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Die JHV/MV 2017 / Gute Streitkultur vs. diskursive Selbstbeweihräucherung

Spielregeln

Dieser Bericht ist nicht geeignet für Menschen, die nur kurze Zusammenfassungen des Geschehens lesen wollen und für die schon 280 Zeichen zu viel sind. Dies ist auch nicht die Zielgruppe dieses Berichtes. Wer eine solche Zusammenfassung sucht, der wird garantiert woanders fündig.

Dieser Bericht ist lang! Er umfasst in Schriftgröße 11 ca. 30 DIN A4 Seiten. Also nehmt euch einen guten Wein, etwas Zeit und lest, was passiert ist auf der MV Wir sprechen in der Folge von einer MV = Mitgliederversammlung. Den Vorschlag mit dem Wein hat im Übrigen auch die Korrekturhilfe angenommen, was womöglich zur Folge hatte, dass die Korrekturen zum Ende hin etwas weniger streng vorgenommen wurden. Wir bitten dies zu entschuldigen.

Warum berichten wir so ausführlich darüber?

1. Die MV ist eine Zäsur, eine Bestandaufnahme, wie es dem Gebilde FC. St Pauli (im folgenden auch verkürzt „der Verein“ genannt) geht, was strategisch geplant ist und wie man darüber denken kann.
2. ist das ganze auch eine Art historische Vorarbeit, denn auch noch nach Jahren kann man hoffentlich in diesem Blog lesen, was wir so geträumt haben im Jahre 2017. 13 Jahre bevor wir die Champions League mit den Trainern Boll/Gunesch gewinnen.
3. Hat unser Hausjurist Bock darauf und dieser Bericht stammt zu 99 % aus seiner Feder, sodass die geäußerten Meinungen auch seine sind, selbst wenn in „wir“ geschrieben. Haut ihn, nicht die anderen Beiden. Danke aber an die anderen beiden Kämpfer dieses Blogs für die Mitarbeit und Korrektur, ebenso an … als externe Korrekturhilfe. Die ganze Korrektur und Onlinestellung ist auch immer so eine Sache, ob der Länge. Aber: „gut Ding will Weile haben“ und das völlig zurecht, sprach die Korrekturhilfe.

Die Wiedergabe der Äußerungen basiert auf einer ausführlichen Mitschrift, die aber manchmal unleserlich ist (wer kennt das nicht?!) und daher falsch oder einfach verkürzt sein kann. Ergänzend und zur Abhilfe haben wir die Tweets des offiziellen Accounts herangezogen, um das Gesagte richtig darzustellen. Trotzdem kann es Fehler geben, insbesondere da wir einige ziemliche Schnellsprecher im Verein haben. Oke und Sandra sind da beide echte Profis drin einem hier das Leben schwer zu machen. Das ist besonders dann der Fall, wenn man keine Sozialisation durch Gilmore Girls erfahren hat.

Die Mitschrift erscheint in schwarz in diesem Bericht, unsere Wertungen und Meinungen in Rot. Wer die „Unendliche Geschichte“ gelesen hat, kennt das System.

Namen nennen wir bei Personen des vereinsinternen Zeitgeschehen, was gleich aller Personen ist, die ein gewähltes Amt haben. Wie Präsident z.B. Trotz Recherche kann es hier zu fehlerhaften Schreibweisen kommen. Wir bitten dies zu entschuldigen. Einfache Mitglieder werden nicht mit Namen genannt, auch wenn wir diesen kennen. Ebenso versehen wir Namen ab der zweiten Nennung mit einem Kürzel, welches bei der ersten Nennung durch (xx) hinzugefügt wird.

Sollte jemandem ein inhaltlicher Fehler auffallen, dann kann er uns gerne über unseren Kontakt oder in den Sozialen Medien anschreiben. Wir korrigieren dies dann transparent.

Und nun viel Spaß.

Vorspiel

Die MV fand diesmal in Halle A3 der Messehallen statt. Das ist ein quadratischer Raum, der riesig ist und noch mal mit beweglichen Wänden abgeteilt wurde. So richtig lauschige Stimmung kommt da trotzdem nicht auf. Aber nun gut, dass CCH wird nun mal neu gebaut und war deswegen nicht verfügbar.

Und ob man an einem kalten Novemberabend 5 Stunden in der Südkurve sitzen will, sei mal sehr stark bezweifelt. Bei anderen Vereinen ist so was ja modern. Wenn jedoch weiterhin nur 600 Leute ihren Hintern zu MVs bewegen, dann können wir auch den Ballsaal nehmen.

Nach unserer Schätzung hätten gut 2.600 Mitglieder kommen können, diese Zahl wurde aber nicht annähernd erreicht. Die Regie hatte dies schon angenommen und die Hälfte der Plätze gesperrt. Wie gesagt, um die 600 Mitglieder hatten sich eingefunden. Und hier sind wir schon bei einem ersten Exkurs.

Exkurs – Muss ich an einer MV teilnehmen?

Wir nehmen jetzt schon mal ein Fazit dieses Artikels vorweg: Der FC St. Pauli wird nur dann überleben, wenn sich der Pool seiner Mitglieder aktiv in diesem Verein beteiligt und diesen nach vorne bringt. Was andere Ex-Vereine mit Geld überdecken können, müssen wir mit Engagement ausgleichen. Sonst kommt auch hier irgendwann das Geld an und das will ja niemand. Also schon. Irgendwie. Aber halt mit ner anderen Motivation dahinter. Versteht ihr, ne?!

Deswegen ist die Zahl der Teilnehmer, bei ungefähr 26.000 Mitgliedern in diesem Verein, sehr enttäuschend. Daher muss man die Eingangsfrage mit einem ausdrücklichen „JA!“ beantworten.

Nur sind wir keine blinden Idealisten oder bescheuerte Dogmatiker. Nicht jedes Mitglied wohnt in Hamburg, nicht jeder hat unendlich Zeit und nicht jeder das Geld für eine An- & Heimreise (bestenfalls noch mit Übernachtung). Und Donnerstag ist für jedes Mitglied schwierig. Das Wochenende dann aus anderen Gründen auch wieder.

Daher: Wir können und wollen niemanden unter Druck setzen, ABER jedes Mitglied sollte in sich gehen und überlegen, ob er nicht Kompetenzen und Wege hat, sich in diesem Verein aktiv zu beteiligen.

Exkurs Ende

Dank

Der Einlass ging schnell und problemlos vonstatten. An dieser Stelle mal ein riesiges Dankeschön an Tommy und seine Crew, die diesen Job, teilweise schon seit Jahren, ehrenamtlich und vorbildlich erledigen.

Bilanz fehlt

Es gab auch Material für die erschienenen Mitglieder, in diesem befand sich aber – im Gegensatz zu den Vorjahren – keine vollständige Bilanz, sondern nur der Lagebericht. Auch die Anträge fehlten.

Ganz ehrlich liebe Parteitagsregie, lieber Verein: Das ist freundlich gesagt ein Unding! Es kann nicht sein, dass man die Bilanz 1. nicht veröffentlicht, 2. dieses Jahr auch keine Bilanzpressekonferenz abhält und 3. (das ist der Oberknaller) die einzige Informationsmöglichkeit für Mitglieder ist, dass die Bilanz zwei Wochen in der Geschäftsstelle auf dem Tresen ausliegt! Das ist ehrlich gesagt ein Schlag in die Fresse für das höchste entscheidende Gremium dieses Vereines. Die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung hat vorzuliegen, der Verweis auf eine Einsichtnahme oder ein unfreies Zusenden per Post, ist – im digitalen Zeitalter – ein gespielter Witz. Der nebenbei nicht witzig ist. Digital und FCSP sind zwei Welten, die bisher nicht zu sammen gefunden haben – und dieser Zustand ist peinlich.
Nur auf Grundlage ALLER Zahlen lässt sich eine Entlastung ernsthaft abwägen. Sie wurde daher von mir (Einzahl = Hausjurist) auch verweigert. Und komme mir nun keiner mit der Satzung, die ein Vorliegen auf der MV nicht ausdrücklich vorsieht. Wenn das die immer mal wieder erwähnte Transparenz (siehe z.B. Millernton) und der Respekt vor der Mitgliederversammlung sein sollte, dann wurde beides nicht erfüllt.

UND: Entgegen der Behauptung des Versammlungsleiters am ganz späten Abend, lag die Bilanz auch nirgendwo aus. Glaubt es uns, wir haben Vereinsverantwortliche am Beginn des Abends gefragt.

Wenn wir also später die wirtschaftliche Lage des Vereines ansprechen, dann tun wir dies auf Grundlage der unvollständigen Zahlen.

Ab jetzt orientieren wir uns an der Tagesordnung mit den darin verwendeten Überschriften. Ausnahmen davon bestätigen diese Regel.

Eröffnung und Begrüßung

Zu Beginn wurde Hells Bells eingespielt. Kann man so machen. Es ergriff dann Oke Göttlich (OG) das Wort:

„Liebe St. PaulianerInnen“ und dies wirklich auf dem I betont sagte er zu Beginn. „Herzlich willkommen“. An einem Donnerstag 19 Uhr. Man wechsele aber durchaus auch mal die Zeiten, um den Amateurabteilungen die Möglichkeit der Teilnahme zu geben. Man freue sich, dass die Mitglieder so zahlreich erschienen seien. Das fällt denn angesichts von gerade einmal 600 Leuten unter „Lügen um gute Laune zu erzeugen“

Als Versammlungsleiter sei Kristian Heiser (im Saal hatte ich Christian Eyser verstanden, das nur mal als Beispiel, was so bei einem Hören raus kommen kann – KH) vorgesehen, dem er nun das Wort übergebe,

KH begrüsste dann mit „Liebe St. Paulianerinnen und St. Paulianer“. Hier scheint es eine Absprache gegeben zu haben, denn diese Formel, ob nun zusammengezogen oder nicht, benutzten alle „offiziellen“ Redner. Niemand benutzte das zumindest zweifelhafte „Mitgliederinnen“

Er freue sich die Versammlung wieder leiten zu dürfen. Er sei 47 Jahre alt und AFM Mitglied. Er berate den Verein zu rechtlichen Themen. Die Versammlung könne mit 2/3 einen neuen Leiter bestimmen. Dafür gab es aber nun gar keinen Grund. Außer ein zwei Kritikpunkten, die dann jeweils dort wo sie hingehören angesprochen sind, machte er die Sache wirklich ruhig und entspannt.

Er eröffne die Versammlung um 19:04. (BÄH! Schalke! BÄH!). Eine Gebärdendolmetscherin unterstütze ihn dabei, ihr gelte sein herzlicher Dank. Zurecht gab es an dieser Stelle Beifall. So etwas sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Ist es aber leider nicht und ich denke auch, dass 5 Stunden dolmetschen ein ganz ordentliches Brett ist. Da weiß man garantiert auch nachher, was man getan hat. Daher: Top Leistung und fettes herzlichesDanke! Inklusion ist ein echt wichtiges Thema, was aber auch bei uns (vereinsintern!) noch viel mehr Geld, Raum und Aufmerksamkeit bekommen sollte.

Er weise darauf hin, dass nach § 16 Abs. 4 der Satzung diese Versammlung nicht öffentlich sei.

„Gegen Twitter Nachrichten sei jedoch nichts einzuwenden.“

WHAT?!? Verwirrung im Saal. Wildfremde Menschen lagen sich jubelnd in den Armen, es kam zu spontanen Aufständen. Kommentar eines Twitterati hinter uns: „So macht das kein Spaß!“. Dazu mal folgende Anmerkung: Das ist natürlich komplett inkonsequent und entgegen der Satzung, die eben nicht Öffentlichkeit der MV spricht. Jedoch: Dann müsste man konsequenterweise die Presse ausladen und solche Berichte wie diesen hier (wenn auch weit nach Ende der MV veröffentlicht) verbieten. Hinzu kommt: Es ist 2017 und irgendwann ist es auch so, dass Leute auf Twitter und sonstwo machen, worauf sie Bock haben. Pyro sind schließlich auch verboten.

Es gebe einen Mitschnitt für das Protokoll, auf den aber nur die Organe mit Ausnahme der MV Zugriff hätten. Die Satzung sieht diesen Zugriff selbst nur bei „Unstimmigkeiten“ vor, siehe § 16 Nr. 2 unserer Satzung.

Uschi Steinhoff sei die Protokollkraft, wie schon die ganzen Jahre vorher. Kann der Frau mal irgendwer die Goldene Verdienstnadel dieses Vereines geben? Das Jahr für Jahr zu machen, kann man mit Geld nicht bezahlen. Sie saß diesmal auch noch mit dem Rücken zum Publikum, so dass man froh sein kann, dass nicht zuviele Fragen und Beiträge aus dem Plenum zu protokollieren waren.

Die MV sei nach § 14 Abs.1 einberufen worden, mit der Vereinszeitung, die am 25.09 zur Post gegangen sei, im Oktober sei dies auf der Homepage veröffentlicht worden. Am 09.11. sei die Bilanz, G+V zur Einsichtnahme auf der Geschäftsstelle vorhanden gewesen, ebenso das Protokoll.

Diese Unterlagen lägen auch hier aus. (Siehe oben. Nein!)

Der Satzungsänderungsantrag sei auch rechtzeitig eingegangen und entsprechen den Formalitäten.

Die MV sei ordnungsgemäß eingeladen und damit auch beschlussfähig, da sie dies auch ohne Rücksicht auf die Anzahl der Stimmberechtigten sei.

Er streute ungefähr jeden Satzungsparagraph ein, den man sich vorstellen konnte, was Elo treffend auf Twitter kommentierte:

Man habe 15 Tagesordnungspunkte u.a. Wahl des Präsidiums, eines Kassenprüfers, des Ehrenrates und Anträge. Das sei ein umfangreiches Programm. Er hoffe, dass sich alle Beteiligten kurz fassen.

Laut Satzung bestimme er die Art der Abstimmungen, außer die Satzung und/oder das Gesetz bestimme etwas anderes. Abgestimmt werde mit der Stimmkarte, wenn dies nicht zweifelsfrei eine Mehrheit ergäbe, dann werde schriftlich abgestimmt. Ups, nicht per Hand genau auszählen? Die Satzung sieht eine so strikte Regelung nicht vor. Aber natürlich hat der Versammlungsleiter hier relativ freie Hand und ggf. waren nicht genügend Wahlausschuss Mitglieder für ein Auszählen des Saals vorhanden.

Die Wahl des Präsidenten und der Vizepräsidenten habe schriftlich zu erfolgen, dabei werden Reinher Karl (RK) und Tom Happe (TH) nicht wieder antreten. Deswegen gebe es neben den bisherigen Vizepräsidenten Joachim Pawlik (JP) und Jochen Winand (JW) mit Christiane Hollander (ChH) und Carsten Höltkemeyer (CH) auch zwei neue Kandidaten. Diese werden sich später alle vorstellen.

KH führte weiterhin aus, dass es nur einen Präsidentenkandidaten gäbe und der dann gewählt sei, wenn eine Mehrheit der abgegebenen Stimmen mit „Ja“ angekreuzt seien. Die Satzung bestimme, dass man die Vizepräsidenten erst dann wählen könne, wenn der Präsident gewählt sei. Deswegen zwei Wahlgänge mit einer entsprechenden Pause. Da ist die Satzung wirklich sehr eindeutig, denn sie bestimmt in § 23 Nr. 1, dass die Vize nach der Wahl des Präsidenten gewählt werden. Und das meint halt nicht nur den Wahlgang.

Der Kassenprüfer sei nach Satzung grundsätzlich schriftlich zu wählen, wenn jedoch Kandidatenzahl und Zahl der zu besetzenden Ämter gleich sei, könne auch per Akklamation gewählt werden. Eine fürchterliche Regelung unserer Satzung. Ich werde in meinem Leben kein Freund mehr von Personalwahlen durch Akklamation. Was bei mir auch immer dazu führt, dass ich mich enthalte. Ich traue mich aber auch nie ans Mikrofon zu gehen und zu sagen, dass ich schon mal einer von 10 Leuten bin, welche unsere Satzung fordert, damit schriftlich abgestimmt wird.

Michael Wolff (MW) stelle sich zur zulässigen Wiederwahl.

Weitere Kandidaturen lägen nicht vor, diese wären aber nun noch möglich. Dann müsste aber allemal schriftlich abgestimmt werden. Das ist in unserer Satzung beinah schon lustig geregelt: Während bei einigen Ämtern eine spontane Kandidatur möglich ist, ist sie es bei anderen Ämtern nicht. Warum überhaupt? Vielleicht sollte man das mal bei Gelegenheit vereinheitlichen?

Der Ehrenrat sei 2012 für 5 Jahre gewählt worden. Es hätten 5 Personen ihre Kandidatur angemeldet, hier ist eine weitere Kandidatur nicht möglich, da § 27 Nr. 1 2. Absatz dies verbiete. Insofern könne auch hier per Akklamation gewählt werden.

Der Wahlausschuss unter Leitung von Pavel Andrasko sei angetreten.
Hier auch mal ein Dank an teilweise jahrelange ehrenamtliche Arbeit in einem Amt, welche nun wirklich kein Rum und Ähre bringt.

Zu den Anträgen. Der Antrag „Offizielle Getränke in Mehrweg“ sei zurück gezogen. Dringlichkeitsanträge seien mit einer 2/3 Mehrheit zuzulassen, sind dann mit einer einfacher Mehrheit zu beschließen oder abzulehnen. Dringlichkeitsanträge bei Satzungsanträgen sind nicht zulässig. Es werde bei allen Anträgen selbstverständlich eine Diskussion geben. (Dazu später bei den Anträgen selbst).

Geschäftsordnungsanträge seien vorzuziehen und mit beiden Händen sei sich zu melden. Ein solcher läge auch schon vom Präsidium vor, nämlich die Tagesordnung zu ändern und die Ehrungen aufzuteilen und teilweise nach der Präsidentenwahl und teilweise nach der Vizepräsidentenwahl abzuhalten. Um die Zeit zu nutzen.

Erstmal: Die MV gibt sich keine Geschäftsordnung. In der Satzung ist eine Geschäftsordnung der MV mit keinem Wort erwähnt, also gibt es auch keine Geschäftsordnungsanträge. Jeder weiß, was gemeint ist, aber es schwebt einfach im luftleeren Raum. Kann man ja bei Gelegenheit ändern.

Was dann auch noch auffällt: Der Antrag des Präsidiums ist ein Klassiker, denn die Ehrungen sind ebenso wichtig, wie ein sehr guter Füllbeitrag. Unschön wäre es, diese irgendwie ganz nach hinten zu schieben, aber irgendwo in der Mitte wie hier vorgeschlagen, passen sie schon gut. Was aber ein bisschen erstaunlich ist: Warum muss dies per Antrag des Präsidiums geändert werden? Denn nach § 22 Nr. 1 a unserer Satzung ist Aufgabe des Präsidiums die „Ordnungsgemäße Vorbereitung von Mitgliederversammlungen und Aufstellung der Tagesordnungen“. Sprich: Wer hat da gepennt und gibt nun Schnaps aus? So ein bisschen komisch wirkte das dann doch.

Dem Antrag wurde mit 2 Enthaltungen entsprochen.

Damit war dann auch die Tagesordnung beschlossen und man kam zu

Verabschiedung des Protokolls der MV vom 13.11.16

Dieser formale Punkt wurde mit ein paar wenigen Enthaltungen beschlossen. Gelesen hatte das Protokoll sowieso niemand. Info an Uschi Steinhoff: Es liegt nicht an dir! Und noch mal Danke für deine Arbeit.

Totengedenken

OG erinnerte dann an die Toten des Jahres. Von den genannten Namen hatte bei mir nur Jens-Peter Gieschen einen Klang, der mit gerade einmal 54 Jahren verstorben ist. OG hob noch Bruno Wegner hervor, der gerade einmal 7 Jahre alt geworden ist.

Es folgte eine angemessene stille und lange Trauerminute. Ohne das es dazu einer Aufforderung bedurfte stand das Plenum von selbst zur Trauerminute auf.

Berichte

Es folgten die Berichte

Präsidium

Es begann OG für das Präsidium. Auf ein Vortrag mit verteilten Rollen wurde – anders als in anderen MVs – diesmal verzichtet.

OG im Allgemeinen

Er wolle sich, auch im Namen seiner Kollegen für drei Jahre Aufregung, Diskussion, Zusammenhalt, Weiterentwicklung und Spaß bedanken. „Ihr seid der FC St. Pauli“

Der Verein habe sich positiv entwickelt. Im Stadion und im Stadtteil. Man habe gezeigt, dass ein anderer Fußball, eine andere Fankultur möglich sei, die auf Respekt, Gastfreundschaft, Willkommenskultur, Selbstironie sowie Antidiskriminierungsarbeit, lokalpolitischer Verantwortung und Zivilcourage fußt. Und das von jemandem, der mal bei einem Fanzine mitgearbeitet hat, welches „keine Ironie im Stadion“ forderte. Diese Inkonsequenz der Meinungen über die Jahre.Tztztz…

Jeder, der unsere Farben trage, müsse sich an diesem Leitbild messen lassen und sich selber hinterfragen, aber auch auf Störenfriede einwirken. Dies sei die Basis dieses Vereines.

Das ist für OG schon ein Wink mit dem Zaunpfahl, wo der Schuh drückt und was man auch in der Fankultur, die er ja hier nicht ohne Grund anspricht, bearbeiten muss. Umso schöner ist es, wenn sich wirklich Leute finden, die sich hinterfragen, die mit anderen Fans am Erreichen eines utopischen Ideals arbeiten.

Man müsse intern kritisch sein, sich auf ein höheres Level bewegen. Welche Kraft man habe, habe man in den zwei kritischen Situationen gesehen. Unser Weg sei es ein mitgliedergeführter Verein zu sein, Abseits von Ausgliederung und Investoren. Dieser Weg sei auch mal anstrengend, aber er halte diesen Weg für den richtigen.

Hier wird ein Leitgedanke den man aus der Versammlung ziehen muss schon früh gesetzt. Wenn man so will, ist der FC St. Pauli 2017 in eine neue Entwicklung eingestiegen, die sich an die besondere Fankultur anlehnt, die wir hier auf den Rängen so um 1985 begründet haben. Das Präsidium und alle anderen im Verein wollen einen Sonderweg gehen. Sie wollen DER mitgliedergeführte Verein sein. Womit wir wenn man so will, der einzige „echte“ Verein im Profifußball sind. Der Unterschied zu den wenigen noch bestehenden anderen Vereinen ohne ausgegliederte Profiabteilung ist, dass man am Millerntor Überzeugungstäter ist und dies auch auf der Ebene des Präsidiums als Ziel definiert. Man kann dies schon zur Kenntnis nehmen, dass sich hier rhetorisch nicht einmal ein kleines Hintertürchen offen gelassen wird.

Mit Olaf, Ewald (und dann allen weiteren Inhabern von Trainerlizenzen, die er alle namentlich nannte) habe man die fussballerische Kompetenz gesteigert. Man habe Prozesse etabliert, die IT von Zero auf heutige Zeiten entwickelt. Nächster Schritt: digital nach Außen. Siehe bei der Bilanz.

Man habe die Kommunikation verbessert, einen „St. Pauli Weg“ etabliert und damit die richtigen Personalentscheidungen getroffen oder einige auch richtig korrigiert. Das ist natürlich ein Satz, der einem das Lächeln ins Gesicht zaubert. Übersetzt könnte man auch sagen: „Wir haben nur die richtigen Personalentscheidungen getroffen. Wenn nicht, dann haben wir sie korrigiert. Klar, er meint das ein bisschen anders, was aus dem folgenden Zusammenhang klar wird.

Man habe auch die Trainerfrage auf Augenhöhe geklärt und dies ginge nur mit einwandfreien Menschen, danke dafür Ewald. Das ist der FC St. Pauli. Den Verein über einzelne Interessen zu stellen, dies sei das Ziel.

Er habe insbesondere TH und RK zu danken, die eine gute Arbeit bei den Themen Fan und Recht geleistet haben. Beide leben für die Leitidee und hätten das Feld gut bestellt. Die Arbeit könne gut fortgesetzt werden. Vielen lieben Dank für die Arbeit.

TH war krank. wir hoffen mal, dass zum Zeitpunkt der Veröffentlichung unsere Genesungswünsche schon überflüssig sind.

Im Verein habe man unter Beteiligung der Fanszene, den Gremien des Vereines und einzigartig unter Beteiligung eines Vertreters des Mannschaftsrates das soziale Engagement neu aufgestellt und unter Kiezhelden gebündelt. Sei es nun das Testspiel gegen den BVB, Ewalds Honig oder die Weltverbesserer Kampagne als neue Ideen.

Soziales Engagement oder insgesamt Arbeit als NGO schwanken immer zwischen vielen Polen und Extremen. Auf der einen Seite ist eine gewisse Professionalität und eine gewisse plakative Slogans absolut notwendig. Auf der anderen Seite darf es weder ein Monopol der sozialen Aktivitäten geben, noch darf es zu einem leeren Marketingtool werden. Ob das alles mit Kiezhelden erreicht wird, werden die nächsten Jahre zeigen. Sich wegen einiger aufmerksamkeitserregenden Aktionen (wie z.B. dem Honig) aber gleich aufzuregen, erscheint albern. Mit einer trockenen Pressemitteilung über Bienen und deren Wichtigkeit lockst du heute keinen Menschen mehr hinter dem Ofen hervor. Mit einem schönen Schlagwort schon.

Man habe den Dialog mit der Fanszene verstärkt und auch bei kritischen Dingen wie z.B. der Dresden Tapete nicht populistisch, sondern in Ruhe, mit Gesprächen gesucht und Lösungen gefunden. U.a. gab es dann eine Veranstaltung mit einem Historiker.

Das man dies ob der damaligen sofortigen Stellungnahme  auch ein bisschen weniger rosiger sehen kann, sei erwähnt. Im Endeffekt gab es ja Gespräche, konstruktive Ideen aus dieser Tapete und Ende Januar fahren wir dann nach Dresden. Und natürlich ist das alles viel besser, als das übliche „verbieten, lebenslang Stadionverbot, Krawallmacher, keine richtigen Fans blablabla“ was man sonst von Präsidenten in solchen Situationen hört.

In diesem Zusammenhang auch gute Besserung an die Opfer des Überfalls nach dem Aue Spiel. Man hätte hier auch die Verletzten in/von Kiel nennen können, denn so richtig in den Zusammenhang passt das ja nun nicht, denn das Thema ist doch „einwirken auf die eigene Szene“. Für den Verein aus dem Park am Ende der Welt ist unser Präsident doch nicht zuständig.

Für einen Dialog sei es auch wichtig, wenn man gemeinsame Ziele und Werte entwickelt. So könne man auch Kontroversen wie die Olympia Bewerbung oder die Sporthalle auf dem Bunker kritisch und konstruktiv diskutieren und lösen, ohne dass irgendwer als Gewinner oder Verlierer aus der Sache hinaus gehe.

Er spricht da ein grundsätzliches Debattenkulturproblem an. Es gibt kein „ich bin überzeugt“ mehr, sondern dieses wird gleich mit verlieren, Gesichtsverlust etc. gleichgesetzt. Was für ein Blödsinn.

Man habe einen sinnvollen Weg gefunden und deswegen sei es nicht darstellbar, dass der Verein als Hauptmieter der Halle im Bunker auftrete.

Das ist wohl letztendlich die beste Lösung. Wenn man so ein Projekt macht, dann muss es a.) gut durchgeplant sein, was es wohl offensichtlich nicht ist, und b.) muss es auch weg von einer absoluten Gewinnmaximierung sein. Es ist absurd, wenn da städtebaulich eine Halle hinsoll und die am Ende ständig zweckentfremdet werden muss oder nur für reiche /finanziell gut situierte Abteilungen mietbar ist. Das einzige, was nun so ein bisschen Angst macht, ist die Vorstellung, dass sich da irgendwann ein anderer Verein in nächster Nähe zum Stadion breit macht. Aber erstmal steht ja der gesamte Bau in den Sternen.

Man dürfe den Appell zur Schaffung von Sportflächen nicht vernachlässigen. Man habe als Verein den Auftrag Kinder und Jugendliche in Bewegung zu bringen und dies könne man nicht, wenn man keine Flächen habe.

Wir schreiben hier am Ende unzählige Seiten. Soviele könnte man wahrscheinlich auch über das Versagen der SPD und der Grünen in Hamburg beim Thema „innenstädtische Sportstätten“ schreiben. So eine Dreifeldhalle kostet irgendwas um die 10 ‚WaWe 1000‘. Und auf St. Pauli einen Verein zu finden, der die Unterhaltung übernimmt, ist nun wirklich ganz einfach. Nicht, dass Appelle an diesen Senat noch irgendwas bewirken, da sie im Bunker bei König Olaf nicht ankommen, aber eine Fläche findet man schon (Über das Schwimmbad z.B.), dann baut den Scheiß und der FCSP unterhält die Halle. Nur mal als Beispiel: Die Boxer verlieren eventuell in 2 Jahren eine Halle am Zeughausmarkt und bisher gibt es da zwar Gespräche, aber noch keine Lösung. Da rennt dann irgendwann natürlich die Zeit.

Er wolle sich bei der AFM bedanken, die zulässt, dass das Geld auch in Mitarbeiter fließt. Ein Dank in diesem Zusammenhang an Claus Teister, der aufhöre und der mit großer Lust großen Input geliefert habe. Seine Abschiedsworte auf der AFM Versammlung wolle er zitieren: „Nimm nix persönlich, keine voreiligen Schlüsse, wolle immer das Beste“. Das lege er allen ans Herz.

Hey Claus, wo immer es dich nun hin verschlägt: Halt die Ohren steif und danke für den Fisch.

OG über das NLZ und 50 +1

Die Entwicklung im Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) seien durch Roger Stilz bereits sehr positiv. So würden fünf Spieler im Fokus des DFB stehen. Dies seien Svend Brodersen, Robin Meissner, Finn Ole Becker, Leon Flach sowie Jonas Senghaas. Ziel ist es, die Durchlässigkeit weiter zu erleichtern und zu erhöhen.

Nun hat der Roger Stilz einen absolut untadeligen und guten Ruf, aber ob das SCHON wirklich sein Verdienst ist, sei mal – wie beinah immer im Sport – dahin gestellt. Es ist allemal schön, dass man fünf Spieler hat, die der DFB sich ansieht und die anscheinend nicht sofort einen langen Schuh zu einem anderen Verein gemacht haben, als klar war, dass sie irgendwann mal ganz vielleicht in einer Auswahl spielen könnten. Durchlässigkeit ist auch ein Stichwort, was zumindest Teile der guten Nachwuchsspieler halten wird. Was nützt mir ein nettes Gehalt bei BVB2, wenn für BVB 1 fast immer der fertige Spieler auf meiner Position gekauft wird? Das nette Gehalt reicht nicht für den fetten Sportwagen und die Altbaueigentumswohnung im Stadtzentrum. Da ist der Weg über einen Zweitligisten, wo ich Stamm bin und ein ähnliches Gehalt verdiene, aber im Schaufenster stehe, der bessere.

Es folgte ein Absatz über das Museum, der leider unleserlich in der Mitschrift ist. Besucht einfach die Ausstellung, sie ist sehr gut.

Man habe eine klare Position zu 50 +1 und zur Verteilung der Fernsehgelder. Die jetzige Verteilung der Fernsehgelder sehe man sehr kritisch. 50+1 sei die Grundlage für die Integrität des Wettbewerbes. Zur Zeit führt die Verteilung der TV-Gelder nur zu einer Stärkung der Starken.

Das letzte ist eine Grundsatzfrage, die der Fußball gerade krampfhaft vermeidet. Was ist eigentlich das Produkt? DerDie einzelnen Vereine? Der FC Bayern? Oder ist es vielleicht die Liga als ganzes, in der jeder Verein eine Rolle erfüllen kann, wie Darstelller in einer Sonntagabendserie? Letzteres ist die Entscheidung in amerikanischen Ligen und man kann Amerikanern nachsagen, was man will, aber sie wissen, wie sie Gewinn optimieren. Im europäischen Rahmen kommen jedoch zwei Faktoren hinzu, die das ganze verkomplizieren. Zum einen ist dies der doppelte Wettbewerb (national und UEFA) zum anderen sind dies die anderen gesetzlichen Regelungen in der EU. Darüber kann man eine ganze Doktorarbeit schreiben, daher hier nur angedacht:

Wenn das Geld immer auf den größten Haufen fällt, dann ist es irgendwann nicht mehr da. Denn die 25ste Meisterschaft hintereinander der Bayern und der 15 Champions League Sieg von Real Madrid hintereinander will niemand mehr sehen. Nicht einmal der härteste Bayern-Fan. Und wir laufen – ohne einen integeren Wettbewerb – genau da hin. Und dies ändert sich auch nicht durch kurzfristige Investorengeldspritzen. Denn Investoren wollen dann auch einen Gewinn sehen. Und zwar schnell. Und dies kann der VfL Bochum z.B. nicht leisten. Wie soll der mal einen sogenannten „Return on Investment“ erwirtschaften, wie er heutzutage gefordert wird? Wir haben mal in einer Kurzrecherche gefunden, dass Zielwerte von ca. 10 % hier üblich sind. Der FCSP kommt zur Zeit grob auf 4 % (wenn wir alle Zahlen richtig gedeutet haben) und wird dabei wahrscheinlich im normalen Bereich für einen Fußballverein liegen. Und man darf nie vergessen, dass Investoren nicht aus Nächstenliebe investieren. Wirklich nicht, auch wenn sie einem das erzählen wollen.

Unser Tipp für die Zukunft? Es wird irgendwann eine Champions League geben mit einem festen Teilnehmerkreis, festen Ausgabeobergrenzen, die auch durchgesetzt werden und daneben wird es die normalen nationalen Wettbewerbe geben.

OG und G 20

OG ging dann wieder auf das außerfußballerische Engagement ein. Man sei der einzige Verein in Hamburg mit einer Position zu G 20 gewesen. Man habe das Medienzentrum beherbergt, Übernachtungen ermöglicht, die Volksküche und ein Fußballturnier.

Das habe alles deeskalierend gewirkt und alle, auch die Behörden, hätten sich an Absprachen gehalten. Er wolle sich auch bei den Behörden für diese Verlässlichkeit bedanken, die man auch für die mindestens 17 Heimspiele benötige. Vielleicht würden es ja auch mal mehr, wenn man im Pokal mal weiter käme. (Hier machte sich Gelächter im Plenum breit). Er danke allen, die an diesen Tagen ehrenamtlichen Einsatz gezeigt hätten.

Wir kommen auf diesen Behördeneiertanz noch später beim Thema Grote zurück. Er hat ihn hier aber schon schön in knappen Sätzen skizziert.

OG zu den Amateuren

OG kam dann zu den Amateurabteilungen. Der Amateurvorstand ist ein guter Vertreter der Interessen der Amateurabteilungen gut vertritt und in der Zusammenarbeit immer nach vorne gerichtet. Man habe nun einen Grundlagenvertrag abgeschlossen, der die finanzielle Ausstattung für die Amateure für alle stimmig regelt. Das sei bei einem Verein im Profifußball sehr selten. Ergebnis dieses Grundlagenvertrages sei ein Geschäftsführer für den Amateursport, den der Verein nun einstellen werde. Dieser werde insbesondere die Aufgabe haben die Interessen der 21 Abteilungen professionell in der Sportpolitik zu vertreten. Wir müssen uns da noch lauter für die Sportler einbringen.

Wir wollen ein e.V. bleiben mit einer Profiabteilung. Das werden nur bleiben, wenn wir klare Regeln zur Abgrenzung haben, UND, wenn der Amateursport, der immerhin auch eine fünfstellige Zahl an Mitgliedern hat, eine professionelle Struktur und seine Interesse gut vertreten hat. Man darf nicht vergessen: Wir konkurrieren hier mit Vereinen, die ihren Schwerpunkt im Amateursport haben. Und ja, auch das ist eine Konkurrenzsituation um Hallen, um andere Sportstätten, um alles. Man muss hier sagen: Leider.

Und da müssen wir mitspielen, weil eben ein großer Teil seiner Mitglieder nicht nur Fußball sehen will, sondern auch in braun-weiß Sport treiben will. Und das ist auch gut so.

Viele unsere Sportler waren erfolgreich, fuhr OG fort. Sei es auf Hawaii, wo unser Thorsten Schröder erfolgreich war, sei es Schach mit dem Aufstieg in die 2. Liga oder unser Team des Jahres die Blindenfußballer. Die an dieser Stelle ihren ersten riesigen Applaus des Abend bekamen. Es sollten noch ganz viele folgen. Alle zu Recht.

OG über das liebe Geld

OG kam dann zu den Finanzen. Für den Verein gibt es nur den Weg der wirtschaftlichen Vernunft. Deswegen hat man keine Millionen für eine Rettung ausgegeben. Stattdessen habe man Überschüsse erzielt durch den Verkauf von Hedenstadt. Kein Plan, wie genau er das meint. Hat der soviel Gehalt bekommen? Oder haben wir da richtig Ablöse bekommen? Beides erscheint bemerkenswert.

Risko für einen sportlichen Erfolg darf es nicht geben. Gerade, wenn man ohne Ausgliederung operieren will. Man müsse versuchen den Worst Case (gleich die Insolvenz) auszuschließen und mit wirtschaftlicher Vernunft operieren.

Die Fananleihe werde, wie es sich für einen soliden Verein gehört ohne eine neue Fananleihe zurück gezahlt. Und muss trotzdem noch mal fremd finanziert werden. Das ist halt so. Das Stadion musste finanziert werden, es war die richtige Entscheidung, aber wir müssen sie bezahlen.

Man stehe in der Konkurrenz zu ehemaligen Vereinen, die das Geld ihrer Investoren in den Sport (Fußballprofis) investieren würden. Man müsse diesem Stand halten, aber die Voraussetzungen dafür seien gut. Man habe einen Überschuss von 890.000 Euro erzielt. Es sei ihm eine Freude, auch hier die Bildzeitung zu korrigieren, auch wenn nur um 20.000 Euro. Das war denn auch mal ein kleiner Seitenhieb an die Freunde von den vier Buchstaben.

Das sei der 6. Überschuss in Folge, diesen Weg hätten die Vorgängerpräsidien erfolgreich gestartet. Die Eigenkapitalquote beträgt 18 %, man mache 47,35 Millionen Umsatz, dies sei ein historischer Wert. Der Meilenstein von 50 Millionen Euro Umsatz sei nah.

Exkurs / Die Finanzen.

Sieht gut aus.
Mal so als Vergleich: Fortuna Düsseldorf hat letztes Jahr ca. 30 Millionen umgesetzt und dabei einen Verlust von ca. 900.000 Euro gemacht. Fortuna hat 3,3 Millionen Eigenkapital. Jetzt lassen sich diese Zahlen nicht immer perfekt vergleichen, da jeder etwas anderes in diesen Umsatz mit einrechnet, aber wir nehmen das jetzt mal als Anker. Alle ab jetzt genannten Zahlen sind aus dem Lagebericht des Konzerns FC St. Pauli. Der Verein an sich hat natürlich andere Zahlen. Konzern meint inklusive der ganzen Tochtergesellschaften, in denen die Musik spielt.

Erstmal sind 6 Jahre Gewinn hintereinander sehr gut, insbesondere wenn man bedenkt, dass wir in dieser Zeit ja nicht sportlich konstanten Weg gegangen sind. Das spricht für ein ruhiges und besonnenes Wirtschaften.

Man darf aber auch nicht vergessen, dass wir in dem hier zur Betrachtung anstehenden Geschäftsjahr 2016/2017 2,57 Millionen Transfererlöse erreicht haben. Ohne diese Erlöse würden wir keinen Gewinn machen.

Unser Umsatz ist mit dem Umsatz der Vorjahre nur bedingt zu vergleichen, da wir nun halt das gesamte Merchandise Geschäft in diesen Umsatzzahlen mit drin haben. Das war vorher halt nicht der Fall.

Wir können aber davon ausgehen, dass wir einer der umsatzstärksten Vereine in Liga 2 sind und wahrscheinlich auch einer der wenigen, die so eine hohe Eigenkapitalquote haben.

Aber vorsicht!
18 % Eigenkapitalquote allerdings heißt immer noch, dass man 82 % Fremdkapital (im Volksmund auch Schulden genannt) hat. Leider können wir die genaue Zahl und die Art der Schulden nicht weiter erörtern, denn dazu bräuchte man eine Bilanz. Es müssten so um die 55 Millionen sein, wenn wir richtig rechnen. Das ist immer noch ein Brett.

12 Millionen Eigenkapital ist schon ganz nett, man siehe oben die Zahl von Düsseldorf. Nur mal zum Vergleich: Deutsche Mittelständler haben im Durchschnitt eine Eigenkapitalquote von gut 30 %. Und wir sind nichts anderes als ein Deutscher Mittelständler. Nur in einer sehr besonderen Branche. Mittelfristiges Ziel sollte es also sein, auf diesem Durchschnitt zu liegen.

Nahestehender Investor???

Im Ausblick über die finanzielle Lage wird erwähnt, dass die 8 Mio zur Finanzierung der Anleiherückzahlung von „dem Verein nahestehenden Investoren“ aufgenommen wird. Das sind so Formulierungen, da kann man auch mal kurz eine Augenbraue hochziehen. Insbesondere weil es nicht weiter erläutert wird/wurde.

Nicht, dass wir hier unseren eigenen Kühne heranzüchten. Am Ende ist es egal, ob jemand über das geben von Fremdkapital oder das Geben von Eigenkapital Druck auf den Verein ausüben kann. 8 Millionen sind ca. 15 Prozent unseres aufgenommenen Fremdkapitals, so dass hier das Druckpotential noch nicht zu hoch ist. Aber wenn es sich um eine Privatperson handelt, sollte man bei so etwas immer sehr vorsichtig agieren, auch wenn es auf den ersten Blick vielleicht einfaches Geld ist. Und man sollte immer Alternativen zur Hand haben, um so einen Investor auch wieder los werden zu können.

Umso wichtiger ist es, Schulden weiter zurück zu führen. Denn irgendwann wird das Stadion auch Renovierungen bedürfen und dafür wird man wieder Geld aufnehmen müssen.

Lustiges Detail

Unsere Zuschauereinnahmen sind zurück gegangen und unsere VIP Vermarktungseinkünfte gestiegen, da es eine höhere Nachfrage nach Business Seats gegeben hat. Erwähnt wird auch, dass es bei Freitagsspielen zu einer erhöhten Nachfrage nach Tageskarten in den Business Seats gibt. Da kann man noch soviel meckern, aber für den betuchten Hamburger scheint 18:30 Freitagabend das perfekte Business Entertainment zu sein.

Ausblick

Für diese Saison wird ein Verlust von knapp 1 Mio eingeplant. Als Grund dafür wird angegeben, dass der Sportetat so bemessen sei, dass „der Mitteleinsatz für eine nachhaltige positive Entwicklung der sportlichen Leistungsfähigkeit sorgen sollte“. Stand heute hat dies nicht wirklich gut geklappt. Man kann nebenbei „wir wollen aufsteigen“ nicht schöner umschreiben, als mit „nachhaltig (!) positiver Entwicklung der sportlichen Leistungsfähigkeit“. Denn nichts macht einen Leistungsfähiger, als plötzlich 10 Millionen mehr Fernsehgelder.

In dem Bericht wird auch darauf hingewiesen, wie ausgeglichen die 2. Liga dieses Jahr ist. Schade, dass wir den gezielten und richtigen Einsatz von Geld in einem Jahr, wo wirklich ein großes Fenster für einen Aufstieg da war nicht nutzen können.

Exkurs Ende

OG vermarktet

OG führte weiter aus, dass trotz der sportlichen Lage, die Vermarktungsumsätze gestiegen seien, die Auslastung der Business Seats sei gut. Man müsse dafür U!Sports danken. Man habe Upsolut gekauft und damit auch 90 Mitarbeiter, die nicht alle Vollzeit sind, integriert.

Wichtige Partner hätten ihre Verträge verlängert und wären auch bei einem Abstieg geblieben. Er danke den Sponsoren für diese Treue. Was hier wichtig ist: Unsere Attraktivität hängt nicht ausschließlich damit zusammen, dass wir oben mitspielen. Das ist ein stabilsierender Faktor, der nicht zu unterschätzen ist.

Zum Thema Fair Trade gäbe es noch später den Bericht der Arbeitsgemeinschaft.

Man habe eine Strategie für die Internationalisierung begonnen und diese sei auch richtig. Als Beispiel nannte er die Zusammenarbeit mit Rise against und Stoke City. Auch nach dieser MV ist uns jedoch komplett unklar, was eigentlich das Ziel der Zusammenarbeit mit Stoke ist. Eher sportlicher Austausch? Oder eher Vertriebswege etc. gegenseitig/gemeinsam nutzen?

Die Verbindlichkeiten für das Stadion werde man nächstes Jahr wieder mit 2 Millionen tilgen. Was aber auch heißt, dass wir gut 20 Jahre brauchen werden bis das wirklich 100 % bezahlt ist. Ob das Stadion dann noch als „modern“ und zeitgemäß gilt? Das wird man sehen. Man darf in diesem verrückten Geschäft nie vergessen, dass zB in Atlanta gerade zwei Stadien nach 20 Jahren Nutzung gesprengt wurden. Und das auch Freiburg, Köln oder Leipzig ihre sehr jungen Stadien schon wieder schlecht finden oder im Charakter extrem umbauen wollen.

Dieses wirtschaftliche Fundament wolle man für den nächsten großen Schritt nutzen und den Schritt in die Eigenvermarktung wagen. Dies sei keine Entscheidung gegen U!Sports, sondern eine Entscheidung für eine Eigenvermarktung des Vereins. Man führe aber Gespräche für eine modifizierte Partnerschaft mit U!Sports.

BÄM Das ist zentral!
Stand 2016 hatten in der 2. Liga 7 Vereine eine Eigenvermarktung. Dabei waren Vereine wie Aue und Fürth, die das wahrscheinlich eher nicht freiwillig selber machen, sondern weil keiner der Vermarkter ihnen auch nur annähernd einen Vertrag gegeben hätte.

Dieses Geschäft selber zu machen und nicht mehr auszulagern, ist eine riesige Entscheidung. Denn natürlich haben Gesellschaften wie U!Sports einen riesigen Kontaktpool, kennen alle Tricks und Kniffe dieses Geschäftes und können auch brutale Kaltakquise machen. Und das alles ist eben auch Teil des Bereichs Vermarktung. Hinzu kommt, dass die einem normalerweise einen gewissen Mindestumsatz garantieren, was immer ein Fußboden ist, wenn alle Stricke reissen und plötzlich niemand mehr auf die Brust des FCSP will.

Aber was wir nicht vergessen dürfen ist, dass der jetzige Vertrag mit U!Sports noch bis 2019 läuft. Das ist also bisher nur eine Ankündigung und man kann sich garantiert umentscheiden, falls U!Sports oder ein Konkurrent richtig Asche auf den Tisch legt.

Strategisch sieht man aber schon das Ziel alles möglichst selber zu machen. Leider ist davon in einem sehr zentralen Bereich, nämlich dem des Ticketings noch nicht die Rede. Und hier arbeitet der FCSP ja auch mit einem nicht gerade coolen „Partner“ zusammen. Der im Übrigen gerne eher heute als morgen ersetzt werden kann, wenn uns jemand fragt.

Selber machen ist prinzipiell immer sehr gut, heißt aber auch immer Verantwortung, Risiko und Personalkosten. Und wenn bisher was bei der Kaltakquise schief gegangen ist, konnte man den „externen Partner“ verantwortlich machen. Das geht dann nicht mehr.

Was ist eigentlich mit diesem komischen RTL Tochter Vertrag, dessen Inhalt niemand so richtig verstanden hat?

OG zum Sportlichen

Bemerkenswert, dass OG das Thema „Profimannschaft“ ganz an das Ende seiner Ausführungen stellt. Im Saal hatten wir schon die Schlagzeile der Revolverpresse fertig „FC St. Pauli versäumt es Schwerpunkt auf den Profifussball zu legen“ dazu noch ein Kommentar von irgendeinem „Sportchef“, dass der FCSP sich unbedingt auf den Profifussball konzentrieren muss und professionelle Strukturen braucht und alles andere Folklore sei. Hat jemand Presse gelesen, stand es da so?

Im Sinne eines e.V. ist der Aufbau schon vollkommen richtig. Es sei hier nur an die „Geprägerechtsprechung“ (Gesundheit!) des Bundesgerichtshof erinnert, wonach ein e.V. seine Prägung eben nicht über den Profifußball erhalten darf.

„Wir sind der Fußballclub St. Pauli“ Der Saal reagierte hier leider nicht angemessen auf den Vorsänger. Das lag garantiert auch daran, dass die Ultras keinen geschlossenen Block gebildet hatten und auf organisierten Support verzichteten.

Die Ruhe im Internen, der Mut bei Entscheidungen habe der Mannschaft Kraft gegeben, nach 6 Punkten aus den ersten 14 Spielen 34 Punkte aus dem letzten 17 Spielen zu holen.

Er danke dem Team, Ewald, Olaf für den Klassenerhalt und die Partyhölle in Lautern. Wir wollen gar nicht wissen, was da passiert ist.

Man habe sein Ziel wie angekündigt erreicht. Mit einem kleinen Augenzwinkern.

Der Dank gelte insbesondere auch Andreas Rettig, der in Doppelfunktion bei einfachen Gehalt die Rolle des Sportchefs und Geschäftsführers übernommen habe. Hier kam aus dem Saal ein ironisches „OOOOOHHHH“ Er habe unglaubliches geleistet, dafür Dank und ein lautes Oooohhh. Der Saal nahm ihm hier also den Gag weg.

Ambitionen und Ziel erreiche man nicht durch Ankündigungen von Zielen in der Öffentlichkeit, sondern man müsse sie durch harte Arbeit umzingeln. Dazu müsse man Einzelinteressen zurückstellen und gemeinsam arbeiten. Die Zielsetzungstheorie in der Motivationslehre würde unserem Präsidenten hier hart widersprechen. Klar, wir wissen nicht, was intern an Zielen ausgegeben wird, aber es ist allemal sehr klare Devise ein klares öffentliches Ziel zu vermeiden.

Kompass sei das Ranking nach TV Geldern, stünde man darüber, dann habe man gut gearbeitet, stünde man darunter, gäbe es noch Arbeit zu machen. Damit wäre diese Saison Platz 7 ein Erfolg.

Corny Littmann habe mal gesagt, er würde das erfolgreichste Präsidium der Geschichte des FCSP leiten und dies stimme auch, aber auch er könne sagen, dass dies das erfolgreichste Präsidium der Geschichte sei. Und zwar bei der Auszeichnung Tor des Monats.

Liebe Spieler, fuhr er fort, lasst weitere Erfolge folgen und lass uns nachhaltig besser werden. Danke im Namen aller für die tolle Zeit.

Bevor nun Uwe Stöver das Wort ergreife, wolle er noch den Amateurvorstand zur Entlastung vorschlagen. Der zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal seinen Bericht vorgetragen hat. Kann irgendwer bei uns das System der Entlastungen mal bitte entmotten?

Vorstellung Uwe Stöver

Es folgte Uwe Stöver, der damit begann, dass er sich für die freundliche und herzliche Aufnahme bedankte. Dies sei nicht selbstverständlich. Er sei hier neu, freue sich auf die Aufgabe.

Er sei 50 Jahre alt, verheiratet und eine Tochter aus erster Ehe. Er begann mit einem Trend dieser MV, jeder der sich vorstellte, nannte Familienstand und Nachkommen. Es gibt ungefähr keine unwichtigere Information, wenn uns jemand fragt.

Nach dem Abitur habe er sich für den Fußball entschieden, dann wurde er Lizenzspieler, er wurde Sportinvalide und hat dann als Trainer im Jugendbereich von Mainz 05 bei den Amateuren, der U 19 und der U 23 gearbeitet. Danach 6 Jahre bei Kaiserslautern in ähnlichen Positionen. Er hatte dann das Angebot Leiter des Nachwuchsleistungszentrums von Lautern zu werden und hat dann dies angenommen und seine Trainerkarriere beerdigt. Er ist dann Manager geworden, davon 10 Jahre 2. Liga und ein halbes Jahr bei Holstein Kiel in der 3. Liga.

Seine Aufgabe umfasse nicht nur die 1. Mannschaft, sondern auch darüber hinaus der Nachwuchs. Dieser sei sehr wichtig und man sei dort mit Roger Stilz und Alex Bachmann gut aufgestellt. Alex Bachmann ist/war der administrative Leiter, falls der Name jemanden nichts sagt. Der Übergang vom Nachwuchsbereich sei unglaublich wichtig, insbesondere wenn man unabhängig bleiben wolle. Die Tür müsse offen stehen, man müsse Talente begleiten und ihnen zeigen, dass dieser Weg offen sei.

Man müsse hier Litka und Schneider als Erfolge nennen, ohne die anderen nicht zu vergessen. Nachwuchs auszubilden wird der Weg sein, den man sich verschrieben hat.

Man habe in der Profimannschaft eine Mannschaft mit Charakter, die willig sei, zuhöre und an ihre Grenzen geht. Das sah man dann die zwei Spiele nach der MV nicht mehr wirklich.

Man habe dies zu Hause noch nicht so zeigen können, aber man werde daran arbeiten, die Bilanz zu Hause zu verbessern und die Auswärtsbilanz so zu bleiben. Man stehe gut da, lass uns in Angriffsmodus schalten und die verlorenen Punkte nachholen. Das hat sich innerhalb von zwei Wochen komplett überholt. Wir stehen wieder mitten in der Scheiße und haben den Trainer gewechselt.

Im Jugendbereich hätten die U17, 19 und 23 Punkte gegen den Abstieg geholt. Es sei hier wichtig die höchste Klasse zu sichern. Dank an alle Trainer. Man sei hier auf dem richtigen Weg Lustig, dass hier die Oberliga für die U 23 als höchste Klasse definiert wird. Dies ist sie ja nur so lange, so lange die 1. Mannschaft in der 2. Liga ist.

Eine schöne Geschichte sei, dass er immer als der norddeutscheste nicht Norddeutsche bezeichnet worden sei, er möge Grünkohl, Vierländer Ente, trinke Astra und sei Wetterfest.

Damit schloss er seine Rede, die irgendwie so im wagen und schwammigen blieb. Und wirklich ein feuriger Redner ist er auch nicht. Jedoch: Das ist natürlich auch alles nicht seine Aufgabe. Die ist eben eher die mittel- und langfristige Planung. Welche Kompetenz er da hat, wird sich zeigen.

Bericht Kassenprüfer

Für die Kassenprüfer berichtete Michael Wolff (MW). Er begann damit, dass nun die eher trockene Abteilung käme. Diese sei noch schwerer, wenn Oke schon die ganzen Zahlen raus gehauen habe. Man habe die finanzielle Lage geprüft, Belege geprüft und Akten gewälzt (es ist wohl spät, ich habe hier eben „Aktien geschätzt“ gelesen und bin fast hinten über gekippt vor Schreck Anmerkung der Korrekturhilfe) Dadurch habe man einen guten Überblick auf die Finanzlage. Das Rechnungswesen sei gut bis sehr gut, in Hamburg sei man jetzt die soliden. Er wisse noch nicht, ob das ihm gefalle, er sei doch gerne Zecke gewesen. Punk ist nicht Tod. Punk ist jetzt finanziell solide. Ne aber mal ehrlich: Das ist hier natürlich als Lacher geplant, aber eigentlich ist es kein Widerspruch, außer man lebt das konservative Vorurteil, dass Linke nicht mit Geld umgehen können.

Er bedanke sich bei den 21 Kassenführern der Abteilungen für die Arbeit, aber 21 Kassenführer würde auch bedeuten, dass man 21 Arten der Kassenführung hat, was das ganze nicht einfacher mache. Ein ausdrückliches Lob an die AFM, da mache es Spaß die Kasse zu prüfen. Das ist eine Sache, die wir nun schon seit Jahren von allen möglichen Kassenprüfern hören, dass die AFM ihre Kasse gut macht. Muss also stimmen! Glückwunsch dazu, AFM! Gab es auch nicht mal so einen Kurs „How to Kassenführung“ für die Abteilungen? Das würde ggf. das ganze zumindest ein bisschen harmonisieren, wenn man den mal wiederholt.

Er danke auch den Hauptamtlichen und dem Aufsichtsrat für die gute Zusammenarbeit. Das Präsidium habe man diesmal nicht gebraucht.

Er habe jedoch ein grundsätzliches Problem. Man zahle viel Steuern aufgrund der Gewinne. Man müsse hinbekommen die Steuerlast zu minimieren. Man müsse hinbekommen, dass man dies gelöst bekomme. Da müssten sich alle zusammensetzen, da dies ein strukturelles Problem sei. Man sollte da alles nutzen, was die Struktur hergebe. Man leiste im Verein Großes, dafür brauche man Geld.

Hier muss man ihm extrem widersprechen! Das Grundproblem ist, dass so ein Verein (ganz vereinfacht dargestellt) einen steuerpflichtigen und einen nicht steuerpflichtigen Bereich hat. Genannt wirtschaftlicher Bereich und ideeller Bereich. Das ist theoretisch ganz scharf abgrenzbar, aber doch gibt es Felder, die irgendwie dazwischen hängen und die man dann einem dieser Bereich zuordnen kann und muss). Wir hatten das Thema schon vor ca. 5 Jahren. Bei uns sind diese „dazwischen“ Bereiche insbesondere die höheren Jugendmannschaften des Herrenfußballs. Sie mit ihrem Aufwand dem wirtschaftlichen Bereich zuzuordnen würde dort den rechnerischen Gewinn mindern und damit auch die Steuerlast.

JEDOCH! Und das ist ein Killerargument: Damit entfällt gleichzeitig jegliche Finanzierung aus dem ideellen Bereich und zu diesem gehört auch ganz klar die AFM. Denn während der wirtschaftliche Bereich den ideellen Bereich finanzieren darf, darf dies andersherum nicht passieren. Ja, so eine Konstruktion als e.V. hat auch seine Nachteile.

Und wenn man uns fragt, dann ist die Finanzierungsmöglichkeit durch die AFM sehr viel mehr wert, als ein paar Steuern zu sparen auf Gewinne, die zum größten Teil nicht einmal planmäßig jedes Jahr anfallen. Steuern zu zahlen sollte man auch nicht so als verwerflich darstellen. Immerhin nutzen wir alle auch U/S Bahn oder Straße um zum Stadion zu kommen. Eine Änderung der Struktur würde die AFM auch ihrer Geschäftsgrundlage entziehen. Und dies ergibt keinen Sinn. Achtung: So ein Wechsel bindet einen erstmal einige Jahre. Ein ständiges Hin- und Her zwischen wirtschaftlichem und ideellen Bereich gibt es nicht.

Der Kauf der Marktingrechte habe sich gelohnt. Man müsse aber bedenken, dass wir viel Geld für das Stadion einsetzen würden. Und wenn wir pleite gingen, dann wäre das Stadion auch nix wert, denn es gäbe dafür wenig Markt. Man sehe das bei den Kollegen von der Müllverbrennung (die nebenbei nicht mehr existiert, liebe St. Paulianer), die ihr Stadion mit 50 Millionen stillen Reserven angeben würden, aber eigentlich pleite seien.

Man müsse dabei bedenken, dass Fußball nicht planbar sei, in der 2. Liga sei alles gut, aber man müsse eben auch für die 3. Liga planen und Lösungen finden. Man habe häufig genug am Abgrund gestanden und den Schritt zum Glück nicht gemacht. Er sehe aber, dass das Präsidium, der Aufsichtsrat an dieser Frage arbeiten und sei guten Mutes.

Er empfehle dem AR, das Präsidium zur Entlastung vorzuschlagen.

Dieser Beitrag wird in folgendem Tweet beinah vollständig kommentiert:

Man könnte auch sagen: Ein Showtalent ist er, aber irgendwie würde man doch ganz gerne mehr über Zahlen hören.

Bericht des Aufsichtsrates

Es folgte Sandra Schwedler (nachfolgend einfach Sandra genannt 😉 ) für den Aufsichtsrat. Man habe eine bewegende Saison hinter sich gehabt, die gezeigt habe, wieviel brach liege, wenn man um die Klasse kämpfe. Die Platzierung am Ende sei ein großer Erfolg.

Nun blicke man beruhigter auf die Tabelle, danke Olaf und seinem Team dafür und blicke zuversichtlich in die Zukunft. (Oh man, war die Welt doch noch schön vor zwei Wochen). Auch ihr Dank gelte Andreas Rettig, man sei aber froh Uwe Stöver gewonnen zu haben.

Das NLZ habe ganz viele Schritte nach vorne gemacht. Roger Stilz habe da ganz viel angestoßen. Es stünde wieder die Zertifizierung an und die Kriterien seien härter geworden, aber man hoffe die erreichten Sterne zu halten. Dem Präsidium ist bewusst, dass dort die Zukunft läge. Zwei Mitarbeiter Claus Teister und Alex Bachmann würden das NLZ nun verlassen, man danke für den Einsatz, das Herzblut, welches über Jahre in das NLZ geflossen sei. Ups, das hatte ich beim Präsidium gar nicht so verstanden, dass Alex auch geht. Ebenso: Alles Gute und danke für den Fisch!

Zu den Finanzen. Man stünde wirtschaftlich gut da. Man plane konservativ, aber wolle auch Chancen nutzen. Die mediale Verwertung spiele eine große Rolle. Durch diese Rolle käme es auch zu einem erhöhten Druck Geld auf atypischer Weise zu beschaffen, daher würden viele das Investorenmodell bevorzugen.

Man glaube aber an das Vereinsmodell und wolle dies konsequent weiter verfolgen, aber auch neue Ideen entwickeln, um Teil des Profifußballs zu bleiben. Deswegen sei die Entscheidung die Vermarktung selber zu machen richtig und wichtig.

Man zeige als Verein Haltung und das nicht nur bei Corporate Social Responsibility, sondern auch bei G 20 oder bei den Verbänden, wo man sich für die Integrität des Wettbewerbes einsetze. Man habe nun auch intern eine Inklusionsstelle ausgeschrieben (Sehr gut!).

Der Grundlagenvertrag sein ein wichtiger Grundpfeiler für die Amateurabteilungen. Viele hätten große Erfolge errungen, allen voran die Blindenfußballer (erneuter Applaus, zu Recht).

Man leide unter einem Mangel an Sportsstätten, trotzdem habe man die Entscheidung begrüßt aus dem Bunkerprojekt auszusteigen. Das sei nicht das richtige gewesen, auch wenn man mit seinem Engagement was für die Bestandsmieter habe herausholen können in den Verhandlungen. Nachdrücklich fordere man, sich für neue Sportstätten zu engagieren.

Durch den Rückkauf von Upsolut und die Vermarktung habe man jetzt auch Platzmangel in der Geschäftsstelle in der Südkurve. Die ganze Konstruktion ist gerade einmal 10 Jahre alt und schon haben wir wieder zu wenig Platz. Es ist schon irgendwie bemerkenswert. So ist der Lauf der Zeit. Wenn wir unser Brauhaus in einer der Ecken bauen, sollten wir ein paar Büros mit einplanen.

Das nun folgende fassen wir mal wörtlich in drei Tweets des offiziellen Vereinsaccounts zusammen:

Ganz ehrlich: Erste Reaktion war ein WAAAAAAAAASSSS???? Was ist mit dem Fanladen? Wer macht da Scheiße? Eine Nachfrage an Sandra ergab aber, dass das wirklich nur allgemein gemeint war. Jedoch: Die Warnung sollten wir uns trotzdem hinter die Ohren malen. Auch wenn sich der Fanladen im Laufe der Jahre gewandelt hat. auch wenn da nicht mehr ein Sven Brux alles regelt und gleichzeitig Vorsänger, Fanszenenkopf und Fanzineschreiber ist, so bleibt der Fanladen doch ein zentraler Angelpunkt und Kochtopf für neue Ideen. Und die werden wir brauchen. Hinsichtlich der Ereignisse der letzten Tage (Durchsuchung der Fanprojekte in Dresden und Karlsruhe ) sind diese Worte von Sandra zum FL noch mal umso wichtiger und sollten SEHR zu Herzen genommen werden!

Man müsse die Kommunikation weiter stärken, die sei schon gut, aber da sei noch viel Luft nach oben. Das Präsidium sei wunschgemäß zurück getreten, dies sei ein zukunftsgerichteter Weg. Sie danke TH und RK für die Arbeit, diese war nicht immer sichtbar, aber sehr wichtig für den Verein. Man habe insgesamt eine gute Zusammenarbeit mit dem Präsidium, aber Stillstand sei Rückschritt, wie der liebe Bodo immer gesagt habe. Kann es sein, dass der gute geschätzte Bodo von vielen Funktionären vermisst wird in seiner Funktion als Amateurvorstand?

Auch wenn der geschätzte Mitblogger es erst später twitterte, es passt auch hier:

Man muss sich immer fragen, wo die Balance ist zwischen einer guten Streitkultur und einer diskursiven Selbstbeweihräucherung. Das ist immer eine feine Linie.

Bericht Amateurvorstand.

Es folgte Jörn Sturm für den Amateurvorstand. „Liebe Freundinnen und Freunde…“ Es sei auch im Amateurbereich ein bewegtes Jahr gewesen. Man sei immerhin Weltmeister geworden. Den Erfolg von Nico (Nachname bewusst weggelassen) wolle er hervorheben. Immerhin sei er Weltmeister in seiner Jugendaltersklasse im Tischfußball geworden. (Ha! 27 mal deutscher Meister? Eat this Bayern!). Er wolle ihn dazu beglückwünschen.

Ebenso habe man sich über den Erfolg der Blindenfußballer gefreut. Eine tolle Leistung. Er möchte hier Wolff nennen. Wer Wolffs Fußballkompetenz hören will, dem sei das AFM Radio ans Herz gelegt. Das ist im Übrigen mE nach im Moment die einzige Opfion ein Spiel der 1. und 2. Liga legal(!), live, weitgehend kostenfrei und ohne musikalische Unterbrechung in Ton mitverfolgen zu können. Ab der dritten Liga gibt es glaube ich gar keine Radio-Reportagen und im öff-TV nur selten zu sehen. Die Entwicklung ist mE richtig Krass. Der Zuganng als Interessierter/Fan zu Profifußball ist für Leute unter Mittelstand kaum mehr möglich. Mir fällt nur noch ein, sich in die Kneipe zu setzten und sich da über einen Nachmittag-Abend an ein bis zwei Cola festzuhalten. Merkt die Korrekturhilfe an.

Man könne dem Erfolg die Krone aufsetzen und die Mannschaft noch zur Mannschaft des Jahres beim Abendblatt machen, dafür seien Smartphones ja wohl da.

Beim Fußball seien noch die 1. Frauen zu nennen, die letztes Jahr den 3. Platz in der Regionalliga erreicht hätten als Aufsteiger und nun um den Titel mitkämpfen würden. Dafür viel Erfolg. Er verspreche jegliche Unterstützung bei der politischen Suche nach Plätzen, denn zur Zeit würden die 1. Frauen auf einem halben Platz trainieren und würden an der Feldstraße nur mit einer Ausnahmegenehmigung spielen.

Da war es wieder unser Platzproblem. Auch wenn wir uns wiederholen: Hier hat der Senat über Jahrzehnte versagt und es kann nicht sein, dass innerstädtisch keine Plätze und Möglichkeiten geschaffen wurden, die auch höherklassigen Amateursport zulassen.

Für die Nennung der ganzen weiteren Erfolge reiche die Zeit nicht. Wichtig sei im Breitensport sowieso, dass man die Ziele erreiche, die man sich selber gesetzt habe. Dafür allgemein ein Glückwunsch und er drücke die Daumen, dass diese weiterhin erreicht werden,

Neben den Wettkämpfern sei auch die ganzen ehrenamtlichen Helfer zu danken, die mit ihrem Einsatz die Wettkämpfe erst möglich machen würden. Exemplarisch sei hier der Lauf gegen Rechts der Marathonabteilung genannt, welcher ein deutliches Zeichen gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit setze. Wieder hätten sich über 2000 Menschen beteiligt. Aber nicht alle sehen das so, daher habe man auf einen entsprechenden Leserbrief im Blickpunkt geantwortet. (Das war ein „aber die Linken“ Leserbrief. Gut, dass sich da noch jemand die verlorene Liebesmühe macht drauf zu antworten.

Bei aller Euphorie sei es aber auch angebracht ein paar mahnende Worte zu finden. Unsere Gegnerinnen und Gegner kämen hier als Gäste, es kann nicht sein, dass sie oder ihre Freunde angegriffen werden. Das gehe gar nicht. (Direkter Hinweis auf die Falke Geschichte, dazu ist wohl alles sonst gesagt.

Noch was zu Schiedsrichter, diese seien kein Freiwild. Man sei froh über jeden, der dies mache. Er wolle jedem danken. Und gleichzeitig einen Aufruf starten doch Schiedsrichter zu werden, da man noch mehr melden müsse.

 

Überlegt nicht, macht es! Tipps und Tricks gibt euch garantiert gerne der Frodo vom Übersteiger.

Er dankte dann den ausscheidenden Mitgliedern im Amateurvorstand, deren Namen ich leider nicht mitgeschrieben habe. Danke auch von unserer Stelle.

Im Satzungsänderungsantrag gäbe es erhebliche Änderungen im Bereich des Amateurvorstandes. Diesem seien in seinem ersten Jahr im Amateurvorstand viel kennen lernen, sondieren und Gespräche vorhergegangen. Das nun gefundene Stimmenverteilungsverfahren sei ein Kompromiss und er danke den Herrenfußballern, dass sie auf Stimmen verzichtet haben. Ich möchte gar nicht wissen, wie viel Gerede für so etwas notwendig ist. So alte Stimmverteilungen sind immer schwierig aufzubrechen. Umso schöner, dass es geklappt hat.

Er möchte auch erwähnen, dass es nun einen Grundlagenvertrag gäbe. Das sei schön für die Amateure und er danke Tom und Reinher dafür, dass sie den ausgehandelt und ausgearbeitet hätten.

Er erlebe die Zusammenarbeit mit dem Präsidium und dem Aufsichtsrat als sehr vertrauensvoll. Auch wenn wir oben vor zuviel Harmonie warnten, besser als die jährlichen Beiträge von Amateurvorstand und AFM, dass sie beim Präsidium so gar nicht ankommen, ist dieser Zustand allemal.

Man können nun durch den Grundlagenvertrag alle Verantwortung bündeln und an einer Weiterentwicklung arbeiten. Man sei der 3. größte Sportverein in Hamburg und gehe trotzdem immer wieder leer aus. Er vertrete den Verein häufig auf Symposien und da würde er dann den Hauptamtlichen der mittelgroßen Vereine gegenübersitzen und da werde Stadtentwicklung durch Sport gemacht. Da komme er von der Power nicht mehr mit. Dabei sei dies doch genau unser Thema, was man nun durch einen hauptamtlichen Geschäftsführer besetzen könne. Sport gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit. Sport als Freiräume, die in unserem Sinne zu besetzen seien. Dafür brauche man diesen Geschäftsführer. Ausdrücklich auch auf der Ebene „Geschäftsführer“, damit man Zugang zur Politik bekomme. Die Strukturen seien damit gestärkt, es läge eine spannende Zeit vor uns, der Weg sei richtig. Amen. Ihm ist zuzustimmen.

Bericht der AFM

Traditionell lässt der Hausjurist bei Alex das mitschreiben. Das ist nun gar nix gegen Alex, aber a.) hat die AFM eine eigene Versammlung, die Interessierte gerne mal besuchen können. b.) irgendwann muss man im Laufe von 6 Stunden mitschreiben mal eine Pause machen und da bietet sich aufgrund von a) die AFM einfach an. Daher nur eine kurze Zusammenfassung:

Auch Alex lobte die Zusammenarbeit mit AR und Präsidium. Die Kritik von früher sei nicht mehr nötig. Das Young Rebels Magazin in Papier gibt es nicht mehr, wird aber in Young Rebels Online überführt. Schade, das hab ich immer gerne gelesen. Auf Papier. Ja das ist inkonsequent zu dem eben gesagtem.

Selbstkritisch äußerte er sich bei dem Abteilungsleben, wo bisher eine erhebliche Passivität herrscht. Die Verantwortung zur Integration der Mitglieder läge bei der Abteilungsleitung, das sei bisher kein großer Erfolg. Man wolle daher am 13.02.2018 erörtern, welchen Wunsch nach konkreten Beteiligungsmöglichkeiten und Informationen es so gäbe.

Das ist nicht nur ein Problem der AFM, siehe oben. Und wir müssen das ändern. Wir benötigen eine sehr hohe Beteiligung im Ehrenamt, wenn wir als Verein bestehen wollen und unseren besonderen Weg mit Leben füllen wollen. Da hilft aber ein „Arschtritt von oben“ weiter. Leute, rafft euch auf, macht was, bringt euch ein. Beginnt damit am 13.02.2018 dahin zu gehen, so weit ihr AFM Mitglied seid.

Ach ja: Komische Strukturen im FCSP. Die AFM ist direkt unter dem Präsidium aufgehängt und hat im Gegensatz zu allen anderen Abteilungen keine Vertretung durch den Amateurvorstand. Daher immer dieser Bericht, der immer auch ein bisschen ein Fremdkörper ist. Nun gut, diese Struktur ist nun mal so gewachsen und kann auch ohne weiteres so bleiben.

Bericht des Ehrenrates

Es folgte Manfred Heinzinger für den Ehrenrat. Man schreibe das Jahr 2017, alle Profivereine in Deutschland seien als Kapitalgesellschaften organisiert. Alle Vereine? Nein, im hohen Norden sei man anders. Und wer sich hier an Asterix erinnert fühle, der liege richtig. Asterix Einleitung: „Wir befinden uns im Jahre 50 v.Chr. Ganz Gallien ist von den Römern besetzt… Ganz Gallien? Nein! Ein von unbeugsamen Galliern bevölkertes Dorf hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten. Und das Leben ist nicht leicht für die römischen Legionäre, die als Besatzung in den befestigten Lagern Babaorum, Aquarium, Laudanum und Kleinbonum liegen…“ Die befestigten Lager bei uns sind dann Davidwache, Lerchenstraßenwache, Domwache und Volksparkstadion? Schöne Assoziation, aber auch mit einer Gefahr. Wenn sie Trend wird und der Weg dieses Vereins ständig als so etwas Besonderes, ja Sonderbares hervorgehoben wird. Das kann auf lange Sicht auch zu einer Ausssonderung, Absonderung, Randerscheinung etc. Dabei sollte es doch eigentlich Ziel sein, dass dieser Weg eine Selbstverständlichkeit, eine Position im Zentrum, der Standard ist, den man halt dadurch errreicht, wenn unser Modell Nachahmung erfährt. Wir haben uns ja auch auf die Fahnen geschrieben, dass wir einen Beitrag für das Zusammenleben in der Gesellschaft etc leisten wollen – dies tun wir aber nicht, bzw wir werden darin topediert und erfahren auch keine Nachahmung, wenn wir uns ständig als Insel der Glückseligen darstellen.

Es sei ein schwieriger Weg Mitglieder bestimmen zu lassen, dazu müsse man kritisch und vorausschauend arbeiten. Der Neid anderer Fans ob dieses Weges sei uns aber sicher. Der Weg werde honoriert. Die Ruhe den Trainer nicht zu feuern, habe Anerkennung gebracht. Man begrüße Uwe Stöver und Olaf Janßen. Man wünsche ihnen Erfolg.

Auch im Amateurbereich sei man sehr erfolgreich gewesen. Er wiederholte dann die bereits genannten Erfolge.

Hochachtung habe er auch vor den Handballern, die in Ruanda Unterstützung geleistet haben. Infos und Links dazu findet man z.B. hier.

Rugby und auch andere hätten viele Aktionen weit über den Sport hinaus gemacht, es gab keine Erwähnung, darauf habe man es auch nicht angelegt. Schade eigentlich, denn so etwas kann auch innervereinliches Vorbild sein.

Der Ehrenrat sei nicht wegen Streitigkeiten angerufen worden, auch aus eigener Zuständigkeit sei man nicht tätig geworden. Man habe als Ratgeber zur Verfügung gestanden und auch in der Satzungskommission mitgewirkt.

Man sei in den Top 20 der deutschen Vereine und zwar auf Platz 16 und damit der Verein mit den meisten Mitgliedern in der 2. Liga. Und dies ohne eine Verknüpfung von Dauerkarte mit der Mitgliedschaft, wie es z.B. Bayern und 1860 praktizieren oder Union nun eingeführt hat.

Man habe 2236 Glückwunschkarten zu runden Geburtstagen oder Vereinsjubilen geschrieben. Man könne sagen, dass jedes Ehrenratsmitglied jeden Tag eine Karte geschrieben habe. Man mag das als Vereinsmeierei abtun, aber ich hab mich über jede Karte, die ich bisher erhalten habe einen Ast gefreut. Ihr macht das super.

Er wolle Peter Haselau danken, der aus dem Gremium ausscheide. Da der erkrankt nicht da sein, werde man das in geeigneter Form nachholen. Er freue sich bei den Ehrungen gleich Bilder liefern zu können und danke der Geschäftsstelle dafür, dass sie da unterstützt habe.

Eine Sache habe er noch: Er habe 2011 eine Anleihe von 200 Euro gezeichnet, er habe damals gesagt, er würde auf die Rückzahlung verzichten, wenn das Geld vernünftig eingesetzt werden, er sehe dies als erfüllt an und werde sein Geld nicht zurück verlangen und würde sich freuen, wenn ihm viele Leute folgen würden, Jeder Betrag helfe.

Da das später auch noch mal Thema wurde: Der Verein sollte sich hier aufgefordert fühlen eine entsprechende Möglichkeit zu schaffen, ggf. auch ohne die Rückgabe der Schmuckanleihe. Man hat genug rechtliche und finanzielle Experten, um hier einen Weg zu finden, dass Leute offensiv ihren Verzicht erklären können und das ganze dann auch Bilanzwirksam wird. Achtung: Das ist steuerlich dann aber eine Schenkung, falls da wer höhere Beträge als 200 Euro gezeichnet hat.

Die einzige Nachfrage des Tages

Es folgte die einzige Wortmeldung aus dem Plenum zu einem Bericht. Ein junger Herr (dem Blog namentlich bekannt) fragte nach der Mitgliedschaft von Andreas Grote und einem eventuellen Ausschluß. Manfred antwortete, dass es einen Antrag nicht gegeben hätte und man sich auch in „von Amts wegen“ dagegen entschlossen habe ein Verfahren zu eröffnen. Es habe Diskussionen gegeben, aber man sei klar darüber gewesen, dass dies beruflich gewesen sei und nichts mit dem FCSP zu tun gehabt habe.

Exkurs / Unser Andy

Ja, wir hatten damals auch kurz dazu was geschrieben, warum wir ein Ausschlußverfahren für wenig erfolgversprechend halten. Darauf sei verwiesen. Trotzdem ist es irgendwie auch enttäuschend, dass keiner der Redner mal ein kritisches Wort für unser Vereinsmitglied übrig hatte. Ja wir verstehen die ganzen Zwänge, die man so hat, insbesondere da Andy G. eben nicht nur für die Polizei zuständig ist, sondern auch für den Sport. Leider wählt Hamburg nicht so wie St. Pauli, wo ein Bündnis von Die Linke und Grünen die Mehrheit hätte. Wäre die politische Konstellation so, wäre vieles in dieser Stadt anders und vieles für uns als Verein einfacher. So ist es aber nicht. Und so müssen wir uns ständig arrangieren und auch verbiegen.

Aber irgendwo ist eben eine Grenze des Verbiegens und des Eiertanzes erreicht. Und so hätten wir uns schon gewünscht, dass vielleicht nicht Oke, aber einer der anderen Redner deutliche persönliche Worte an Andy G. gerichtet hätte.
Das wird er in seinem Elfenbeinturm wahrscheinlich nicht mitbekommen, aber irgendwie hätte es die Seele doch befriedigt. Wir bleiben dabei: Andy G. hat in diesem Verein nichts verloren und man sollte ihm dies auch immer wieder deutlich machen. Freundlich aber bestimmt. Vielleicht ergibt sich der Ausschluss dann irgendwie von selbst? Mal sehen, ob er sich überhaupt traut in den nächsten Jahren irgendwo aktiv in Erscheinung zu treten. Falls ja: Immer freundlich bleiben, aber bestimmt.

Exkurs Ende

Entlastung des Präsidenten

Diese wurde bei 0 Gegenstimmen und 13 Enthaltungen (zu einer bekennt sich der Schreiber dieser Zeilen, da ohne Bilanz keine Entlastung) gewährt. Der Amateurvorstand wurde mit 9 Enthaltungen und 0 Gegenstimmen entlastet.

Wahl des Präsidenten

KH führte in die Materie mit dem nächsten Satzungsporno ein. Unsere Satzung sieht vor, dass unser Präsidium aus einem Präsidenten und zwei Vizepräsidenten besteht, es kann aber vom Aufsichtsrat auf zwei weitere Mitglieder erweitert werden. Hat von dieser Möglichkeit des § 21 eigentlich schon mal ein Präsident nicht Gebrauch gemacht? Ich könnte mir selbst bei einem vollständig hauptamtlich tätigen Präsidium nur schwer ein drei Personen Präsidium vorstellen.

Die MV wähle dann auf Vorschlag des AR den Präsidenten, dieser schlage dann die Vizepräsidenten vor, diese würden dann nach der Wahl des Präsidenten gewählt. Man dürfen zwischen 25 und 70 Jahre alt sein.

OG wurde vor 8 Wochen vom AR vorgeschlagen, dieser wiederrum habe 6 Wochen vorher seine Vizes vorgeschlagen, alle würden die formellen Voraussetzungen erfüllen.

Man kann sich nebenbei fragen, ob dieser Alterskorridor nicht mal bei Gelegenheit gestrichen werden sollte, denn er ist ja schon eine Diskriminierung über das Alter. Und bei einer immer älter werdenden Gesellschaft ist ein 70 jähriger ja nicht schon auf dem Totenbett liegend und ein 25 jähriger ist im Notfall auch schon mitten im Berufsleben. Spätestens bei hauptamtlichen Präsidiumsmitgliedern wäre hier auch das AGG zu bedenken.

OG stellte sich also vor.

Liebe St. PaulianerInnen begann er. Er wolle mit der Mannschaft beginnen, auch wenn er diese Passage dann zweimal vorlesen müsse, denn diese müsse nun los, weil sie ja viele Tore in Fürth erzielen wolle. Es ist schon immer süß, wenn erwachsene Menschen so um 21 Uhr symbolisch ins Be äh vor den Netflix Account geschoben werden.

Man wolle die größten Erfolge erzielen, auch um möglichst vielen Leuten unsere Ideen und Werte nahezubringen. Dazu lade man die Spieler ein, beim Verein zu bleiben und dies gemeinsam zu erreichen, diese Ziele mit Taten und Toren zu unterstützen. Hier gelte wie im Profifußball allgemein gemeinsam könne man Ziele erreichen. Haut Fürth weg und holt euch die Punkte zurück, die ihr obwohl die bessere Mannschaft liegen lassen habt. Okay, das wird nicht als der Wendepunkt zum Aufstieg in die Analen des FCSP eingehen. Die Mannschaft nebenbei im Levi’s Ausgehlook, der auch für die noch zu gründende Lumberjack Abteilung  als Teamkleidung passend gewesen wäre. Oder für Grunge Musiker der 90er.

Die Anwesenheit

Kurz mal zwischendurch wurde die Anwesenheit um 19:50 verkündet, während die Mannschaft zu „Auswärtssieg“ Rufen den Saal verlies. 601 Mitglieder waren anwesend, davon 590 stimmberechtigte und 11 nicht stimmberechtigte. Die sich sofort zur Avangarde ausriefen:

OG began dann erneut. Er wolle sich erneut vorstellen, würde sich freuen das ganze weiter gemeinsam zu machen. Sich im Profifußball zu halten, sei eine Herausforderung, die Wage zwischen Moderne und Romantik habe der Fußball noch nicht gefunden. Man müsse auf diesen Wettbewerb die richtigen Antworten finden.

Wie könne man Erfolg unter Wahrung der Werte erreichen, sei die entscheidende Frage. Man wolle e.V. bleiben, da gäbe es keine Alternative zu. Dieses Alleinstellungsmerkmal könne man nur halten, wenn man die Last auf viele Schultern verteile (siehe oben).

Der Weg dazu kann nur Wachstum sein. Sowohl bei Mitgliedern, als auch bei den Partnern. Übersetzt: Wir müssen noch verdammt viel machen, um genügend Geld rein zu bekommen, um stabil zu sein.

Bei dem Fokus auf die Profis dürfe man auch die anderen Bereiche des Vereines und die Werte nicht aus den Augen verlieren. Er wiederholte dann das oben Gesagte.

Er wolle dies mit seinem Team weitere vier Jahre vorantreiben und vertreten.

Vorstellung der Vizepräsidenten

Es folgte dann direkt die Vorstellung der Vizepräsidenten. Das ist rein formal natürlich ein bisschen komisch, da man die ja überhaupt nur wählt, wenn man einen Präsidenten gewählt hat, aber anderseits war man so einmal dabei, dann kann man das auch in einem Rutsch abhandeln.

Es begann ChH.

Sie sei 54 Jahre alt, verheiratet und habe einen 22 jährigen Sohn. Sie lebe auf St. Pauli, arbeite bei ‚Mieter helfen Mieter‘ als Anwältin in der Geschäftsstelle in der Schanze mit und habe da insbesondere die Kompetenz für Wohn- und Kulturprojekte. Sie war u.a. beratend für die Essohäuseriniative, den Golden Pudel und das Gängeviertel tätig.

Zum Sport sei sie beim SC Sternschanze gekommen, wo sie den Kinder- und Jugendbereich aufgebaut habe, der heute 600 Kinder umfasse. Dort war sie auch für die Erweiterung der Sportstätten zuständig. Und das ziemlich erfolgreich, wenn man sich SC Sternschanze heute im Vergleich von vor 15 Jahren ansieht.)

Politisch kommt sie aus dem Recht auf Stadt Bündnis  und aus dem Bündnis St. Pauli selber machen. Kern des letzteren sei, dass Beteiligung nicht reiche, man wolle selber machen. Nun wolle sie den FCSP selber machen, für Fans, Mitglieder, Amateure und Fußballer. Ihre Ziele seien an den St. Pauli Code angelehnt. Unterschiedlichkeiten erkennen und respektieren. 2. Werte und Normen vertreten 3. neue Wege gehen. Sie hoffe man könne das gemeinsam umsetzen.

Man muss sagen, dass ChH einen sehr kompetenten Eindruck macht und natürlich ganz viel Stallgeruch mitbringt. Aber nicht nur, dass sie in diesem Mikrokosmos stark verwurzelt ist, sie hat auch in Initiativen mitgearbeitet, die Kompromisse mit Gebilden weit außerhalb dieses Kosmos hinbekommen haben. Das ist doch mal ein guter Steckbrief. Die Rede kam auch sympathisch rüber.

Es folgte CH

Er sei bei der Barclays Bank Vater von zwei Kindern. Er habe vor 9 Jahren die erste Begegnung mit dem FCSP gehabt und das Umfeld des Vereines kennen gelernt. Er habe sich schon mehrfach in sozialen Projekten engagiert, z.B. beim Haus der Familie (Er nennen sich ungefähr 2000 soziale Projekte, daher unklar welches) oder bei Nestwerk  und bei die Spielmacher (auch hier unklar, welche Organisation gemeint ist, daher ohne Link). Beruflich sei er seit 25 Jahren aktiv, erst als Wirtschaftsprüfer, dann in der Wirtschaft, bei der Royal Bank of Scotland, nun bei der Barclays Bank. Finanzen sei seine Kompetenz, diese wolle er anbieten.

Wirtschaftliche Stabilität sei wichtig, darauf könne man seinen Erfolg aufbauen. Damit am Ende der Spagat zwischen Stadtteilverein und Profifußball gelingen kann. „Das ist kein Gegensatz, Digga!“ will man ihm zurufen. Die Formulierung weicht aber schon weit von dem „Alleinstellungsmerkmal“ und anderen positiven Formulierungen anderer Entscheidungsträger ab.

Er könne sich für die Werteorientierung begeistern, dies sei auch in seinem Unternehmen wichtig. Man lasse sich auch dort nicht verbiegen. Da stolperten viele drüber, weil Unternehmen, Bank und Werte sind ja nicht gerade Begriffe, die automatisch in einem Satz vorkommen. Die Mutter der deutschen Barclays hat auf ihrer Internetseite jedoch einen sehr breiten Bereich, wo die Werte erklärt sind und das erscheint doch eher außergewöhnlich. Ob das alles so im einzelnen gelebt wird, können wir nicht nachprüfen. So wirkte das aber ein bisschen im leeren Raum und ließ Fragezeichen.

Es folgte JW

Er sei 66 Jahre alt. (Womit wir denn an der Altersgrenze sind und dies definitiv seine letzte Amtsperiode ist). Er habe 2 erwachsene Söhne und zwei entzückende aber anstrengende Enkelkinder. Das nächste Mal möchten wir nebenbei immer Fotos der Abkömmlinge. Ne, nicht wirklich. Diese Info ist echt kein Entscheidungskriterium.
Er sei Unternehmer in Norden. Er habe an der Sanierung von 20 Gesellschaften als Consultant mitgearbeitet. Vor 3 Jahren sei er angetreten um einen Beitrag zur Stabilisierung zu leisten. Und er habe sich damit beschäftigt und mit dem Bau der Gegengerade, der externen Domwache.
Vieles habe er auch still einfangen müssen, wie z.B. eine Erweiterung der Kollaustraße, da man diese leider in ein ausgewiesenes Überschwemmungsgebiet hätte bauen müssen, was nicht geht.
Zuletzt habe er sich mit den Darlehen und der Vermarktung beschäftigt. Die neue Finanzierung der Anleihe sei weniger komplex und zinsgünstiger.

Beim NLZ gäbe es noch ganz viel Bedarf. Die Spiel- und Trainingsorte seien verteilt, hätten nicht den gewünschten Standard und zu wenig Funktionsgebäude. Man bräuchte ein NLZ zum trainieren und spielen an einem Ort. Hier muss man wohl irgendwann auch mal überlegen, ob die Stadt Hamburg der geeignete Standort ist. Denn wenn diese nicht mitspielen will, indem sie Grundstücke dafür ermöglicht, dann behaupten wir einfach mal, dass es genügend Nachbargemeinden gibt, die sich die Finger nach einem solchen NLZ lecken würden. Und ja, das ist immer der Plan B, denn wir sind ein innerstädtischer Verein, der am besten auch alles innerstädtisch haben soll. Aber wenn es nicht voran geht, braucht man Alternativen. Was ist eigentlich auf dem Kleinen Grasbrook so geplant, liebe Stadt Hamburg? Wieder nur Luxuswohnungen mit einigen sozialen Feigenblättern? Oder echte Stadtentwicklung?

Die letzten drei Jahre hätten ihm viel Spaß gemacht, wäre da nicht die ärgerliche Beschäftigung mit der 3. Liga gewesen. Er wolle weiter machen und seine Verbindungen für den Verein nutzen.

Das war eine solide Vorstellung, von jemandem, der garantiert wenig Stallgeruch hat, dafür aber ganz viele Verbindungen in Kreise, in denen wir ehemaligen Punks nicht verkehren. So etwas ist eben auch wichtig.

Es folgte JP

Er sei 52 Jahre alt, verheiratet und habe einen 13 und 15 jährigen Sohn. Das Thema Diversität auf Führungsebene können wir nebenbei in den nächsten Jahren auch mal gerne angehen.
Er habe beim FCSP in der Oberliga unter Lorkowski gespielt, sei dann Vertragsamateur gewesen und habe sich in der 2. Liga im Kern warm gelaufen. Endlich mal jemand mit konkreten Kompetenzen!
Er habe sich bei potentiellen Entwicklungen in der Vermarktung, dem Sport und Personalprozessen eingemischt.
Er sei gefragt, ob er erneut Lust habe und da es ihm große Freude gemacht habe an den Aufgaben zu arbeiten und es gut funktioniert habe, habe er zugesagt.

Beim Thema Eigenvermarktung habe man frühzeitig mit dem Vermarkter gesprochen, der geholfen habe, aber auch gerne in der jetzigen Form weiter gemacht habe und ein verbessertes Angebot vorgelegt habe. Das Ziel sei aber die Unabhängigkeit. Man wolle nun diesen Schritt gehen.

U!Sports habe einen super Job gemacht, auch in der Beratung zum Thema Eigenvermarktung. Dieser Schritt sei eine große Chance und eine große Herausforderung.

Der etwas romantische Ansatz sei, dass man eben nicht nur Sponsoren habe, sondern Partner, die auch eine Wertepartnerschaft sei. Man wolle Verbindungen, die mehr als 2, 3 Jahre halten würden. Das ist dann ein schwer zu erreichendes Idealbild, auch wenn beim FCSP einige Sponsoren echt lange dabei sind und auch halbwegs passen.

Man wolle wachsen, da auch die Organisation wachse. Und man wolle Menschen, die in der Organisation arbeiten besser machen.

Ich finde ja so Leute, die sich mit Organisation und Personalmanagement auskennen spannend und für einen Fußballverein sind viele Ideen, die anderswo Alltag sind, ja noch Revolution pur. Die Rede an sich war solide. Einen Volkstribun, der die Leute reihenweise von den Sitzen reißt, haben wir in unseren Führungsgremien nicht. Aber wollen wir wahrscheinlich auch gar nicht.

Ehrungen Teil 1

Erstmal die Ehrungen für Vereinsmitgliedschaft. In unseren Reihen entwickelte sich eine Diskussion, ob das nicht albern sei, weil es doch nur Aussitznadeln seien. Aber mal ganz ehrlich: Nach 25 Jahren hat man diesem Trümmerverein so ca. 3.000 Euro überwiesen. Da kann man auch mal einen warmen Händedruck und eine kleine Nadel bekommen. Liebe Planer der MV 2024 und 2025, untersteht euch in diesen Jahren nicht alle 25 jährigen zu ehren. Das werden in den Jahren ordentlich viel Leute und wenn ihr die nicht auf der Bühne ehrt, dann zerkloppe ich den ganzen Sitzungssaal. Ich bin 2024 dran.

Immerhin sind Menschen schon 60 Jahre in unserem Verein, darunter ein Thomas, der wirklich seit seiner Geburt Mitglied dieses Vereines ist und lange in den unteren Herren gekickt hat. Geile Eltern, geiler Typ! Günther hat es dann schon zu 70 Jahren Mitgliedschaft gebracht und das liebe Leser ist eine Leistung. Auf die nächsten 70! Der Ehrenrat verleiht für die 70 Jahre nebenbei die symbolische diamantene Ehrennadel. Ja, keine Ehrung, die nicht in der Satzung steht, aber das ist schon okay. Alles gute Günther.

Es folgten ganz viele Leistungsehrungen, im Bowling (das muss gefühlt eine der besseren Abteilungen im Hamburger Vergleich sein, so viele deutsche Meister, wie die stellen.), im Rugby, wo wir wirklich einen Männernationalspieler und einen U16 Nationalspieler unser eigen nennen. Tolle Leistung!

Der bereits genannte Tischfußballweltmeister wurde auch geehrt und dann kam das Ergebnis der Wahl.

Kim Oke-Il

Von den 599 stimmberechtigten, die zum Zeitpunkt der Wahl anwesend gewesen seien, hätten 550 abgestimmt und 540 mit Ja gestimmt. 10 Nein Stimmen und keine Enthaltung.

Die Reaktionen fasst Twitter richtig zusammen:

OG nahm die Wahl mit den Worten an, dass wir tollen seien und man bei diesem Blumenstrauß (der bereits auf der Bühne war) die Wahl annehmen müsse. Ein „lass ihn dir schmecken“ kam als Kommentar aus unseren Reihen.

Ehrungen 2. Teil

Man warf kurz seinen Stimmzettel für die Vizes ein und dann wurde der Rest geehrt.

Schach wurde bereits erwähnt, die Bowlinghemden sind ein sehr besonderer Geschmack, die 4. Her äh 5. Herren, die jetzt die 4. Herren sind, sind aufgestiegen.

Und als letztes große Begeisterung für die Blindenfußballer. Minutenlange stehende Ovationen waren der verdiente Lohn. Ich hab ja nur bei der Vorstellung von diesem Moment, Pipi in den Augen, merkt die Korrekturhilfe an.

Ergebnis der Vizepräsidentenwahl

ChC 492 Ja, 18 Nein
CH 423 Ja, 57 Nein
JP 470 Ja, 30 Nein
JW 489 Ja, 13 Nein

Heißt das eigentlich, dass es Leute gab, die zwar den Präsidenten, aber keinen Vize gewählt haben? Und zwar stehen beim FCSP der Banker neben dem Punker, aber die Punkerin bekommt eindeutig bei der Wahl zum Vize mehr Stimmen, als der Banker. Nein, wir wollen nun ChC nicht ernsthaft als Punkerin bezeichnen.

Das Präsidium sei damit ordnungsgemäß gewählt, stellte KH fest, es folgte ein fliegender Wechsel auf dem Podium. KH brachte dann noch irgendwas von Dank an RK, aber nun ja einen neuen charmanten neuen Rechtsbeistand und er solle es ihr nicht übel nehmen, aber er höre da auf eine andere Art. Sagen wir es mal so: Der Zehner in die Chauvikasse ist das fällig. Unnötig.

Wahl des Kassenprüfers

MW stellte sich dann als Kassenprüfer vor. 54 Jahre alt, drei Kinder, zwei eigene, ein Beutekind. Zwei Frauen, mit einer sei er verheiratet, mit einer zusammen. (Chauvikasse die zweite). Er sei ursprünglich in die AFM eingetreten, da seine Tochter aber Rugby spiele, sei er da auch Mitglied und werde immer mehr vom Balltreter zum Ballträger. Er sei nun vier Jahre Kassenprüfer, wolle weiter machen und seine Fähigkeiten einbringen. Er würde sich freuen, wenn man ihm das Vertrauen ausspreche.

Ein Nebensitzer fasste es perfekt zusammen: „Der ist mir fast zu unseriös für einen Kassenprüfer“

In Akklamation wurde er dann mit 9 Enthaltungen gewählt.

Wahl des Ehrenrates

Die Vorstellungsrunden begann Suzann Edding (Name laut Stimmzettel, der offizielle Twitteraccount spricht von Susanne) Sie sei 53 Jahre alt, eine Tocher, lebe mit Partner in Hamburg. Sie sei in der Frauenfußballabteilung groß geworden, habe dort gespielt, dann Kassenwärtin, stellvertretende Abteilungsleitern und Abteilungsleiterin bis 2016 gewählt. Sie habe sich in verschiedenen AGs verdient, dadurch, dass sie Delegierte gewesen sei, habe sie andere Abteilungen kennen gelernt und davon profitiert, dass sie über den Tellerrand habe hinaus sehen können. Den Ehrenrat habe sie als ein beratendes Gremium kennen gelernt in ihrer Abteilung,

Sie sei bereit in diesen Einzutreten und finde es eine super Wertschätzung, dass Menschen geehrt werden, die jahrelang treu seien und besondere Leistungen erzielt hätten. Dafür würde sie sich freuen, wenn man sie wählen würde.

Frauenfußball? Frau? Ja klar wählen wir dich. Oder ob der Akklamation doch nicht. Aber die Rede war super. Sie ist auch ein guter Mensch, habt ihr fein gemacht, ergänzt die Korrekturhilfe!

MH folgte. Er stelle sich der Form halber vor. Sei Bankkaufmann, 55 Jahre alt, habe die 7. Herren 91 gegründet und würde bis heute Fußball spielen, nun in den 2. Alten Herren. Wenn es die Zeit zuließe, würde er auch noch Radsport betreiben. Mit den langen dunklen (gefärbten?) Haaren sind MH immer viel jünger aus. Was lernen wir daraus? Aktiver Sport hält gesund.

Er sei seit 2007 Vorsitzender des Ehrenrates, habe in der Satzungskommission mitgearbeitet, die meisten würden ihn kennen.

Günther Merckel kam als nächstes. Seit 1948 im FCSP, Fußball gespielt, dann 30 Jahre die Jugend betreut und nun schon 12 Jahre im Ehrenrat. Würde sich freuen, wenn er wieder gewählt werde. Gegen Günther spricht eigentlich nur das Alter. Lieber Günther, in 5 Jahren lässt du dich bitte mit der Platinehrennadel, die extra für dich erfunden wird und einer MV, die dich huldigt in den Vereinsruhestand verabschieden, ja?

Winfried von Ruthkowski war als nächster dran. Er habe neben dem FCSP noch eine Familie, Frau, Tochter, Sohn, er sei 50 Jahre verheiratet und das mit der gleichen Frau. Er sei Dealer der Ärzte gewesen, 2002 in Ruhestand gegangen und habe seitdem soziale Sachen gemacht, Aktionen für Schulen, für Kiezkick Kinder angesprochen, Problemfamilien an den Fanladen herangeführt und 15 Jahre mit der Traditionself herum gereist, um den Verein zu bewerben. Er würde sich freuen. Die Spiele des FCSP seien für ihn eine Wohlfühloase.

Winnie bleibt Vertreter und er redet wie ein Vertreter. Das muss man mögen. Und die Gags sind auch immer die gleichen.

Es folgte Heiko Schlesselmann. Der seinen Familienstand nicht erwähnte! Der Ehrenrat sei das meist unterschätzte Gremium, er würde sich freuen, wenn er weiter in diesem arbeiten könnte. Danke.

Es gab bei der Akklamation 10 Enthaltungen. Aus den oben genannten Gründen auch vom Schreiber.

Bericht der AG Nachhaltigkeit

Man muss dem Tweetverfasser Recht geben. Es ist nicht einfach sich um 23:12 zu konzentrieren und über Nachhaltigkeit und so zu reden. Aber es ist unsere verdammte Pflicht dies zu tun. Wenn wir etwas besonderes sein wollen, wenn wir das Alleinstellungsmerkmal mit Leben füllen und damit auch weiterleben wollen, dann müssen wir dies machen.

Und ja, die Reihen hatten sich gelichtet. Nicht jeder hat die Zeit so lange zu bleiben. Es ist einfach so. Aber die verbleibenden Mitglieder hörten interessiert zu. Und das ist genau der Spirit, den wir brauchen! Fühlt euch geherzt und mit Konfetti beworfen, alternativ mit Kaffee/Cola/Mate!

RK und Bernd von Geldern (BvG) trugen vor. RK fing an.

Die AG ginge auf einen Antrag aus der letzten MV zurück, wo man den Auftrag bekommen habe, Merch zu finden, was ökologisch und sozial produziert werde.

Als Fazit könne man nun sagen, man sei ein riesigen Schritt weitergekommen. Er danke allen Beteiligten (die namentlich genannt wurden).

Das wichtige wäre gewesen, dass man das Rad nicht habe neu erfinden müssen, da es schon viele Standards gäbe, auf die man aufsatteln hätte können. Man müsse bei den Produkten im Fanladen (Ja, das sagte er so. Gemeint ist natürlich der Fanshop) nicht bei null anfangen.

Man habe nun ein Konzept zusammen, auf dem man arbeiten könne und Gebote, die man versuche durchzusetzen. Man wolle ein Managementsystem einführen, um das auch zu kontrollieren.

Das ganze ist eine Herkulesaufgabe, wenn man sozial herstellen wolle und auch noch Umweltstandards einhalten wolle und eine große Auswahl an coolen Produkten haben möchte. (Wann kommen denn die coolen Produkte?)

Dabei dürfe dann auch noch der Preis nicht ins unermessliche steigen und Gewinn wolle man ja auch noch machen.

Man darf auch nicht vergessen, dass die Standards schwer durchzusetzen sind in diesem Mark. Er erinnere an den Brand in einer Textilfabrik in Karachi diese habe auch alle Zertifikate gehabt, aber nichts davon entsprach der Wahrheit.

Die New York Times spräche davon, dass das System komplett verdorben sei. Man wisse dies, man wolle trotzdem einen großen Schritt auf eine andere Ebene machen.

Im Namen der Antragsstellerin solle er grüßen und diese sei überrascht gewesen, dass alle an einem Strang gezogen hätten, um Standards zu erreichen. Gespräche mit Greenpeace und der Clean Cloth Campaign  habe man geführt und gemeinsam in der Gruppe auf Standards hin gearbeitet, diskutiert und gestritten. Aber am Ende wollten wir alle den sozialen Verein und dies hätte BvG auch gut umgesetzt.

Der nun übernahm nun und erklärte, dass die Herkulesaufgabe gut dargestellt sei. Schnell sei klar gewesen sei, dass man nicht alles in einem Schritt umgestellt bekomme. Das sei ein Prozess über Jahre. Es gäbe in dem System auch viele Urkunden, vieles sei dunkel. Man müsse ganz genau klären, was man verspreche und was man wirklich halten könne.

Weiterhin habe man Partner, die man auch nicht einfach so raus schmeißen könne. Man müsse auch an seine 100 Mitarbeiter denken und am Ende Geld verdienen.

Zum Glück habe man auch bisher nicht Rotzklamotten (das steht wörtlich in der Aufzeichnung. Er hat es wohl auch so gesagt.) bestellt. Upsolut hätte da auch zur eigenen Absicherung drauf geachtet. Man habe gute Fabriken und kenne die meisten Hersteller mit denen man zusammen arbeite. Gerade bei der Hardware (also nicht Textilien) sehe das aber anders aus, da kenne man die Fabriken nicht.

Zum Glück sei ein AFM Mitglied für Tschibo in diesem Bereich tätig und da habe man viel Erfahrungen sich holen können. (DAS! Genau das! So müssen wir als Verein leben und funktionieren)

Alle sagten, geht da nicht zu dogmatisch ran, sucht praktische Lösungen, die in das Leitbild passen.

Daher zuerst Änderungen dort, wo man große Auswirkungen hat. Der Antrag sei eine große Chance, gerade da was zu ändern und nicht nur den Biobabystrampler irgendwo in der Ecke liegen zu haben. Guter Ansatz!

Baumwolle sei 1/3 des Umsatzes, dies könne man in 12 Monaten umstellen und werde mit dem Totenkopfshirt in 2018, eher im Februar, als Ende des Jahres anfangen. Die gute und schlechte Nachricht dabei sei: Es sehe aus wie vorher.

Eine Erörterung diverser Siegel fiel der fortgeschrittenen Zeit in der Aufzeichnung zum Opfer. Ja, man kann hier was von kein richtiges Leben im falschen sagen. Und natürlich sind das kleine Schritte, die für sich wenig Auswirkungen haben. Aber man kann entweder auf die Revolution warten und bis dahin Dreck verkaufen, oder man versucht wenigstens Sachen zu verkaufen, die wenigstens aus weniger Dreck kommen. Und wenn sich die Marktmacht da wirklich wandelt, dann gibt es auch mehr Angebot. Eine Herkulesaufgabe bleibt es.

Die Anträge

Den krönenden Abschluss machten dann die Anträge.

Der Satzungsänderungsantrag

RK für die Satzungs- und Strukturkommission: Diese Kommission habe sich nicht mit einer Ausgliederung beschäftigt, sondern mit Verbesserungen im Verein. Der Blick auf das große Ganze. In der Kommission waren Vertreter aller Organe. Die Organe selbst waren auch beauftragt sich mit sich selbst und einer Verbesserung bei ihnen zu beschäftigen. Ergebnis daraus war z.B. der Grundlagenvertrag.

Man hat dann beschlossen vor einer Strukturreform eine Satzungsänderung durchzuziehen. Zum größten Teil ging es um eine Renovierung, um Klarstellungen. Alle Änderungen seien im Konsens der Kommission erfolgt. Nur was alle für Gut befunden haben, wurde in den Antrag aufgenommen.

Nach keinen Fragen wurde der Antrag bei 6 Nein Stimmen und 24 Enthaltungen angenommen.

Wunschzettel für die Strukturkommission: Digitalisierung der Mitgliederrechte. Wie können wir z.B. auswärtige Mitglieder besser einbinden? Wie können wir digital besser agieren? Wo braucht man wirklich eine Papierform, wo würde auch eine digitale Form reichen? Sollte man auch mit einer digitalen MV rumprobieren? Das sind Themen, denen wir uns stellen sollten und die gut vorbereitet sein sollten. Weitere Themen: Reine Änderungsanträge zu bestehenden Anträgen nicht mehr als Eilanträge ansehen, wäre auch mal ein ganz tolles Ding.

Regenbogen auf dem Trikot

Es ist immer wieder und jedes Jahr ein Kreuz mit solchen Anträgen. Die Ideen dahinter sind gut, aber viele dieser Anträge sind schlecht vorbereitet, weil sie an der Wirklichkeit vorbei gehen. So auch ein bisschen dieser Antrag. Denn zwingend ab nächste Saison auf jedem Trikot, das ist im November schwierig umzusetzen, wo wahrscheinlich schon irgendwo die Produktion der Trikots für die nächste Saison läuft und die der darauffolgenden auch schon fertig geplant sind.]. Das ist nun mal die brutale Realität. Auch Kleidungsbestimmungen der komischen DFL müssen beachtet werden etc. pp.

Daher Leute: Wenn ihr solche Anträge so stellt, dann seid auf genau solche Argumente vorbereitet. Stellt Anträge – gerne absolut und ab sofort – setzt Druck ein, aber dann müsst ihr auch gut begründen, warum absolut und sofort und das Präsidium und alle Hauptamtlichen sich den Arsch aufreissen müssen. Das wäre bei dem hier vertretenen Wunsch garantiert vertretbar, aber das muss dann entsprechend gut vorbereitet sein.

OG brachte dann als Gegenrede nämlich genau diese Argumente, man müsse das diskutieren, nicht in 15 Minuten für alle Zeiten und alle Trikots, man müsse die Folgen bedenken, 2 Jahre sei der Produktionsvorlauf, Ausstatter sei einer der größten finanziellen Sponsoringverträge, müsse klar sein, ob das geht. Aussage könnte versanden und nicht mehr öffentlichkeitswirksam sein, so kann man nicht entsprechen, aber gerne Diskussion. Die Argumente sind eher so halbgar. Insbesondere, da man z.B. auf ein Verwässern ja immer mit einnem neuen Antrag reagieren könnte. Und klar ist der Ausstatter ein wirklich wichtiger Vertrag, aber hey, wir wollen doch nicht über jedes Stöckchen für Geld springen, war doch so, oder?

Es ging dann ein bisschen hin- und her und hier fehlt uns so ein bisschen ein vorbereitender Ausschuss in den man so etwas nun verweisen kann um einen Kompromiss zu finden.

Am Ende wurde ein live erarbeiteter Kompromiss beschlossen in dem das Präsidium aufgefordert wurde zu klären, ob und wie man das Regenbogensymbol auf Trikots einarbeiten kann und darüber der nächsten MV zu berichten. Nun gut, nicht perfekt, kann man aber mit leben. Ein vorbereitender ständiger Ausschuss wäre trotzdem etwas tolles.

Bioprodukte

Siehe das eben gesagte. Schlecht vorbereitet, viel an der Realität vorbei und grundsätzlich eine gute Idee. Auch hier wäre mal eine Erörterung darüber, was möglich ist, mit Caterer, Fachleuten und Fans super. Analog zu der Textilgeschichte. Aber dazu kam es nicht, weil einfach der Antragssteller ganz schlecht vorbereitet und auch ein bisschen naiv war. Schade eigentlich. Ach ja: Den Antrag ab sofort ein vegetarisches Stadion und ab 2020 ein veganes Stadion zu sein, formulierte man in Gedanken schon hinter uns.

Fahrradgarage mit Strom etc
Versandete ebenso. aus den gleichen Gründen. Anscheinend kannte der Antragssteller die tolle, mobile und extrem viel genutzte Fahrradgardrobe auch nicht.

Zu dem zurück gezogenen Antrag in Sachen Mehrwegbecher wurde noch erklärt, dass man bei einer Quote von 85 % sei, man wolle diese aber steigern. Insbesondere VIP sei noch ohne, das wolle man ändern, dies sei aber nicht einfach.

Schluss aus vorbei / Fazit

Um 23:59 laut unserer Uhr, um 0:01 laut der Uhr des Versammlungsleiters, war die Party beendet. Das ganze in einer sachlichen, ruhigen Atmosphäre, die selbst noch bei den Anträgen und den etwas schwierigen Antragsstellern bestehen blieb. So muss es sein.

Fazit? Der FCSP ist ein Verein zum selber machen, zum mitmachen. Das ist seine größte Stärke, das ist seine größte Schwäche. Er ist insbesondere auch von seinen Fans abhängig. Diese sind seine Investoren, sein Gold, sein Reichtum. Wir haben viel davon. Nutzen wir dieses!

Anmerkung der Korrekturhilfe: Es war mir eine Herzens-Ähre. Für mich sind solche Aktionen die (wenn auch nur mittelbare) aktive Beteiligung am Verein. Küsschen und Prost.

4 Kommentare

  1. Ion Ion

    Vielen Dank für den ausführlichen Bericht. Zu einem Punkt möchte ich gerne etwas schreiben, konkret geht es um das Thema soziales Engagement. Laut dem Präsidium vereinigt sich dieses Engagement erfolgreich unter den „Kiezhelden“, eine Aussage, die ich so nicht teilen möchte. Ich kann mich noch genau erinnern, wie das Projekt „Kiezhelden“ vor einigen Jahren eingeführt wurde und wie stolz ich darauf war, dass mein Verein soziales Engagement ehrlich meint und sich so von anderen Projekten wie z.B. beim hsv abhebt, der offensichtlich nur ein Marketingprojekt ist. Die Grundidee damals war, dass sich kleinere oder größere soziale Initiativen für eine bestimmte Summe bewerben konnten, die dann zum Teil aus einem crowdfunding und zum Teil von den Sponsoren finanziert werden konnten. Ein, wie ich finde, toller und moderner Ansatz, der vor allem einen Vorteil hatte: Die Projekte werden nicht von Sponsoren initiiert und erhalten so eine „demokratische Unabhängigkeit“.

    Und jetzt? Was ist davon geblieben? Kaum etwas. Auf der Webpage von Kiezhelden ist ein Video von einem Projekt aus der Saison 15/16 zu sehen, unter „Aktuelles“ wird der Honig und die Lewis Musikschule aufgeführt, beides sicherlich sinnvolle Initiativen, jedoch keine Projekte, die unabhängig sind oder von einer bestehenden Institution stammen. Schaut man sich im Gegenzug die Fülle an Gruppen, sozialpädagogischen Initiativen oder anderen sozialen Einrichtungen an, die es alleine im Umkreis des Millerntors gibt, verwundert es schon, wie wenig der Verein, und damit auch Kiezhelden, diese Projekte unterstützt. Letztendlich unterscheiden wir uns überhaupt nicht mehr vom „Hamburger Weg“ des hsv, Sponsoren nutzen die Popularität des Vereins, um eigene Projekte umzusetzen (z.B. Die Zahnbürstenaktion der TK), was, wie gesagt ok ist aber dann sollten wir Kiezhelden als das benennen, was es ist: ein Marketingtool.

  2. Moin Ion, ganz so hart mag/mochte ich es nicht sehen/schreiben, aber die gewählten Worte im Bericht gehen eine ähnliche Richtung. Danke für die Ausführungen.

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