…nur ohne Würfel
Freunde,
ein eigenartiges Wochenende liegt hinter uns. Nach dem Fest in den Fanräumen am Freitag soll eigentlich Bochum am Sonnabend weggeputzt werden. Doch stattdessen erleben wir die dritte Heimpleite in Folge. Und dann am Derbysieger-Jahrestag verkündet Boller auch noch sein Karriereende zum Sommer. Lieber FCSP, was ist denn los?
Näy, es ist wirklich der Wurm drin. Da nützen weder die sommerlichen Temperaturen an einem Februartag noch der Perspektivwechsel – wird sind heute mal etwas höher aufgestellt als sonst. Das Bochum-Spiel bleibt Mist, Mist, Mist. Schön sind zwar die Choreos sowohl auf der Süd als auch auf der Nord. Chapeau, Nord-Support – die Idee mit Don Scholz und Sancho Neumann, die gegen Klobürsten kämpfen, gefällt uns ganz vorzüglich. Doch gesangstechnisch bewegen wir an diesem Tag auf einem ähnlichen Niveau wie die Junx auf dem Rasen. Uninspiriert, ziellos, zu wenig Engagement. Dieser Treffer von Hólmar Örn Eyjólfsson (wir mögen ja isländische Namen) fällt wie in Zeitlupe und sieht entsprechend wenig zwingend aus.
Dass als einzige Großchance der Ball mit dem Schlusspfiff an die Latte ratscht, lässt uns die Haare raufen. Mist, verdammter. Winterpause vorbei, die Rauten-Pleiten am laufenden Band steigern die Vorfreude auf ein mögliches Wiedersehen mit den Widerlichen, tolles Wetter – doch wer nicht will, der hat schon. Von Aufstieg redet jetzt so schnell keiner mehr. Das kleine Derby geht immerhin richtig herum aus, die Kulisse ist wegen der fanfreundlichen gleichzeitigen Ansetzung winzig. Doch das und die Schadenfreude über die Ersten aus St. Ellingen lassen das Fußball-Wochenende nicht ganz vergebens scheinen.
Und dann das: Es ist Sonntag, der sechzehnte Februar Zweitausendundvierzehn. Drei Jahre Derbysieger und genüssliches Grinsen gegenüber den Pilgern von Mordor. Ein Mann, der maßgeblichen Anteil daran hatte, teilt uns mit, dass seine Jahre im braunweißen Trikot gezählt sind. Nein, es überrascht uns nicht. #17 ist offenbar wirklich nicht mehr in der körperlichen Verfassung, dass er dem regelmäßigen Spielbetrieb erhalten bleiben kann. Aber wie soll man das Ende einer Legende nicht mit einem weinenden Auge betrachten?
Wir sind ja nicht so die FCSP-Urgesteine wie der Vater dieses Blogs und können kaum etwas von Regionalliga-Zeiten erzählen. Aber natürlich haben wir eine innige Beziehung zu Fabian Boll. Ein Spieler, an dem einfach so vieles außergewöhnlich ist, dass er wie nur die wenigen Anderen der großen Heldengeneration in die Geschichte des Vereins eingehen wird. Wir sparen uns die weiteren wehmütigen Worte für den Abgesang auf, wenn Boller – hoffentlich mit einem letzten Einsatz auf dem Platz – aus der ersten Mannschaft verabschiedet wird… um dann bitte alsbald auf einem anderen prächtigen Posten im FC Platz zu nehmen.
Helden treten ab, neue werden derzeit nicht gerade geboren. Der sportliche Teil des Wochenendes lässt keinen optimistischen Blick in die Zukunft zu. Aber wir sind geduldig und nach Regen kommt wieder Sonnenschein.