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Aus der Not eine Tugend machen

oder

Yaaaay!

Liebe braunweißen Leidengenossinnen und -genossen,
das hat doch mal wieder richtig, richtig gutgetan. Ohne große Schnörkel schickt der FCSP die Braunschweiger Löwen punktlos nach Hause und kriecht vorerst wieder aus der Abstiegszone. Einige Spezialitäten können wir an diesem Spiel ausmachen, auch wenn uns ein Vergleich zur vorherigen Leistung in Aue fehlt. Der Wille zählt. Der Wille, so ein Spiel nicht aus der Hand zu geben und bis zum Schluss zu ackern. Schön ist anders, aber das Ergebnis gibt doch recht.

Bemerkenswert dabei ist sicherlich die Aufstellung, die Meggie/Schulle – Ersterer noch einmal strafversetzt auf der Haupttribüne – für diesen unsäglichen Dienstagnachmittag benannt haben. Wie der geschätzte Groeni konstatiert, tritt der FCSP ein bisschen als U23 auf. Das macht nicht nur insofern Mut, weil wir dort noch sehr fähige Reserven haben; sondern auch, weil es womöglich eine rosige Zukunft verspricht. Über die Leistungen der braun-weißen Nachwuchsarbeit wurden ja oft lobende Worte gesprochen – wenn nun auch noch die Durchlässigkeit zunimmt, kann da vielleicht wieder eine Heldengeneration heranwachsen.

Okan Kurt: Teufelskerl! Klar ist ein Hamburger Jung, der auch schon früh als Fan zum FC ging, hoch motiviert, wenn er dann das erste Mal auf dem heiligen Reisen auflaufen darf. Aber abgesehen von einigen hektischen Momenten, die eben dieser (Über-)Motivation geschuldet sind, präsentiert er gegen Braunschweig kaum Schwächen. Für Andrej Startsev auf der rechten Seite gilt das nicht weniger. Ein kluger Zug, so kann man wohl die Nominierung der beiden beschreiben. Das mit der Not und der Tugend habt ihr ja oben gelesen.

Wir dürfen natürlich auch mit Lasse Sobiech sehr zufrieden sein. Der ehemalige erfolgreiche hsv-Manipulator sichert mit seinem zweiten Saisontreffer – bei fünf Spielen keine schlechte Quote für einen Innenverteidiger – den Sieg und ackert auch hinten bislang ohne kapitalen Bock. Wir wünschen uns sehr, dass er noch ein Weilchen bei uns bleibt!

Das Spiel an sich haben wir bereits kurz mit „hoch spielen, flach gewinnen“ umrissen. Da wäre sicherlich etwas mehr Ballsicherheit und kontrolliertes Spiel wünschenswert. Zusätzlich werden an diesem Dienstag wieder viele, viele Szenen vom Schiedsrichtergespann verpfiffen. Es ist inzwischen auch aus einer weniger selbstmitleidigen Perspektive kaum mehr strittig, dass die Boys in Brown allzu häufig die vermeintlich Unparteiischen gegen sich haben oder zumindest auffällig oft unter schlechten Schiris leiden.

2014-09-23 19.24.15

Ein Kreis von Siegertypen und einer von zahnlosen Löwen

Neues (und altes) vom Suppocht: Während man auf der Gegengerade zu Beginn der zweiten Halbzeit eine Stecknadel fallen hören kann, geht es zum Grande Finale wieder zackig nach vorn. Man mag ja von „Dauer-Lalala“ halten, was man möchte: Aber dass es sich in den vergangenen Heimspielen zum guten Ton entwickelt, etwa die letzten zehn Minuten lang „Heeey, FC Sankt Pauli, wir woll’n dich siegen seh’n…“ bis zum Schlusspfiff zu zelebrieren, dafür ist „mächtig“ gar kein Ausdruck. Definitiv gibt so ein Moment, wo immer wieder das ganze verdammte Stadion laut und energisch wird, auch der Mannschaft einen starken Schub. In diesen Augenblicken spüren wir wieder eine viel beschworene Einheit von Fans und Spielern.

Und dann war da ja noch etwas Politik im Stadion. In der Halbzeitpause gibt es auf der Süd Spruchbänder gegen Cattiva Brunsviga mit einem sehr deutlichen Statement: „Cattivisten – Dummbeutel – Faschisten. Auf’s Maul!!“ Ernsthafte Reaktionen aus der Braunschweiger Kurve waren für uns nicht erkennbar.
Dass es gewisse Tendenzen in unserer Fanszene gibt, für die die Prämisse „Wir schlagen höchstens zurück“ an Aktualität verloren hat, war in der jüngeren Vergangenheit verschiedenen Postillen zu entnehmen. Weiß jemand, ob es da rund um das Spiel am Dienstag noch zu Reibereien kam?

Wie dem auch sei. Wir freuen uns über drei Punkte, wir freuen uns über einen beherzten, wenn auch nicht gerade filigranen Auftritt. Und wir freuen uns über Tschauner, der mal wieder die Null halten durfte. Auch wenn er jetzt erneut in einer der denkbar hässlichsten Trikot-Kombinationen (gelb/weiß) auflaufen wird.

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