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Roggnroll ist nur ein doppelt so schnell gespielter Blues

oder

Sind Steel Panther eigentlich schon fertig?

Vorwort

Liebe Leser, zum 8. mal haben wir eine Abordnung zu Rock im Park geschickt. Es gilt vorab mal wieder unseren tollen und geliebten Gastgebern zu danken, die den Einfall einer Horde Roggnroller wieder mit einer Gelassenheit und Freude in Kauf nahmen, die einfach nur großartig ist. Danke für das perfekte Festivalzelt und die super tolle Verpflegung.

Eine kleine Vorbemerkung: Bei den Beschreibungen und Bewertungen der einzelnen Bands spielen persönliche Vorlieben natürlich eine große Rolle und nicht alles sollte Bierernst genommen werden. Was der eine als Grindcore empfindet ist für den anderen nun mal Softpop.

Die Vorbereitung

So ein Festivalticket ist für gut 160 Euro käuflich. Das ist erstmal eine Menge Holz und wenn man bedenkt, dass sich eine solche Veranstaltung an Jugendliche richtet (richten sollte), dann ist das schon ein Preis, der weit über den Grenzen dessen liegt, was noch sozial verträglich ist. Man merkt dies auch. U.a. daran, dass das Publikum merklich älter war dieses Jahr. Dementsprechend war es bei Die Toten Hosen und bei Metallica auch am vollsten. Immerhin zwei Bands, die nun auch schon gut 30 Jahre unterwegs sind.

Die örtlichen Verkehrsbetriebe konnten sich dieses Jahr mit dem Festivalveranstalter nicht auf eine Mitnutzung durch die Eintrittskarte einigen, noch eine Sache, die a. das ganze verteuert und b. doof ist. Sowieso doof ist, dass die Verkehrsbetriebe es auch nicht schaffen die Straßenbahnen länger als normal zu fahren, so dass man bei dem Besuch eines der späteren Konzerte immer auf ein Taxi angewiesen ist um das Gelände zu verlassen. Und der Bedarf für einen Transport war definitiv da.

Kurz noch die gesamte Reisegruppe irgendwo zum pennen eingeplant und schon ging es los.

Donnerstag, der Regentag

Genau mit unserer Abreise aus der geliebten Hansestadt begann es zu regnen und es sollte auch nicht aufhören, bis wir in der Stadt der Bratwürste angekommen waren. Man kann ja sagen was man willl, aber Bayern 3 ist schon ein cooler Radiosender. Da wird auch mal auf „Formatradio“ und „Durchhörbarkeit“ geschissen und es wird eine Wunschsendung gemacht, bei der es darum ging, dass zu jedem Alphabetbuchstaben ein Lied gefunden wird. Da waren dann auch mal ganz ordentliche musikalische Sprünge von nöten um Lieder mit einem X und einem Y zu finden. Aber spannend und lustig zu hören.

In unserem Nachtlager gab es noch ein kleines Bierchen und schon konnte Freitag werden.

Freitag, der Black Album Tag

Das Frühstück, wie immer, ausgiebig und unsere Gastgeber mussten sich dann erstmal der Arbeit zuwenden. Wir tauschten zwischendurch eine leere Kiste gegen eine volle Kiste im Landbierparadies. Und da es das schlimmste ist, wenn das Bier alle ist, haben wir auch noch kurz eine Kiste für den Abendgebrauch geordert. Ja liebe Leser, das ganze Wochenende war mehr oder minder Leberfeindlich. Und so wird auch der Suff ein Teil dieses Berichtes ausmachen.

Kurze Zeit später kam dann auch der letzte Teilnehmer unserer Reisegruppe in Nürnberg an, der noch sichtlich von einer Studentenparty gezeichnet war. Aber alles im grünen Bereich und so ging es in Richtung Festivalgelände.

Das Bändchen war schnell angezogen und der Kontrolleur in dieser Schlange war auch schon der unfreundlichste Ordner, den wir am ganzen Wochenende trafen. Nun sahen die alle nicht so aus, als ob man mit denen Bier trinken will, aber die Ansprache war ansonsten eigentlich immer freundlich, höflich und das Handeln ohne Hektik und/oder Aggressivität. Da ist man vom Fußball doch etwas ganz anderes gewöhnt.

Das Gelände hatte sich nicht viel verändert. Auf der Center Stage hatte man etwas mehr Platz geschaffen, was angesichts von 70.000 Zuschauern auch gut war. Trotzdem war es Freitag und Samstag Abend teilweise auch in den hinteren Reihen ganz schön eng. Hinzu kam, dass so etwas wie „Rücksicht“ für immer mehr Menschen (gefühlt) ein Fremdwort wird. Es ist ja schön, sich besoffen unter Freunden eine kleine Showschlägerei zu liefern, aber wenn man dabei zum 10. mal jemand unbeteiligten anrempelt, dann kann man es auch sein lassen und sich entschuldigen.

Insgesamt waren viele Leute in Promille und Verhalten jenseits von Gut und Böse. Grund dafür war, in unserer Vermutung auch, dass das Bier für unverschämte 4 Euro pro 0,4 Liter verkauft wurde. Folge war, dass beinah niemand was kaufte, in den erlaubten Tetrapacks aber reichlich hochprozentiges mitgeführt wurde. Immerhin gab es Wasser (0,3l) für 2,30€ zu kaufen. In den Vorjahren hatte man Wasser zu dem gleichen unverschämten Preis wie Bier abgegeben.

Insgesamt fiel das Catering unter teuer und schlecht. Für einen Cocktail 7,50€ zu verlangen ist schon frech. Für diesen Preis aber im Endeffekt einen Kurzen mit viel Eis zu verkaufen ist schlichtweg unverschämt. Und das getestete Essen war einfach schlecht. Pappig, geschmacklos und ätzend. Gut, dass wir unser eigenes Catering hatten.

Ansonsten war immerhin der Sound dieses Jahr mit kleinen Ausnahmen okay. Auch am Freitagabend auf der Center Stage. Ausnahmen bei den jeweiligen Bands.

Kommen wir also zu den gesehenen Bands:

The Maccabees: Lärmiger Britpop. Junger Mann in Hemd und Pullover mit Gitarre direkt unter den Achseln singt und britische Weisen. Wäre für einen langen Lauf am Sonntag Mittag was schönes, aber so im Stehen auf einem Freitag Mittag rauscht es durch das eine Ohr rein und durch das andere wieder heraus. Von dieser Art gibt es auf der Insel ungefähr 1.000.000 Bands.

Das Ganze nebenbei auf der Alternastage, die nicht wirklich sich verändert hatte. Das ganze Gelände scheint nur zwischen letzten und diesem Jahr einer Überprüfung in Sachen Publikumsverkehr und Kontrolle unterzogen worden zu sein. Videos, welche das Konzept inklusive Notausgängen, Ausgängen etc. nach jeder Band vermittelten, Schilder auf denen Standort und eine eigene Nottelefonnummer verzeichnet war und dazu ein aus unserer Sicht eigentlich durchdachtes Konzept wann welcher Ausgang genutzt werden kann führten dazu, dass es eigentlich nie wirklich drängelig wurde. Das war in den letzten Jahren doch ganz anders. Da scheint sich ein Veranstalter nach Duisburg wirklich Gedanken gemacht zu haben. Es gab zu allen Bühnen auch mehr Zugänge und mehr gekennzeichnete Notausgänge. Abgerundet wurde das ganze mit Bildschirmen auf denen aktuelle Informationen eingeblendet werden konnten.

The Ting Tings: Was ist das nun? Zwei Menschen machen Lärm, irgendwo zwischen Tanzbar, Britpop, Crossover und Electro. Aber mega unterhaltsam. Und ein Schlagzeuger, der gleichzeitig Gitarre spielt, das sieht man auch nicht häufig. Hat Spaß gemacht.

Nun zur Hauptbühne.

Tenacious D: Man erwartet von einem Musik machendem Komiker eigentlich nix, aber hier wurde einem eine wirklich gute Show geboten. Musikalisch ließen sich die beiden und ihre Band auf die in der Überschrift genannte Formel runterbrechen. Das Ganze ging gut in das Tanzbein und wurde durch nette Sprüche abgerundet. Und das ein Komiker eine gewisse Bühnenpräsenz mitbringt, ist auch logisch.

So ein bisschen enttäuschend war dieses Jahr die T-Shirtspruchauswahl. Wenn man schon „Ich trage Schwarz bis es was dunkleres gibt“ und „Come to the dark side, we have cookies“ als Höhepunkte sieht, dann war an dieser Front nicht viel zu erben. FreiWild T-Shirtträger hingegen haben ihre Dummheit nicht nur an, sondern meistens auch ins Gesicht geschrieben. Dabei bemerkenswert, dass sein einer Kumpel ein St. Pauli Cap trug und dies nicht gerade gekauft war. Die Frage, wie sich denn das Image seines Vereines mit dem dumpfen Heimatgetue der besagten Band zusammen passt? Ja, die haben wir leider nicht gestellt. Die Antwort wäre mal spannend.

Billy Talent: Hmm… die einzige Band des ganzen Festivals bei der der Sound nur Durchschnitt war. Die Jungs rockten trotzdem gut die Heide und machten ordentlich Spaß. Und wäre Benjamin Kowalewicz etwas länger, dann würde er wahrscheinlich auch in so Listen mit „Sexiest Man“ auftauchen. Erschreckend: Wenn man Wikipedia glauben schenken mag, dann wird das nächste Album nicht schlichtweg „IV“ heißen. Wenn man jedoch den einen Titel, den sie von diesem Album spielten als Maßstab nimmt, wird dies die einzige größere Änderung sein.

Metallica: Muss ich nix drüber schreiben, oder? Die Herren wissen wie sie eine Bühne füllen. Auch nach all den Jahren verbreiten sie eine Energie, die viele junge Bands nicht annähernd erreichen. Diesmal mit dem Black Album in umgekehrter Reihenfolge als Hauptbestandteil des Sets und erneut mit keinem einzigen Titel, der nach diesem Album erschienen ist. Dazu eine Version von Fight Fire with Fire, die noch schneller war, als auf dem Album. An den legendären Auftritt vor einigen Jahren, wo das Master of Puppets Album zu besten gaben, an diesen reichte es nicht heran, aber sehr gut war es immer noch.

Feierabend und mit Fahrbier ging es zurück zu unserem Lager. Dort wurde das ganze noch in Bier ertränkt und dann geschlafen.

Samstag, der Trennungs- und Gedankentag

Unsere Läuferfraktion begann den Tag mit 3,66 Kilometern Jogg in the Park. Feststellung dabei war, dass der Veranstalter das Zeltplatzgelände doch erheblich ausgebaut hatte. Platz war aber genügend vorhanden und morgens so gegen 8 Uhr hatten die Zeltplätze den üblichen Lautstärkenpegel für so ein Festival. Das „Helga“ brüllen scheint aber langsam wieder aus der Mode zu kommen. Haben wir zumindest nicht gehört das ganze Wochenende.

Die Zeit danach hing man eher am Internet und versuchte alles über den Naziaufmarsch in Hamburg zu erfahren und gleichzeitig den Leuten vor Ort ein bisschen Hilfe per SMS zukommen zu lassen. Aber lest selber.

Aperol Spritz für den Kreislauf und als Konterbier und schon wieder waren wir fit für Roggnroll. Auf dem Gelände insgesamt bestes Wetter, die Idioten waren immer noch nicht ausgestorben, aber noch war viel Platz.

The Donots: Ja, wie soll man sagen. Im musikalisch kreativem Bereich garantiert nicht die beste Band der Welt und die Stimme des Sängers war teilweise auch sehr dünn. Aber das Publikum unterhalten, das schaffen die mit Musik und viel Interaktion mit dem Publikum. Wenn ihr eine Band als Vorband sucht, hier ist sie.

Dick Brave and the Backbeats. Man warum hat der junge Mann sich jemals als Schlagersänger versucht? Als klassischer Rock’n’Roller hat er einfach die komplett perfekte Stimme. Die Legende mit „Kanada“ wird elegant durchgehalten, Deutsch halt mit Akzent gesprochen und insgesamt rockten die auch. Neben uns drei Damen im perfekten Line Dance, aber insgesamt ging der Mob nun nicht euphorisch mit.

Dropkick Murphys: Speed Folk mit Punk ist ja erstmal ganz cool und ganz nett gerockt haben die auch. Aber über „ganz nett“ ging es nicht hinaus.

The Offspring: Ich mag ja normalerweise gealterte Punks. Aber wenn die einfach nur ihre Lieder runterschrabbeln und der Genuss von Rauschmitteln nicht wirklich spurlos vorbei gegangen ist, dann ist Zeit für ein Karriereende. Irgendeine Bewegung auf der Bühne, irgendeine Interaktion muss schon sein. Und so wirklich doll gesungen und gespielt waren die Lieder nun wirklich auch nicht.

Dann halt zu Caligula auf der Alterna. Und das war einfach nur schräg, schräger, am schrägsten. Schwedischer Dancepop mit Ausdruckstänzerinnen und alle in schwarzen Umhängen. Irgendwie strange.

Mia: Jaja, da hören wir schon die Musikpolizei schreien und auch in unserem Haufen war das eher das Minderheitenprogramm. Aber dafür direkt vor der Bühne und die Dame der Band hat einen so herrlichen Dachschaden, dass das sehr unterhaltsam war. Inklusive kleiner Zirkusnummer in luftiger Höhe.

Die Toten Hosen: Nach unserem Hosenkenner ein typisches Festival Konzert der Hosen, inklusive Showeinlage, die aus dem typischen Bühnebeklettern und einem Bierdosentransport per Crowd Surfing bedeutete. Viele alte Lieder, von der neuen Platte nur Lieder, die ihnen wichtig waren und so auch ein Hannes Wader Cover. Dazu noch ein Gastauftritt von Greg Graffin (Bad Religion), was auch toll war. Fazit unseres Hosenfans: Gleich mal Karten für das Hallenkonzert gekauft.

Beginner: Ja, das hat mit Rock nicht wirklich was zu tun, aber die drei Herren plus einer Backgroundsängerin, die haben es drauf. Die haben es drauf eine Masse zu unterhalten. Herr Eisfeld ja sowieso, der andere junge Mann auch. Bemerkenswert: Sehr wenige „sagt Ho“ Spiele mit dem Publikum, dafür aber guter Rap. Die Backgroundsängerin schien nur nicht dem norddeutschen Sprachraum anzugehören, denn mit „die Loide“ hatte sie im Gesang schon so ihre Schwierigkeiten.

Nun füllte sich die Bühne doch deutlich. Und ab und zumal muss man sich fragen, ob Leute eigentlich auch mal auf die Texte von Bands hören. Deichkind stand an und da kommen wirklich Leute im Deichkind Outfit, darunter ein Deutschland Trikot und brüllen wahrscheinlich später dann „kein Gott, kein Staat, lieber was zu saufen“. Den Widerspruch scheinen sie nicht zu merken. Die gehen noch mit Deutschlandhut bei Egotronic ab.

Deichkind: Sechs Typen ohne ein einziges Instrument auf der Bühne. Und die bringen auf einem Rockfestival mit Elektro ein riesiges Publikum zum tanzen. Spannend war, dass auf Nahaufnahmen der einzelnen Künstler für die Leinwände nahezu ganz verzichtet wurde und immer Totalen oder Halbtotalen gezeigt wurden (das ist im Fernsehen anders gewesen, wie wir später feststellen mussten). Die Musikauswahl zum größten Teil vom neusten Album, aber auch die alte HipHop Zeit wurde angerissen. Dazu gab es noch ein Fass, was ins Publikum rollte. Kann man echt mal machen.

Und damit war auch der zweite Tag Geschichte. Und natürlich gab es keine Straßenbahn mehr, so dass sich die Taxi-Innung Nürnberg über sehr viel Kundschaft freute. Der Abend endete wie immer, nämlich mit einem und noch einem und noch einem Feierabendbier.

Der Sonntag, der Lösung aller Probleme Tag

Liebe Leser, kennt ihr Drosophilidae? Und die Versuche mit ihnen, die man machen kann um die Mendelschen Gesetze zu überprüfen? Ja liebe Leser, wir mussten dies zu unserer Schulzeit machen. Und so lernte man die gemeine Taufliege lieben und hassen. Nun ist es so, dass an unserem Tisch ein Mensch saß, der in den jetzt nicht mehr ganz so neuen Bundesländern das Licht der Welt erblickte und der dann meinte, dass es in der DDR Taufliegen nicht gegebene habe. Okay, erstmal gab es Witze über fehlende Bananen in der DDR, aber dann kam sie: Unsere Lösung für die Probleme der Welt, waren wir uns doch sicher, dass unsere Mutationen der gemeinen Taufliege zur Wende geführt hatten.

Und wärend wir nun die Revolution, die Erfindung des Warp-Antriebes und die Lösung aller Probleme mithilfe von Fruchtfliegen bereits gefunden hatten, kam Aperol Spritz auf den Tisch und all diese Lösungen gingen im Suff unter. Aber wir sagen es euch: Fruchtfliegen. Haltet euch an Fruchtfliegen. Sie müssen irgendwo die Lösung sein!

Nun ja, nach dieser Enttäuschung hatten wir noch kurz einen heißen Feger in der Hand, aber der wollte auch nicht mit roggen, so dass wir wieder in alter Besetzung zum Festivalgelände gingen.

Steel Panther: Unsere Vorhut zog sich schon mal einen echten Klassiker rein. Musikalisch wohl ganz nett, aber tiefst im Rock-Sexismus verwurzelt. Da wurde über die Benutzung von Handspiegeln bei der Nicht-Gesichtsrasur philosophiert und angekündigt „we will fuck all your girlfriends“. Hmm, da hatte man sich dann doch ordentlich was vorgenommen und wir fragten uns später, ob die Jungs eigentlich noch dabei sind. Es standen ja doch ein zwei viele Paare und Herren mit Girlfriend auf der Bühne. Aber wie es im Rock wahrscheinlich üblich ist: Brave Familienväter, die auf Tour ihrem Sexismus fröhnen. Irgendwo zwischen Schulterzucken, Empörung und gelangweilter Ignoranz, wir.

Das Wetter war grob als „grauenhaft“ angekündigt, jede Wetterapp sagte eigentlich mehr oder weniger als Dauerregen voraus. Aber im Endeffekt erwischten uns den ganzen Tag gerade mal zwei Schauer. Das hätte sehr viel schlimmer kommen können.

Aber auch nach acht Rock im Park Besuchen gilt: Ohne Regen geht es nicht.

Anthrax: Die Zeit ist stehen geblieben. In den Achzigern. Metal mit Kopfstimme. Okay, der alte Herr war nicht mehr 1.000 % bei Stimme, aber die können es immer noch und die alten Brüllhits gehen gut ab.

Nun begann unsere Romantik Stunde. Die beiden nächsten Band boten etwas für’s Herz. Ruhigen melodischen, von Melodielinien geprägter…

… Death/Speed/wasauchimmer Metal

Und so kann man nur Lamb of God und Killswitch Engage nur zusammenfassen. Unterschied zwischen beiden: Bei Lamb of God stand der Weihnachtsmann himself am Bass. Keine Weihnachtskonzerte für diese Band.

Irgendwie müssen Metal-Bands mal an ihrer Ansagenkreativität arbeiten, denn immer als „Motherfucker“ bezeichnet zu werden, ist irgendwann auch langweilig. Aber so schöne Stilblüten wie „Deutschland! Motherfuckers!“ sind dann wieder unfreiwillig komisch.

Guano Apes: Ja, nun Hartpop für Fortgeschrittene. Die Sängerin sah etwas angeschlagen aus und auch die Stimme krächzte etwas. Aber die Energie, die Spielfreude, die war auch nach gut einem Jahr Tour noch da und so war es ein unterhaltsames Konzert.

Gossip: Man, die Frau rockt. Der Rest der Band darf spielen und sie unterhält im Alleingang ein ganzes Publikum. Dabei sucht sie ständig den direkten Kontakt mit dem Publikum und bringt die Bühnen-Sicherheit ordentlich zum schwitzen. Das die Musik und Stimme auch noch ziemlich cool sind, sei nur am Rande erwähnt. Was auch begeistert bei der Dame ist ihre ganz eigene Ästhetik, ihre ganz eigene Art.

Soundgarden: Oh nein, gerade im direkten Vergleich. Alte Herren stehen auf der Bühne und rattern ihren Set runter. Der Wohlwollende würde sagen „routiniert“, der Kritische „gelangweilt“. Eine kurze Onlinekontaktaufnahme mit der Fachfrau bestätigte, dass sie auch anders können. Schade, so war das nix.

Linkin Park: Wir erwarteten NIX. Im Winter noch einen mehr als gelangweilten Auftritt gesehen. Es ging anscheinend nicht nur uns so, denn es war leer auf der Center Stage. Bemerkenswert leer. Aber ein Set, der den Schwerpunkt auf den alten Sachen hat und eine gut aufgelegte Band sorgten dann doch für einen guten Auftritt. So gut wie vor einigen Jahren an gleicher Stelle werden sie wohl nie wieder, aber gut war es. Ja, auch die alten Sachen sind sehr charttauglich, aber immerhin eingängig und stimmungsvoll, aber die neuen weichgespülten Sachen gehen gar nicht.

Und das war es. Rock im Park 2012. Wir schleppten uns zur Bahn und die allgemeine Rückreise begann. In der Bahn wurden dann noch Legenden geboren. Zitat: „Wenn ich Dienstag im Büro sage, dass sich was ändern muss und dann ergänze, ich müsse mit dem Saufen aufhören, dann gucken die mich alle wieder an.“

Der Abend endete, wie alle.

Montag der Rückreisetag

Viel zu berichten gibt es nicht mehr, liebe Leser. Adidas ist nun wieder ein bisschen reicher und wir ein Stück weiter auf unserem Weg in die Hipster-Falle. Bemerkenswert ist schon, wie viele Fahrzeuge mit norddeutschem Kennzeichen bei Rock im Park waren.

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