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Auf zu neuen Ufern

oder

Ein spannender Saisonstart

Liebe Leser,

aus gegebenem Anlass, der auch in diesem Bericht eine wichtige Rolle spielt, sind zumindest Teile des Blogs derzeit relativ wenig aktiv an den Tasten. Doch das obligatorische Spieltagserlebnis wollen wir euch selbstverständlich nicht schuldig bleiben.

Fangen wir eine Woche vorher an: Ein Testspiel gegen Besiktas Istanbul, das konnten wir uns nicht entgehen lassen. Andere mögen Spiele, in denen es nicht um Punkte geht, für Methadon halten, doch vor allem eine Sache machte den Besuch zu einer Herzensangelegenheit: Wir hatten Gelegenheit, fast alle der afrikanischen Gäste der St.-Pauli-Kirche mit ans Millerntor zu nehmen. Das war harte Arbeit, sagen wir euch! Auch wenn auf offiziellen Kanälen alles so aussah, als hätte der Verein mal eben 60 Tickets springen lassen, wäre das ohne zahllose Anfragen, Gespräche, Telefonate und viel Rennerei nie möglich gewesen. Von dem Hickhack mit den Getränke-Gutscheinen ganz zu schweigen. Irgendwie ging es dann doch auf und allen Beteiligten sei für ihren Einsatz gedankt – nicht jedoch jenen, die sich im Nachhinein mit fremden Federn schmücken! Auch so etwas erlebt man dieser Tage, leider.

Nun denn – mit manchem grauen Haar stehen wir dann an diesem Freitag auf der Süd inmitten von Freunden, um ein sehenswertes Spiel zu erleben. Nicht nur, dass unser FC eine gute Vorstellung gegen eine ernstzunehmende Mannschaft von europäischem Rang abliefert – individuelle Leistungen können wir nicht hervorheben –, vor allem die Freunde der Jungs auf den Rängen erwärmt das Herz. Hemmungslos singen sie, egal ob sie den Text kennen oder nicht. Leider ist die Mehrheit der Besucher bei Testspielen nicht gerade vorbildlich in Sachen Support, weswegen wir uns mehrfach bei unseren Gästen für das schwache Bild entschuldigen.

Auch die Reibereien im Gästeblock und schließlich eine übertriebene, mehrere Minuten dauernde Spielunterbrechung wegen (eindrucksvoller) Pyros bei den Istanbuler Fans trüben das Bild. Wir können nicht gut erkennen, was da wirklich los war, aber die „Freunde und Helfer“ behelmt und in voller Montur in den Block zu schicken, ist insbesondere vor dem Hintergrund der Polizei-Problematik in Istanbul fragwürdig. Wechselgesänge mit dem Gästeblock – sowohl „Sankt Pauli“ als auch „Besiktas“ – sind allerdings eine reine Freude. Mit etwas gemischten Gefühlen bezüglich des Spielablaufs, aber mit vielen strahlenden Gesichtern unserer Gäste verabschieden wir uns.

Eine Woche und zwei Stunden später dann der echte Saisonauftakt. Abermals ist es uns gelungen, einige der Jungs der St.-Pauli-Kirche mitzunehmen, auch wenn es erneut viel Schweiß und Nerven kostete. Als endlich alle Tickets beisammen sind, betreten wir den Block. Das neue Einlasssystem scheint zumindest an der Gegengerade gut zu funktionieren, andere Erfahrungen sind uns nicht bekannt. Auch ist es noch kein Problem, selbstständig zwischen Block C, D und E zu wählen. Hoffentlich bleibt das so.

Ungeduldig erwarten wir den Anpfiff der neuen Zweitliga-Saison. Als es soweit ist, bleibt die Partie spielerisch lange unter den Erwartungen. Gegen Besiktas sah vieles runder aus als heute. Die Hoffnung, dass jetzt vielleicht endlich mal so etwas wie schnelles Umschalten klappt, wo wir von den Fähigkeiten bei der Ballkontrolle einiger der Neuen angetan waren, erfüllt sich nicht. Kopfbälle üben wir besser ebenfalls noch. Bemerkenswert ist nicht nur das Tor an sich: Schön, wie sich Thy das Herz nimmt, aber der Schuss sieht aus, als wäre der einfach für die Tonne. Mit mehr Glück als Verstand landet der Ball dort, wo er hin soll, und wir toben. Vor allem aber spielt der FCSP anschließend deutlich befreiter auf und mauert nicht, worüber in den letzten Spielzeiten häufig geflucht wurde. Hinten stehen die Löwen meist gut, vorne geht bei denen aufgrund unserer starken Abwehr wenig. So bleibt es beim 1:0. Einfach mal glücklich sein.

Der Support ist okay. Man könnte mehr Feuer bei einer Saisoneröffnung erwarten, vielleicht sind einige im Urlaub oder noch nicht ganz wach. Die Sitzplätze auf der Haupt und der Süd sind entsprechend dünn besetzt. Wir stehen außerdem selbst nicht im Epizentrum und haben daher wenig Vergleiche, wie der Roar dort oben in Block C sonst klingt. Doch freuen wir uns sehr, wie unsere Gäste mit uns feiern und wieder ohne Rücksicht auf Verluste alles mitsingen, was ihnen auf die Lippen kommt. Gefeiert wird anschließend ebenfalls auf dem Rasen. Tschauni wird mehr und mehr zum Leitwolf und animiert das Team nach dem Abpfiff zum gehörigen Abspacken. Südkurve und Gegengerade machen mit, ganz egal, dass es nur ein glücklicher 1:0-Erfolg gewesen ist. Ein toller Empfang für unsere zahlreichen neuen Spieler!

Übrigens: Am Sonntag, den 21. Juli, ist ab 14 Uhr Sommerfest an der St.-Pauli-Kirche. Kommt vorbei!

4 Kommentare

  1. […] Pauli liebt das Leben” Der Übersteiger – 1.Spieltag (H) – TSV 1860 München Magischer FC – Auf zu neuen Ufern Gastspiel – Was kann uns schon geschehen Stefan Groenveld – Verbale und nonverbale […]

  2. […] Gröni II Übersteiger, Der der in letzter Zeit sehr sportliche und um die Flüchtlinge bemühte magischerfcblog der Bericht vom anderen Ende BeebleBlox Schuß ins Glück vom Kiezkicker Mein Frisurbruder von der […]

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