Die Jahreshauptversammlung des FC St. Pauli e.V.
Freunde der Sonne, das ganze Kollektiv verhindert war (Schniefnase, Studentenleben etc. pp), haben wir einen prominenten Gastschreiber gebeten , gezwungen für uns die JHV zusammen zu schreiben. Vielen Dank dafür. Ihr findet seinen eigentlichen Blog hier . Seine große Leidenschaft ist aber Twitter und der Millernton Podcast . Haben wir jetzt nett umschrieben, dass er zu wenig bloggt?
Anyway, Curi ist zwar ein richtig Guter, aber natürlich sind seine nun geäußerten Meinungen seine und das was er gehört hat, hat er mit seinen Ohren gehört. Korrekturen und Anmerkungen trotzdem gerne an uns. In einigen Klammern finden sich einige Anmerkungen des Onlinestellers, der in diesem Fall sich mal als Norbert outet. Sie sind aber ausdrücklich gekennzeichnet.
Los geht es
„Wie jedes Jahr ging er zur FC St. Pauli Jahreshauptversammlung, er ahnte nichts…“
So ungefähr würde die TV-Sendung Aktenzeichen XY (gibt’s die eigentlich noch?) wohl den Beitrag beginnen. Ich saß also bei der JHV auf meinem mäßig gemütlichen CCH-Stuhl, wartete, dass es losgeht, und dann kommt vom Lieblings Ex-ex-Blogger das: „schreib mal fleißig mit. Du musst Bericht machen“.
Tjanun. Die relevanten Internet-Quellen zum FCSP waren alle nicht persönlich vertreten, also den Notfallkuli gegriffen und auf der Tagesordnung eifrig Notizen gemacht. Was nicht so einfach war, weil es schlicht keinen Platz gab.
Der werte Leser sehe mir also nach, dass es weder 11 Seiten werden, noch allzu akkurat den gesamten Verlauf widergibt. Es gilt „Er hat sich Mühe gegeben“.
Gegen 11:15 wird die Jahreshauptversammlung eröffnet. Präsident Oke Göttlich begrüßt die Mitglieder und beginnt im Prinzip mit einer Gedenkminute für die „Opfer von Hass und Krieg“ – natürlich im Bezug auf die Ereignisse in Paris am Freitag. Die Formulierung machte aber gut deutlich, dass es um mehr geht. So es denn mit einer Gedenkminute geht, für mich ein „positiver“ Einstieg. Unprätentiös, gut begründet, und es dauerte wohl auch ca. eine Minute. Das hatten wir bei JHVen ja auch schon kürzer.
Um 11:22 wird die Beschlussfähigkeit der Versammlung vom Versammlungsleiter, der wie gewohnt die Versammlung leitet festgestellt (Wer glaubt, dass ein Versammlungsleiter die Versammlung leitet, der glaubt auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten – Anmerkung des Onlinesetzers). Das Protokoll zur JHV 2014 wird ohne Gegenstimmen verabschiedet, und nach dem Totengedenken geht es dann los mit den Berichten.
Bericht des Präsidiums
Nun tritt Präsident Oke Göttlich ans Mikro. In seiner gut halbstündigen Rede fasst er seine Perspektive auf die ersten 12 Monate seiner Präsidentschaft zusammen. Er wirkt dabei etwas nervös, stolpert ab und an über Formulierungen, wirkt aber alles in allem trotzdem deutlich souveräner als Stefan Orth in den Jahren zuvor, und vor allem für meine Ohren inhaltlich bedeutend relevanter. Er lobt das Team rund um die erste Mannschaft inkl. der Mannschaft, freut sich über den Klassenerhalt. Schildert dass sich die Kommunikation im letzten Jahr verändert hätte. AR und Präsidium sich viel austauschten, dass – z.B. beim Thema Under Armour – AR und die relevanten Gremien im Verein, sowie die Abteilungen sehr früh vom Vorgehen informiert wurden. Insgesamt sei der Verein bezüglich des Informationsaustausches zwischen den Beteiligten auf ein „neues Level gehievt“ worden und ich frage mich langsam, ob er nicht etwas dick aufträgt, obwohl ich im glaube. Es wirkt auf mich immer mal wieder etwas zu viel Selbstlob, dass er aus meiner Sicht gar nicht nötig hätte. Generell spricht er sich für eine Kultur im Verein aus, die Fehler zum Lernen nutzt und akzeptiert, dass Fehler gemacht werden. Es wird klar, dass er das Präsidium als Team begreift, das sich wiederrum als Teil des größeren Teams „Verein“ versteht.
Mir gefällt, wie er verschiedene andere Themen als den Profifußball hervorholt – z.B. Freude über die Belebung der Feldstraßenplätze dank des 1. Damenfußballteams, Worte über das Rollerderby, bei dem er selbst den Sport noch nicht ganz verstanden hätte.
Lachen brandet auf, als er sich bei der Boulevardpresse dafür entschuldigt, dass es aus dem Verein so ruhig sei, so dass die Presse sich selbst nach Dissens und Krisen innerhalb des FC St. Pauli umsehen müsse. Oke ist für den kritischen Diskurs, schildert aber auch klar seine Bedenken, wenn es um den „Olympia-Antrag“ geht. Sorge, dass der FC St. Pauli seine Position gegenüber Stadt und Wirtschaft deutlich schwächen könnte, wenn „wir“ uns nicht nur „neutral“ sondern offen dagegen äußern.
Ach so, die Zahlen sprechen ebenfalls für sich. Obwohl das scheidende Präsidium im letzten Jahr davon ausging, dass das kommende – also das jetzt abgelaufene – Geschäftsjahr wohl im Minus enden würde, hat der Verein etwa eine Viertelmillion Euro Gewinn gemacht. Wichtig: Die Transfermillionen aus dem Halstenberg-Deal fallen erst in das laufende Geschäftsjahr, sind da also nicht mit berücksichtigt. Oke lobt in diesem Kontext noch einmal Thomas Meggle für seine hervorragende Budgettreue.
Zum Ende seines Vortrags bittet er Andreas Rettig ans Rednerpult, damit dieser sich kurz vorstellt. Rettigs launige zwei Minuten am Pult enden in großem Raunen, als er sich als Karnevalist outet, das mit vereinzelten Klatschern durchbrochen wird. Bei mir kommt er insgesamt sympathisch an, ohne allzu viel inhaltliches zu sagen, aber das stand ja an sich auch alles schon in sämtlichen Veröffentlichungen im Rahmen seiner Amtsübernahme.
Gefühlt ordentlicher bis lauter Applaus am Ende des Präsidiums-Berichts für Oke, Andreas und das Gesamtpräsidium.
Danach eine Wortmeldung eines Herren, der zwar keinen Namen und keine Abteilung hat, aber zunächst darauf hinweist, dass er die Position des Präsidenten nicht glaube. Die Saisonpakete seien teurer, als die Dauerkarten, und er „habe gehört“, dass die Saisonpakete sogar teurer als normale Tickets wären. Außerdem regt er sich über den Deal mit „Armour“ auf – gemeint ist wohl Under Armour. Er schließt mit der Anmerkung, er würde jedenfalls keine T-Shirts von Armour kaufen.
Bericht der Kassenprüfer
Irritierend in seiner Kürze.
Insgesamt wird umfassendes Lob für das abgelaufene Geschäftsjahr geäußert. Die Kommunikation zwischen den Abteilungen, dem Präsidium, der Geschäftsstelle und den Kassenprüfern -bzw. der Buchhaltung? Mir persönlich unklar. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, inwiefern Kassenprüfer im Alltag eingebunden sind – sei prima, Protokolle ergäben Sinn und enthielten die relevanten Informationen. Absprachen würden eingehalten. Wenige Ausnahmen in den Abteilungen seien nicht der Rede wert.
Einziger „Kritikpunkt“ kommt zum Schluss, die gezahlten Steuern im abgelaufen wie im vor uns liegenden Geschäftsjahr seien zu hoch und er wünsche sich, dass nach Wegen gesucht würde, diese zu reduzieren. (Oh mein Gott, bitte bloss nicht. Der hier kommentierende Onlinesteller erinnert nur an die geplante A-Jugend Auslagerung. Man kann Steuern auch einfach mal bezahlen. Sie sprechen nämlich für nachhaltigen Gewinn. Und das ist toll.)
Wieder: Ich hab nicht allzu viel Ahnung von der Materie, ich interpretiere das sinngemäß als Wunsch Gewinne auszugeben, statt zu versteuern.
Bericht des Aufsichtsrates
Als nächstes tritt Aufsichtsratsvorsitzende Sandra Schwedler ans Pult. Sie schildert die Herausforderungen am Anfang und beschreibt, welche regelmäßigen Kontaktpunkte AR/Präsidium inzwischen eingerichtet wurden (Wöchentliche/Monatliche/3-Monatliche und Jährliche Ebenen mit verschiedener Intensität), dass trotz anfänglicher Probleme (neuer AR, neues Präsidium) gut miteinander gearbeitet würde.
Irgendwie hab ich mir hier nicht mehr aufgeschrieben, spricht wohl dafür, dass auch hier keine weitere Kritik kam. AR und Präsidium scheinen jedenfalls zu harmonisieren.
Bericht des Amateurvorstands
Dass Klaus Rummelhagen seinen Bericht damit anfängt, dass es fast schon zu spät für „Moin“ sei, führt bei mir kurz zu Umsturzgedanken (für die Nichtnorddeutschen: Moin ist ein zeitloser Gruß, der „Guten (Tag/Abend/Morgen)“ bedeutet. Ich sage immer moin.), die ich gerade noch im Zaum halten kann. Sonst ist zumindest der größte Teil des Vortrags die Verabschiedung von Bodo Bodeit – der diese Aufmerksamkeit nach allem, was ich so aus den sporttreibenden Abteilungen mitbekam auch verdiente. Sicherlich ein großer Verlust, auch was seine Vorträge auf den JHVen angeht.
Rummelhagen geht sonst noch etwas auf die Bedingungen und die Amateurabteilungen ein, aber auch hier passiert nicht viel. (Keine Notizen)
Bericht des AFM-Vorstands
Wenn man dem AFM-Vorstand in den letzten Jahren zuhörte, hatte man unweigerlich irgendwann dieses „Die Rede hab ich doch schon gehört!“-Gefühl. Von daher war es etwas überraschend, dass er dieses Mal zunächst auf die Änderung des AFM-Abteilungszweckes einging, und anschließend noch ein wenig über die zur Verfügung stehenden Gelder (Etat ca. 1,5 Mio €) sowie die stetig um ca. 1.000 Mitglieder im Jahr wachsende Abteilung sprach.
Er fand kurz Worte zum Thema Kollau II – bzw. zum Ex-Thema – das wohl ein „Luftschloss“ (Zitat) des alten Präsidiums (meine Interpretation) gewesen wäre.
Erst danach ging es an den erwarteten Kommentar zum Präsidium. Hier zeigte er sich etwas irritiert, weil die AFM gewissermaßen gewohnt sei, als Opposition die Gegenposition zum Präsidium einzunehmen, und sie sich im vergangenen Jahr daran gewöhnen mussten, mitzugestalten. Also auch hier wieder (zu?) viel Harmonie mit dem Präsidium.
Am Rande bemerkt: Es würde Alex Gunkel sicherlich nicht schaden, wenn er beim Reden zwischendurch den Mund auch öffnen würde, dann könnte man ihn wohl auch besser verstehen.
Bericht des Ehrenrates
Auch der Ehrenrat fasst sich kurz. Es gab nur zwei Anrufungen (glaube ich, meine Notizen sind äh… unklar), sonst wohl alles fein.
Entlastungen
Präsidium und Amateurvorstand werden ohne Gegenstimmen entlastet. Die Mannschaft darf nun den Saal verlassen. Mir fällt äußerst positiv auf, dass Ewald Lienen bis zum Schluss bleibt. Ich weiß nicht, inwiefern dies in den letzten Jahren mit den anderen Trainern ebenfalls so war, aber es passt sicherlich in das Bild, das ich von ihm habe. Interessiert auch an dem, was im Verein passiert. Es ist jetzt 13:15.
Wahl eines Kassenprüfers
Nächster TOP ist die Wahl eines Kassenprüfers. Zur Wahl stehen der bisherige Kassenprüfer Jan Görbitz, Frau Hannelore Ille (nicht anwesend) und eine weitere Kandidatin, Sabine Kraxner. Frau Kraxner ist seit 2015 im Verein – wo ich dann immer etwas zucke, weil ich mich frage, ob Mensch nur wegen der Hoffnung auf ein Amt in den Verein eintrat. Andererseits sind qualifizierte Kandidaten für Ehrenämter natürlich auch rar genug, so dass man hier vielleicht auch einfach umgekehrt herangehen kann und sich freuen, dass Menschen eben für eine Ehrenamtskandidatur bereitstehen und bereit sind, sich einzubringen.
Anyway, die Vorstellungen von Jan und Sabine finde ich eher unspektakulär. Sabine macht den „Fehler“ von „Pauli“ zu sprechen, was zu vereinzelten Zwischenrufen führt. Am Ende gewinnt Jan die Abstimmung knapp mit 243 vs. 209 Stimmen. Frau Ille erhält 17 Stimmen und ist immer noch nicht im Raum.
Stimmabgabe und kurze Pause.
Ich bin hochgradig irritiert. Die letzten Jahre hatten zumindest etwas Dissens und Kontroverse zwischen den Vereinsgremien hervorgebracht. Alles äußerst harmonisch dieses Mal. Kritische Stimmen mögen bemängeln, dass das natürlich auch Gemauschel sein kann, ich neige aber deutlich dazu, diese harmonische Zusammenarbeit positiv zu bewerten. Alles, was ich bisher las, hörte, miterlebte und die bisher gefällten Entscheidungen sprechen in meinen Augen jedenfalls deutlich für AR und Präsidium.
Ehrungen und Anträge
Nach den routiniert durchgeführten Ehrungen (unter anderem für Stellvertreter des Museumsvereins, die Blindenfußball-Nationalspieler, Rugby-Frauen, Rollerderby, Tischtennis, Bowling A-Jugendliche) folgen die Anträge.
Es sind inzwischen 580 stimmberechtigte Mitglieder vor Ort. Ich hatte mit weniger gerechnet.
Vier Anträge zur Satzungsänderung liegen vor.
Die Ergänzung des Abteilungszweckes der AFM wird ohne Gegenstimmen angenommen.
Die Amtsperiode des Präsidiums (bei gleichzeitiger Wahl des AR) wird auf zwei Jahre verkürzt, um der Situation, dass ein AR ein Präsidium zur Wahl vorschlägt, mit dem der AR dann aber nicht mehr arbeiten kann entgegenzuwirken. Erneut ohne Gegenstimmen.
Der Vereinszweck des FC St. Pauli wird ebenfalls ohne Gegenstimmen ergänzt („Jugendhilfe, mildtätige Zwecke, Mittel für ‚1910-Museum für den FC St. Pauli e.V.‘“).
Die Form der Wahl des Präsidiums (bzw. der Vizepräsidenten) wird von Akklamation auf schriftlich geändert. Die Begründung, dass das gerade bei Mitarbeitern und Ehrenamtlichen sonst zu Interessenskonflikten führen könnte, finde ich persönlich ausreichend.
Natürlich ist der Aufwand so etwas größer, aber da müssen wir dann durch. Auch dieser Antrag wird – mit wenigen Gegenstimmen – angenommen. (Den finde ich ja absolut überfällig. Personenwahlen per Akklamation sind ein Grauen. Anmerkung des Onlinestellers)
Zwei weitere „Sonstiges“-Anträge liegen noch vor uns. Es ist jetzt etwa 15:00 Uhr.
Zuerst wird über den Antrag zur Bereitstellung von (bewachten) Fahrradstellplätzen während des Spiels abgestimmt. Erneut überwiegende Zustimmung.
Finale – der Antrag „Nein zu Olympia 2024“.
Let the Games begin.
Kurz ausgeholt: Es geht darum, dass die JHV beschließen möge, dass das Präsidium des FC St. Pauli sich klar gegen die Bewerbung positioniert und den Mitgliedern gegenüber die Empfehlung ausspricht, gegen die Spiele zu stimmen.
Ich gebe zu, dass ich vorher schon gegen den Antrag war. Ich habe mich sehr darüber geärgert, dass die JHV dem Präsidium vorschreiben soll, den Mitgliedern gegenüber eine Wahlempfehlung auszusprechen. Entschuldigung, wir sind selber groß. Zudem finde ich die Vorstellung, wie ich abstimme, damit das Präsidium auf Basis meiner Abstimmung mir sagt, dass bzw. wie ich abzustimmen habe etwas seltsam.
Und auch sonst fand ich das Vorgehen des Vereins mit Bezug zu Olympia bisher herausragend klug, und von daher den Antrag irgendwie völlig sinnlos. Tjanun.
Die Antragsteller erläutern ihren Antrag und sind die ersten, die meinen es sei zielführend ihn noch einmal vollständig vorzulesen. Danke. Ich hab den zwar schon gelesen, aber nun (Und ja, wenn der Vortragende auch noch anstrengend vorträgt, werde ich missgünstiger, als ich es eh schon bin).
Darauf anschließend folgt eine offene und teilweise etwas ermüdende Diskussion. Zunächst wird angemerkt, dass man das Thema Olympia ja weder in diesem Rahmen diskutieren wolle oder könne, um dann doch zu diskutieren, bzw. artikulieren, warum man denn unbedingt dagegen sein müsse. Einzelne outen sich als satzungsfern und versuchen Anträge und Eilanträge und Änderungen an Anträgen mit Argumenten wie „In meinem Diskurshandbuch steht…“ oder „Es ist normal, dass…“ ohne Abstimmung oder in der Satzung vorgeschriebene notwendige Mehrheiten durchzudiskutieren. Was natürlich scheitert. Dann kommt ein Antrag darauf, die Abstimmung schriftlich durchzuführen, damit keiner sich öffentlich positionieren müsse. Dann wird diskutiert. Ein (Eil-)Antrag der keiner sein soll wird artikuliert, dass die Formulierung des Antrages dahingehend geändert wird, dass die „Empfehlung an die Mitglieder“ rausfliegt. Die Antragsteller würden dem zustimmen (und ich frage mich, ob die JHV die besagte Antragsteller eben noch zu Recht, als höchstes Vereinsgremium betrachteten nicht auch über diesen Antragstellern steht, und es der JHV nicht egal sein könnte, ob die nun zustimmen oder nicht).
Ich warte aufs Handgemenge um dem ganzen wenigstens etwas Unterhaltung abzugewinnen, bis Daniela Wurbs ans Mikrofon tritt. Ihr Vorschlag, den gesamten Antrag umzuformulieren in „Die Mitgliederversammlung des FC St. Pauli lehnt die Olympiabewerbung Hamburgs ab. Das Präsidium wird beauftragt, die Entscheidung öffentlich zu kommunizieren und sich nicht an Pro-Olympia-Kampagnen und – Veranstaltungen zu beteiligen.“. Das scheint konsensfähig.
Ich persönlich bin etwas hin- und hergerissen, weil ich eigentlich lieber eine Ablehnung des ersten Antrags gesehen hätte, als eine Annahme des „optimierten“ Antrages, aber nun. Nach noch etwas Diskussion und Satzungshin und -her wird der Eilantrag auf Umformulierung des Antrags mit der notwendigen Zweidrittelmehrheit angenommen und im Anschluss der umformulierte Antrag mit der notwendigen einfachen Mehrheit.
Falls der werte Leser hier etwas den Faden verloren hat: So fühlt sich das halt an, wenn JHV ist.
Verschiedenes
Zum Abschluss der Veranstaltung der offene Tagesordnungspunkt verschiedenes. Als es eigentlich schon vorbei ist, fällt unserem Freund von nach der Präsidentenrede auf, dass er sich vorher eigentlich zum unpassenden Zeitpunkt gemeldet hat, und meldet sich jetzt sicherheitshalber erneut. Diesmal hat er sogar Name und Abteilung parat und fordert eine Erklärung vom Präsidium, für die Under-Armour-Thematik, die ihm dann auch gegeben wird. Sinngemäß wird entgegnet, dass man rein theoretisch die „Auswahl“ aus wohl 10 Ausrüstern hätte. Von denen wollten fünf nicht mit dem FC St. Pauli reden, und von den übriggebliebenen 5 wäre das Gesamtpaket der Partnerschaft mit Under Armour eben trotz der Bedenken was Teile der Außendarstellung betrifft das beste gewesen. Zumal Zweitligisten in der Regel schon froh seien, wenn sie überhaupt Gratisware bekämen.
Zudem wurde wohl bei bestimmten Themen auch nachgefragt, wie UA dazu stünde und die Antworten von UA (Keine Geschäftsbeziehung mit der NRA & Co) wurden der JHV auch genannt.
Um 16:20 sind wir durch.
Fazit
Eigentlich eine äußerst harmonische Veranstaltung. Ohne das externe Olympia-Thema wäre sie wohl auch völlig geräuschlos abgelaufen. So halt mit etwas Diskussion. Aber auch so empfand ich das als eine sehr angenehme JHV.
Ich ärgere mich immer etwas darüber, dass den Ehrungen von einigen so viel Abneigung entgegengebracht wird. Wir sind nun mal ein Sportverein, und da gehört das sowieso dazu. Das sind für einige unserer Sportler die einzigen Minuten, in denen mal nicht nur über die Fußballprofis geschrieben wird. Von daher nehmt das doch mal als Teil des lebendigen Vereins an bitte. (Wer bringt dem Abneigung gegenüber? Curi, wir brauchen Namen! Der empörte Onlinesteller! Ne, mal im Ernst. Einen gemeinnützigen Sportverein machen seine sporttreibenden Abteilungen aus. Wer dies nicht begreift, der ist in einem gemeinnützigen Sportverein ggf. fehl am Platze. Die Ehrungen gehören dazu und es ist schlimm genug, dass sie nicht mehr zu Beginn vorgenommen werden, sondern „optimiert“ nach Abstimmungen. Der Onlinesteller.)
Okay, es sind jetzt doch immerhin sechs Seiten geworden. Dann zum Abschluss noch etwas Eigenwerbung: Gerade das Thema UA behandelt der letzte MillernTon-Podcast „Wohlfühloase St. Pauli“ mit Oke Göttlich als Gast recht ausführlich.
Das wars
Sebastian/@Curi0us
Und wir als magischerfc.de haben zu Danken
[…] Blog-Beitrag „Er ging einfach nur zur JHV, aber was dann passierte, ist unglaublich“ hat Sebastian (@Curi0us) die JHV des FCSP unterhaltsam zusammengefasst und kommentiert. Vor […]