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De paganis

Auch wenn die lateinische Überschrift Qualität suggeriert, lasst euch bitte nicht täuschen. Es folgen die belanglosen und langweiligen Aufzeichnungen über eine belanglose und langweile Tour irgendwo dort unten. Im Staate und auf der Tabelle.

Wenn sich erst gegen späten Freitagnachmittag dazu entschliesst, in ein Auto nach Heidenheim zu steigen, hat das den Nachtteil, dass man nicht mehr ausreichend vorschlafen kann. Also durchmachen! Kein Problem! Aber in solchen Nächten will es einfach nicht spät werden. Und so fällt man nach ein paar Gläsern und Zügen doch noch für 1,5 Stunden ins Bett, kurz vor 3Uhr wieder hoch und mit der S-Bahn nach Altona. Gute Vorausssetzungen für eine erfolgreiche Fahrt quer durch den Nationalstaat. Im Auto schlafen geht selbstredend nicht und gibt es stundenlang nichts zu sehen außer der A7 und Nebel.

Im Süden wird immerhin die Sicht und das Bier besser. Das Navi führt uns durch einmal quer durch Heidenheim, was allerdings auch nicht so dramatisch ist, denn allzu groß ist die Stadt mit ca. 40.000 EinwohnerInnen dann auch nicht. Kurzer Einwurf: Ihr könnt wirklich froh sein, dass dieser Bericht nicht von dem Blog-Beauftragten für vorchristliche Völker geschrieben wurde. So bleiben Euch diverse Wortwitze ob des Stadtnamens erspart.

magischerfc-heidenheim-vs-st-pauli-november-2016Sightseeing erscheint wenig lohnenswert und so geht es direkt Richtung Stadion. Ein nahegelegenes, sehr rurales schwäbisches Wohngebiet bietet einen Parkplatz und die nachfolgende Suche nach Frühstück führt uns immerhin zum einem Discounter mit Bäckerei. Man will als Gast ja auch nicht wählerisch sein.
Vor dem Stadion ist alles etwas kleiner als anderswo. Und auch vergleichsweise entspannt. Die ca. zehn stationierten Kräfte der Polizei beschränken sich darauf, ein bisschen böse in die Richtung zu gucken, aus der eine Gras-Wolke durch die Landluft hinüberwabert. Wirklich außergewöhnlich ist das Stadion dann allerdings nicht. Ziemlicher Standard in jederlei Hinsicht. Mit 13.000 Plätzen eher klein, aber vollkommen ausreichend für einen Ort dieser Größe.

Touren in den Süden erfreuen sich innerhalb der organisierten Fanszene ja immer des zweifelhaften Vergnügens, dass hier – etwas zugespitzt formuliert – der Ultra neben dem Sympathisanten aus Crailsheim steht, der sein erstes „Pauli-Spiel“ besucht. Und wenn dieser dann bei jedem angetrunkenen, euphorischen Hochreißen der Arme dir den Kopf anhaut und 27 mal „Wir sind Zecken“ anstimmt, dann ist das schon eher ungeil. Naja, lassen wir das vielleicht auf sich beruhen. Das ist ja auch nicht die größte Baustelle aktuell. Ihr könnt euch ja vorstellen, was wir meinen.

Das bringt uns zum Support. Die Choreo „Kein Weg zu weit für die eine große Liebe“ sieht ganz ordentlich aus und passt natürlich hervorragend zu dieser Tour. Ansonsten subjektiv gesehen eher leise. Mit zunehmender Dauer eher noch schlimmer. Auf der Heimseite war man ganz bemüht, aber größere Teile der gegenüberliegenden Tribüne konnte man selten mobilisieren.

Ach ja, Fußball. Schwieriges Thema. Die Niederlage geht auf jeden Fall in Ordnung. Heidenheim spielt zwar nicht überragend, aber ein Tor machen reicht gegen uns aktuell offensichtlich. Der zweifelhafte Elfmeter gegen Ende des Spiels tut das Übrige, um die Moral zu brechen. Was hier die grundlegende Spielidee ist, entzieht sich unser Kenntnis. Egal, ab ins Auto. Es liegen sechs Stunden vor uns.

Und nun? Klar, es sieht düster aus. Ja, es wird vermutlich in absehbarer Zeit nicht besser. Wir melden uns auf jeden Fall, sobald wir ein Patentrezept gegen die Krise haben. Bis dahin und lasst euch nicht unterkriegen. Forza FCSP!

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