Machen wir es kurz. Was willst du schon zu so einem Spiel schreiben?
Hinfahrt: Mit dem Veteranenauto auf großer Tour
Wer mit den Freaks schon mal auswärts gefahren ist, der weiß, was Vereinsliebe ist. Da macht einer sein 500. Pflichtspiel des FC St. Pauli und der andere sein 998. Liga(!)spiel unseres Vereines. Anekdoten aus 30 Jahren Herumfahren mit dem FC St. Pauli sind garantiert. Viel mehr passiert aber nicht und wegen zu früher Abfahrt sind wir auch zu früh da und haben dafür den Luxusparkplatz …
… dessen Vorteile wir nicht ganz nutzen können, weil wir von letztem Jahr gewohnt sind, dass die Polizei alle direkten Wege absperrt. Aber siehe da: Man ist lernfähig, hält sich mit Präsenz und Absperren sehr zurück und eröffnet so Wege, die es letztes Jahr nicht gegeben hat. Passieren tut natürlich absolut nix. Größter Höhepunkt in der Anreisephase ist der eine Neuner aus Hamburg, welcher sich an das sozialisitische Motto „Vorwärts immer, rückwärts nimmer“ hält und das rückwärtige Einparken komplett verweigert.
Noch ein kurzer Schnack mit der Twitterfraktion und unserem Vorsänger und dann geht es auch schon in den Block, wo über die Heidenheimer Fanbetreuung auf Wunsch zwei Bierkistenpodeste bereitgestellt sind. Das nenn ich mal Gastfreundschaft. So kann man von überall aus dem Block unsere Vorsänger sehen. Und nach einem Fahnenintro entwickelt sich eigentlich auch 90 Minuten guter Support, der lustigerweise seine Höhepunkte nach der feststehenden Niederlage entwickelt.
Das Spiel ist schnell erzählt. Fehlende Frische, fehlende Ruhe trifft auf hochmotivierte Mannschaft. Mit der kurzen Pause ist das leider nicht vollständig entschuldigt, denn es fällt auf, dass unsere Mannschaft dieses Jahr massiv Probleme gegen diese „kleinen“ Gegner vom Dorf hat. Man verstehe uns nicht falsch, in Heidenheim wird gute Arbeit geleistet und man muss – ähnlich wie in Sandhausen – diese Vereine dafür respektieren; aber wir als Verein aus einer Millionenstadt sollten uns nicht daran gewöhnen, gegen Dörfer zu verlieren, die auf dem Autokennzeichen drei Buchstaben haben (das umfasst nebenbei ausdrücklich HRO und WOB!). Leider ist hier die Konstanz und vielleicht auch die Motivation, solche Spiele ebenfalls mit 110 Prozent anzugehen, noch nicht vorhanden. Da muss man sich noch weiter entwickeln.
Woran fehlt es?
Picault definitiv an der taktischen fußballerischen Ausbildung. Man Junge, du bist doch motiviert. Das sieht man dir doch an. Aber in der zweiten Liga wirst du nix, wenn bei jeder defensiven Situation Abdel und Ewald das Wort „Fafa“ auf den Lippen haben und dir zeigen müssen, wo du hin musst. Bereits nach zehn Minuten stellten unsere Trainer deswegen taktisch auch um und erlösten Fafa nach 45 Minuten. Man schade, der Junge ist doch schnell und hat Feuer, aber im taktischen Bereich muss der noch arbeiten.
Was fehlt noch?
Zweite Bälle haben wollen. In ganz vielen Situationen setzen wir nach Abprallern, nach Flipperbällen nicht nach. Auch beim 1-0 gucken wir kollektiv nach dem Schuss in die Luft, während der Stürmer reagiert. Wer hier Skyman die Schuld geben will, der kann das gerne tun. Halten wir angesichts von freier Schussbahn, nassem Ball, hartem Schuss für absolut lächerlich. Der ist da die ärmste Sau auf dem Platz. Mal ganz davon ab, dass diese modernen Bälle unfassbar fies flattern.
Das 2-0 ist dann Folge der Verletzung von Buballa, der nach einem Zusammenprall nicht klar wirkt und sofort danach ausgewechselt werden muss; dann das Loch ist, welches Heidenheim nutzt. Hoffen wir, dass er nichts schlimmeres abbekommen hat.
Was wohl bei Verhoek leider der Fall ist. Man, da kommt der Junge endlich endlich ins Rollen, kann sich bei seinem zukünftigen Arbeitgeber vorstellen und verletzt sich nach zehn Minuten (und wird nach 14 ausgewechselt, was die zwei Minuten Nachspielzeit schon sehr lächerlich erscheinen lässt. Man sollte auch nicht auf die Uhr gucken, wenn so etwas passiert.
Nach dem Spiel komisch anmutende Szenen. Der Gästeblock feiert eine verlierende Mannschaft beinah in vollständige Personenstärke, während die gewinnende Mannschaft einem vollen Gästeblock und eine sehr leeren Stadion applaudieren kann. Aus unserer Sicht nicht aufklärbar sind die Zeichen von Ewald an die Mannschaft, als diese in die Kabine will. Versucht er sie an Zaun zu holen? Schickt er sie weg? Können wir aus unserer Sicht nicht sagen. Er wird noch ein bisschen gefeiert, während die Heidenheimer immerhin vom kleinen Fanblock noch angemessen gefeiert werden.
Feierabend, schnell nach Hause
So verliert man ja immer nur am anderen Ende der Republik. Dank einer kleinen Stunteinlage sind wir schnell auf der Autobahn und trotz Schnee in den Kasseler Bergen auch zeitig in Hamburg. Danke, liebe Fahrer.
Das Bett wartet und ab morgen heißt es dann Paderborn Probleme machen. Auf geht es Jungs!
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