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Im Namen des Zeckensalon: Scheisz Hamburg, böses Hamburg! – We say: No one is illegal!

Da die Loide vom Zeckensalon gerade nicht selbst bloggen können, greifen wir da mal unter die Arme:

Wir als Zeckensalon richten uns mit diesem Aufruf an die Fans des FC St. Pauli und an alle Hamburgerinnen und Hamburger. Seit Wochen kämpfen aus Libyen geflüchtete Menschen unter dem Namen „Lampedusa in Hamburg“ für ihre Rechte. Über 300 Geflüchtete mussten monatelang auf der Straße oder in Notunterkünften schlafen und sind nach wie vor akut von Abschiebung bedroht. Der SPD-Senat setzt seine unmenschliche Politik fort, doch die Geflüchteten geben nicht auf. Höchste zeit, sie bei ihrem Kampf zu unterstützen.

Die Mauern der „Festung Europa“ durchziehen nicht nur das Mittelmeer – sie sind auch hier in Hamburg. Das zeigen die Kämpfe der Geflüchteten aus Libyen, die auf Hamburgs Straßen leben müssen. Sie schließen sich zusammen und machen ihre prekäre Lage sichtbar, so dass niemand mehr wegsehen kann. Doch der Hamburger SPD-Senat sieht weg. Olaf Scholz & Co verwehren den Geflüchteten die Rechte, die ihnen zustehen. Doch diese lassen sich nicht beirren: „Wir sind Menschen und haben Rechte. Wenn die Gesetze gegen uns sind, müssen sie abgeschafft oder geändert werden. Der Mensch macht das Gesetz, nicht das Gesetz den Mensch“.

Für die Rechte der Geflüchteten müssen die deutschen Gesetze abgeschafft werden. Seit langem versucht Deutschland Flucht und Migration zu entrechten und zu verhindern. Spätestens mit der rassistisch vorangetriebenen Grundgesetzänderung von 1993 und den neueren EU-Gesetzen (Dublin II) wird es nahezu unmöglich, das Recht auf Asyl in Deutschland zu bekommen. Doch die Geflüchteten kämpfen für einen sicheren Aufenthalt und ein besseres Leben: Sie fordern ihr Recht auf Wohnraum, freien Arbeitsmarktzugang, Bildung, medizinische und soziale Versorgung sowie die „freie Wahl des Aufenthaltsortes bzw. Wohnortes innerhalb der EU“.

Nun ist es an allen Hamburgerinnen und Hamburgern, die Geflüchteten in ihren Kämpfen und ihrer prekären Lage zu unterstützen. Insbesondere liegt es auch an dem FC St. Pauli und seinen Fans hier ein klares Zeichen zu setzen. Die Fans vom Verein und die Leute im Viertel haben in den verschiedensten Auseinandersetzungen in den letzten Jahrzehnten gezeigt, wie ein solidarisches Miteinander und der Einsatz gegen Diskriminierung jeglicher Art aussehen könnte. So konnte auch der Hamburger Senat das eine oder andere Mal in die Schranken verwiesen werden. Die Kämpfe der Geflüchteten für einen sicheren Aufenthalt und eine Unterkunft können dabei auch als Bestandteil der immer größeren Bewegung für ein Recht auf Stadt und Wohnraum für alle verstanden werden. Sie zeigen, dass der Pass oder die Herkunft eines Menschen nicht über sein Leben bestimmen darf. Alle die das auch so sehen, sollten den Kampf von „Lampedusa in Hamburg“ unterstützen.

Zeit zum Handeln! Zum einen wird konkrete Unterstützung gebraucht: Überlegt was ihr beisteuern könnt (z. B. Matratzen, Hygieneartikel oder Geldspenden), ob ihr selbst Aufgaben übernehmen wollt oder sonst irgendein Support gebraucht wird. Haltet Ausschau nach Aufrufen was gebraucht wird oder geht selbst zum Infozelt am Steindamm/Hauptbahnhof. Dort könnt ihr euch auch informieren lassen über die anstehenden Aktionen. Denn zum anderen wird mehr denn je politischer Druck gebraucht, damit der Senat auf die Forderungen der Geflüchteten eingehen muss.

Deshalb kommt alle zur Demo am Samstag! Auch wenn wir im Aufruftext neben der Kritik an den NATO-Staaten eine Kritik an dem System Gaddafi vermissen, gegen den sich 2011 viele Menschen in Libyen erhoben haben, rufen wir ausdrücklich dazu auf, den Protest am Samstag zu unterstützen. Es ist wichtig auch auf der Straße Flagge zu zeigen! Wir müssen deutlich machen, dass viele Leute in Hamburg nicht hinter der Abschiebepolitik von Scholz & Co stehen, sondern hinter dem Protest der Geflüchteten!
Es wird Zeit, dass auch die antifaschistischen & antirassistischen Werte der St. Pauli-Fanszene nicht nur in Internet-Foren, auf Tapeten oder in Texten wie diesem gezeigt, sondern praktisch werden und auf die Straße gehen.

Zeckensalon 2013

Termine am Samstag:

Demonstration von „Lampedusa in Hamburg“
12Uhr | HH-Hauptbahnhof/Hachmannplatz
Link: http://lampedusa-in-hamburg.tk

Soli-Fest zur Unterstützung von „Lampedusa in Hamburg“ im Karoviertel
Im Anschluss an die Demo | Auf dem Ölmühlenplatz (Marktstraße; U-Bhf-Feldstraße)
Link: www.facebook.com/events/332678563527394

3 Kommentare

  1. […] haben – und die sind in den letzen Wochen und Tagen alles Andere als gut: seien es hunderte von Flüchtlingen in Hamburg, um die sich eine Stadt, die Milliarden für ein neues Konzerthaus verpulvert, nicht angemessen […]

  2. Michaela Michaela

    Ich habe mir vor Kurzem selbst ein Bild der Lage gemacht. Ich bin wirklich erschrocken darüber, dass die Stadt den Menschen nicht hilft. Laut einem Bericht von hamburg-lokal wird den Lybiern jetzt sogar verboten, weiter im Park zu zelten (Quelle: http://www.hamburg-lokal.com/nachrichten/libyen-fluechtlinge-strandgut-an-der-elbe/465). Sollte dies wirklich durchgesetzt werden, wäre das ein absoluter Skandal.
    Man kann und vor allem DARF hier einfach nicht mehr wegsehen!

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