oder
Mehr lieben gelernt.
Freunde der Sonne, es gibt ihn noch, diesen Geist, der einen mal zum FCSP trieb. Dieser Geist, der alles in die Waagschale wirft, auch wenn man noch so hoffnungslos unterlegen ist. Dieser Geist, der sinnlose Grätschen beim Stand von 0-2 bejubelt und dieser Geist, der eine junge Mannschaft trägt und sie zu einer wirklich guten Leistung treibt.
Ja, wir haben gestern Abend verloren. Köln war einfach besser. Die haben halt diese brutale Qualität, aus irgendwie drei Chancen in der ersten Halbzeit zwei Tore zu machen. Wir machen aus unseren sechs Chancen im Spiel eben gar kein Tor.
Aber wisst ihr was? Es ist egal. Für kein Geld der Welt möchte man mit ihnen tauschen. Möchte den besonderen Geist des FCSP eintauschen gegen diesen Sieg.
Köln. Ja, wie soll man sagen? Schöne Stadt und viele echt coole Leute in diesem Verein. Wenn man sich ein bisschen mit dieser Fanszene beschäftigt, sind da bei weitem nicht alle unpolitische Volltrottel, die ihre Thor Steinar Atzen einfach so hinnehmen. Aber liebe St. Paulianer, gewöhnt euch dran, wenn man so ein paar Boyz in seiner Kurve hat, dann wird man die nicht ganz so einfach los. Die Stichworte „aufs Maul“ „Hausbesuche“ und mal körperlich klar machen, was Phase ist, sollten jedem klar sein. Und in einer relativ kleinen Stadt wie Köln läuft man sich halt häufig genug über den Weg.
Das ist die harte Realität. Umso wichtiger, dass da Leute permanent und stur versuchen gegen zu steuern.
Problemfans ist ein gutes Stichwort, denn wir werden ja wohl nicht drum herum kommen, die ewige Pyrodiskussion zu führen. Ja, das gibt eine DFB Strafe und ja, das ist ärgerlich. Aber nein, es ist trotzdem kein Grund nun vollkommen kritiksteil zu gehen. Geht lieber bei dieser ständigen Bierbecherwerferei (gestern auch wieder) steil. Die hat uns in den letzten Jahren soviel Geld gekostet, da muss unsere Südkurve in nächster Zeit aber ein Pyroinferno starten, um auf die Summen zu kommen.
Zu dem Choreothema musst du zündeln :D. Und seien wir ehrlich: Zu Hause mal zu zündeln ist halt auch konsequent. Wenn du dich um das Verbot ein Dreck scherst und dir der Folgen bewusst bist, dann wäre es irgendwie albern zu Hause nicht auch mal zu zündeln.
Der Funke der Choreo sprang danach auch in den Support und in das Spiel. Unsere Jungs ackerten und rackerten, die Fans sangen sich in einen Rausch. Und so entstand der oben beschriebene Geist, der einem auch heute noch die Gänsehaut auf den Rücken zaubert. Leider war es auch einer dieser Tage, an denen man sich wie Sisyphos fühlt. Man ackert und rackert und doch liegt dieser blöde Stein immer wieder da.
Und Köln schlägst du nur, wenn die einen schlechten Tag erwischt haben und bei dir selber alles passt. Das war halt an diesem Tag nicht der Fall. Bei der ersten Ecke fragt man sich noch „Warum geht Tschauner nicht raus“? Bei der Ecke zum 3-0 weiß man es wieder. Hier fehlt uns noch (!) die Ruhe, die Abgeklärtheit und auch die Erfahrung aller Mannschaftsteile, die Köln eben hat. Dafür haben wir wunderbare Spieler, tolle Antreiber wie Buchtmann, Kampfmaschinen wie Schachten und ganz viele Spieler, denen man Herz und die Liebe zum Verein ansieht. So etwas wird zu Recht auch nach einem 0-3 bedingungslos angefeuert.
Noch ein Wort zur roten Karte: Wahrscheinlich kann man die sehr gut geben. Keine Ahnung. Im Stadion sah es eher nach Ball gespielt aus, Fernsehen haben wir noch nicht geguckt. Gonther hat da halt eine 50/50 Chance und da kommt es auf Millimeter an. Und klar, dann verhindert er den Alleingang und Bumms. Und dann kommt eben auch wieder so ein Moment, wo man gerade nicht tauschen möchte. Ujah wechselt innerhalb kürzester Zeit von „ich bin schwer verletzt“ zu „ich feiere das mal richtig mit dem Gästeblock ab“. Das ist nun nicht gerade die feine englische Art. Zeigt aber auch, wieviel Respekt und Angst Köln in diesem Moment noch vor einem Comeback hatte. Nehmen wir es also positiv: Diese Reaktion auf eine Rote Karte muss man sich auch erstmal verdienen.
Ganz viel(e) Herz(en) für NordSupport gab es auf der Gegengerade und auch an dieser Stelle sei den irren Nordlern zu ihrem fünfjährigen gratuliert.
Doch bei all diesen schönen Details, die uns trotz einer Niederlage verzaubern, gab es auch unschöne Erlebnisse. Als Köln das 3-0 schoss, meinte ein Kölner den Supportblock provozieren zu müssen. Als Ordner daraufhin gebeten wurden ihn aus der Kurve zu bringen langte er einem der Supportblocker ins Gesicht und beschimpfte ihn als Fo….. Doch nicht genug. Daraufhin mussten dann auch noch mit unseren Ordnern Diskussionen geführt werden, ob dieser Kölner das Stadion verlassen muss oder nicht. Natürlich wird das in der kommenden Woche nochmal aufbereitet. Von der grundsätzlichen Diskussion abgesehen, ob Gästefans überhaupt etwas in Heimkurven verloren haben, kann es nicht sein, dass unsere Ordner sich in dieser Form verhalten. Wer gegen die Stadionordnung verstößt, fliegt. Punkt.
Und so bestätigte der Tag am Ende wieder das, was wir schon immer wussten: St. Pauli ist die einzige Möglichkeit.
Es schrieben noch:
Keep Calm über zu große Nummern.
Gröni interessierte zu Recht das Ergebnis nicht.
USP Stellungnahmt den Pyroeinsatz.
ja komisch wie das subjektive so subjektiv ist. ich fand die stimmung an dem abend ok, aber lange nicht berauschend.
Stimmungswahrnehmung ist ungefähr das subjektivstes, was es auf Erden gibt. Bei uns im Stadion reichen 10 Meter und du hörst was ganz anderes und nimmst es ganz anders wahr.
Ich möchte mit einem Zitat beginnen:
„Wer gegen die Stadionordnung verstößt, fliegt. Punkt.“
Und schon das nächste, diesmal aus der von Euch bemühten Stadionordnung:
“ § 5 Verhalten im Stadion
Innerhalb der Stadionanlagen hat sich jeder Besucher so zu verhalten, daß kein anderer geschädigt, gefährdet oder – mehr als nach den Umständen vermeidbar – behindert oder belästigt wird.
§ 6 Verbote
Den Besuchern des Stadions ist das Mitführen folgender Gegenstände untersagt:
f) Feuerwerkskörper, Leuchtkugeln und andere pyrotechnische Gegenstände
§8 Zuwiderhandlungen
Personen, die gegen die Vorschriften der Stadionordnung verstoßen, können ohne Entschädigung aus dem Stadion verwiesen und mit einem Stadionverbot belegt werden.“
Jezt wieder Ihr:
„Zu dem Choreothema musst du zündeln 😀 . Und seien wir ehrlich: Zu Hause mal zu zündeln ist halt auch konsequent. Wenn du dich um das Verbot ein Dreck scherst und dir der Folgen bewusst bist, dann wäre es irgendwie albern zu Hause nicht auch mal zu zündeln.“
Erwartet Ihr, ernst genommen zu werden?
Gegenfrage: Erwartest du ernst genommen zu werden, wenn du nicht einmal liest geschweige den verstehst, was in den beiden von dir zitierten Textzeilen steht? Es wäre lieb, wenn du lesen würdest, was da steht und nicht fantasieren würdest, was du gerne lesen würdest. Dann ist das nämlich auch kein Widerspruch. Danke.
Zur allgemeinen Verständnis, werter adminbc, auf welche „beiden … Textzeilen“ beziehst Du Dich?
Anschließend werden wir vielleicht klären können, was „da steht“, ich „fantasiere“ oder „gerne lesen“ würde.
Erklärs mir einfach, damit wir beide auf Ballhöhe sind!
Danach treten wir womöglich in die von USP propagierte „Diskussion mit Fans, Spielern und Vereinsoffiziellen, sogar mit Teilen der Medien“ ein.
Oder geht es darum gar nicht?
Es geht einfach darum, dass da kein Widerspruch steht. Und wenn du es mal genau liest, würdest du es auch merken. 😉
Nur das sei dir auch gesagt „Es ist verboten“ ist nur bedingt eine sinnvolle Argumentation. Verbote kann man sehr bewusst brechen, auch weil man sie vielleicht nicht akzeptieren will. Man muss sich eben dann nur der Konsequenzen bewusst sein. Und das gilt ebenso für Pyro, wie auch für Rumprollen im Heimbereich. Die einzige Differenz in dem ganzen Text ist vielleicht, ob man sich als anderer Besucher aktiv am Konsequenzen ziehen beteiligt. Und da kann man sehr gut differenzieren. Zumindest wir für uns können das. Aber ein Widerspruch oder ein „man kann euch ja nicht ernst nehmen“ ist das nicht.
Also bevor du uns nicht ernst nimmst, lies es noch mal und verstehe es. Danke.
Okay adminbc, Danke für die Hilfestellung!
Ich beginne, Deine Denke zu verstehen, hoffe ich ich…
Dass „es ist verboten“ zwar ein Argument, aber nicht zwingend sinvoll ist, brauchen wir nicht zu diskutieren. Geschenkt!
Nichtsdestotrotz ist es innerhalb eines – wie auch immer definierten Gemeinwesens – Indiz für eine akzeptierte Regel.
Es geht mir auch nicht um Berechtigung oder Sinnhaftigkeit irgendwelcher Pyro-Argumente.
Was mir immer wieder aufstößt, ist die selektive Geltendmachung solcher Regeln:
Wenn mir Verhalten oder Auftreten irgendeines Honks nicht passen, berufe ich mich auf die Stadionordnung.
Akzeptiere ich andere Aspekte derselben Stadionordnung nicht, mache ich selbstverständlich geltend, diese nach meinem Gusto zu interpretieren.
Diese Inkonsequenz kann ich schlicht nicht verstehen, egal wie oft ich es lese.
Da lobe ich mir Opposition, damit kann ich umgehen.
Tja. Da unterscheiden wir uns. Ich liebe Inkonsequenz. Jeder Mensch ist inkonsequenz. Der FCSP ist Inkonsequenz pur, wenn man ganz ehrlich ist. Und genau das macht Menschen so toll.
😉 aber lassen wir das. Ich denke du hast verstanden, was da steht.
„Der Übersteiger will laut Twitter sein Wochenendrückblick ausfallen lassen. Da aber laut der Printausgabe Twitter, Blogs und Internet sowieso per se scheiße sind, gehen wir mal davon aus, dass dieser noch kommt. Btw: Hat jemand eine Steintafel für den fälligen Leserbrief an den Autor?“
Hach. Allein für diese Worte zu jenem Übersteiger-Artikel muß ich diesen Beitrag lieben. ^^