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Sommerfußball

oder

Ein Punkt

Vorwort

Liebe Leser, nicht nur, dass ihr heute einen sehr produktiven Tag im Blog erlebt, nein, es gab ja auch noch ein Fußballspiel und natürlich waren wir auch an diesem Freitag mit dabei. Um nun den montäglichen Artikel-Terror abzuschließen, hier unser Bericht.

Vorab noch ein paar Worte zu dem Ruderfall: Eine Duldung von Neonazis in einem bürgerlichen Umfeld kann es nicht geben, wenn man wirklich die Nazis isolieren und ausschließen will. Es gibt ihn nicht, den freundlichen Nazi im Sportverein oder in der Freiwilligen Feuerwehr. Immer steht seine menschenverachtende Ideologie dahinter und diese ist mit bürgerlichem Engagement und einer Einbindung in die Gesellschaft absolut unverträglich. Das muss man auch in diesem Fall beachten. Bedenklich ist weiterhin, dass alle agierenden Personen hier vollkommen unglaubwürdig wirken und die Dementis und Abschwächungen teilweise nicht mal eine Halbwertzeit von 10 Sekunden haben.

Aber auch ein anderer Aspekt sollte mal bemerkt werden: Baden-Württembergische Polizisten dürfen selber im KKK sein und hier geht es bisher „nur“ um die Liebschaft zu einem Nazi. Die Baden-Württemberger tun bis heute irehn Dienst, die Ruderin ist aus allem ausgeschieden. Spricht das für ein konsequentes Handeln? Wir denken nicht.

Für Details und weitere Analysen verweisen wir aber nun mal auf Publikative.org und Tagesschau und widmen uns nun unserem Ostausflug.

Radio Powerplay

Eine Fahrt, die um neun Uhr beginnt ist in Liga 2 ja schon beinahe Luxus. Trotzdem mochte eine wirkliche Vorfreude an diesem Tag nicht aufkommen. Zu zerrissen war der Spieltag. Zwar ist es schön, dass Fussball endlich wieder los geht, aber wenn man nach Abpfiff nicht annähernd weiß, was sein Ergebnis wert ist und dieser Kampf um die erste Tabellenführung vollkommen weg ist, weil jeder irgendwann spielt, dann entwertet das schon so einen ersten Spieltag.

Insgesamt vier Busse (zweimal USP/ zweimal Fanladen) wollten in Richtung Aue fahren. Die Ultras traditionell etwas früher, was dann ebenso traditionell durch einen zu spät kommenden Bus vereitelt wird. So blieb noch Zeit zu schnacken. Um Günter Peine würdig zu verabschieden, hatte der Tapetenmalersenior der Fanszene die Nacht durchgearbeitet und eine würdige Tapete erstellt, die später in den Fotos zu bewundern sein wird.

Wir machten es uns in Bus 1 gemütlich, einem Doppeldeckerbus, der von Kolja und dem neuen Mitarbeiter Christian (ja einen Spitznamen hat er auch) geleitet wurden. So ein Doppeldecker ist toll, denn unten sind gerade mal 20 Plätze, sodass es eher lauschig und entspannt unten ist. Nun finden sich auch in 20 Personen immer ein paar, die nerven und auch heute waren zwei Personen einfach mehr oder minder jenseits von Gut und Böse. Sprüche, die einfach an der Schmerzgrenze waren und am Ende auch eine fette Beule wegen Besoffenheitssturz. Nun gut, das waren aber auch die einzigen Ausfälle.

Uns gegenüber die Paramaten, alias die wandelnden Film- und Fußballlexika. Das hat schon Spaß gemacht, auch wenn der Filmgeschmack teilweise doch etwas eigenartig war, aber dazu später mehr.

Die Fahrt nach Aue zieht sich am Ende doch ordentlich, aber wir kamen erstmal gut voran. Der Busfahrer auch eher einer der entspannten Sorte und so unauffällig, dass er an der Raststätte beim Pinkeln nicht erkannt wurde. (Hallo Capo ;-))

Die Zeit wurde mit der Lektüre des „Deldorado“ vertrieben. Kennt ihr nicht? Das ist die super tolle Stadt-Zeitung von Delmenhorst. Als Beispiel sei hier mal das Interview mit der Stadtvermarktung Delmenhorst aus der aktuellen Ausgabe verlinkt. Da fällt einem nichts mehr zu ein. Aber man muss echt sagen: Das Image stagniert. Vielleicht schafft es ja der gerade wieder neu gegründete Verein Atlas Delmenhorst an glorreiche Zeiten anzuknüpfen.

Unsere wandelnden Lexika haben aber auch die Kickerhefte seit 199X vorrätig und wissen wirklich alles. Da macht der Austausch von Heldengeschichten und auch früheren Taten auswärts richtig Spaß. Einer der beiden wäre auch beinah mal Torhüter bei uns geworden, ist dann aber wegen „zuwenig seitlicher Bauchmuskulatur“ (ohne Scheiß die Begründung des FCs) nicht genommen worden.

Kurz vor fünf fing uns dann auch die Polizei ein und wir wurden den Rest zum Stadion begleitet. An der Heimkurve vorbei und hier doch etwas erstaunliches. Wir konnten nahezu keinen Fuckfinger oder ähnliches in Richtung Bus bewundern. Das ist man dann aus anderen Städten ganz anders gewohnt. So ging es entspannt in die Kurve, wo auch schon die beste Tochter der Welt mit der Karte auf einen wartete. Noch kurz im Presseraum gechillt und schon konnte man bei bestem Wetter ins Stadion.

Der Gästeblock war erschreckend leer. In vielen Quellen war von 1.500 mitgereisten Fans die Rede, aber diese Zahl hätten wir nun nicht annähernd geschätzt. Lag es an der kurzen Frist zwischen den beiden Spielen in Aue? Klar, diesmal waren aus Hamburg nur vier und nicht insgesamt neun Busse unterwegs, aber den Hauptteil einer Gästeblockbesatzung machte bisher immer die örtliche Fanschaft aus und die waren diesmal sehr wenig präsent.

Der Support im Endeffekt dann aber doch ganz ordentlich. Die Heimkurve hatte da schon eher den Sommerblues und erwachte erst in der zweiten Halbzeit. Das wieder irgendwelche Trottel geraubte Klamotten präsentieren mussten, sei am Rande erwähnt. Komisch, dass wegen jedem Pyro durchgedreht wird, aber das Präsentieren von geraubten Sachen niemanden im Sicherheitsapparat interessiert. Dabei ist die Verletzung einer Person eigentlich schwerer zu werten, als die abstrakte Gefährdung.

Zum Spiel: Thorandt in der Kicker-Elf des Tages? Hmmm… also, das haben wir dann doch etwas anders gesehen. So wirklich toll wirkte der Abwehrverbund nicht. Und hätte Aue nicht Angst vor der eigenen Courage gehabt, dann wäre dieses Spiel verloren gegangen. Unsere Jungs spielen ja ganz nett mit und kommen auch zu Chancen, aber über 90 Minuten hatte man nie das Gefühl, dass jemand bereit ist mal mit dem Kopf durch die Wand zu gehen oder ums Verderben gewinnen zu wollen. Erinnert ihr Boller im ersten Spiel der letzten Saison? Der wollte unbedingt gewinnen und unbedingt dieses Tor machen. So etwas fehlte in Aue komplett. War ja ansonsten alles ganz nett anzusehen, aber wirkliche echte Höhepunkte fehlten auf beiden Seiten in diesem eher sommerlich geprägtem Kick.

Nun ja, so wirklich optimistisch stimmt einen dieses Spiel nicht. Zu blutleer erschien die Vorstellung. Nun weiß man aber nie, wo sich z.B. Aue am Ende einordnet und auch die glorreiche Aufstiegssaison begann mit einem eher qualvollen 2-1 gegen den späteren Absteiger Ahlen. Fakt ist: Wir sind erstmal einen Punkt besser als letzte Saison.

Nach dem Spiel berichtete die Gerüchteküche noch von ein bisschen Stress, aber wir hatten zwar die gesamte Polizei Sachsens an den Hacken, erlebten aber gar keinen Stress mit.

Nach mehrmaliger Abstimmung gab es dann auch noch „Nena – die größten Hits“ auf die Ohren und als alle einen bequemen Platz gefunden hatten, kam ein echter Kleinod der deutschen Filmgeschichte zur Vorführung „Piratensender Powerplay“ mit Thomas Gottschalk und Mike Krüger. Meine Gegenüber hatten nebenbei Recht: Gottschalk begann beim BR. Ich hatte das irgendwie anders im Kopf. Der Film an sich ist nicht der Rede wert. Es ist aber schon beachtenswert, was Evelyn Hamann so alles gespielt hat.

Anschließend der Film Car Wash, der aber aufgrund einer eher unglücklichen Tonspur verschlafen wurde. Und schon hatte uns Hamburg nach einer durchschnittlich aufregenden Fahrt ohne besondere Höhepunkte wieder.

6 Kommentare

  1. […] und Mitglied werden … das hilft auch – indirekt 😉 Weitere Blogs zu Aue: – Magischer FC war da – Momo war in der Ofeuer-Bar – und Gerd grüßt aus der Küche, denn von dem bisschen […]

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