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Krisenmanagement?

Liebe Leser,

irgendwie ist es echt absurd, wie in diesem Verein von leitender Stelle diskutiert wird. Eine intelligente, eine gute Führung und ein gutes Krisenmanagement sieht anders aus. Insbesondere, da wir es hier – wenn überhaupt – mit einer Mini-Krise zu tun haben.

Noch mal: Wir wollen das Verhalten von Dr. Gernot Stenger gegenüber der DFL nicht bewerten und ob dies nun ein „wichtiger Grund“ im Sinne der Satzung ist, das soll doch bitte mal jeder ganz genau in seinem Herzen abwiegen. Nur was uns erstaunt ist, wie schlecht das Krisenmanagement ist. Wir verweisen hier doch noch mal auf die Ausführungen im vorletzten Artikel.

Bereits dort hatten wir vier Alternativen des Krisenmanagements aufgezeigt und gesagt, dass die Gewählte die Schlechteste ist.

Das sieht wohl auch der Frodo vom Übersteiger so, dessen Worte wir euch nur ans Herzen legen können:

„Kann man mal was falsch machen, insbesondere bei einem solch komplizierten Thema? Klar, kann man. Dies ist etwas fahrlässig, wenn man sich bei einem Thema, welches für die Fanszene des FC St.Pauli nun mal eminent wichtig ist, ohne ein Annehmen der angebotenen Hilfe ins Getümmel stürzt… aber Fehler passieren.“

 

Und das wäre auch die einfachste Verteidigungslinie gewesen. „Loide, ich habe Bockmist gebaut! Sorry. Machen wir ab jetzt besser.“ Wichtiger Grund? Nö, aus unserer Sicht never ever. Ein Satz heiße Ohren, ein böser Blick und ein Astra für alle und es ist vergessen und vergeben.

Aber sich nun die eigentlich der Hamburger Polizei übliche Haltung „Ich mache keine Fehler, habe nie welche gemacht und werde auch nie welche machen“ zuzulegen, das ist schlechtes Krisenmanagement. Insbesondere, wenn Fehler schriflicht existieren und das ist wohl, wenn man denn dem Lichterkarussell und dem Zeckensalon glauben will, der Fall. Sollte man ihnen nicht glauben? Muss jeder selber wissen. Bisher sind beide Institutionen nicht gerade durch Falschinformationen aufgefallen. Ganz im Gegenteil.

 

Und um es mal ausdrücklich zu sagen: Es geht nicht darum, ob man nun einmal lügt oder zweimal oder dreimal. Es geht darum, dass man sich verdammt noch mal in einem Verein, für eine gemeinsame Sache gar nicht anlügt. Und zwar keiner irgendwen.

Kann man in einer solchen Situation seine Position in die Presse bringen? Natürlich. Hey, dafür ist man gewähltes Gremium. Man kann auch mal Hintergrundgespräche mit der Presse führen. Das gehört dazu. Ist so. Mag man verteufeln, aber ist so. Problematisch wird es immer dann, wenn man sich geheimen Wissens bedient, denn eine Vertraulichkeit von internen Dingen muss gewährleistet sein! Und das gilt für alle Parteien. Eben auch für diejenigen, die aufgrund ihrer Position mit Lutz Wöckener ausführlich einen Kaffee trinken können. Man sollte immer die Schere im Kopf haben. Da kann Lutz noch so ein lieber Mensch sein. Er ist Journalist. Und das ist keine Beleidigung.

Und einfach nur wahnsinnig wird es  dann, wenn man selbst einem vielleicht nur auf anderer Seite stehenden Gremium des Vereines diesen Zugang zur Presse verweigert. Wenn man schon die gleich  zu lesenden harmlosen Worte des Aufsichtsrates anscheinend als aufwiegelnd empfindet und versucht sie zu verbieten. Dann herrscht Panik, dann fehlt die Übersicht und dann fehlt die Gelassenheit. Und das macht Angst. Es macht Angst, was eigentlich bei einer wirklichen Krise passiert. Einer Krise, die ruhige, übersichtliche und gute Führung bräuchte.

Hier also die Worte, die laut Aufsichtsrat von der Pressestelle nicht verschickt werden dürfen, weil das Präsidium die Pressestelle so angewiesen hat. Wir suchen da immer noch den versteckten Aufruf zur Revolution:

„Pressemitteilung:
 
Der Aufsichtsrat [Korrektur des überschüssigen T durch uns] des FC St. Pauli möchte auf Grund des Presseechos der letzten Tage auf Anträge zur JHV und Interviews des Präsidiums feststellen:
 
1.      Der AR wird vereinsinterne Diskussionen zwischen Gremien, wie schon in der jüngeren Vergangenheit, nicht in die Öffentlichkeit verlagern und seine Linie hier nicht verlassen.
2.      Zu den vom AR gestellten Anträgen äußert sich der Aufsichtsrat vor der Mitgliedschaft und erläutert seinen Antrag auf der Jahreshauptversammlung des FC St.Pauli.
3.      Wir missbilligen die Veröffentlichung von Informationen und die Interpretationen zu vermeintlichen informellen Aussagen von Aufsichtsräten aus internen Sitzungen. Ebenso missbilligen wir die Veröffentlichung von internen Protokollen.
4.      Wir empfehlen allen Beteiligten einen professionellen, fairen und souveränen Umgang mit Anträgen einer Jahreshauptversammlung.
 
 
Für den Aufsichtsrat des FC St. Pauli v. 1910 e.V.
 
Dr. Christoph Kröger
(Aufsichtsratsvorsitzender)
Dr. Christoph Kröger
FC St.Pauli von 1910 e.V.
Aufsichtsratsvorsitzender „(Zitat Ende)

Kommentieren wollen wir diese Worte nicht. Wir wollen sie nur sozusagen unserem eigenen Presseverteiler zugänglich machen und so weit streuen wie wir können.

4 Kommentare

  1. Wir müssen AUF DER JHV und MITEINANDER reden – das Geplänkel in den Medien davor, was unser wie auch immer zusammengesetzte Präsidium so gerne für sich nutzt, hilft hier wenig. Der Vorstoß der Aufsichtsrates ist da nur lobenswert – und die Reaktion des Präsidiums darauf nur noch absurd.

    Guckt man sich die Punkte im Einzelnen an, dann wird es noch seltsamer. Was genau stört denn da? Die Stellungnahme als solches mit Sicherheit nicht, die Punkte 1, 2 und 4 dürften von allen sicherlich unterzeichnet werden.

    Wenn überhaupt, dann könnte dem Präsidium daran gelegen sein, die Veröffentlichung von Informationen öffentlich nicht zu kritisieren, um nicht den Eindruck zu erwecken, daß es was zu verbergen habe.

    Aber was auch immer der Grund sei – das ist alles Vorgeplänkel. Die JHV wird zählen. Hin da.

  2. […] Orientierungen zu, denen die operativ Verantwortlichen des Vereins folgen, wenn sie handeln. Das ist auch keine “Mini-Krise”, bei der man dann, “Ach, Scheiße, sorry!” s…. Nee, ihr vom Magischen FC, da geht es um ganz grundsätzliche Fragen, wie man zu Bürgerrechten, […]

  3. […] ruft doch gerade ein besorgter Mensch vom Verein uns an und bat um eine kleine Richtigstellung unseres letzten Artikels aus seiner Sicht. Und da jede Medaille zwei Seiten hat und wir dem AR Platz gegeben haben, möchten […]

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