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Herr Meeske, kämpfen Sie mit uns – Countdown 2

Liebe Leser, eigentlich sollten diese Artikel ja immer relativ kurz werden und wenig Zitate beinhalten, aber diesmal zitieren wir u.a. Goethe, Cato den Älteren, Ring 2, die Metalustigen, den Zeckensalon und viele andere kluge Menschen. Hat doch heute das Präsidium wirklich mal einen rausgehauen. Und wenn wir mal den Zeckensalon zitieren dürfen (Link leider auf Facebook):

„Liebes Präsidium des FC St.Pauli, bei all der Sachzwangslogik, der du dich gerade bedienst: Es geht bei der Frage der Finanzierung des Museum (sowie einer Verlagerung der Goliathwache) in erster Linie NICHT um das können, sondern um das W O L L E N .“

Wir hatten schon einmal angemerkt, dass das Stadion bei uns als trockenes, herzloses „Sachzwangs“-Projekt gesehen wird und nicht als Kern, als Herz eines Vereines, welches mit allen Herzen, die ein solcher Verein hat, vorangetrieben wird. Nur wenn man so kühl berechnend, so eiskalt kapitalistisch plant, nur dann kann man dieser Logik überhaupt folgen. Und das können wir als Fans und Mitglieder einfach nicht.

Sich ausschließlich auf diese Logik einzulassen hieße zu verlieren. Denn, wie der Kollege Ring 2 richtig ausführt, sind die Zahlen nicht transparent. Dazu auch die AG Stadionbau im Forum. Dort werden die Zahlen genüsslich zerlegt. Und wir müssen nur auf unseren Artikel zur letzten JHV verweisen um aufzuzeigen, dass Berechnungen aus dem Hause Meeske eher mit Vorsicht zu genießen sind.

Auch die heute präsentierte Rechnung ist wieder so eine aus dem Hause Meeske. Kurz eine Milchmädchenrechnung, die schon bei dem ersten Hinterfragen Schrott, Blödsinn und eigentlich ein Grund für eine sofortige Kündigung eines wirtschaftlichen (!!!!) Geschäftsführers ist.

Im einzelnen:

1. Einnahmen und Ausgaben passen nicht zusammen: Da wird ein nicht existierender Mietvertrag schon mal mit eingerechnet und das Museum mit 0 Euro sonstigen Einnahmen berechnet.

2. Auf welchen Zeitraum wird hier die Miete berechnet? Auf ein Jahr ja wohl eher nicht, oder? Wenn das pro Jahr ist, dann würden bei Michael Meeske vor dem Büro gerade eine Schlange von Bankmanagern stehen und zwar bis runter zum Wappen, die das Projekt SOFORT und OHNE Sicherheiten finanzieren wollen. Denn dann würde das ganze nur das dreifache der Jahresmiete kosten.

3. Es wird die Gesamtsumme und nicht die Tilgungsrate als „nicht finanzierbar“ dargestellt. Wenn das wirklich 2,5 Millionen kostet und 1,3 Millionen übrig blieben, dann müssten diese finanziert werden. NIEMAND erwartet, dass der FCSP eine solche Summe für eine langfristige INVESTITION sofort bar in der Tasche hat. Nur wenn man mal vorsichtig mit 10 % Zinsen und Tilgung rechnet, dann ist man bei 130.000 Euro Belastung pro Jahr. Ein Verein, der sich gerade feiern ließ, dass er in einem normalen Jahr 200.000 Euro Gewinn macht, muss sich da schon mehr einfallen lassen, um eine Nichtfinanzierbarkeit, eine Unzumutbarkeit für eine Maßnahme zu begründen, die identitätsstiftend ist. Und da sind wir bei des Pudels Kern und dem Versagen des Managements des FCSP. Oder wie es der Metalustige so schön formuliert:

„Aufträge erhalte ich, weil ich in 20 Jahren ein klares Profil erarbeitet habe – ich passe auf, keine Aufträge zu bedienen, die das nachhaltig beschädigen könnten. Wenn dann auch die weg sind, die mit der Goliathwache da nicht leben können, wird es schnell leer am Millerntor.

Das sind ökonomische Binsenweisheiten; nur, wieso haben sie keine Relevanz für das Agieren des Präsidiums?“

Des Pudels Kern ist nämlich, dass unser Präsidium immer nur die einzelnen Sachzwänge sieht, nie aber das große Ganze. Und hier geht es eben um das große Ganze. Es geht um nicht mehr und nicht weniger als um die Herzkammer des Vereines, die Seele, das Stadion, was uns 20 bis 50 Jahre prägen soll. Und für diese Investition müssen alle Mittel recht sein. Und daher muss man auch hier endlich mal kommunizieren, dass diese Verlagung, nein, der ganze Tribünenbau eine gemeinsame, soweit wie möglich im Konsens zu geschehende Sache ist. Und man muss endlich damit aufhören das ganze als Projekt einzelner Personen zu sehen und die Nutzer, die KUNDEN vor ein „Friss oder stirb“ zu stellen und ein „wenn es aber was kostet, dann geht es sowieso nicht“ hinterherzuschieben.

Das eine Zukunftsentwicklung des Vereines durch eine Buchhaltermentalität verhindert wird und so riesige Zukunftschancen (klar auch mit Risiken, denn jede Verschuldung birgt auch Risiken) aus Unlust, aus Mutlosigkeit und aus Desinteresse vor dem eigentlichen Kapital dieses Vereines, nämlich seiner Fans und Mitglieder, verspielt werden.

Erschreckend ist es, dass diese Buchhaltermentalität immer nur dann gilt, wenn es um Wünsche und Anliegen genau dieser Fans und Mitglieder geht. Es wird natürlich nicht gefragt, woher das Geld für noch einen Geschäftsführer kommt. Es wird natürlich nicht gefragt, warum Menschen weiterhin unkontrolliert und ohne Begrenzung wirken können, die im ersten Bauabschnitt (auch Südtribüne genannt) Mehrkosten verursacht haben, gegen die jetzt gewünschte Verlagerung preislich verblasst.

Ach ja. Es passiert sehr selten, dass an dieser Stelle die Kommunikationsabteilung an sich kritisiert wird. Don’t kill the messenger ist eine doch sehr wichtige Lebensweisheit. Aber liebes Medienzentrum: Es ist nicht sehr „non established“, wenn man die Zeckensalon-Veranstaltungen normalerweise über Vereinskanäle ankündigt, dieses mal aber nicht. Wir zumindest wollen keine falsche Wohlfühlkommunikation. Kommunikation mit Ecken und Kanten und widersprüchlichen Ansichten ist viel cooler, viel geiler und vorallem viel ehrlicher und glaubwürdiger. Nur der Diskurs hilft dem FCSP weiter. Dafür stehen wir, dafür solltet ihr auch stehen. Könnt ihr ja ruhig auch euren Chefs sagen.

Herr Meeske, Sie stellen die falschen Fragen. Die Frage lautet nicht, bekommen wir es finanziert? Nein die Frage muss lauten: Wie bekommen wir es finanziert? Wir wollen Antworten. Am besten morgen. Gehen Sie raus aus ihrem Kabuff, kommen sie an die Front und ziehen sie endlich mit uns allen gemeinsam an einem Strang. Ermöglichen wir gemeinsam das Museum und eine angemessene, nicht störend liegende Polizeiwache. Denn auch hier gilt:

United we stand, divided we fall!!!

Liebe Buchhalter: Wir wissen, ihr seid kreativer und besser, als das Klischee, welches wir hier über euch verbreiten.

Ceterum censeo stationem esse prohibendam

9 Kommentare

  1. […] empfehle ich folgende Links zum Thema: Zusammenfassung der AG Stadionbau beim Lichterkarussell Countdown magischerfc.de Ein paar Fragen zur Polizeiwache in der Gegengeraden vs FCSP Museum, Herr Meeske, Herr Spies, Herr […]

  2. Oh mein Gott. MoPo. Naja, wenn es der Sache dient.

  3. Hans Hans

    Wenn wie in dem Interview (von Pommes Braun-Weiß mit Herrn Meeske) das Wort “Zelle” in Verbindung mit dem Millertor fällt, müsste doch allen Beteiligten schlagartig klar sein das da etwas seltsam ist. Das kann doch logisch und gefühlt einfach nicht zusammen!!!

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