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Gewinner

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Winterlauf in Oldendorf

Vorwort

Liebe Leser, zumindest kurz will auch ich meine Erfahrungen aus Oldendorf zu Papier bringen. Insgesamt liegt ein sehr trainingsreicher Monat hinter mir, denn insgesamt 180,5 Kilometer hat meine GPS Uhr aufgezeichnet. Läufe von unterschiedlicher Länge und Intensität. Da mein Jahresziel irgendwo bei knapp 2.000 Kilometern liegt, sage ich mal: Alles im Plan. Und das ohne einen Plan zu haben. Nun aber Oldendorf.

Kirschstein gefunden

Oldendorf ist ungefähr das westliche Ende des Kreises Stade und wer diese Berichte schon sehr lange verfolgt, der weiß, dass ich durch eine kurzfristige Arbeitsstelle in Cuxhaven eine lang anhaltende Liebe mit der B 73 habe. Man könnte auch sagen: Jeder Meter auf dieser Bundesstraße ist mit schlechten Erinnerungen verbunden. Da hilft auch nicht die neue Autobahn, die einen um Stade bringt.

Früh aufgestanden, früh losgefahren, zu früh dagewesen. Dieser Dreiklang ist normal und war auch hier so. Kurz nachgemeldet und dann das auch hier sehr angenehme Kuchenbuffet geplündert. In dem Kirschkuchen war dann ein Stein in meinem Stück, das kann man entweder als gutes oder schlechtes Omen nehmen.

Insgesamt fanden sich vielleicht 200 Leute ein, die selbstgewählte Strecken zwischen 5 und 50 (in 5er Schritten) Kilometern laufen wollten. An einem arschkalten Wintertag war eigentlich noch gutes Laufwetter, aber leider gab es doch einige versteckte glatte Strecken, so dass doch einige Leute hinfielen. U.a. hörte ich von einem Läufer, der eigentlich 50 Kilometer machen wollte und dann bereits nach 6 so stürzte, dass es irgendwo im Bewegungsapparat knackte und er lieber aufhörte.

So etwas ist natürlich ärgerlich. Nun kann man dem Veranstalter wenig Vorwürfe machen, das ist leider bei Winterläufen immer die Gefahr. Die Strecke ist ansonsten eine reine Asphaltrunde, die sehr gut ausgeschildert war und über eine kleine Stichstrecke immer wieder zum Ziel führte, so dass man nach jeder Runde aussteigen kann, wenn man will.

Mein Plan war es 25 Kilometer auf die Uhr zu bekommen und dies in einem kontinuierlichem Tempo von 6:45. Die Strecke ist nahezu eben, so dass auch dies kein Hinderungsgrund sein sollte. Und mein Plan begann auch sehr gut. Die erste Runde mit 6:43 bis 6:48 abgeschlossen.

Im Ziel findet sich dann eine umfangreiche Verpflegungsstation mit Keksen, Riegeln, Schokolade, Cola, Tee, Malzbier und Wasser. Ich lies die auf der ersten Runde noch aus und lief weiter. Auf den ersten 1,5 Kilometern hatte man den sehr kalten Wind im Gesicht, das war das einzig störende. Erneut pendelte ich zwischen 6:38 und 6:50.

Getränke und ich stehe ja auf Cola und komme eigentlich auch mit dem gereichten warmen Zuckertee sehr gut zu Recht. Wenn die Cola aber gefroren und der Tee bullig heiß ist, dann ist das eine doofe Mischung, die ich leider auch zu spät realisierte. Das sollte ich dann doch etwas später merken.

Die dritte und vierte Runde blieb aber alles im Lot. Ich pendelte irgendwo zwischen 6:31 und 6:51 pro Kilometer, wobei das schon die beiden Ausreißer sind und der Rest sehr nah der angestrebten Pace lag. Ich fühlte mich gut und alles lief. Auch meine Nase, weil es halt Arschkalt war.

Nach 20 Kilometern holte mich dann aber (wahrscheinlich) die oben genannte heiß/kalt Mischung ein und mein Magen nörgelte etwas. So waren zwei Gehpausen und ein achten auf den Magen leider unvermeidbar. Die Pace die letzten 3 Kilometer also eher vernachlässigbar, ich lief aber immerhin kontinuierlich und so standen am Ende handgestoppte 2:52:49 zu Buche.

Handgestoppt ist ein gutes Stichwort. Zu der wirklich angenehmen, familiären Stimmung des Laufes passt es, dass die Runden per Hand gezählt werden und auch die Zeit per Hand genommen wird. Respekt an alle Helfer, die da gut 6 Stunden in der Kälte sitzen und stehen um den Läufern ihren Wettkampf zu ermöglichen.

Umgezogen, noch kurz ein alkoholfreies Bier und einen Kuchen genossen und dabei die Siegerehrung über 20 Km mitbekommen. Ab 20 Km hatte der Veranstalter für jeden Altersklassensieger einen Pokal bereit gestellt. Nun träume ich in meinen kühnsten Träumen nicht davon Altersklassen zu gewinnen, so dass nach dem Beifall für die Geehrten ich meine Sachen packte und aufgrund des einsetzenden Schneefalles die Heimreise angetreten wurde.

Zu Hause dann ein Blick auf die Siegerliste und siehe da: Ich hatte meine Altersklasse über 25 Kilometer gewonnen. Aber auch nur aus einem einzigen Grund: Es war kein anderer Teilnehmer meiner Altersklasse 25 Kilometer gelaufen. So verpasste ich meinen ersten (und wahrscheinlich einzigen) Pokal, bin trotzdem zufrieden und danke dem Veranstalter für eine wirklich gelungene Veranstaltung. Nächstes Jahr hoffentlich wieder.

Und wie immer: Die Strecke bei gpsies

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