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Das Verlieren nicht verlernen

Ein gebrauchter Feiertag

Da guckt man nach dem Spiel Rugby. Der Sport für Hooligans, der von Gentlemen betrieben wird. Da wird ein Spieler nach einem Kick angegangen. Foul? Dem Regelunkundigen nicht ganz klar. Für Fußballverhältnisse rollt sich der getroffene Spieler ganz normal ab.

Nicht so beim Rugby. Da gibt es gleich eine Ermahnung und den deutlichen Hinweis, dass man das nächste Mal dafür fliegt. Guckt es euch selber an:

Nigel Owens Warns Stuart Hogg Over Diving

Nigel Owens: "Dive like that again & come back here in two weeks and play, not today"#NigelOwenLAD

Posted by RugbyLAD on Samstag, 3. Oktober 2015

Da bleibt einem als Fußballfan dann doch der Mund offen stehen, oder? Hatte man doch eben noch die 13 von Sandhausen gesehen, bei dem man nach einem Foul direkt den Leichenbestatter rufen wollte, der aber 20 Sekunden (und nach der gelben Karte für unseren Spieler) eine Wunderheilung hat und fröhlich wieder über den Platz läuft. Reaktion des Schiedsrichters? Null!

Man muss sich nicht wundern, wenn Spieler im Fußball immer mehr auf die Karte „Wälzen und Showsterben“ setzen, wenn die Schiedsrichter das gar nicht interessiert. Da loben wir uns Rugby.

St. Pauli Sandhausen Oktober 2015

Choreografiert wird sehr ansehnlich.

Aber nun kommt eine Floskel, die auch hier wieder stimmt: Am Schiedsrichter liegt es nicht, dass wir verlieren.

Zwar ist der Elfmeter zum 1:3 auch nach Betrachtung der 200sten Zeitlupe eher zweifelhaft, fällt der Spieler von Sandhausen doch, schon bevor unser Spieler überhaupt die Chance hat, ihn zu foulen. Unser Spieler hält ihn dann eher fest, weil der so plötzlich in seine Bahn springt. Aber selbst nach diesem 1:3 hätte man mit einer normalen Leistung noch die Chance auf ein 3:3. Erinnern wir nur an das Verhoek-Ding. Sorry Junge, wenn man die Beschreibung „Stürmer“ in seinen Papieren hat, dann muss man das Ding machen.

Das Gift der Müdigkeit

Überhaupt haben unsere Jungs irgendwie Blei in den Beinen. Sie kämpfen gegen die Schwere an, aber es läuft einfach nicht. Solche Tage gibt es, das weiß jeder, der schon mal Aktivsport betrieben hat. So ein bisschen wie das Rennen von Hase und Igel. Man läuft und läuft und läuft, doch der Igel ist immer schon da.

Ob nach einem 2:3 noch was möglich gewesen wäre? In einem dann glühenden Millerntor allemal. Aber es soll an diesem Tag nicht sein. Und so finden wir mal wieder ein bisschen auf den Boden der Tatsachen. Wir haben noch Wege zu gehen.

Sandhausen: Unsympathisch? Ja, wie sich die Spieler darstellen, schon. Mehrere Nahtoderfahrungen mit anschließender Wunderheilung. Jubeln in den Heimblock. Das ist alles nicht wirklich die freundliche Art. Anscheinend müssen diese Mannschaften immer den sympathischen Auftritt ihrer Fans ausgleichen. Wenn aus einer 15.000-Seelen-Gemeinde knapp 800 Leute am Start sind, dann ist das schon eine gute Quote.

Was passierte sonst so?

Die AFM hat neu gewählt, viel mehr können wir dazu aufgrund von Abwesenheit nicht sagen. Viel Glück und ein gutes Händchen allen neuen und alten Vorständen.

Unser Verein ist eine Partnerschaft mit einer RTL-Tochter eingegangen. Die Pressemitteilung liest sich mehr als merkwürdig, sodass sehr viel Platz für Spekulationen bleibt. Der Curi spekuliert deswegen sehr sachlich und intelligent, was hinter dieser Partnerschaft stehen könnte (!).

Dazu noch eine kleine Ergänzung: Es ist absolut sinnvoll, sich Partner zu suchen. Vieles kann man nicht „in House“ leisten und sollte es auch nicht leisten wollen. Man muss sich immer nur überlegen, was für einen Partner ich mir da suche und was der für einen übernimmt. Hier sollte man in der Auswahl und den Rechten, die ich an den Partner abgebe, sehr vorsichtig sein. Auch aus der eigenen Historie sollte man da lernen (wir sagen nur: Upsolut-Vertrag).

3 Kommentare

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