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Zeig mir den Weg nach oben

(frei nach Knorkator)

Potzblitz, das läuft ja wie am Schnürchen in diesen Tagen! Mit einem völlig ausreichenden 1:0 wurden die Heiden heim geschickt und weiter beißt sich der FCSP an der Oberkante der Zweitligatabelle fest. Jungs, was macht ihr da? Damit können wir doch gar nicht so richtig umgehen!

Mag mittwochs noch beschissener sein als montags, das kommt zumindest nicht so häufig vor. Findige Menschen machen früh genug Feierabend oder nehmen sich da gleich ganz frei, um nicht zu spät auf die heiligen Stufen zu kommen. Klappt, jedenfalls bei uns. Das Millerntor ist entsprechend dünn besetzt für unsere Verhältnisse. Heidenheim – immerhin 1312 Kilometer Hin- und Rückweg (Angaben laut Gästeblock-Plakat) – hat keine 1000 Fans mobilisieren können. Auch auf der Gegengerade wirkt es zunächst, als hätte der Supportblock bereits am Anfang des Monats seine gesamte Rente versoffen.

Kick-off in der Nachmittagssonne

Lasset die Herren also gegen das Leder treten, während die Sonne zu dieser ungewöhnlichen Uhrzeit ein paar Minuten noch fies in die Visage piekt. Oh, Verhoek in der Startelf? Das kann ja was werden. Nun, der FCSP geht mit breiter Brust in die Partie, auch wenn die kurze Bilanz gegen den FC Heidenheim eher uncool ist mit zwei Niederlagen. Die vergangenen Wochen ließen uns ja durchaus froh werden. Und so wird die erste Halbzeit eine starke, in der sich die Gäste oft nur mit Fouls behelfen können und bald vierfach gelbbelastet sind.

Was bei uns wieder nicht recht läuft, ist der letzte Pass. Vor allem Flanken kommen unpräzise an. Ein Pfostentreffer bei uns (tatsächlich Verhoek?), ein Abseitstor bei denen. Dann ist da diese 34. Minute, in der Maier das Ei auf den Fuß bekommt und nach ein paar Metern vor dem Strafraum endlich zuhört, wie der Block „Schieß doch endlich“ brüllt. Maier schießt, Maier trifft. Woohoo! Nun wachen auch die Singfaulen auf den Rängen allmählich auf. Der Kollege vom Übersteiger schreibt immer nach jedem Tor von Maier, dass er nun hoffentlich das Selbstvertrauen mitnimmt. Scheint zumindest nach dem 2:0 gegen Duisburg geklappt zu haben, denn heute guckt er sich die Lücke wie so ein Großer aus und setzt den Ball genau da hin, wo er hin muss.

St. Pauli FC Heidenheim September 2015

Gut steht ihr, Burschen!

Nach dem Wechsel geht es ordentlich weiter, allerdings lässt unser Zug zum Tor nach. Dabei sind die stark gelbgefärbten Heidenheimer recht weit von uns weg, aber eben auch tief zurückgezogener. Das wird noch gravierender, als Heideheim aus der Konsequenz der erste Hälfte plötzlich nur noch zu zehnt agieren kann – gelb plus gelb macht rot, ihr kennt das. Müde wirken die Recken auf dem Rasen, viele von denen spielten ja auch gerade erst in Braunschweig. Und Verhoek ist und bleibt lauffaul.
(Unsere interne Diskussion zu diesem Satz verlief ungefähr wie folgt: „Finde den gar nicht lauffaul“ „Doch“ „Okay, Argumente ausgetauscht.“ )

Hoffen wir mal, dass Alushi sich nicht zu doll verletzt hat. Die Leistungssteigerung bei ihm ist schon bemerkenswert. Erwähnt seien noch die ganz vielen Fleißpunkte, die sich Dudziak erarbeitet. Immer unterwegs. Und noch etwas unglücklich. Da zeigt sich, was „fehlende Abstimmung“ bedeutet. Aber das kann er lernen und dann eine echte Verstärkung werden.

Die letzten 20 Minuten sehen trotz richtiger Wechsel nicht mehr so ansehnlich aus, sodass der Schlusspfiff schon ein wenig erlösend ist. Vom Gegner kam auch nichts Zwingendes mehr. Immerhin ist Schnecke wieder fit.

Vom Pferd, das nur so hoch springt, wie es muss

Und wisst ihr was? Indem genau solche Spiele gewonnen werden, die sonst so sehr nach 0:0 riechen, macht man was verdammt richtig in Liga 2. Wir stehen da nicht auf Platz 2 oder 3, weil andere Teams Mitleid mit uns haben. Nee nee, ihr Lieben, da stehen wir, weil das Glück mit den Tüchtigen ist (das Phrasenschwein grunzt und schmatzt).

In der zweiten Liga gilt auch dieser amerikanische Spruch von der Offensive, die Zuschauer gewinnt und der Defensive, die Titel gewinnt, sehr stark (auch wenn das grundsätzlich umstritten ist). Und mit vier Gegentoren stehen wir da an Stelle eins. Der Blick auf die Tabelle zeigt ebenfalls, dass die Gegner bisher viermal aus den ersten Acht kamen und viermal aus den zweiten Acht. Also nicht nur Kanonenfutter. Es scheint, als hätten sich so viele negative Dinge der Vorsaison bei uns ins Gegenteil verkehrt. Wir werden nicht müde, festzustellen, was Lienen für ein Glücksfall für St. Pauli ist.

So, hoffentlich finden wir alle noch eine gehörige Mütze Schlaf, bevor es Sonnabend mit dem Zug nach Ostwestfalen geht. Ajajaj, wird das früh. Wahrscheinlich wird die Bahn aus Eisen über Bummelstrecken geführt, sodass wir auch noch Westostfalen kennenlernen. Naja, was soll’s. Sind ja nicht zum Spaß da. Könnte auch das schwierigste Spiel dieser schnellen Woche werden, stehen die doch mit dem Rücken zur Abstiegswand. Ob Ewald schon unseren Ruf als Aufbaugegner beseitigt hat? Wir werden es sehen. Ach ja, wenn jemand eine gute Lokation kennt, die um 10:30 Uhr Kaffee, Bier und Frühstück in Paderborn serviert: Wir sind für Tipps dankbar.

4 Kommentare

  1. […] aufgrund der englischen Woche bei: Grenzenlos Sankt Pauli: Ruhezone Aufstiegsränge Magischer FC: Zeig mir den Weg nach oben SouthEndScum: As easy as the score […]

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