an anwesenden Mitgliedern. Wieviele Anwesend seien, würde er verkünden, wenn diese Zahlen vorlägen.

Die Tagesordnung habe zehn Punkte (was ein gespielter Witz war, wenn der Punkt „Berichte“ nicht aufgespalten wird , darunter die Wahl des Aufsichtsrates und vier Anträge, wobei es zu dem einen Antrag einen Dringlichkeitsantrag zur Änderung gebe. Wir kommen zu diesem Thema dann bei diesem Antrag.

Dann ging es auf das Thema Beschlussfassung ein. Vertreter*innen der Presse, unter 16-Jährige und Menschen, die noch nicht lang genug im Verein seien, können nicht abstimmen. Stimmberechtigt sei man nur persönlich (§ 13 Nr. 2) und man könne sich auch nicht von einem Vereinsmitglied vertreten lassen. Ja, man kann bei einem bundesweit aufgestelltem Verein darüber diskutieren, ob dies noch zeitgemäß ist. Anderseits ist es immer noch eine Bremse für „ich lese nur die Bildzeitung und die sagen, dass Corny geil ist“-Leute. So muss man immerhin noch Pullover verteilen, um Dinge durchzubekommen. Zum Glück meint der letzte Satz nicht den FCSP, ihr erinnert vielleicht noch Köln, Stuttgart und andere Vereine, wo so gewünschte Abstimmungsergebnisse auch erkauft wurden.

Nach § 16 Nr. 3 bestimme er die Form der Abstimmung, wenn in der Satzung nichts anderes vorgesehen sei. Es werde grundsätzlich per Akklamation abgestimmt, in diesem Falle solle man die gelben Karten gut sichtbar hochhalten und zwar mit dem Arm an dem sich das Akkreditierungsbänden sich befände. Das dies schon viele Menschen überforderte, wurde dann später bei einem Blick ins weite Runde sichtbar. Da aber alle Akklamationssachen komplett eindeutig waren, spielte es keine weitere Rolle.

Nur wenn eine Abstimmung nicht zweifelsfrei zu erkennen sei, würde er schriftlich abstimmen lassen, dazu gäbe es dann abreißbaren Abschnitte, die entsprechend auszufüllen seien und dann bei einem Verlassen des Raumes in entsprechende Urnen zu werfen seien. Warum man keinen Hammelsprung ohne eine schriftliche Abstimmung macht, ist uns unklar.

Nur der Aufsichtsrat müsse schriftlich gewählt werden. Man wähle sieben AufsichtsratsMitglieder und damit habe jedes Mitglied vier Stimmen. Diese in § 19 Nr. 3 geregelte Stimmenanzahl beim Aufsichtsrat ist echt auch eine Besonderheit des FCSP und immer wieder ein Spaß. Die Mitglieder haben es auch nur halbwegs verinnerlicht, es wurden immerhin 37 ungültige Stimmen abgegeben und damit waren immerhin knapp unter fünf Prozent aller Stimmen bei der Aufsichtsratswahl ungültig.

Wolle man sich ganz oder teilweise enthalten, dann setze man kein Kreuz oder weniger Kreuze. Davon machten doch relativ viele Mitglieder Gebrauch. Dazu aber genauer bei der eigentlichen Wahl.

Pavel Andrasko leite wieder den Wahlausschuss. Gefühlt auch, seitdem ich in diesem Verein Mitglied bin. Danke dafür, denn der Wahlausschuss ist ja auch bei Abteilungswahlen im Einsatz und daher doch häufiger.

Weiterhin sei eine Abstimmung dann schriftlich durchzuführen, wenn dies eine einfache Mehrheit verlange. Dieses Jahr nicht akut, aber wie jedes Jahr der Hinweis, dass unser § 16 Nr. 3 da echt doof ist, weil er grundsätzlich Personenwahlen per Akklamation zulässt, was in einer guten Demokratie doof ist.

Bei einem Dringlichkeitsantrag sei erstmal über die Dringlichkeit abzustimmen und diese müsse mit einer Zweidrittelmehrheit abgestimmt werden. Dann werde über den Antrag mit einfacher Mehrheit abgestimmt.

Satzungsänderungsanträge gingen nicht als Dringlichkeitsantrag und lägen auch sonst nicht vor.

Wer Geschäftsordnungsanträge habe, der gehe bitte mit zwei Händen zum Mikrofon. Er habe da auch gleich einen, nämlich einen Antrag auf Änderung der Tagesordnung, die Ehrungen der Mitglieder Lotti Drabner und Günther Merkel vorzuziehen, da beide älter seien und nicht mehr die gesamte Versammlung durchhalten würden. Man würde die dann zwischen den Tagesordnungspunkten 3 und 4 ehren, wenn sich kein Widerstand rege. Der sich nicht natürlich nicht regte.

Das Pony hat recht. Und alle Jahre wieder fragen wir uns, warum das die Parteitagsregie nicht vorher geplant, durchgesprochen und abgesprochen hat. Wenn nun das Präsidium einen Antrag stellt, die eigene Tagesordnung zu ändern, wirkt das zumindest etwas unsouverän. Dass der Antrag in der Sache natürlich komplett okay war, steht auf einem anderen Blatt.

Verabschiedung des Protokolls

Wie immer seid ihr alle natürlich auf die Geschäftsstelle gewandert, habt den letztjährigen JHV-Bericht dieser wundervollen Seite mitgenommen und überprüft, ob das offizielle Protokoll auch stimmt. Oder warum hab ihr sonst alle das Protokoll wieder genehmigt? Immerhin 17 Mitglieder outeten sich, dass sie dies nicht getan hatten. Oder vertraut ihr etwa Uschi? Solltet ihr auch.

Ehrungen Lotti Drabner und Günther Merkel

Günther Merkel ist im Ehrenrat, ist seit gefühlt seit dem Zeitalter der Dinosaurier in irgendeiner Form beim FCSP ehrenamtlich aktiv und wir hatten schon letztes Jahr vorgeschlagen, ihm irgendwann die platine Ehrennadel, die nur für ihn erfunden wird, zu übergeben. Diesmal geehrt für 70 Jahre Vereinsmitgliedschaft. Das schafft man, wenn man mit 14 eingetreten ist. Wenn wir schon lange Futter für die Rhododendren in Ohlsdorf sind, freuen wir uns auf die Ehrung von 75 jährigen Pauls und Paulinas für 75 Jahre Vereinsmitgliedschaft, weil ihre Eltern sie genau mit 0,0 angemeldet haben.

75 Jahre Mitglied ist die 92-jährige Lotti Drabner. Vor fünf Jahren sprang sie noch aufs Podium, jetzt ist sie etwas schlechter zu Fuß, aber Manfred Heinzinger vom Ehrenrat erwähnte in seiner Rede, dass sie immer noch gern gesehener Gast in der Halle Budapester Straße sei. Auf die nächsten 75, Lotti.

Berechtigte Standing Ovations des Plenums waren die Folge der Ehrungen.

Totengedenken

Nochmal: Du fehlst, Martina.

Uns bekannte Namen waren bei den von OG exemplarisch genannten Namen nicht dabei.

Edu Preuß war eines der bekannten Mitglieder unseres Vereines, welches verstorben war.

OG bat um eine stille Minute und das Plenum erhob sich in Ehren der Verstorbenen. Nach einer Minute dankte OG dem Plenum und sagte „you will never walk alone“. Wo immer ihr seid, haltet die braun-weißen Farben hoch.

Die Berichte

Das Präsidum

Die Überschrift ist also kein Rechtschreibfehler. Zumindest nicht von uns. Lektoren. So wichtig.

OG begann mit dem üblich gewordenen „Liebe St. Paulianerinnen, liebe St. Paulianer“ vorab wolle er erstmal Genesungswünsche an den gegen Dresden verunglückten Fan senden und alles Gute wünschen, man stehe in Kontakt und hoffe auf schnelle Genesung.

Rückblick und Dank

Er wolle dann bevor er beginne allen Mitgliedern und ehrenamtlich in Gremien oder Fanszene engagierten für ihren Einsatz danken. Er sei insbesondere froh, dass er so ein tolles Team an seiner Seite habe. Er nannte dann alle Vornamen der Präsidiumsmitglieder. Dank auch an die ganzen hauptamtlichen Mitarbeiter, auch hier nannte er diverse Vornamen und forderte zum Applaus auf der dann auch gespendet wurde. Kleiner Hinweis: Zitate gendern wir nur dann, wenn wir 100 % sicher sind, dass die Redner*innen gegendert haben. Was aufgrund der verkürzten Mitschrift nie der Fall ist. Es ist kein Hinweis wie das jeweils gesagt wurde .

Ein ereignisreiches Jahr läge hinter dem Verein. Vor einem Jahr habe er die Mannschaft mit einem „viel Erfolg in Bielefeld und Fürth“ verabschiedet, die Ergebnisse seien bekannt. Man kann nur hoffen, dass es jetzt nicht wieder zu einem solchen JHV-Einbruch kommt, sonst sollte man die Mannschaft freistellen von der Beteiligung an der JHV. Nachtrag 18.12: hat geklappt

Man habe dann den Wechsel zu Kauczinski vollzogen. Bemerkenswert: Er nannte hier den Nachnamen und nicht nur den Vornamen. Zumindest habe ich es so notiert.

Man habe gemeinsam als Verein den Klassenerhalt geschafft, man sei mit der Mannschaft und der Geschäftsstelle zusammengerückt, auch mit der Fanszene, er erinnere sich an das Treffen in der Kabine am Millerntor, man habe dort diskutiert, gestritten und dann vereinbart, alles zu geben für den FCSP. Das Lustige: Damals war Stillschweigen über dieses Treffen vereinbart worden, auf dem auch wir anwesend waren. Wir haben es damals deswegen auch nicht direkt erwähnt.

Gegen Fürth und Bielefeld habe man dann eine unglaubliche Energie im Stadion gespürt und sich dann nach Parks Tor jubelnd in den Armen gelegen.

Das sei gelungen, weil man nach außen keine Störfeuer produziert habe, auch wenn man intern diskutiert und gestritten habe.

Man habe versprochen nach der Saison eine intensive Analyse vorzunehmen und habe versucht Maßnahmen zu ergreifen. Man habe die Führungskräfte ge- und insbesondere auch das Team um das verstärkt. So freut man sich, dass Truller als 2. Co-Trainer wieder da ist… Da brannte schon Applaus auf, ein Running Gag bei Reden von OG, der Applaus kommt immer zu früh. Die Versammlung leidet bei ihm gerne unter Applausus praecox. … die Ergänzung, die wir gesucht haben, schön dass du wieder da bist. (noch mal Applaus)

Wie weiter?

Auch mehr Physios, einen neuen Teammanager und einen weiteren Zeugwart habe man eingestellt. (Er nannte jeweils die Namen.) Man habe das Scouting professionalisiert und umstrukturiert und dies sei auch wichtig für den weiteren Weg als e.V., weil hier auch weitere Einnahmquellen generiert werden müssten. Einfach nur vom öffentlichen Ergebnis gedacht war diese Neustrukturierung sehr überfällig. Zu häufig haben wir Spieler gekauft, die einfach der Trainer kannte. Das kann heutzutage nicht mehr der Weg sein. Und natürlich sagt er hier ziemlich direkt, was man will. Spieler billig kaufen und teuer verkaufen. Das will wahrscheinlich ungefähr jeder Zweitligist, aber man muss wohl diese Idee der Spieler als Anlageobjekt schlucken, auch wenn das einem echt die Nackenhaare hochstellt. Das wir da natürlich auch einen Widerspruch zu unserem Ideal haben, sollte euch Lesenden klar sein.

Weiterhin habe man in Infrastruktur investiert, man habe an der Kollaustraße eine Rasenheizung installiert und den zweiten Rasen auf die Größe des Millerntors erweitert. Wir hatten da schon mehrfach drüber geschrieben, wir müssen in solchen Fragen sehr weit oben in der 2. Liga agieren. Und gerade in einer Saison wie dieser, wo man zwei Mannschaften hat, die sehr weit voran laufen, weil sie einfach unfassbar viel Geld ausgeben, ist der richtige Zeitpunkt, um in Steine statt Beine zu investieren, gekommen. OG machte auf dieser Linie dann auch weiter.

Man sei auf die Forderung nach radikalen Änderungen nicht eingegangen. Man habe sich eher punktuell verstärkt, dabei auf sportliche Aspekt und auf die Mentalität und Identifikation geachtet. Man freue sich, dass man Mats nicht wieder nach der Saison verabschieden müsse. Auch Diamantakos, Knoll und Veerman hätten sich toll eingefunden. Herzlich willkommen. Ich habe mir immer mal wieder die Nachnamen und mal die Vornamen aufgeschrieben, meine aber, er nannte immer die gesamten Namen.

Der Nachwuchs

Wichtig sei auch der Nachwuchs, da gäbe es auch Erfolge. Ersin und Carstens bei den Profis, Svendt bei der U21-Nationalmannschaft. Man habe weitere Talente (er nannte die Namen) an sich gebunden, denen man den Weg in die Profimannschaft zutraue. Diese Qualität komme nicht von ungefähr, das Nachwuchsleistungszentrum sei nun zum dritten Mal hintereinander mit drei Sternen ausgezeichnet worden, dieses mal selbst mit dem Zusatz “exzellent”. Die Arbeit um Roger Stilz und seinem Team wolle er hervorheben.

Auch im Nachwuchsleistungszentrum habe man in die Infrastruktur investiert, so habe man den Kunstrasen erneuert und ein weiteres Talenthaus gekauft. Auch habe man hier in das Team hinter dem Team investiert. Man müsse da auch der AFM danken, die viel finanziert.

Nachwuchs ist ein riesiges Thema. Denn seien wir ehrlich: Das Loblied wird schon lange gesungen und die Idee der AFM ist immer noch uneingeschränkt richtig, aber irgendwann müssen da auch Erfolge kommen und die waren bisher selten. Und Erfolge meint, dass da Spieler wirklich in den Profis ankommen. Nur mal als Beispiel: Hertha hat im aktuellen Kader 12 Spieler, die als “Local Player” gelten, keiner älter als 23 und acht hatten bereits Ligaeinsätze. Das ist Spitze in der Bundesliga. Wir haben acht “Local Player” und davon ist einer Schnecke. Vier davon hatten schon Ligaeinsätze. Da ist also definitiv noch Nachholbedarf. Gerade wenn man Spieler billig einkaufen und teuer verkaufen möchte. Man muss aber darauf hinweisen, dass acht Spieler in der zweiten Liga schon nah der Spitze ist. Was auch zeigt, wie häufig da einfach wild eingekauft wird. Alle Daten laut Transfermarkt.de.

Die Nachwuchsteams hätten sich auch super entwickelt. Trotz einer Durststrecke stehe die U23 gut da, der Rest habe sich jeweils in der höchsten möglichen Spielklasse etabliert. Hervorzuheben sei die U19, die eine hervorragende Saison spiele und Herbstmeister in der Bundesliga Nord sei. Das scheint zum einen ein wirklich hervorragender Jahrgang zu sein, zum anderen auch ein ganz toller Trainer. Seien wir ehrlich: Wir wollen Kaucze echt nix böses wünschen, aber wenn der irgendwann nicht mehr möchte, dann sollte man vielleicht überlegen, ob man nicht nur die Spieler hochzieht. Gerüchten zufolge soll es Vereine gegeben haben, die mit diesem Modell Erfolg hatten.

Man wolle den Nachwuchs weiter forcieren, die Durchlässigkeit erhöhen und weitere Talente entwickeln.

Ein Ziel für die Profis

Auch bei den Profis habe man die richtigen Schlüsse gezogen und sich weiter entwickelt. Kauczinski und Stöver haben flexibel reagiert und der derzeitige 4. Platz zeige, dass sich das Vertrauen ausgezahlt habe. Man sei innerhalb der Zielsetzung, die einstelliger Tabellenplatz laute, wobei man den 6. Tabellenplatz anstrebe. Aber nur wenn man die Spannung halte und zwar auf und neben dem Platz, könne man dieses Ziel erhalten. Man habe das gegen Fürth und in Bielefeld gesehen. Lustig, dass er hier Bielefeld nennt, wo neben dem Platz die Spannung ja doch eher nicht auf das Spielfeld gerichtet war.

Wer den Einfluss von Zuschauern nicht sehen wolle, der sei auf das Dresden-Spiel verwiesen. Es gab Applaus, den er als “Applaus eurer Mitglieder für die nächsten leidenschaftlichen Spiele” interpretierte.

Der Wettbewerb und die Zukunft

Man stehe in einem harten und sich verändernden Wettbewerb. Immer mehr Clubs würden ausgliedern, Investoren reinholen, die zweite Mannschaft abschaffen, den Stadionnamen vermarkten und zukünftige Einnahmen verkaufen. Man versuche so drei bis fünf Millionen einmalig zu generieren und spekuliere dann auf eine bessere Platzierung und höhere TV-Einnahmen. Wohlgemerkt: Das geht immer nur einmal, wenn das schief geht, dann gucken Clubs ganz schnell in die Röhre. Und so wird es wohl auch nicht mehr lange dauern, bis der erste Zweitligist so richtig pleite ist. Man erinnere sich nur an 1860 München.

Mit diesem Präsidium sei dies nicht zu machen. Vielmehr sei das Gegenteil Politik. Man möchte unsere Werte (hier im materiellen Sinne genannt) zurückkaufen und damit auch Gestaltungsmöglichkeiten gewinnen. Diese als Finanzierungsquellen einzusetzen sei mit unserem Modell nicht vereinbar.

Ziel sei es trotzdem so viel sportlichen Erfolg wie möglich zu haben, weil man seine Werte (nicht materiell gemeint) möglichst vielen Menschen präsentieren wolle. Dies aber nicht um jeden Preis.

Wir wollen dabei unser eigenes Stadion, unsere eigene Vermarktung und unser eigenes Merchandise. Man müsse sich die auch leisten können und gleichzeitig einen Sportetat aufzustellen, der in diesem Wettbewerb bestehen kann.

Man wolle und müsse den Erfolg umzingeln, damit man als Projekt für einen anderen Fußball bestehen könne. Er lade da auch die Spieler ein, man sei aber ein Verein des soliden Aufbaus und nicht der absurden Verträge. Wink mit dem Zaunpfahl in Richtung einiger Spieler mit auslaufenden Verträgen?

Alle Aktivisten müssten die extra Meile laufen, damit man weiterhin professionellen Fußball spielen könne. Dafür müssten sich alle engagieren und dazu fordere er auf. Deswegen sei man sportpolitisch auch für 50+1 und eine bessere Verteilung der Fernsehgelder. Er danke da Andreas Rettig, der dies mit Sachkenntnis und Gremienerfahrung für den Verein vertrete. Wenn 50+1 falle, dann sei man als Verein bedroht. Wir kommen gleich dazu, aber nicht nur er zeichneten ein sehr düsteres Bild der Zukunft. Wir können nicht sagen, was das Motiv hinter solchen Aussagen ist. Denn neben der Angst, dass man wirklich von der Bildfläche verschwindet, können solche Worte natürlich auch an Berater und Spieler gerichtet sein, die vielleicht meinen, dass nun beim FCSP Milch und Honig fließt.

Das liebe Geld

Man sei wirtschaftlich solide und habe nach der Rückzahlung der Anleihe auch auf eine weitere Anleihe verzichtet. Trotz der Rückzahlung der Anleihe habe man einen Gewinn im Konzern gemacht.

Wortwörtlich beim Vereins-twitter-account:

Erster Gedanke auf der Versammlung war: Willst du mich eigentlich verarschen? Zweiter Gedanke war dann: Okay, nicht jede*r versteht Bilanzierung und vielleicht war es ein unglücklicher Versuch, den Rückzahlungsfakt zu vereinfachen. Dritter Gedanke jetzt beim Schreiben: Das ist nicht mal annähernd die Wahrheit und das ist schon sehr problematisch. Womit wir bei dem üblichen Bilanzexkurs sind:

Der Exkurs über die Bilanz

Warum sind die Sätze über die Anleihe schlichtweg falsch?

Die Anleihe lief bis einschließlich 30.06.2018 und war damit am 01.07.2018 fällig. Unser Konzernabschluss lautet aber auf den 30.06.2018. Kurz: Die Rückzahlung der Anleihe erfolgte nicht im Jahr, über das berichtet wird. Die Auswirkungen zeigen sich erst in der nächsten Bilanz.

Die Rückzahlung eines geliehenen Betrages ist bei einem bilanzierenden Unternehmen, wie es auch der FCSP ist, gewinnneutral. Die Buchung “Bank an Verbindlichkeiten” wirkt sich auf den Gewinn nicht aus. Nur Zinsen sind gewinnmindernd. Irgendwelche wilden Agio-Konstruktionen sind hier mal außen vor gelassen, da der FCSP so etwas ja auch nicht gewählt hatte.

Wenn man hier mal hart sein möchte, dann kann man auch sagen: Der Präsident hat die Versammlung belogen. Soweit wollen wir gar nicht gehen, aber die Verkürzung und Ungenauigkeit hier ist schon unschön. Und es wird ein schon entscheidender Satz weggelassen.

Wenn ihr das Zitat im Tweet so lest, dann fragt euch doch mal, ob das Geld für die Rückzahlung aus dem laufendem Geschäftsbetrieb kommt oder mit einer weiteren Ausleihung von Geld zurückgezahlt wird. Damit ihr Zeit habt, machen wir einen kleinen Schlenker.

Ein großes Loch in die Bilanz wird die Rückzahlung nicht schlagen. Zum 30.06.18 hatte der FCSP knapp unter 18 Millionen als Kassenbestand in der Bilanz. Kurz: Er hatte 18 Millionen Bargeld, bzw. Dinge, die Bargeld sehr nahe kommen. Da sind natürlich auch Einnahmen drin, die später wieder ausgegeben werden, siehe den passiven Rechnungsabgrenzungsposten von 7 Millionen Euro (das sind z. B. Dauerkarteneinnahmen der nächsten Saison), aber selbst wenn man 18 minus 7 passive Rechnungsabgrenzungsposten minus 8 Millionen Anleihe rechnet, ist das immer noch ein netter Geldposten in der Bilanz. Bekommt nur keinen Schreck, wenn da nächstes Jahr eben nicht mehr 18 Millionen stehen.

Ein Posten, der in der nächsten Bilanz sehr wichtig sein wird, ist die Höhe der Verbindlichkeiten. Zum 30.06.2018 waren dies knapp unter 47 Millionen. Da sollten wir einen großen Sprung machen. Am liebsten in Höhe von 8 Millionen (Höhe der Anleihe), oder?

Aber damit sind wir bei der Antwort auf die oben gestellte Frage. Und sie lautet: Egal was ihr getippt habt, ihr habt grob zur Hälfte Recht:

In der Erläuterung zur Bilanz findet sich, dass die Stadion-KG 4,4 Millionen von „dem Verein nahestehende Investoren“ aufgenommen habe, insbesondere um die Anleihe zurückzuführen. Spannend. Hier wäre natürlich interessant gewesen, wer dies ist und zu welchen Konditionen dies geschah. Aber wer liest schon auf der JHV die ganzen Erläuterungen? Nahestehender Investor heißt immer, dass er mehr Interessen am Verein hat, als einfach nur seine Zinsen zu kassieren. Das kann positiv zu besseren Konditionen führen, negativ aber auch zu einer Klaus-Michael-Situation. Umso bemerkenswerter, dass die Möglichkeit eines solchen nahestehenden Investors letztes Jahr angesprochen wurde, nun in den Erläuterungen versteckt ist und niemand es hinterfragt. Weder der Kassenprüfer, noch jemand in der Versammlung (ja, wir auch nicht). Denn seien wir ehrlich: Was nützt uns eine formale Unabhängigkeit des e.V., wenn uns ein nahestehender Investor über sein Darlehen jederzeit den Hahn zudrehen kann?

Jetzt wollen wir den Teufel nicht an die Wand malen, denn hier geht es um gerade einmal 10 % unserer Schulden. Da ist der Hebel eines Investors begrenzt. Einer Nachfrage wäre so eine Konstruktion trotzdem würdig.

Zurück zu den Verbindlichkeiten allgemein. Auch wenn Zinsen zur Zeit (!) niedrig sind, jeder Euro, der dort ausgegeben wird, fehlt woanders. Das ist ab und zumal unvermeidlich (z. B. Stadionbau), aber weniger Verbindlichkeiten sind immer gut.

Man darf nie vergessen, dass die Höhe der Verbindlichkeiten immer noch sehr hoch ist. Wir haben gerade einmal einen Umsatz von 48 Millionen, sodass wir immer noch ein Verhältnis von 1 zu 1 mit den Verbindlichkeiten haben.

Immerhin haben wir 12 Millionen Eigenkapital, eine Zahl, die für den FCSP schwindelerregend hoch ist. Häufig genug stand da eine 0 oder irgendwas noch Ekligeres und es wurde von stillen Reserven geredet, um eine bilanzielle Überschuldung weg zu argumentieren. Wenn man diese Jahre in Betracht zieht, dann geht es uns wirklich gut. Richtig gut. Das „aber“ folgt gleich.

Eine Eigenkapitalquote (und das ist ein guter Indikator von wirtschaftlicher Gesundheit) von 18 % ist historisch für den FCSP und auch im Vergleich der zweiten Liga super. Es ist jedoch immer noch gering. Wenn man mal so Google anwirft, dann wird eine Eigenkapitalquote von über 30 % als gesund angesehen unter 20 % als problematisch. Wir haben bis zu 30 % noch einen weiten Weg vor uns, könnten den aber ggf. über die Rückzahlung der Anleihe schon ein ganzes Stück gegangen sein. Nur mal als Vergleich: Der FC Bayern hat eine Eigenkapitalquote von über 60 %. Selbst unsere Freunde im Volkspark hatten in der Bilanz 2016/2017 noch eine Eigenkapitalquote von 23 %. Es ist also noch ein weiter Weg zur wirklichen Stabilität. Wir sind weit gekommen, aber haben noch einen riesigen Weg vor uns.

Wir machen als FCSP-Konzern einen kleinen Gewinn. Vor Steuern stehen hier ca. 1,4 Millionen zu Buche. Das macht einen Umsatzrendite (noch so ein Indikator für wirtschaftliche Gesundheit) von ca. 2,8 %. Wieder zum Vergleich: Der FC Bayern bewegt sich hier um die 10 %. Klar, denen können wir (noch) nicht das Wasser reichen, aber man sollte sich ja hohe Ziele setzen. Ich bin mal ausgelacht worden, als ich sagte, der Verein solle soviel Mitglieder haben, wie er Plätze im neuen Stadion habe. Das hielten damals (ca. 2006) alle für unerreichbar. Wir sind jetzt fast da, warum sollten wir also uns nicht auch in den Wirtschaftlichkeitskennzahlen hohe Ziele setzen?

Und noch etwas: Der Unterschied zwischen Vereinen von Liga 2 und Liga 1 wird bei diesen Kennzahlen immer größer. Was noch ein Argument ist, dringend in Liga 1 aufzusteigen. Der Abbau von Verbindlichkeiten und der Aufbau von Eigenkapital ist dort viel schneller möglich.

Ein weiterer unklarer Punkt sind die sogenannten sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von immerhin 18 Millionen.

Diese sind nicht weiter erläutert und auch auf eine Nachfrage in der Versammlung gab es da wenig Erhellendes. Grundsätzlich sind das nicht wiederkehrende bzw. seltene Aufwendungen. Man muss hier wohl die vielen angesprochenen Infrastrukturprojekte (Kollaustraße, Brummerskamp, IT etc.) vermuten. Man kann in diesem Posten aber auch so unschöne Dinge wie Wertabschreibungen, Kosten für Rechtsstreitigkeiten und Wertminderungen griechischer Staatsanleihen verstecken. Als Beispiel hier mal die Erläuterung dieses Postens bei der Merck AG.

Was den Bilanzexperten zumindest ein bisschen wundert, ist, dass das Anlagevermögen des FCSP nicht stark gestiegen ist, man scheint diese Infrastrukturprojekte also sofort abgeschrieben und nicht aktiviert zu haben. Das erscheint zumindest fragwürdig, kann aber auch richtig sein. Mit den vorhandenen Angaben ist das nicht zu klären. Ein eventuellen Betriebsprüfer vom Finanzamt würde das aber schon sehr interessieren. Für unsere Fragestellung nach der wirtschaftlichen Gesundheit des FCSP macht es keinen Unterschied.

Wenn man aber bedenkt, dass es sich eben nicht um wiederkehrende Aufwendungen handelt, dann ist es schon positiv, dass wir davon mal eben 18 Millionen haben können und immer noch einen Gewinn machen.

Exkurs Ende

Kommen wir zurück zum gesprochenen Wort. OG führte natürlich weiter zu den wirtschaftlichen Daten aus.

Man müsse bedenke, dass man nun in 7 Jahren siebenmal Gewinne gemacht habe. Wer hätte das vor 7 Jahren gedacht? Beim Umsatz habe es eine positive Entwicklung gegeben, dieser sei auf 49 Millionen gestiegen, die Eigenkapitalquote liege bei 18 %, dies sei über dem Durchschnitt in der 2. Liga, aber in der 1. Liga hätten die Vereine deutlich höhere Quoten. (Siehe dazu Exkurs)

Die Schere werde immer größer, man verzichte bewusst auf Einnahmen und dies in einem immer gierigerem Umfeld. Man müsse alternative Finanzierungen bedenken, wie z. B. eine Genossenschaft.

Exkurs: Die Genossenschaft

Nur wenige stolperten über diesen Satz, als er gesprochen wurde. Erneut gab es keine Nachfrage aus der Versammlung. Und siehe da den nahestehenden Investor: Es kann ohne weiteres sein, dass wir eine solche Genossenschaft nächstes Jahr dann schon haben. Die Idee schwebte schon 2012 durch eine JHV. Und schon damals hatte ich das Ganze etwas skeptisch gesehen.

Nun müssen wir das wohl doch mal etwas ausführlicher behandeln. In eine Genossenschaft zahlen Genossen Geld ein. Das wäre Eigenkapital, was erstmal besser ist als geliehenes Kapital. Der große Vorteil einer Genossenschaft gegenüber z. B. einer Aktiengesellschaft ist dabei nicht nur der Name, sondern dass in einer Genossenschaft nicht ein Anteilseigner die Mehrheit der Anteile erwerben kann. Eine Klaus-Michael-Situation kann insoweit vermieden werden.

Es gibt aber doch Fragen und auch Nachteile.

Wenn nun Genossen Geld in eine wie auch immer konstruierte Genossenschaft geben, dann erwerben sie dort auch Stimmanteile. Egal wie man es dreht und wendet, man entwickelt damit eine Struktur, die parallel zur JHV steht. Ob und wie man das managen will, ist zumindest zu hinterfragen. Irgendwas Geschäftliches muss in die Genossenschaft ja auch rein.

Hinzu kommt, dass der Zweck einer Genossenschaft vom Genossenschaftsgesetz doch relativ eng beschrieben und begrenzt ist. Und „Betrieb eines Fußballvereines“ findet man als Zweck der Genossenschaft nicht. Klar, “Stadion halten und vermieten” bekäme man wohl irgendwie hin. Die Sinnfrage wäre damit aber immer noch nicht geklärt.

Das Genossenschaftsgesetz macht eine Gründung und den Betrieb einer Genossenschaft ziemlich kompliziert. Da sind sehr spezielle Regelungen für Genossenschaften drin, die historisch für den gemeinsamen Einkauf, das gemeinsame Bauen und ähnliches gedacht waren. Ob diese ziemlich alte und gut bürgerlich konservative Idee wirklich auf den FCSP passt, sei mal dahin gestellt.

Vielleicht sollte man doch überlegen, ob man nicht doch lieber mit einer AG oder einer KG arbeitet, auch wenn das nicht ganz so sexy klingt, in der Praxis aber vielleicht viel leichter das Ergebnis erreicht. Ältere Mitglieder werden sich jedoch noch an Dr. Sous (oder so ähnlich) und seine Stadionbau KG erinnern, die so um 1993/1994 Geld einsammeln sollte und kläglich scheiterte

Exkurs Ende

 

Alles muss man selber machen lassen

Man wolle weiterhin mehr Unabhängigkeit. So habe man das Merchandise 2015 zurückgekauft, nun die Vermarktungsrechte. Es werde weiterhin der Weg bleiben, die eigenen Rechte selbst zu halten. Da wolle man Vorreiter sein. Es sei aber auch eine große Herausforderung, er bedanke sich bei U!Sports, die großartige Arbeit geleistet haben. Man sei aber nun überzeugt, dass man das auch selber toll machen kann. Man habe mit Dirk Schlünz dafür einen eigenen Vermarktungsleiter eingestellt und baue gerade ein Team auf. Seien wir ehrlich: Das in fremde Hände zu geben, ist bequem. Und sei es nur, weil man in diesem Geschäft auch mal brutale Kaltaquise betreiben muss. Sprich Menschen nerven, die noch gar nicht wissen, dass sie unbedingt einen Business Seat am Millerntor brauchen. Und wenn man da die feine Grenze zwischen “dringend dran erinnern” und “auf den Sack gehen” überschreitet, gibt es auch mal Ärger. Wenn das ein fremder Dritter macht, hat man immer eine Ausrede. Macht man so etwas alleine, fällt das immer ungefiltert auf einen zurück. Hinzu kommt, dass man in ganz schlechten Zeiten keine Garantiesumme für einen Vermarktungserlös hat. Dafür aber auch alle Freiheiten und kein Mitverdiener.

Wichtig sei es, die Haltung auch immer nach außen anzusprechen. Daher wolle man auch kritischer Sparringspartner für die Partner seien und bleiben. Dass dies noch nicht ganz so optimal funktioniert, zeigte sich später am Beispiel Media Markt.

CSR

OG ging dann auf das CSR (Corporate Social Responsibility, böse Zungen würden sagen „die Greenwashing-Abteilung) des FCSP ein. Dieses wolle man verstärken und habe deswegen mit Michael Thomsen einen Leiter für diese Abteilung eingestellt. Älteren Fans wird Michi noch aus seiner Zeit beim Fanladen bekannt sein.

Man wolle das wirklich als soziale Verantwortung verstehen, im Stadtteil aktiv sein. Er nannte die Music School, die Weltverbesserer oder die Kampagne von ok,-, die bei Auswärtsspielen Projekte in der jeweiligen Stadt besuchen.

Kommunikation ist ein breites Thema, aber ganz ehrlich: Diese ok,- Kampagne ist mir bisher nicht aufgefallen. Schmölli (für die Menschen, die nicht in unserer Twitter-Bubble unterwegs sind, das ist ein Guter) meinte letztens vollkommen zu Recht, dass die wirklich coolen Sachen untergehen in der Kommunikation des Vereines. Nun kann man sich streiten, ob die ok,-Nummer eine wirklich coole Sache ist, aber besser als irgendwelche Greenwashing-Nummern wie „Netz gegen Plastik“ ist sie allemal.

Bei Kiezhelden (das ist das Label, unter dem beim FCSP CSR läuft) hat nun der Kiezheldenspendenbeirat (falls ihr auswärts zur Unterhaltung Galgenraten spielt, hier ist euer Wort) seine Arbeit aufgenommen. Dieser Beirat besteht unter anderem auch aus Vertretern der Mannschaft, was prinzipiell ziemlich cool ist. So ein Fußballprofi in seiner Bubble kann auch mal ganz andere Welten erfahren. Der Vertreter war bis zu seinem Weggang Philipp Heerwagen. Wer das jetzt übernommen hat, ist uns unbekannt und war auch mit kurzer Recherche nicht offensichtlich. Wahrscheinlich Schnecke, der diese Bubble schon mal verlassen hat.

Er habe nun Geld an Projekte verteilt, u. a. die 30.000 Euro, die beim alljährlichen Golfturnier zusammenkommen. Ist das eigentlich viel? Oder wenig?

Auch im Bereich Nachhaltigkeit habe man Fortschritte gemacht, man habe den Public-Bereich (ja, er sagte das so) auf Pfandbecher umgestellt, beim VIP-Bereich versuche man noch Lösungen zu finden. Bis wir wirklich nachhaltig wären, müssten wir wahrscheinlich unseren Stadionfleischverbrauch deftig senken, unseren Stromverbrauch deftig senken und anders zu Auswärtsspielen fahren als mit dem Auto, lieber Hoolbus.

In Italien habe man ein Fußballcamp unterstützt für Flüchtlinge, aus diesem sei dann auch das Foto „together for rescue“ entstanden, was man zusammen mit Mannschaft und Geschäftsstelle aufgenommen habe. Er danke da auch Ewald, der den Verein dort toll repräsentiert habe. Ja, ab und zumal ist so ein Frühstücksdirektor schon was Tolles.

Die Nachhaltigkeits-AG habe erste Erfolge erreicht, so sei das Totenkopfshirt und der Totenkopfpulli so umgestellt, dass es vollständig nach dem GOTS Siegel produziert werde.
Habt ihr das in der Kommunikation des Vereines mitbekommen? Nehmen wir noch mal Schmöllis Gedanken: Das ist eine wirklich COOLE Sache. In der Kommunikation lief das aus unserer Sicht – auch im Vergleich zu “Netz gegen Plastik” – eher unter „ferner liefen“. . Auch hier. Das war letztes Jahr um 0 Uhr Thema, damals schon lobten wir die Ideen, den Ansatz nicht mit irgendeinem Nebenprodukt („Batik Shirt Pauli Verkaufsauflage 100 Stück) anzufangen, sondern mit DEM Umsatzträger. Das ist toll, lieber Verein. Brüllt das mal viel mehr in die Welt hinaus! Um ein bisschen Sand ins Jubelgetriebe zu werfen: Wir sprechen bei solchen Siegeln immer noch von einem untersten Mindeststandard, den man so gerade eben als denkender Mensch als okay akzeptieren kann. Schlimm genug, dass nicht mal solche Siegel von vielen Firmen eingehalten werden.

Das Ziel bleibe, das gesamte Sortiment auf eine Nachhaltigkeit umzustellen. Er danke dafür den ehrenamtlichen und hauptamtlichen Menschen in der Nachhaltigkeits-AG, insbesondere Anna er nannte den Nachnamen, den wir hier aus oben genannten Gründen verschweigen. Aber ganz ehrlich, Anna: Hau dir mal selber auf die Schulter. Das war/ist und bleibt hoffentlich weiterhin klasse.

Besonders sein heißt reflektieren

Dieser Verein sei besonders, führte OG weiter aus. Dies sei er auch wegen der vielen Faniniativen, die den Verein prägen. Man diskutiere vieles konstruktiv und viele brächten sich konstruktiv ein. Dies wolle man weiter machen. Er nannte dann als Beispiele den Fanladen, St. Depri und andere. Als nächstes plane man eine weitergehende Inklusion.

Man müsse sich aber auch selber reflektieren. Vorkommnisse wie gegen Dresden dürften nicht passieren, dies habe mit einem sicheren Stadionerlebnis und einem diskriminierungsfreien Stadion wenig zu tun. Interpretation: Er meinte damit nicht nur das Banner der Dresdener, sondern auch den von Groeni geschilderten Vorfall mit unseren Rollis auf der Haupttribüne nach dem Spiel und andere Vorfälle, wo die „Täter*innen“ aus den eigenen Reihen kommen und kamen.

Amateure, nichts als Amateure

OG wandte sich dann den sporttreibenden Abteilungen zu. Diese seien wichtig, würden sie doch die Werte des Vereines hochhalten und repräsentieren. Man habe drei neue Abteilungen dieses Jahr: Pipes & Drums, Segeln und Beachvolleyball. Allen seien gemeinsam, dass sie keine Sportstätten benötigen. Die Suche nach Sportstätten sei eine drängende Frage. Um den Amateurvorstand dort zu unterstützen, habe man Thomas Michael als Geschäftsführer für den Amateurbereich eingestellt. An dieser Stelle herzlich willkommen, Thomas. Und über deine Sparkassenputzer-Tweets zu G20 reden wir noch mal in Ruhe bei einem Bier, ja? Die waren nämlich ziemlich doof. Beispiel?

Diese Anstellung soll die Bedeutung der Amateurabteilungen unterstreichen. Man stehe im ständigen Austausch mit dem Amateurvorstand, dessen Kompetenz durch den Grundlagenvertrag gestärkt worden sei.

Danke auch an alle, die unsere Werte repräsentieren, sei es bei den Demonstrationen gegen „Merkel muss weg“, es gebe keinen Platz für Nazis.

USA und Schlussworte

OG verlies dann auch schon wieder die wichtigen Amateursportler und widmete sich der USA Reise. Diese sei für alle Beteiligten und für die Fans der Nordamerikurve (Eigenschreibweise nach Twitteraccount) etwas sehr besonderes gewesen. Er danke Bernd von Geldern und Christian Pruess (der sonst im CSR beim Verein tätig ist) für die Organisation.

Er habe bereits von vielen laufenden Projekten gesprochen. Da müsse er auch den Kollegen auf der Geschäftsstelle danken, dort sei viel umstrukturiert worden. Bei allen Umstruktierungen müsse man auf die e.V.-Konstruktion Rücksicht nehmen und dies hätten die Beschäftigten getan und den FCSP als Verein mit Verantwortung für die Arbeitsplätze zu erhalten. Dabei dürfe man sich nicht in Formalien verlieren. Da ist die Aufzeichnung leider etwas schlecht, denn der Satz kam in meiner Erinnerung irgendwie komisch rüber, aber das Gefühl ist bitte mit Vorsicht zu genießen. Wenn er zumindest sinngemäß wiedergegeben ist, dann fragt man sich, wer sich hier nicht in Formalien verlieren bzw. die anführen soll? Die Arbeitnehmer*innen des Vereines? Da kämen wir sehr schnell aufs Glatteis. Aber wie schon gesagt: Bitte mit Vorsicht genießen, die Aufzeichnung ist nicht ganz klar.

Mit dem Aufsichtsrat stehe man im konstruktiven Austausch und erst durch ihn sei diese Entwicklung möglich gewesen. Er danke dafür.

Beenden wolle er seine Rede aber mit einer fröhlichen Neuigkeit. Man habe seine Stellung als erfolgreichstes Präsidium der Vereinsgeschichte im Bereich „Tor des Monats“ ausgebaut, weil nun auch Serdal Celebi diese Auszeichnung erhalten habe und dies sei bereits die dritte „Tor des Monats“-Auszeichnung in der Amtszeit des Präsidiums. Glückwunsch und Forza. Eine kleine Anmerkung: Serdal Celebi, wir wissen die Aussprache dieses Namens nicht. Hörten aber an diesem Abend von gewählten Vertreter*innen des Vereines ungefähr 10 verschiedene Versionen. Da wäre vielleicht eine konstante und richtige Aussprache eine sehr schöne Wertschätzung gewesen. Dank an dieser Stelle an Trashi, der darauf hinwies.

Zuguterletzt schlug Oke noch den Amateurvorstand zur Entlastung vor. Das ist bei uns in der Satzung einfach komisch geregelt, aber das hatten wir in den Vorjahren bereits.

Noch Fragen, Kienzle?

Es folgte die Fragerunde.

@Kiezkicker fragte nach den Berichten, dass die Montagsspiele gegen Samstagabend Spiele getauscht werden sollen. Damit werde die Zerstückelung der Spieltage zementiert. Er wollte wissen, wie der FCSP dazu stehe.

OG antwortete, dass ein verlorenes Montagabendspiel erstmal besser sei. Der Samstag stehe noch nicht fest. Man habe sich gegen den Montag ausgesprochen, dies aber vorsichtig, da man hier auch TV-Gelder und sportpolitische Ränkespiele beachten müsse. Man müsse aufpassen, dass man einen Erfolg an dieser Stelle nicht an anderer Stelle teuer erkaufe. Daher sei der Hauptaugenmerk auf dem Erhalt von 50+1 und einer gerechten Verteilung der Gelder.

@sanktpony drängelte sich erst vor 😉 und fragte dann nach der Kooperation mit Stoke City und was damit weiter passiere.

Hier antwortete Andreas Rettig, der erläuterte, dass es eine sportliche und eine wirtschaftliche Säule gebe. Sportliche Vertreter würden sich austauschen. Auch Scouts würden sich austauschen. Die Kooperation sei auch deswegen schwierig gewesen, weil beide Vereine sportlichen Misserfolg gehabt hätten und Stoke auch abgestiegen sei.

Unter diesen Themen habe auch die Kooperation gelitten, man müsse die weiter stärken, die Idee die dahinter steckt sei richtig. Es gäbe Möglichkeiten zur Veränderung beim Scouting, da man von dem Netzwerk eines solchen Vereines, der so weit ausgerichtet sei wie Stoke, profitieren und auch mal Spieler finden könne. Man sei nicht im Wettbewerb, die würden Spieler einer anderen Preisklasse suchen, man fische nicht im gleichen Teich. Eine These, die zumindest fragwürdig ist, denn wenn Stoke einen billigen Spieler findet, bei dem sie meinen, der bringe sie weiter, dann geben sie den garantiert nicht an uns ab, weil er zu billig ist. Mal ganz davon ab: Fußball ist ein globaler Wettbewerb. Und zur Zeit spielen wir auf einem Level. Da steht man indirekt natürlich in Konkurrenz. Und wir spielen in zehn Jahren in der Champions League. Das darf man nie vergessen.

Wenn die einen Spieler fänden, den die noch zu leicht fänden, oder wir einen Spieler, der zu teuer ist, dann könne man voneinander profitieren. Das Problem sei, dass der erste Transfer untereinander nicht so glücklich gewesen sei, auch wegen Verletzungen. Den zweiten Transfer müsse man besser aussuchen. Misstrauen gegen einen Partner ist eigentlich doof, aber vielleicht sollte man ihn immer im Haifischbecken Fußball haben. Vielleicht will Stoke auch gar nichts Gutes abgeben?

Aber auch eine wirtschaftliche Säule bestünde. Man könne Infos austauschen und Unternehmen vermitteln, wo wir Türöffner zum deutschen Markt sein könne und Stoke Türoffner zum englischen Markt. Kurzer Blick auf die Stoke-City-Homepage: Soweit da Sponsoren benannt sind, sind die eher nix für den deutschen Markt. Das Ganze wird nebenbei durch den Brexit nicht einfacher und besser.

Man könne auch Nachwuchstrainer nach Stoke schicken und die könnten da andere Herangehensweisen studieren. Auch Trainingslager auf den Plätzen des jeweils anderen wären denkbar. Beides mag gerade im Jugendbereich wirklich Sinn machen.

Damit war dann dieser Part beendet. Und am Ende müssen wir noch Elo enttäuschen:

Das wird nie passieren. Dafür formuliert Oke zu kompliziert.

Der Bericht der Kassenprüfer

Jan Görbitz erstattet den Bericht des Kassenprüfers. Man habe für das Geschäftsjahr 2017/18 mehrere Tage geprüft im Januar, Juni und Oktober. Man habe die Kassen und Geschäfte überprüft. Der Gesamteindruck sei positiv. Die Buchführung der Abteilungen habe ein hohes Niveau. Jede*r, der/die mal ehrenamtliche*r Kassenwärt*in war, weiß, wie nervig das ist und wie schwierig. Daher mal ein großen Knutscha an alle Menschen, die das in unserem Verein machen. ;

Die Verbindlichkeiten sollte man im Auge behalten, auch wenn diese durch Investitionen wie Stadion und Rückkauf der Vermarktung entstanden sind. Er empfehle die Entlastung. 

WAIT A MINUTE!?! Das ist alles?

Nachgefragt wurde dann noch nach den oben schon angesprochenen sonstigen betrieblichen Ausgaben und da wurde nach einer guten „keiner weiß es”-Minute geantwortet, dass dies alles sei, was sonst nicht passe wie z. B. IT-Kosten. Und die Höhe sei für 49 Millionen Umsatz nicht ungewöhnlich.

Ein Thema dieser JHV: Beinah immer, wenn eine Frage gestellt wurde, herrschte erstmal Ratlosigkeit auf dem Podium. Und teilweise blieben die Antworten auch echt dünn.


So nun mal zurück zum Kassenprüfer. Das ist ein bisschen dünn, oder? Der bringt das ja ganz unterhaltsam rüber, was nun in der schriftlichen Zusammenfassung nicht so rüberkommt, aber das nun gerade er als einziger der Redner*innen nicht auf die Wettbewerbsprobleme hinweist, ist schon befremdlich. Hinzu kommt auch, dass er kein Wort über die Genossenschaft verliert, die immerhin ein unfassbar komplexes Konstrukt sein kann mit diversen Auswirkungen. Auch, dass er nicht die Frage nach den 18 Mio. beantworten kann, ist befremdlich. Ich mein, der guckt sich doch die Bilanz im Detail an?

Der Bericht des Aufsichtsrates

…den Sandra Schwedler erstattete und ihr könnt euch vorstellen, dass wir diesen Namen nicht mit den Initialen abkürzen. Warum nur?

Sandra ist auch eine wundervolle Schnellsprecherin, so dass auch hier die Mitschrift ggf. mal gelitten hat.

„Liebe St. Paulianerinnen und St. Paulianer“ begann sie (schön nebenbei, dass das “Mitgliederinnen und Mitglieder” Geschichte ist) und führte aus, dass man vor vier Jahren begonnen habe und nun auf eine vollständige Amtszeit zurück blicke. Als man begonnen habe, sei der Start nicht einfach gewesen, man habe kein wirkliches Ablagesystem vorgefunden und die erste Sitzung mit dem ebenfalls neuem Präsidium habe bis 3 Uhr nachts gedauert und habe die Entlassung des Trainers und Sportchefs zur Folge gehabt.

Rückblick auf Ideen und Ideale

Man sei mit vielen Idealen und vielen Ideen gestartet. Man habe gemeinsam gelacht, gestritten und sie denke, dass man dem Verein den eigenen Stempel habe aufdrücken können. Die Weichen dazu habe aber schon der alte Aufsichtsrat gelegt, der ein anderes Präsidium nominiert und mit diesem Kurswechsel die Basis gelegt habe, dass man partnerschaftlich zusammen arbeite. Man sei zwar nicht immer einer Meinung, habe aber ein gemeinsames Verständnis, wohin sich der Verein entwickeln solle. Man kann hier natürlich die Frage stellen, wo zu viel Harmonie ist. Siehe unsere Berichterstattung zur JHV vor einem Jahr.

Man habe nicht alles erreicht, was man sich vorgenommen habe, die Ideale seien nicht erreicht. Z. B. habe man keine Kontinuität auf der Trainerposition erreicht. Die wird ja auch erst mit dem Traumteam Schulle, Gunesch, Schnecke erreicht, die dann die Champions League mit dem FCSP gewinnen. #plan2030 Und dann innerhalb ihrer 30 Jahre Trainerschaft beim FCSP den FC Bayern als Rekordmeister ablösen werden. #fcspunschlagbar

Das Geld

Man sei wirtschaftlich gut und solide aufgestellt, man freue sich, dies an dieser Stelle das vierte Mal sagen zu können. Auch die Anleihe habe man im Sommer zurückzahlen können. (Das ist zwar auch ungenau, aber immerhin inhaltlich richtig.) Man sei jedoch mit einem schwierigen Umfeld konfrontiert und sich ändernden Rahmenbedingungen. Schiere Geldbeschaffungsmaßnahmen anderer Vereine sehe man. Sie danke daher ausdrücklich Andreas und Oke, die sehr viel Zeit darin investieren, die Solidarität wieder zu stärken und den Wettbewerb zu stärken.

Unabhängigkeit

Unabhängigkeit sei daher ein wichtiges Ziel. Der AR glaube, dass die Investition in den Rückkauf der Vermarktungsrechte gut angelegt sei. Ebenso wichtig sei die Investition in die IT gewesen, nun gebe es z. B. ein vernünftiges Ablagesystem.

Was vielen Menschen immer noch nicht klar ist, wie wichtig langfristige Investitionen bei aller Kurzfristigkeit im Fußball ist. Der bei uns ja immer wieder beliebte Vergleich zum Baseball zeigt, wie wichtig z. B. eine moderne IT-Struktur ist. Im Baseball haben mehrere Teams Programme entwickelt, die Statistiken, Videoanalysen und klassisches Scouting verbinden und zu Bewertungen von Spielern entwickeln. Wenn man das vergleicht mit dem Laptop des Oberscouts, in dem ein paar Namen stehen, dann kann nur ein absoluter Trottel behaupten, dass das Letztgenannte besser ist. Gleiches gilt für interne Vorgänge und wirtschaftliche Dinge. Erinnert ihr euch noch eben an die Stoke-Kooperationsfrage? Da war die Antwort sinngemäß: „Ja, weil wir gerade in der Scheiße steckten, haben wir alles schleifen lassen.“ Dieses „langfristig für kurzfristig“-Opfern ist derbe gefährlich, denn hier kann der FCSP schnell den Anschluss verlieren. Wenn er ihn nicht vielleicht schon verloren hat? Grundsätzlich sollte sich der FCSP im Scoutingbereich eine „Research and Development“-Abteilung anlegen, die z. B. Modelle für Spielerbewertungen, Big-Data-Analyse (Stichwort „Laptop-Trainer“) etc. entwickelt. Hier kann man auf der einen Seite natürlich richtig viel Geld – auch an Personalkosten – versenken, aber auch einen riesigen Wettbewerbsvorteil gewinnen. Zwar ist Geld ein unfassbar wichtiger Faktor im Fußball, aber ansonsten fressen die Schnellen die Langsamen und nicht die Großen die Kleinen.

Der Fußball

Im NLZ habe man mehr Hauptverantwortliche eingestellt und die inhaltliche Arbeit verstärkt. Man freue sich auf (oder über?) Einsätze von Nachwuchsspielern am Millerntor. Stellvertretend für die erfolgreiche Arbeit sei die U19 genannt, die Herbstmeister sei und im Pokalviertelfinale stehe. Man danke hier auch der AFM für die Unterstützung bei z. B. dem Jugendtalenthaus.

Auch bei den Profis habe man investiert, das Team um das Team verstärkt. Der 4. Platz sei erstmal eine Momentaufnahme, man habe aber das Gefühl, ein sehr viel stabileres Team vor sich zu haben. Als Aufsichtsrat begrüße man, dass man in Ruhe analysiert und nicht hektisch gehandelt habe. Dies müssten Außenstehende auch mal aushalten, aber es sei der richtige Weg.

Die Amateure

Im Amateursport freuen man sich über sportliche Erfolge, aber das Problem mit Hallen und Sportstätten bleibe. Man freue sich Thomas Michael gewonnen zu haben. Dies sei der Beginn für eine stabile Struktur und der Versuch die Handlungsfähigkeit des Amateursportes sicherzustellen.

Das gesellschaftliche Engagement und das Engagement für Projekte sei einzigartig. Man müsse weiterhin ganzheitlich denken, was bedeuten unsere Werte für unser Handeln? Das ist nebenbei eine sehr grundsätzliche Frage, die wir uns immer wieder stellen müssen. Oder anders ausgedrückt: Wie viel unserer Werte opfern wir auf dem Altar „Profifußball“?

CSR und so

Man freue sich über den Zuwachs beim CSR in Person von Michi Thomsen. Das CSR muss mehr als Marketing sein. Wichtig! Reines Greenwashing vermeiden!

Die letztes Jahr kritisierte mangelnde Wertschätzung des Fanladens ist besser geworden, die Kommunikation habe sich verbessert, da müssten weitere Verbesserungen folgen. Man hat nie aus den Leuten rausbekommen, was genau da schief gelaufen ist, soll uns auch nicht interessieren bzw. hat uns nicht zu interessieren. Wichtig ist: Es wird dran gearbeitet.
Veränderungen würden Ängste schüren und auch im Verein habe es diverse Änderungen gegeben und es werden noch weitere folgen, diese bräuchten auch Zeit. Man müsse da auch direkt kommunzieren, dies sei wichtig. Wir haben ja auch schon mal gehört, dass nicht jede*r mit dem Umkrempeln des Vereines, seiner Töchter und der damit einhergehenden neuen Aufgaben zufrieden ist. Und gerade Arbeitnehmer*innen können so etwas auch immer skeptisch sehen, heißt doch „Strukturen optimieren“ nur zu oft, dass man eigentlich Jobs abbauen will. Der FCSP sollte angesichts der eben angesprochenen Werte dabei immer im offenen Dialog stehen. Zwar ist nicht immer jeder Job rettbar (siehe Altar Profifußball), aber dann muss man da offen, frühzeitig und so schonend wie möglich rangehen.

Das Bild, welches man abgebe, sei ein Ergebnis der Arbeit des Präsidiums, der hauptamtlichen Mitarbeiter, aber auch das Ergebnis des Engagements der Mitglieder.

Sie beantragte am Ende die Entlastung des Präsidiums.
Soviel Harmonie war in diesem Verein wahrscheinlich noch nie. Die mahnenden Worte waren dünn gesäht, man ist sich im Kurs einig. Das kann gut, das kann schlecht sein. Niemand will die AR-vs.-Präsidium-Boxkämpfe der 00er Jahre zurück, aber ein bisschen mehr nicht nur intern zu halten wäre ab und zumal auch wünschenswert. Wir hatten dieses Thema und diesen Zielkonflikt schon letztes Jahr.

Ja, Hauser

Es wurde noch nach der Zeitgleichheit von Spielen der 2. Mannschaft und der Profis gefragt und warum das U19-Pokalspiel am Brummerskamp sei.

Uwe Stöver erläuterte, dass man bei der U23 beinah keinen Einfluß habe, dass man dies auch lieber nicht zeitgleich haben würde, um mehr Spieler nach unten schicken zu können, aber die Termine würden unter Sicherheitsaspekten festgelegt. Bei der U19 sei dies auch der Wunsch des Teams gewesen, am Brummerskamp zu spielen, diesem habe man entsprochen.

Was hier viele Fans vergessen: Professionelle Sportler sind Gewohnheitstiere und mögen ihren gewohnten Ablauf, den haben U19-Spieler halt auf ihrem Platz und nicht am Millerntor. Das wäre für die Auswärts und damit wäre ein, wenn auch kleiner, psychologischer Vorteil weg. Umso wichtiger wäre nebenbei eine richtige Heimat für die ganzen U-Mannschaften in Viertelnähe. Inklusive schönem 5.000-Personen-Stadion für U23, U19 und U17. Wir werden ja wohl man träumen dürfen! Kann man den Dom nicht einfach unterirdisch unterbringen und wir bauen das auf dem HGF? Wäre garantiert auch einzigartig, ganz toll und so. Liebes Hamburger Abendblatt, schreib doch mal, dass dies die Steuerzahler bitte sofort bezahlen müssen, weil das unabdingbar ist für Hamburg im internationalen Wettbewerb der Städte. Ähnlichkeiten mit der Argumentation zur Elphi sind natürlich reiner Zufall und wir sind ausdrücklich gegen Ironie in JHV-Kommentaren!

Unser Versammlungsleiter wollte Sandra schon entlassen, aber eine Sache war noch zu erledigen, denn Marcus Schulz war noch zu verabschieden. Man habe seinem Wunsch erfüllt und ihm keine Blumen zum Abschied geschenkt, sondern habe hier Wein und Weingläser für ihn. Man habe ihm zu danken, er habe den Verein in stürmischen Zeiten als Vize-Präsident und dann im Aufsichtsrat geprägt.

MS stellte sein Abschiedsgeschenk dann auf die Kante des Rednerpults, was a. gut ging und b. zeigt, was für ein Optimist er ist. Er sagte, dass es sich alleine dafür gelohnt habe, 16 Jahre das zu machen, und wenn er noch einen kleinen Beitrag habe leisten können, dann sei dies umso schöner.
Mensch Marcus, als du begannst, gab es dieses feine Blögchen noch nicht einmal. Danke für alles! 16 Jahre als irgendwas in diesem Irrenhaus ist eine verdammt lange Zeit und du hast uns mit deinen Kompetenzen wahrscheinlich mehr als einmal den Arsch gerettet. Genieße deinen wohlverdienten Wein.

Der Bericht des Amateurvorstandes

Amateurvorstand Jörn Sturm berichtete dann für eben diesen. Fun Fact: Im Amateurvorstand sitzt mit Bärbel Szibat eine Frau (fünf Mitglieder hat der Amateurvorstand) und diese ist in der Herrenfußballabteilung.

Die Amateure hätten ein erfolgreiches und bewegtes Jahr hinter sich. Man habe Siege errungen und teilweise auch am grünen Tisch wieder verloren (upsi), man habe schweißtreibende Wettkämpfe bestritten und dann jede Menge Durst gehabt. Details gäbe es bei den Ehrungen.
Er wolle danke sagen zu den Menschen hinter den Kulissen, den Trainern, den Betreuern und den Abteilungsleitungen. Sie würden Meister machen und unsere Ideen in die Welt tragen.

Er wolle auch nachdenkliche Worte wählen, da es immer auch Phasen gäbe, in denen es nicht so gut läuft, Erfolge ausblieben oder man sich in der Gruppe nicht einig sei. In diesen Phasen müsse man sich über das Erreichte freuen und wissen, dass die Mitstreiter in die gleiche Richtung wollten. Puh, die scheinen kein wirklich einfaches Jahr gehabt zu haben da in den Amateurabteilungen. Wir haben da keine weiteren Infos oder so, aber das klingt nach harten vergangenen Zeiten.

Einige Ehrenamtliche hätten sich entschieden, ihr Amt abzugeben, ihnen gelte sein besonderer Dank. Er hoffe, dass diese Personen ihnen gewogen blieben.
Bei den Menschen ohne Amt wolle er darum werben, doch ein Amt im Amateurvorstand oder in den Abteilungen zu besetzten, es gäbe immer was zu tun für jedes Talent. Jo, das ist ein altes Problem, auch die Triathlonabteilung (einzige Amateurabteilung, der eine*r von uns angehört) hat immer wieder Probleme, Leute für ihre Ehrenämter zu finden. Das Ganze ist aber auch ein bisschen komplexer und hat wie so viele Münzen zwei Seiten. Aber dazu später im Bericht mehr.

In den drei neuen Abteilungen Pipes & Drums, Segeln und Beachvolleyball befänden sich schon 500 Mitglieder, sie seien deswegen schon ein Erfolg. Das ist nebenbei ungleich 500 neue FCSP-Mitglieder, denn viele Mitglieder werden aus der AFM oder einer anderen aktiven Abteilung in diese neuen Abteilungen gewechselt sein. Nebenbei: Wenn die AFM Mitglieder verliert, dann doch am besten dadurch, dass diese aktiv Sporttreibende im FCSP werden. Denn dies sind wir halt nicht nur auch, sondern insbesondere: Ein riesiger Amateursportverein.

Er finde es herrlich, wenn die Dudelsäcke und Trommeln ihre Musik anstimmen würden. Da kann man geteilter Meinung sein, aber vielleicht ist etwas anderes wichtiger: Der FCSP ist ein riesiges soziales Gebilde mit gemeinsamen Werten, unter dem sich ganz viele Ideen verwirklichen lassen. Und Krach mit Instrumenten zu machen, ist eine sehr passende Idee zu diesen Werten.

Segeln habe über Facebook einen Sturm losgetreten, habe nun sein eigenes Boot, welches aber leider nicht rechtzeitig geliefert worden sei, um hier präsentiert zu werden. aber es sei schön zu sehen, dass sie auf dem richtigen Kurs seien. Er nutzte noch ungefähr 20 weitere nautische Begriffe, die es aber nicht in die Stenomitschrift geschafft haben.

Beachvolleyball zeige, dass man diesen Sport nicht nur als Event begreifen könne, sondern wirklich als Sport begreifen müsse und Menschen dafür begeistern könne. Man habe schon Hamburger Jugendmeister produziert, dies sei ein Erfolg.

Alle drei Abteilungen eine, dass keine Hallen benötigen. Dies sei der größte Hemmschuh. Man begrüße, dass der Senat ein Projekt „active city“ habe, aber da sei die Innenstadt ein weißer Fleck. Ist doch klar. Wir sind SPD-regiert. Und wenn das eine Fläche ist, die für irgendeinen Investor auch nur annähernd interessant ist, dann werden die SPD-Politiker*innen im Schmutz liegen und diese an den Investor für ein loftähnliches Büro oder eine hochwertige 120-m²-Single-Eigentumswohnung verkaufen und niemals an eine Sporthalle denken. Sporthallen bringen keinen Sektempfang mit Lachshäppchen bei einer Bayerischen Hausbau oder anderen windigen Investoren. Und das ist diesen Menschen leider näher als Sport für Innenstadtbewohner*innen. Historisch wird der Niedergang der Sozialdemokratie insbesondere mit dem Ausverkauf der Innenstädte und der innerstädtischen Wohnviertel begründet werden. Schämt euch, SPD.

Man habe nun Thomas Michael eingestellt und hoffe, dass dies sich auszahle. Dieser sei in die Sportwelt in HH, in den HSB und in die Politik bestens vernetzt. Man hoffe bald konkrete Ergebnisse vermelden zu können. Das klingt doch beinah so, als ob da irgendwas kochen würde. Doch das St.-Pauli-Bad kaufen und dort ein Schwimmbad, eine Dreifeldhalle und ein Fitness-Studio errichten?
Für diese neuen Strukturen wolle er sich beim Präsidium, insbesondere bei Christiane, Oke und Carsten bedanken, man habe Hürden gemeinsam überwunden. Ebenso Dank an Sandra und Roger und an den Aufsichtsrat, diese hätten sehr unterstützt und immer zur Seite gestanden. Würden uns freuen, wenn sie wiedergewählt würden.

Die Strukturen müssen flexibel und nachhaltig gemacht werden. In diesem Zusammenhang stehe auch der Antrag zu den NO-1-Geldern. (Dazu dann beim Antrag). Man habe auch mehr Belastung in der Geschäftsstelle durch die DSGVO und die neue Software. Er möchte sich auch da bei der Geschäftsstelle bedanken.

Der Ausblick aufs nächstes Jahr: Inklusion werde eine wichtige Rolle spielen, sie sei eine gute Möglichkeit der Teilhabe. Man müsse die Tür öffen für alle und sich fragen, warum man nicht alle erreiche. Was ist mit Migranten oder Bewegungseingeschränkten? Das sind die richtigen Fragen. Denn wir müssen uns halt mal ernsthaft hinterfragen, warum wir gerade für Migrantinn*en so wenig attraktiv sind. Wir haben z. B. auch keine Repräsentanz dieser Gruppen in Vereinsgremien.

In Sachen Inklusion gäbe es aber auch schon gute Beispiele mit dem Freiwurfteam und dem Tischfußball. Inklusion von Mensch zu Mensch sei das Ziel, man müsse gemeinsam Ideen entwickeln.

Danke für die Aufmerksamkeit, möge die Aufmerksamkeit, möge die Liebe zum FCSP nie versiegen.

Bericht der AFM

Traditionell wird dieser in diesem Bericht nicht wiedergegeben. Dies liegt zum einen daran, dass man irgendwann auch eine Pause haben muss vom mitschreiben. Zum anderen liegt es daran, dass die AFM eine eigene Versammlung hat und man sich da als Interessierte*r hinreichend informieren kann. Dass die AFM als einzelne Abteilung auf der JHV einen eigenen Bericht hält, ist eine gewisse Abnormalität, aber unserer Struktur geschuldet und ja auch nicht weiter schlimm.

Die AFM ist eine Erfolgsgeschichte durch und durch, sie hat unfassbar viele Mittel für die Jugend diverser Abteilungen erwirtschaftet und viele Menschen in den Verein gebracht. Das muss auch mal deutlich gesagt werden.

Ein bisschen von Alex wollen wir dann aber doch aufgreifen, weil es weit über die AFM hinaus geht. Daher steigen wir in Alex‘ Rede am Ende ein:

[…] Das Schlimmste sei der Stillstand durch Zufriedenheit. Warum solle man aktiv werden, wenn alles läuft? Als Beispiel wolle er nennen, dass letztes Jahr die Satzung ohne große Diskussion angenommen wurde, dass heute hier ca. zwei Prozent des Vereines anwesend seien und letztes Jahr nur drei Prozent der Mitglieder anwesend waren, trotz der damaligen Präsidentenwahl. Man habe gerade einmal 8 Kandidaten für 7 Aufsichtsratsposten. Der Aufbau von Dingen ginge, aber die Verwaltung und Pflege sei anscheinend schwierig. Man finde niemanden für Ämter, man müsse den Headhunting-Prozess verbessern. Wenn man das Erreichte erhalten und noch verbessern wolle, dann müsse man auch in guten Zeiten arbeiten und anderen davon überzeugen, sich zu engagieren.

Alex hat hier mit jedem Wort Recht. Das Engagement ist auf einem sehr niedrigen Niveau. Und es ist bezeichnend, dass eigentlich jede*r in diesem Verein als Minimum zwei Ämter inne hat und an zwei Fronten kämpft. Aber ein bisschen müssen wir uns auch an die eigene Nase fassen. Denn wenig Menschen lassen von ihren Ämtern los. Und das gilt auch für den AFM-Vorstand, der letztens noch eine Begrenzung seiner Wiederwahlmöglichkeit wortreich abgelehnt hat. Es mag dafür gute Gründe geben, aber seien wir ehrlich: So eine Begrenzung kann bei der Gewinnung neuer Aktivistinn*en Wunder wirken.

Und auch folgendes gilt es zu bedenken: Wir werden alle alte Säcke und der Abstand zu jungen frischen Menschen, die sich engagieren könnten, wird immer weiter und diese werden sich irgendwann nicht mehr repräsentiert oder von unseren Grauhaargremien angezogen fühlen. Daher sollte vielleicht wir alle mal nachdenken, ob wir wirklich dieses eine Amt weiter bekleiden wollen/müssen/sollten.

Anwesenheit

Um 20:45 waren dann 782 Mitglieder anwesend, davon 764 stimmberechtigte. Wenn man bedenkt, dass das U15-Frauen-Fußballteam etwas später noch geehrt wurde, die alle per Satzung nicht stimmberechtigt sind, war die Zahl der sonst nicht stimmberechtigten Mitglieder wohl sehr klein.

Bericht des Ehrenrates

Es berichtete Manfred Heinzinger. (Der nebenbei gefühlt auch schon ewig im Amt ist. Nicht, dass wir ihn loswerden wollen. Immerhin ist er einer derjenigen, der Berichte hier liest und anruft, wenn er dazu was zu sagen hat.) Vor dieser Saison hätten viele mit einem Abstiegskampf gerechnet, er eingeschlossen. Die Pessimisten seien eines besseren belehrt worden, es fühle sich so viel besser an. Auch der Nachwuchs mit der U23 und insbesondere der U19 mache Freude. Auch er wolle Thomas Michael begrüßen, mit ihm seien große Hoffnungen verbunden, dass der Amateursport eine größere Bedeutung bekäme. Als Ehrenrat habe man in diesem Jahr einen Fall gehabt, als sich ein Triathlon-Mitglied in seinem Glauben habe eingeschränkt gefühlt. Man habe versucht zu vermitteln und die Anschuldigungen mit allen Beteiligten erörtert. Man habe als Ehrenrat keine Verfolgung erkennen können, das Mitglied sei leider sehr uneinsichtig gewesen und habe den Verein verlassen. Wer gerne mal im Ehrenrat sein möchte, bedenke aber immer, dass dies auch die Aufgabe des Ehrenrates ist, nicht nur nette Karte schreiben und Nadeln verteilen. Man habe nun 28.300 Mitglieder. Damit würden noch 10 Vereine mit Profifußball in Deutschland vor dem FCSP stehen. Insgesamt sind wir der 18. größte Verein Deutschlands. Wobei der Stand ziemlich knapp ist, siehe hier. Da mal unter die Top 10 zu kommen, wäre ein Traum. Hieße aber auch, dass man gut 90.000 Mitglieder haben müsste. Wir arbeiten dran. Ziel ist natürlich mehr Mitglieder zu haben, als der FC Bayern München, ist klar, oder?

Man habe 2000 individuelle Glückwunschkarten verschickt. Leider könne man aufgrund neuer Datenschutzregeln die Geburtstage und Jubiläen nicht mehr veröffentlichen. Den Aufwand, um da die Anforderungen zu erfüllen, könne man nicht leisten. Ey, alle ihr nach einem Ehrenamt lechzenden, da muss doch irgendwie eine AG sich gründen, damit wir das wieder hin bekommen, oder? Das fehlt! Und wenn wir jedes Mitglied einzeln verprügeln müssen.

Man habe viele Erfolge feiern können, die im einzelnen bei den Ehrungen gewürdigt werden würden. Aber hier wolle er schon den Blindenfußballer erwähnen, der Medienstar wurde, und die 2. Handballfrauen, die mit ihrer Kampagne viel Aufmerksamkeit erreicht hätten.

Er weise schon auf die Fotos bei den Ehrungen hin, die von den medienerfahrenen Mitarbeitern der Geschäftsstelle in eine Präsentation gebastelt wurden, danke dafür.

Danke, dass dass ihr hier erschienen seid und danke für die Aufmerksamkeit.

Man erkennt harmonische Zeiten beim FCSP daran, dass die Bericht des Ehrenrates und Aufsichtsrates sehr kurz werden.

Am Ende stellte er den Antrag die Ehrung der U15-Frauenmannschaft… „TEAM!“ (aus dem Plenum) vorzuziehen.

Die richtige Ansprache der weiblichen Teams im FCSP lernen wir bitte alle noch mal, ja? Das war echt ein Grauen in dieser JHV. 1. „Mannschaft“ ist schon mal falsch. 2. Eigenbezeichnung rulez. Wenn sich jemand „Damen“ nennt, nenn sie Damen. Sonst finden das viele altmodisch, am besten man guckt auf die Internetseite der Abteilung oder man fragt bei der entsprechenden Abteilungsleitung nach, die Abteilungen haben das eigentlich immer geregelt. Die Triathlon-Mädels nennen sich z. B. Deerns 1 und 2, die Fußballerinnen nennen ihre Truppen 1. Frauen, 2. Frauen und Juniorinnen und so weiter.

Bei uns kam der Vorschlag, dass die angesprochenen Juniorinnen die Gegenrede halten, Argumentation: „Endlich dürfen wir mal lange aufbleiben, das lassen wir uns jetzt nicht kaputt machen.“

Die Entlastungen

Das Präsidium wurde ohne Gegenstimmen und einigen Enthaltungen (ausgezählten 12) entlastet. „Mehr Gelbe Karten als Walter Frosch“ wurde verkündet, in Anspielung an die gelben Abstimmungskarten. Unter den Enthaltungen war auch der Präsident, der Rest des Präsidiums entlastete sich selbst.

Der Amateurvorstand wurde mit 10 Enthaltungen und keiner Gegenstimme entlastet.

Ehrung U15-Juniorinnen

Dann ergriff wieder Manfred Heinzinger das Wort

„Liebe Mannschaft…“ „TEAM!“ ihr könnt es euch vorstellen, dass es so weiter ging. Er versuchte es dann irgendwann zu vermeiden, dies gelang nicht wirklich. Üben wir für nächstes Jahr.

Sie bekamen dann die bronzene Ehrennadel. Was doof ist: Man hat sich nun darauf geeinigt, dass geehrte Teams mit nur 5 Repräsentant*innen die Bühne betreten. Das ist doof, da sollen doch alle Teammitglieder mal den Applaus des Plenums genießen.

Die Juniorinnen bekamen nebenbei Standing Ovations für ihren Hamburger Pokalsieg. Was insbesondere eines zeigt: Pokalsiege sind in diesem Verein verdammt selten.

Die Vorstellung der Aufsichtsratskandidaten

Unser Versammlungsleiter eröffnete diesen Tagesordnungspunkt. Man habe sich 4 Wochen vorher anmelden müssen. Dies hätten ursprünglich 12 Kandidaten getan, es haben sich dann vier zurückgezogen, so dass nun noch 8 Kandidat*innen übrig geblieben wären. Jede*r Kandidat*in habe nun vier Minuten um sich vorzustellen, man mache das in alphabetischer Reihenfolge.

Menschen begannen dann die Zeiten zu stoppen, was auf der einen Seite lustig ist; auf der anderen Seite ist die Zeit für eine Vorstellung kein Qualitätsmerkmal und wenn einem das in ungefähr 4 Minuten gelingt, sich selbst vorzustellen, ist das gut. Nur ein Kandidat scheiterte richtig doll an dieser Vorgabe, da merken wir es an.

Es begann Sönke Goldbeck . „Moin, liebe St. Paulianerinnen und St. Paulianer…“ begann er. Er sei 2014 in den Aufsichtsrat gewählt worden, er würde sich freuen, wenn ihm das Vertrauen ausgesprochen werde. Seine Stärken seien, dass er das Verständnis für den Verein mit unternehmerischer Erfahrung verbinden könne. Das ist sowieso immer eine Sache des Framings. Man kann unseren Aufsichtsrat als einen Aufsichtsrat von Fans definieren, man kann es aber auch anders machen, wenn man z. B. Sönke als „Unternehmer“ bezeichnet.

„Habe ich das Vertrauen von der Wahl vor vier Jahren gerechtfertigt? Ich hoffe schon!“. Er habe sich um die Themen Finanzen und Infrastruktur gekümmert. [Dann ist die Aufzeichnung unleserlich, hier fehlt also etwas]

Man sei als Aufsichtsrat unsichtbar, aber man sei mit dem Präsidium für die langfristige Ausrichtung verantwortlich. Man müsse bei den komplexen Themen am Ball bleiben. Bei dem Thema Finanzen waren die Hauptthemen Merchandise und Vermarktungsrückkauf. Bei der Infrastruktur die Themen IT und die Trainingsplätze. Er wirft da eine grundsätzliche Frage auf: Wie soll man eigentlich die Arbeit eines einzelnen Aufsichtsrat bewerten? Wenn alles wie gewünscht läuft, dann hört man von einem einzelnen Aufsichtsrat, der nicht der Vorsitzender/die Vorsitzende ist, hoffentlich gar nix.

Man sei auf einem guten Weg, der Wettbewerb werde aber härter, wenn man Verein und unabhängig bleiben wolle, dann müsse man Widersprüche auflösen und die Nachteile des e.V. in Vorteile verwandeln. Bei aller Professionalität sollen beim FCSP die Mitglieder bestimmen, was der FCSP ist.

Es folgte Helmut Grahli

Liebe St. Paulianerinnen und St.Paulianer, er sei 67 Jahre alt, Privatier also Pensionär, er sei ein Hamburger Jung und genieße das Leben als Rentner. Da war der Ofen eigentlich schon aus. Privatier, Pensionär und Rentner sind drei verschiedene Dinge.

Er sei 44 Jahre Fan und engagiere sich für den Verein, ein Mann aus dem Volk für das Volk. Begriffe, die wirklich gut kommen, wenn du beim FCSP nicht gewählt werden willst: „Volk“. Er sagte auch noch was von Fanszene, aber da war ich so sprachlos, dass ich nicht mehr mitschreiben konnte. Die ganze Rede wurde in so einem „Witz, du bist umzingelt“-Duktus gehalten, der schwer zu verschriftlichen ist, der jedoch vollkommen unangemessen ist für einen leitenden Posten in einem 48-Millionen-Umsatz-Unternehmen.

Er sei kein Jurist, kein Finanzexperte, sondern ehemaliger Lehrer für Mathe und Physik. Er habe in seinem Job Menschenführung gelernt, für einfache Menschen und für schwierige Menschen. Er habe Umgang gehabt mit Schülern bis zu Kulturpolitikern. Seine Stärke seien zu führen und sein pädagogisches Gefühl. Als er 1974 an seine Schule gekommen sei, habe es da nur [er nannte die drei Buchstaben, die in diesem Blog nicht geschrieben werden – irgendwas mit Müllverbrennungsanlagen]-Fans gegeben. Er fing an sich zu engagieren und den Verein bekannt zu machen, er führte in Mathe in jede Sachaufgabe eine FCSP-Frage ein. Dazu machte er eine Projektwoche über den FCSP, fuhr mit 20 Schülern zur Kollaustraße und ließ sie tolle Berichte schreiben.

Er organisiere die Ü50 Veranstaltung der AFM erfolgreich. Dies seien gelungene Veranstaltungen. Er sei auch im Alten Stamm, wolle den verjüngen und wieder ins Vereinsleben integrieren. NIEMAND, wirklich NIEMAND, vermisst den Alten Stamm im Vereinsleben. Niemand braucht irgendwelche komisch konservativen Blödsinnsartikel in der Vereinszeitung. Ja, es kann gerne einen Treffpunkt für ältere Vereinsmitglieder geben, aber dieser sollte nicht in der Tradition des reinen Männervereins „Alter Stamm“ stehen. Macht was Neues, aber bitte nicht diesen antiquierten Kram wiederbeleben.

Er sei Mitglied im Fanclub 17B, dessen Motto sei „Zurück in die Zukunft, Zukunft vor Augen“, weiterhin sei er im Museumsverein aktiv. Bereits hier hatte er die 4 Minuten massiv überzogen.

Er würde sich freuen, wenn er was neues machen könnte im Aufsichtsrat, wenn er neue Aufgaben übernehmen könne und neue Dinge erlernen könnte. Er habe in 41 Jahren Beruf erlernt mit Menschen umzugehen, bringe das nötige Gefühl mit als Lehrer habe man Genie und Wahnsinn in der richtigen Mischung.

Puh. Bierselige Reden sind irgendwie keine gute Werbung für einen Kandidaten. Gerade dann nicht, wenn man für ein schweigendes Aufsichtsgremium kandidiert. Nix für ungut, Helmut, aber das war nix. Im Sinne einer Repräsentanz aller Strömungen wäre ein*e solide*r Kandidat*imaus dem Bereich “alte St. Paulianer” selbst wünschenswert. Leider erfüllte diese Rede einen solchen Wunsch nicht. Er bekam dementsprechend echt wenig Stimmen.

Es folgte Roger Hasenbein

Bei Roger hätte eigentlich „Ich bin Roger, ihr kennt mich, wählt mich.“ gereicht. Okay, er hat ein paar mehr Worte gesagt, aber im Endeffekt dies gemeint. Und das ist auch okay so. Wer Roger nicht kennt, der hat den FCSP verpennt.

Er sei seit 1998 Vereinsmitglied, in der AFM und im Herrenfußball. Was solle er verkünden, was man nicht von ihm wisse? Nicht viel. Es seien vier wirtschaftlich erfolgreiche Jahre gewesen, während er im AR gewesen sei. Man wolle weiter die Eigenständigkeit des Vereines ausbauen. Wichtig sei es auch, die ideele Seite des Vereins zu stärken und den Kampf um unsere Werte zu steigern. Man habe beim Spiel gegen Dresden erlebt, wie wichtig es ist, dafür zu kämpfen, die Werte dürften nicht nur Hülsen sein, man müsse sie auch leben. Was passiert, wenn man diese nicht ernst nehme, habe man Samstag erlebt, sexistische Banner und sinnlose Gewalt. Man müsse sich weiterhin Nazis und ähnlichem Grenzen setzen. Er würde sich freuen, vier weitere Jahre gewählt zu werden.

Wenn man kein Inhalt bringen will beim FCSP, dann pöbel gegen Nazis. Das bringt wenigstens Stimmung in die Bude.

Es folgte dann Karsten Meinke. Liebe St. Paulianerinnen und St. Paulianer, er sei verheiratet, Bibliothekar, habe zwei Töchter, sei seit 1998 im Verein, Mitglied in der AFM. Er habe von 2007 bis 2014 im Fanclubsprecherrat mitgearbeitet, habe sich beim 100-jährigen Vereinsjubiläum und beim Fankongress 2009 engagiert und sei ab 2007 im Vorstand von Fanräume gewesen. Im Aufsichtsrat habe er sich bisher um die Fans und Sport gekümmert.

Man sei insgesamt gut aufgestellt im sportlichen Bereich, man hoffe da aber auf mehr Kontinuität. Es seien keine einfachen vier Jahre gewesen. Weiterhin habe er in der AG Leitbild mitgearbeitet, die aus Aktiven, Organen und Angestellten bestünde und versucht, das Leitbild für jeden verständlich zu machen. Weiterhin habe er auch im Spendenbeirat für den Aufsichtsrat gesessen.

Was die letzten vier Jahre ausgezeichnet habe ist, dass man miteinander geredet habe und nicht übereinander. Man brauche keinen öffentlichen Streit. Wenn man sich mal nicht einig gewesen sei, habe das niemand mitbekommen. (Hier die Anmerkung von oben wieder. Natürlich macht es Sinn, Konflikte nicht nach außen zu tragen – das hatten wir ja schon und brauchen wir nicht wieder. Aber die Bewertung der Arbeit einzelner AR-Mitglieder ist natürlich ungleich schwerer, wenn man eben immer alles gemeinsam nach draußen kommuniziert.) Man wolle den FCSP als Mitgliederverein erhalten. Man sei personell gut aufgestellt, auch für einen Versuch in Richtung 1. Liga. Es gelte aber weiterhin die Vielfalt des Vereines zu erhalten, dazu gehöre es, mehr Sportstätten zu haben.

Man müsse die kurzen Wege zum Einbringen erhalten und die Werte nach innen und außen vertreten, dies bedeute auch mehr ein Inklusionsverein zu sein. Der FCSP ist ein politischer Verein, gegen Rechts und Diskriminierung, dies soll er bleiben. Er bitte um eure Stimmen.

Wie schon bei der letzten Wahl bekam Karsten am wenigsten Stimmen von den gewählten Kandidat*innen. Und so ganz verständlich ist das immer nicht. Klar ist er nicht gerade ein toller Redner, aber da kommen noch Kandidaten (hier nur männlich gemeint), die man mehr hinterfragen kann.

Es folgte Dr. Philippe Niebuhr. Er sei 47 Jahre alt, verheiratet, zwei Kinder und seit 2003 Mitglied im Verein. Irgendwann werden wir noch mal verstehen, warum die Nennung von „verheiratet“ und der Anzahl der Kinder immer Standard in diesen Vorstellungen ist. Ist ja nicht ohne Grund in normalen Bewerbungsgesprächen mittlerweile passé. Weil einfach irrelevant für die Kompetenz für den Posten. Ihr bewerbt Euch doch nicht für den Elternbeirat in der Schule Eurer Kinder.

Werte seien toll, wichtig sei dazu eine finanzielle Unabhängigkeit, Personen haben unterschiedliche Fähigkeiten, seine sei die finanzielle Komponente. Er sei selbstständiger Betriebswirt, habe eine Vermögensverwaltung und sei Prüfer für die Handelskammer. Betriebswirt? Schon durchgefallen! Sagt der Jurist des Blogs. Ne, Spaß beiseite. Es ist schon bemerkenswert, dass niemand hier nachfragt, denn Vermögensverwaltung ist eigentlich eine berufliche Bestimmung, die man mal hinterfragen kann. Die Internetseite sieht aber nicht gerade nach Hedgefonds oder windigen Geschäften aus. Siehe hier

Seine sportliche Karriere habe ihn als Baseballspieler bis in die Bundesliga gebracht. Beim Museum habe er bei der Finanzplanung geholfen. Das Golfturnier, von dem schon die Rede gewesen sei, organisiere er mit. Wo könne er sich einbringen? Er sei Finanzierungsexperte, sei dort erfahren, gut vernetzt, dies sei einzigartig bei den Kandidaten. Wenn man unabhängig bleiben wolle, werde der Zugang zu Finanzierung immer wichtiger.

Um Finanzierungen zu erhalten, müssen wir an uns arbeiten, müssen Menschen haben, die Finanzierung verstehen. Mit dem Weggang von Marcus Schulz sei diese Position geschwächt. Er sei eine erfahrene, kritische Person. Er habe viele Gespräche geführt, starte jetzt bei Null. Er hätte dies nicht gemacht, wenn die Familie nicht im Boot wäre.

Spannend, dass hier ein Kandidat seine beruflichen Fähigkeiten so darstellt, dass er der einzige bei den Kandidat*innen ist und sich damit versucht abzuheben. Man kann sich immer fragen, ob man wirklich einen „kreativen“ Finanzierer im Aufsichtsrat braucht. Im Präsidium definitiv. Im Aufsichtsrat braucht man wahrscheinlich jemanden, der versteht, was dass Präsidium macht, auch um wirre Ideen wieder einzudampfen.

Es folgte Gerrit Onken.

„Moin, Gerrit Onken, 35 Jahre alt“ begann er. Er verdiene als Strafverteidiger seine Brötchen und wolle erklären, warum er noch mal kandidieren wolle.

Man habe viele richtige Themen besetzt. Der sportliche Wettbewerb sei so wie er ist, man mache da mit, wolle aber anders sein. Die soziale Verantwortung dürfe dann nicht nur leeres Geschwätz sein. In einer Welt von G20 und seiner grundrechtsfreien Zone wolle man die offene Zone sein. Der FCSP wolle zeigen, dass eine Gesellschaft frei, gleich und fair funktioniert. Man wolle mutig sein, Flagge zeigen, z. B. auch im Mittelmeer.

Weiter gelte es mit den umweltlichen Ressourcen besser umzugehen, dafür habe man die Nachhaltigkeits-AG gegründet. Man gucke nicht einfach weg, wenn einfach Freiheit entzogen wird, man erhebe die Stimme, greife ein.

Als Strafverteidiger sei er es gewöhnt, Fragen zu stellen, sich zu streiten und er habe von Christiane die Erlaubnis bekommen, dies zu zitieren, die ihn als Quälgeist bezeichnet habe, im freundlichen Sinne.

Kurz, knapp und bündig. Jurist*innen braucht man ja eigentlich nie, aber so lange wir keine Gerechtigkeit haben, sind bissige Jurist*innen doch von Vorteil. Auch wenn er vielleicht kein Wirtschaftsjurist ist. Aber schon lustig, dass die eine Schanzenjuristin den anderen Schanzenjurist (und das beschreibt hier einen Typus Hamburger Anwalt) als Quälgeist bezeichnet. Wir können uns vorstellen, dass Christiane das auch drauf hat.

Es folgte Kai Scharff .

Er sei vier Jahre im Aufsichtsrat gewesen, seit sieben Jahren Steuerberater mit eigener Kanzlei, sei als Prüfer in der Steuerberaterprüfung bei der Kammer in Hamburg tätig, er sei der einzige Steuerberater, der zur Wahl steht. Was man nicht vergessen darf und damit nehmen sich Philippe und Kai so ein bisschen die Einzigartigkeit ist, dass StB und Vermögensverwalter beide mit Bilanzen, steuerlichen Auswirkungen und Prognosen in Wirtschaftsunternehmen zu tun haben. Aber natürlich beide noch mit einzelnen anderen Kompetenzen. In einem Überwachungsgremium hat der Steuerberater auch deswegen einen unschätzbaren Wert, weil die ganzen Abgrenzungen zwischen Profibereich und Amateurbereich in einem e.V. nicht ganz einfach sind steuerrechtlich.

Er stehe seit 1989 im Stadion, seit 2007 sei er im Verein. Er sei Mitglied in der Marathon- und Fußballabteilung. Seine Tochter hiese Paula und seine Ehefrau halte diesen Namen immer noch für Zufall. 1. den Gag bringt er nun schon zu lange. 2. ist der echt doof. 3. und Machomist. Streich den mal bitte, Kai.

Vor dem Aufsichtsrat sei er Kassenprüfer gewesen, habe u. a. die Kassenwärte der Amateurabteilungen geschult. Und soweit uns das zu Ohren gekommen ist, sind viele der Kassenwärte bis heute dankbar dafür, dass er das gemacht hat.

Warum erneut kandidieren? Er wolle mit Fachwissen helfen, er wolle Kontinuität waren und wolle verhindern, dass teure Fehler gemacht werden. Denn diese werden immer dann gemacht, wenn es einem gerade gut ginge. Das hat er auch schon mehrfach gesagt, aber da hat er Recht.

Er bitte um die Stimme, um dann Ideen prüfungsfest umzusetzen.

Es folgte Sandra Schwedler .

„Liebe St. Paulianerinnen und St. Paulianer…“ Die “Moin”-Sager fielen beinah auf.

Und jetzt hätte Sandra wahrscheinlich auch sagen können, dass sie für eine sofortige Fusion mit dem Volksparkverein wäre und sie hätte immer noch am meisten Stimmen bekommen.

Hat sie aber nicht, wir wollten nur mal kurz testen, ob ihr noch wach seid.

Sie sei Aufsichtsratsvorsitzende gewesen, sei seit 1994 beim FC. St. Pauli. Damals als 14-Jährige und sei seitdem geblieben. Sie habe ab 1997 mitbestimmen wollen auf der JHV, habe dies aber damals noch nicht gedurft, weil damals erst ab 18 abgestimmt werden durfte. Seit 1999 sei sie beim Handball und dort auch im Festausschuss.

Sie habe sich von Fahneschwenken zu Fanrechtearbeit entwickelt und da auch eine Vernetzung zu vielen Vereinen mitbekommen. Sie habe 12 Jahre in einer Digitalagentur gearbeitet und sei nun als Agile Coach unterwegs, ein Job in dem sie versuche, Teams besser zusammen arbeiten zu lassen.

Die vier Jahre hätten ihr viel Freude gebracht, man habe viele Ideen aufgebracht, man konnte sich gut einbringen. Eine Frau in der Führung sollte selbstverständlich sein, aber hier habe man noch viel Nachholbedarf. Man wolle unabhängig bleiben, seinen eigenen Weg gestalten, dafür müsse aber eine Chancengleichheit im Wettbewerb herrschen.

Die Partizipation müsse ausgebaut werden. Man habe eine Verantwortung, sozial, gegenüber dem Stadtteil, viele Ziele habe man da erreicht, aber bei weitem noch nicht alle. Man wolle auch noch mehr Transparenz erreichen.

Diversität aber sofort!

Hier kam es zu einer Nachfrage, die keine Nachfrage war, sondern eine Aufforderung an uns alle. Und zwar für mehr Diversität in unseren Führungsgremien und hier wollen wir wiederholt mal ganz kurz eine Mahnung an uns alle folgen lassen.

Es ist ja nun nämlich so, dass eine weibliche Kandidatin bei acht Kandidat*innen noch nicht mal ansatzweise die Diversität unseres Vereins repräsentiert. Und wenn wir als Verein gesellschaftlich relevanter als die ganzen anderen um uns rum sein wollen, dann schaffen wir das am besten, indem wir auch in unseren Gremien sehr viel diverser sind. Und das Geschlecht ist da natürlich nur einer von vielen Aspekten, die man berücksichtigen muss.

Und ja, mit Sandra eine Frau als AR-Vorsitzende zu haben bedeutet auch, dass wir der einzige Verein im Profifußball sind, bei dem das aktuell in der zweiten Periode in Folge der Fall sind. Und ja, wir sind damit weiter als die meisten anderen. Aber weiter sein reicht eben noch nicht.

Wir wollen da in fünf Jahren einen bunten Kandidat*innenpool sehen, der die Vielfalt unseres Vereins sehr viel besser repräsentiert. Und an alle Gruppen, die da so in den Prozess der Findung von Kandidat*innen involviert sind: Schreibt Euch das doch mal auf die Fahnen beim nächsten Mal, so als Ziel für Euren Prozess. Wenn wir uns die Kompetenzen, die in den Bewerbungen so hervorgehoben wurden, anschauen, dann kennen wir persönlich mehr als genug Frauen die das auch (mindestens!) genausogut können.


Zwei Exkurse an dieser Stelle:

Erstens, Frauen, die auf diese Thematiken hinweisen dann sofort in einer “Und warum kandidierst Du nicht”-Nummer zu drängen, löst das Problem auch nicht. Das verlagert die Verantwortung der Gruppe dann nämlich auf die Schultern von einzelnen.

Und zweitens: Ja, klar. Es kann sich jede*r bewerben. Es gibt aber mehr als genug Forschung, dass Frauen* sich eben nicht so schnell auf solche Posten bewerben wie Männer*. Und ja, das ist nicht ideal. Hat aber eben auch seine Gründe. Aber sich schulterzuckend hinzustellen und zu sagen “die hätten doch, wenn sie wollten”, löst das Problem nun mal nicht ansatzweise.

Ehrungen

Manfred Heinzinger enterte wieder die Bühne und begann mit der 25 jährigen Vereinsmitgliedschaft. Dafür u. a. geehrt:

Hansi Bargfrede, Imme (ganz lange schon Ex-Fanladen), Buttje Rosenfeld (!!!), Heiko (Ex-Fanladen, die beiden direkt nacheinander genannt), Claus Bubke, Ronny und Thomas (beide zumindes Ex-Übersteiger).

Dann folgten 40 Jahre Mitgliedschaft. Die waren alle nicht da und teilweise bestand auch kein Kontakt mehr zwischen den Mitgliedern und dem Verein.

Für 50 Jahre wurden dann Horst K. und Wolfgang W. geehrt, für 60 Jahre Hans A., Manfred F. und Werner S. Es gab die verdienten Standing Ovations

Dann gab es die Leistungsnadeln für die Ehrenämter. Dieter Knecht, Schiedsrichterwart, wurde schon beim Heimspiel geehrt. Wie wir da schon schrieben: Geiler Typ.

Serdal Celebi wurde noch mal für die Präsentation des Blindenfußballs gesondert mit der goldenen Leistungsnadel geehrt.

Und dann noch diverse andere Mitglieder. U. a. auch zwei Ex-Präsidiumsmitglieder. Das ist alles garantiert verdient, der leichte Beigeschmack der Selbstehrung, der an dieser Stelle schon in den Vorjahren angesprochen wurde, bleibt.

Es folgten Ehrungen für einzelne Sportler im Rugby, im Bowling, im Dart und ganz wichtig im Triathlon. Unser Patti. Hier bitte zufliegende Herzchen einsetzen. Du hast es dir verdient, Digga.

Dann folgten die Mannsch… TEAMS! Die zählen wir jetzt nicht alle auf, erwähnen nur die 2. Damen Handball, alleine schon für das Bild.

Die Anträge

Es folgten die Anträge. Neben uns sagte jemand, dies seien die Filetstücke der JHV.

Bau einer zweiten Anzeigentafel

Zeitnahe Anbringung einer neuen Anzeigentafel. Der Antrag war sehr spezifisch gestellt auf Bau zwischen Haupt und Nord, dagegen gibt es vom Präsidium Bedenken, weil dies die einzige Stelle ist, an der man ernsthaft bauen kann, da die andere Seite wegen des Stammsiels und der Statik nicht funktioniere. Der Antragssteller hatte den Antrag dann per Dringlichkeitsantrag umformuliert und in einen Prüfantrag umformuliert, dessen Dringlichkeit festgestellt wurde und der dann auch angenommen wurde.

Hier hat unsere Satzung eine schon immer kritisierte Lücke, die mal dringend geschlossen werden müsste. Änderungsanträge zu fristgerechten Anträgen sollten keine Dringlichkeitsanträge sein, die einer 2/3-Mehrheit bedürfen. Das schränkt den Antragssteller, aber auch die JHV als höchstes Gremium unverhältnismäßig ein und erschwert auch eine Kompromissfindung. Man stelle sich mal vor, hier hätte es eine 60-Prozent-Mehrheit für eine neue Anzeigentafel gegeben, die erst die Dringlichkeit abgelehnt und dann den ursprünglichen Antrag angenommen hätte. Und dann?

Rauchverbot im Stadion

Ihr fragt nach dem Filetstück dieser JHV? Das folgt nun.

Rainer Nickel betrat die Bühne und begründete seinen Antrag ein Rauchverbot

Bevor wir aber Rainer und seinem denkwürdigen Auftritt lauschen, vielleicht mal ein paar allgemeine Dinge zu Rauchen und Verboten und so.

Niemand wird bezweifeln, dass Rauchen gesundheitsschädlich ist. Niemand wird ernsthaft bezweifeln, dass dies auch für passives Rauchen gilt. Es geht hier also nicht nur um Selbstschädigung. Viele der gleich genannten Sachargumente sind wahrscheinlich nicht von der Hand zu weisen.

In einer Gesundheitspolitik und einer Antidrogenpolitik haben sich Verbote aber als wenig nützlich erwiesen. Man gucke nur auf die sogenannten illegalen Drogen. Kifft irgendwer weniger, weil es verboten ist? Wahrscheinlich nicht. Und das Geld, was mit Drogen gemacht wird, fließt nun auch nicht gerade in die Taschen von Wohltätern, um es mal vorsichtig zu formulieren.

Hinzu kommt, dass man ein erlassenes Verbot auch kontrollieren und durchsetzen muss. Dies wird in einem Stadion wahrscheinlich schwierig und angesichts der zu erwartenden Uneinsichtigkeit nur mit Repressionen und englischen Modellen möglich sein. Und niemand will, dass beim FCSP man für jeden Pups von einem/r Ordner*in angesprochen wird oder der FCSP eine SMS-Nummer einrichtet, wo Denunzianten ihre Nachbar*in melden können. Achtung: Etwas ganz anderes und davon abzugrenzen sind Notfalltelefone oder ähnliche Einrichtungen bei übergriffigem Verhalten. Hier als Beispiel mal das Notfalltelefon des Wutzrock-Festivals.

Es ist auch immer fragwürdig, nach Verboten und Schutz durch höhere Mächte zu schreien. Das ist nur in sehr engen Grenzen mit einem individuell freien Menschen zu vereinbaren.

Was wir aber alle mal überprüfen sollten, ist, ob unsere direkte Verbindung von Drogenkonsum und Sport so cool ist. Und in einem Verein, in dem Astra zu einem Heiligtum erhoben ist, könnte man gerade über den Alkoholkonsum auch mal nachdenken.

Es wäre also wahrscheinlich begrüßenswert, wenn man im FCSP mal darüber nachdenkt, wie man Drogenkonsum im Stadion reduzieren kann, aber ein direktes Verbot erscheint nicht sinnvoll. Es wurde daher in den Debattenbeiträgen zu Recht angemerkt, dass man sich mit dem Thema beschäftigen müsse, eventuell auch Kompromisse finden müsse, dies aber nicht dogmatisch geschehen dürfe. Und ja, wir müssen uns dann mit unserem eigenen, persönlichen Drogenkonsum auseinandersetzen, was nie wirklich angenehm ist. Aber wenn ihr alle fit für die Revolution sein wollt, dann ist Straight Edge angesagt.

Und damit haben wir eigentlich schon alles gesagt, wäre da nicht noch ein sehr skurriler Aspekt. Nun aber zuerst die Niederschrift.

Rainer begann damit, dass er erwähnte, dass die Freiheit des Einzelnen dort enden würde, wo die des anderen begrenzt werde. Das ist in dieser Absolutheit nebenbei juristisch nicht richtig. Jede Demo begrenzt die Freiheit eines Autofahrenden, der diese Straße schnell durchfahren will. Freiheiten sind immer eine Abwägungsfrage, eine Verhältnismäßigkeitsfrage und nie Schwarz/Weiß.

Rauchen sei auch im Außenbereich schädlich, dies selbst in einem Abstand von 8 bis 10 Metern, selbst da seien noch Belastungen meßbar, egal ob man sich unter einem Schirm befände oder nicht.

Rauchen würde zu einer hohen Feinstaubbelastung führen, dies insbesondere auch im Millerntor, wo man eng an eng stünde, das würde in der Kleidung festsitzen, man würde das riechen. Nun ja, das scheint schon ein bisschen übertrieben. Der Geruch der Kleidung nach einem Heimspiel ist eher Bier als Rauch. Das sieht nach einem Abend im Jolly schon ganz anders aus.

§ 5 der Stadionordnung würde sagen, dass man keinen anderen schädigen dürfe, Passivrauchen sei aber ein Todesrisiko. 3/4 aller Menschen seien Nichtraucher, die hier ungeschützt einem hohen Risiko ausgesetzt würden. Als Verein habe man eine Vorbildfunktion für die Fans, man habe jetzt nach langer Diskussion erreicht, dass der FC Bayern alles rauchfrei gemacht habe, insgesamt seien nun vier Stadien in Deutschland rauchfrei.

Erstes härteres Stirnrunzeln setzte um uns herum ein. Original sagte er: „Wir haben erreicht, dass der FC Bayern…“ Wait a minute, was schert uns der FCB? Bis zu diesen Sätzen waren die meisten Leute wohl bei „Schanzenöko“ als Schublade, in den man den Antragssteller packen würde, nun horchte man doch etwas mehr auf. Obwohl es ja auch schon zu dem Zeitpunkt etwas auffällig war, dass Rainer uns alle siezte, und auch nach vorne ans Mikro ging, um seinen Antrag vorzustellen.

Es gäbe wichtige Gründe das Rauchen einzuschränken, man würde das Herzinfaktrisiko im Stadion minimieren, Feuergefahren vermeiden und Abfälle vermeiden. Die Argumentation war direkt nach dem Dresdenunfall bestenfalls unsenibel. „Feuergefahren vermeiden“ zeigt auch wenig Verständnis für aktive Fans, die da im Plenum sitzen. Jemand fragte leise, ob der überhaupt etwas über die Realität beim FCSP wisse.

Man solle doch Gesundheitsstandards einhalten, mehr für saubere Luft tun und man müsse auch die Kinderarbeit bei der Tabakherstellung bedenken, diese Kinder würden durch den Kontakt mit Tabak mit hohen Giftwerten leben, ohne einmal geraucht zu haben. Man sollte den politischen Werten des FCSP den Gesundheitsschutz hinzufügen.
Positiv anzumerken sei auch, wie viel besser die Stadionatmosphäre in englischen Stadien geworden sei, seit dort nicht mehr geraucht werde. Zu dem Zeitpunkt waren wir dann übrigens endgültig raus.

„Ich möchte Sie bitten…“ sagte er irgendwo am Ende. Und spätestens da hatten alle ein großes „HÄÄÄÄ?“ im Kopf. Beim FCSP wird sich geduzt. Wenn man dokumentieren will, dass man keine Ahnung von diesem Verein hat, dann siezt man Leute.

Einer unserer Vorsänger hat neben dem Anheizen des Blocks noch ein weiteres Talent. Er kann auf unschuldig doof machen und ruhig Sachen erfragen, die andere aufgeregt als Feststellung in einen Beitrag gefasst hätten. Und er ergriff nun das Wort. Er fragte nach der Zeit die der Antragssteller im Verein sei und ob er Mitglied in einem Lobbyverein sei.

Er antwortete, dass er Mitglied bei Pro Rauchfrei e.V. und seit August 2018 Mitglied beim FC St. Pauli sei. Es wurde unruhig im Plenum. Leute, ganz ehrlich: Ruhe bewahren. Auch in solchen Situationen. Unsere vereinsinterne Demokratie kann auch mal abseitige Leute ruhig ertragen. Und dann ihr Anliegen demokratisch abwählen.

Er verstehe aber nicht, wo das Problem sei, er komme aus München hier hoch um seinen Antrag zu begründen, es sei kein Mangel, erst so kurz im Verein zu sein.

Ein weiteres Mitglied fragte nach, ob er schon ein Spiel am Millerntor gesehen habe. Dies verneinte der Antragssteller.

Es wurde noch ein bisschen unruhig, dann wurde abgestimmt und der Antrag bei sehr wenigen anderen Stimmen (dafür oder Enthaltungen) abgelehnt.

Das Ganze hat selbst noch eine Vorgeschichte. Denn zeitgleich zu dem Eintritt des Herren in unseren Verein begann auch eine Kampagne für ein rauchfreies Stadion im Forum.

Das mag Zufall sein, aber was bemerkenswert ist, dass uns bekannte Menschen, die Sympathien für ein rauchfreies Stadion in einem anderen Forenthread geäußert hatten, schon im April 2018 angefragt wurden, ob sie aktiv an einer Initiative für ein rauchfreies Stadion mitarbeiten wollten oder diese durch eine passive Mitgliedschaft bei Pro Rauchfrei unterstützen wollten. Im April wurde behauptet, man stünde mit denen in Kontakt und diese hätten schon große Erfahrung mit dem Umgang in Vereinen. Man wolle sich per WhatsApp-Gruppe vernetzten und einen entsprechenden Antrag vorbereiten. Im August wurde dann noch mal angefragt, ob man nicht Mitglied in Pro Rauchfrei werden wolle, um einen entsprechenden Antrag zu unterstützen.

Begründet wurde dies damit, dass Pro Rauchfrei Leute brauche, die sich auskennen, um entsprechendes Infomaterial vorzubereiten und die beratend tätig sein könnten. Von einem gezielten Eintritt in den Verein war damals nicht die Rede.

Weitere Infos erhielt man dann nicht.

Es ist bemerkenswert, dass hier Menschen, die im Forum aktiv sind, direkt mit Verbindungen zu diesem Verein werben. Dies umso mehr, als man diesen Verein doch sehr kritisch sehen muss. Vorsitzender dieses Vereines ist Siegfried Ermer, der weiterhin Kreisvorsitzender der AfD in Erlangen ist. Dies lässt sich auch relativ schnell per Google rausfinden und eigentlich sollte kein FCSP-Fan oder -Mitglied für einen Verein werben oder mit ihm im Kontakt stehen, der AfDler in irgendwelchen leitenden Positionen hat.

Ob das ganze ein gezieltes Unterlaufen war, wissen wir nicht, wollen wir auch nicht spekulieren.

Letztendlich muss klar festgestellt werden, dass wir einen neunmalklugen Lobbyverein mit AfD Vorsitzenden nun wirklich nicht brauchen. Leute, die für diesen Verein werben, sollten echt mal ihre Werte checken und wir die Diskussion über Rauchen, Drogen etc. irgendwann mal führen sollten. Aber aus uns heraus, in unserem Stil und innerhalb unserer Werte. Vielleicht wäre hier eine AG nach Vorbild der Nachhaltigkeits-AG am sinnvollsten, die sich Fragestellungen sehr viel genauer widmen kann als eine JHV.

Antrag TPO Verträge

Thomas stellte dann den Antrag TPO (Third Party Ownership) Verträge zu verbieten. Wer nicht weiß, was das ist, findet hier die Erläuterung.
Achtung, die geäußerten Meinungen im Artikel werden nicht geteilt.

Solche Verträge seien laut FIFA verboten, werden aber immer wieder umgangen z. B. mit Darlehen, die dann wiederrum über zukünftige Einnahmen abgesichert würden und andere Konstruktionen. Er wolle mit diesem Antrag verhindern, dass sich der FCSP in dieses juristische Dickicht begebe und dies auch für zukünftige Verantwortliche festschreiben.

Uwe Stöver antwortete ihm, versicherte, dass man dies nicht mache, dass dies seit 2015 verboten sei und man zur Prüfung die Verträge gegenüber der FIFA habe offen legen wollen. Man müsse da auch Vertrauen in die handelnden Personen haben. Daher solle man dem Antrag nicht zustimmen.

Andreas Rettig ergänzte, dass man sich an Satzungen und Ordnungen halte, wenn nicht dann sei das eine kriminelle Energie, die man auch mit so einem Antrag nicht verhindere. Und das wolle man sich auch nicht unterstellen lassen. So sei der Antrag nicht genehmigungsfähig.

Liebe Leute, diese Argumentation unserer Vereinsoberen ist ziemlich dünn. Wenn man als gerade Verantwortlicher dies nicht machen will, dann kann man sich doch positiv oder neutral zu diesem Antrag stellen. Und ob ein Antrag „genehmigungsfähig“ ist, bestimmt immer noch die JHV. Das war alles ziemlich komisch und man fragt sich, ob man in unserer Geschäftsstelle nicht eben doch auch im Graubereich mitschwimmen will. Oder muss. Aber wenn man das muss, dann kann man das besser begründen. Traurig, dass hier keine weiteren Nachfragen kamen und alle das so schluckten.

Und natürlich verhindert man keine kriminelle Energie und so ein Antrag hat immer auch was Symbolisches. Aber es zeigt eben doch, dass man Grenzen für sich ausdrücklich definieren will und auch einhalten will. Das ist als Wertevorbild, was man nach allen Reden sein will ein sehr wichtiger Aspekt.

Der Antrag wurde dann mit 23 Ja-Stimmen abgelehnt. Zwei Stimmen kamen aus unserem Kollektiv, denn die Argumentation der Gegenrede überzeugte nun wirklich nicht.

Antrag NO1-Gelder

Wir haben immer noch die Nichtabteilung NO1. In dieser sind alle passiven Mitglieder, die sich keiner Abteilung angeschlossen haben und die dem Verein beigetreten sind, bevor man nach Satzung zwingend Mitglied in einer Abteilung sein muss. Diese Gelder werden nach Beitragsordnung zur Zeit für die Jugend verbraucht, es wurde nun beantragt, die Gelder durch den Amateurvorstand frei verteilen zu lassen. Dem wurde breit zugestimmt. Dies ist absolut richtig, führte auch zu einer großen Zustimmung, man muss sich aber fragen, ob man nicht endlich mal einen vollständigen Schlussstrich unter NO1 ziehen sollte. Jörn vom Amateurvorstand sprach von 14.000 Euro jährlich, die da als Mitgliedsbeiträge rein kommen. Wir sprechen hier also von etwas über 100 Mitgliedern, die noch NO1 sind. Man sollte vielleicht mal darüber nachdenken, denen ein halbes Jahr zu geben sich eine Abteilung auszusuchen und wenn die sich nicht melden, kommen die halt zwangsweise in die AFM. Und dann ist von jedem Mitglied klar, wohin das Geld fließt. Gelder für den Amateurvorstand kann man dann auch anders generieren.

Sonstiges

Unter sonstigem wurde nach der MediaMarkt-Kampagne gefragt, Andreas kannte die gar nicht, schwamm deswegen ordentlich, der Verein hat sich aber im Nachklang deutlich dazu geäußert.
Schade, dass in der Vorbereitung zur JHV niemand der Vorbereitenden dieses Thema gesehen hatte. Dabei hatte eurer Lieblingsblog doch schon drüber berichtet. Achtung, letzter Satz nicht ernst gemeint.
Oke beendete dann die Sitzung um 23:34 mit einem Dank für die Teilnahme, man habe viele Dinge mitgenommen, werde so weitermachen. Es ginge darum in guten Zeiten „alert“ zu bleiben. Er wünsche der Mannschaft und allen Sporttreibenden, dass alles gut läuft.

Was fehlt

Leider nicht aufgeschrieben habe ich, wann genau die Mannschaft entlassen wurde. Es war definitiv vor der U15, was schon sehr bemerkenswert ist. Sorry, ich war da kurz abgelenkt.

Das genaue Ergebnis der Aufsichtsratswahl:

Es wurden 764 Stimmzettel abgegeben, davon waren 727 gültig. Das ist eine ziemlich hohe Anzahl ungültiger Stimmen. Hier das Ergebnis der Stimmen in alphabetischer Reihenfolge:

  • Sönke 342
  • Helmut 80
  • Roger 475
  • Karsten 208
  • Philippe 278
  • Gerrit 509
  • Kai 213
  • Sandra 580

Spannend dabei: 727 mal vier mögliche Stimmen pro Zettel macht 2908. Die abgegebenen Stimmen für die Kandidaten ergeben insgesamt aber nur 2685. Es haben also doch eine Reihe von Mitgliedern von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, weniger als vier Kandidat*innen zu wählen. In den Reihen dieses Blogs möchte man da sich gar nicht ausnehmen.

Fazit

Kritisch bleiben, diskussionsfreudig bleiben, sich noch mehr engagieren und sich nicht durch „es läuft“ blenden lassen. Dies muss das Fazit auch dieser JHV sein. Wir alle müssen die Extrameile gehen, wenn wir den FCSP als besonderes Projekt erhalten wollen.

Noch ein paar Worte vom Blogsenior

Vielen Dank liebe Leser, dass ihr jedes Jahr diesen Bericht doch sehr häufig lest. „Sie haben da eine widerkehrende Lücke im Lebenslauf.“ „Da musste ich den JHV-Bericht auf magischerfc.de lesen“ war ein sehr schöner Witz auf Twitter. Danke an @amhass, @hinn_retti und @choonradus, dass ihr jedes Jahr diesen Quatsch mitmacht und korrigiert. Danke an die ganzen Umsitzenden und Twitternden für Stichworte, Recherche auf der Versammlung und Sprüche. Und danke an alle, die beim FC St. Pauli tätig sind und so immer wieder Inhalt für diesen Bericht liefern.

Bis zum nächsten Jahr.

9 Kommentare

  1. Amrey Amrey

    Bericht des Kassenprüfers: Zur Frage zu den Sonstigen Betrieblichen Ausgaben: Ich meine mich zu erinnern, dass gesagt wurde (so steht es auch in der Literatur), dass dies alle Aufwendungen sind, die nicht Personal und Material betreffen. Es wurden neben der IT-Restrukturierung noch ein oder zwei andere Beispiele genannt, die mir entfallen sind. Ich denke nicht, dass man dem Kassenprüfer zum Vorwurf machen kann, dass er da nicht gleich 10 Beispiele anführen konnte. Ist eher Job der betreffenden Mitglieder des Präsidiums.

  2. Ulli Ulli

    Danke für diesen super ausführlichen Bericht und insbesondere Eure Hintergrundinfos und Bewertungen dazu. Absolut wertvoll für Menschen wie mich (AFM-Mitglied), die sich nicht tagtäglich wie allen vereinspolitischen Themen beschäftigen.

    LG Ulli

    P.S. ich habe den Bericht übrigens komplett auf meinem Handy gelesen????

  3. Sven Sven

    Drabner heißt die Lotti, nicht Grabner.

  4. Huch. Upsi. Wird geändert. Danke für den Hinweis.

  5. Und @Kiezkicker war in Wirklichkeit @Kiezkickerde – und danke für den Bericht (nicht ausgedruckt, aber auch nicht am Handy gelesen).

  6. Radikaloptimist Radikaloptimist

    Großen Dank für den gewohnt guten Bericht. Gibt mir als nicht in Hamburg wohnenden zumindest die Möglichkeit es nachzuvollziehen.

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