oder
Familientreffen am Millerntor
Liebe Menschen,
nun ist die #17 endgültig in den Kreis der Ehemaligen des FC St. Pauli eingezogen. Schon vor seinem De-Facto-Abschiedsspiel gegen Aue zum Schluss der vergangenen Saison war klar, dass es ein erneutes Event zu Ehren von Fabian Boll geben werde. Und so laufen an diesem spielfreien Sonnabend die Höllenhunde gegen das aktuelle Team der Braunweißen auf, um es – leicht abgekartet – mit 5:1 zu deklassieren.
Was bleibt es zu diesem Spiel und dem Drumherum zu sagen? Uns war bewusst, dass es für dieses künstlich erzeugte Ereignis schwer sein würde, die noch echteren Emotionen rund um das Aue-Spiel im Mai zu toppen. Und, seien wir ehrlich, das gelingt auch nicht beim Bollzen. Zumindest nicht bei uns.
Freundschaftsspielen fehlt immer das gewisse Etwas, und so wird uns der Fußball auch schnell langweilig. Wären nicht einige Gag-Einlagen wir Ralle Gunesch, der Freistoßspray auf dem Rasen verteilt und damit sogar einen Smiley malt, oder Meggle, der in einer Szene mir nichts, dir nichts selbst aufs Spielfeld läuft und kurz mitkickt, erginge das sicherlich dem Gros der Millerntorbesucher an diesem Tag ebenso.
Immerhin, die Gegengerade ist sogar relativ laut und initiiert sogar ein „Aux Armes“. Dort ist man in Sachen unkoordiniertem Support schließlich geübter, während eine Süd ohne Vorsänger kopflos bleibt. Fan des Tages ist jedoch eine einsame Gestalt, die es auf die sonst leere Nordkurve geschafft hat. Man hört von uns aus nix von der Dame, aber den sichtbaren Bewegungen zufolge macht sie Alarm für eine ganze Tribüne.
Nun, es geht aber auch nicht ausschließlich um das Entertainment der zahlenden Besucher, da sind wir mal ehrlich. Boller wird die Ehre erwiesen, in einer Runde alter Veteranen noch mal auf dem heiligen Rasen aufzulaufen. Und ihm, das lässt sich ja vielfach belegen, gefällt es ganz offensichtlich großartig. Das ist freilich ganz schöner Selbstzweck, aber betrachten wir es einfach mal als eine Art Gala und Schaulaufen am Millerntor. Gelegentlich ist das okay.
Schöne Szenen und Gänsehaut gibt es in jedem Fall. Als Paul Sheridan nach Abpfiff für die Ehrenrunde ein ergreifendes „You’ll Never Walk Alone“ anstimmt, da werden rundherum die Augen feucht. Und Deniz Naki ist in Hamburg noch immer willkommen, wie Sprechchöre und Jubelarien bezeugen, während er die Fahne in den Boden rammt. Ja, wir mögen den Burschen und der soll wirklich gern zurückkommen. Fußballerischer Wert hin und her. Auch wenn er sich vielleicht ein wenig zu viel selbst in den Vordergrund drängt.
Fabian Boll. Wahnsinn, was für ein Typ. Er fehlt jetzt schon auf dem Rasen. Und wir hoffen sehr, dass seine Worte Gehör finden, wenn er den jungen Spielern mitgibt, sie mögen sich verinnerlichen, dass St. Pauli etwas Besonderes sei. Aber mit Meggle als Trainer und jungen Köpfen im Team sind wir durchaus zuversichtlich, dass wieder Spieler mit dem Verein verwachsen werden und wir in Zukunft ein paar neue echte Typen erleben werden.
der Herr auf der Nord war eine Dame. 😉
Danke, wir haben den Fehler korrigiert!
[…] es gab’ da am 11.10. 14 so’n clash zur verabschiedung von #fb17 (Fabian Boll), der sei… […]
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