oder
Beachtlich
Liebe Leser, ich will nicht viel über die heutige Veranstaltung zur Aufarbeitung der Ereignisse von Freitag schreiben. Ich denke es ist im Sinne aller Redner und aller Teilnehmer die Beiträge nicht in die breite Öffentlichkeit zu bringen. Es gab viele konkrete Arbeitsaufträge an viele verschiedene Institutionen, die sich dazu garantiert auch auf geeignete Weise äußern werden. Ich denke es ist nicht Aufgabe eines Bloggers da die Veröffentlichung vorweg zu nehmen.
Ich wusste nicht so richtig, was ich auf dem Plenum sollte und ich weiß es jetzt auch nicht, aber bei einer so kurzfristig einberufenen Veranstaltung weiß man auch nicht, was am Ende raus kommt und wie es läuft. Daher war das schon okay.
Nur eine Sache will ich berichten, weil mir zwei Sätze auch wichtig sind, dass man sie in der Öffentlichkeit hat. Es war nämlich Michael Neumann da. Was dabei bemerkenswert ist: Sein Vorgänger kommt zu einem offiziellem Empfang des Fanladens mit drei erkenntlichen Personenschützern, er kommt zu einer solchen Veranstaltung alleine und ohne Begleitung. Das muss man so erstmal zur Kenntnis nehmen und ist für mich erstmal ein anderes zugehen auf Leute. Er hat kurz geredet, hat ein zwei Fragen beantwortet und ist dann auch mehr oder minder (als einmal angemerkt wurde, dass man doch unter sich reden wollte) von sich aus gegangen. Und zwei Sätze sind wichtig.
Er hat gesagt, dass man die Vorfälle aufklären wolle. Auf die Frage wie man ihm das Glauben solle, wenn man sieht, wie die Jolly Vorfälle im Sande verlaufen sind, erwiderte er, dass man „überhaupt keine Beweis für seine Glaubwürdigkeit habe, man ihn aber in einem Jahr einen Lügner nennen könne“, wenn die Vorfälle nicht aufgeklärt wären. Er ergänzte „Ich lasse mich an meinen Worten messen, deswegen bin ich hier.“
Dies sollten wir im Gedächnis behalten und dies auch tun. Trotzdem fand ich es persönlich einen guten Schritt in so einer Situation dahin zu kommen.
Hallo,
mir ist heute nach der Veranstaltung noch einiges durch den Kopf gegangen.
Vielleicht ist es ja schon an anderer Stelle diskutiert worden, heute im Centro
jedenfalls nicht.
Wollen wir, dass es den Schweinske Cup auch noch in den nächsten Jahren gibt?
Ich denke doch, sonst hätten die Hools und prügelnde Polizisten in jedem Fall gewonnen!
und das kann nicht in unserem Intersse sein.
Gibt es da schon Überlegungen/Strategien, wie mensch mit den Veranstaltern zusammen kommen können?
Es würde mich freuen, wenn sich da etwas bewegen würde.
Viele Grüße
Holger
Du hast meinen Blogtext vorweg genommen 😀 – exakt das wollte ich von Herrn Neumann auch zitieren, weil das wichtig ist, und sonst auch nix schreiben. Vielleicht zitier ich Dich einfach 😉 …
Respekt dafür, daß – und wie – er da war. Gemessen werden muss er aber an seinen Taten und nicht erst in einem Jahr. Schon bei der Jolly-Sache hat er versagt, er ist schon lange genug im Amt, um für Aufklärung zu sorgen. Seine Polizeivertreter hat er öffentlich lügen lassen. Übermäßiger Einsatz von Pfefferspray wird bis heute nicht in Frage gestellt
Solange da nix kommt, was irgendwie greifbar und durchaus schnell möglich wäre – z. B. ein weitgehendes Moratorium für den Einsatz von Pfeffer, Einstieg in eine Diskussion über Polizeigewalt – halte ich das weitestgehend für Versuche, die Wogen zu glätten und das ganze auszusitzen. Irgendwann hören die schon auf, zu nerven, und die Polizei darf weiterprügeln und -sprühen. Das muss unbedingt verhindert werden.
Ich bin dann mal kurzfristig beeindruckt …
[…] Fragen nach dem Auftritt des Innensenators Hinterlasse einen Kommentar Geschrieben von momorulez am Januar 16, 2012 „Es war nämlich Michael Neumann da. Was dabei bemerkenswert ist: Sein Vorgänger kommt zu e… […]
astro! wort!
ich bleibe skeptisch und lasse mich vom gegenteil gern überzeugen. ist im falle eines politikers viel logischer als zukunftsbegeisterung die in entäuschung enden könnte.
war aber tatsächlich ein guter auftritt vom herrn neumann.
Astro, Spanier: Ich teile eure Vorbehalte, ich denke aber, dass der Jolly Vorfall für ihn politisch nicht mehr aufklärbar ist. Da hatte der Apparat im Rahmen der Vorgängerregierung genügend Zeit alles zu verwischen und zu vertuschen. Er wird sich stark an dem jetzigen Vorfall messen müssen. Und daran, ob er es schafft endlich wieder eine vernünftige Kontrolle der Kontrolleure herzustellen.
@admin: ersetze in Deinem Kommentar „politisch“ mit „juristisch“ und ich stimme Dir zu. Juristisch ist der Zug wahrscheinlich abgefahren. Aber politisch kann er durchaus damit umgehen, z. B. in Form einer öffentlichen und deutlichen Entschuldigung (die ihm als damals noch nicht im Amt befindlich nicht so sehr schmerzen dürfte, zusätzlich kann er darauf hinweisen, daß die beteiligte BFE nicht aus Hamburg kam) und indem Forderungen umgesetzt werden wie z. B. eindeutig erkennbare Nummern für alle in Hamburg eingesetzten Polizisten, eine unabhängige und vernünftig mit Ressourcen ausgestattete Polizeikommission und strenge Richtlinien für den Einsatz von Pfefferspray.
All diese Punkte sollten in einer demokratischen, rechtsstaatlichen Gesellschaft sowieso selbstverständlich sein, man kann also nicht mal irgendwie von „Zugeständnissen“ o.ä. reden, aber das wäre unter den gegebenen Umständen trotzdem politisch eindrucksvoll und gut für seine Glaubwürdigkeit.
[…] Er ergänzte “Ich lasse mich an meinen Worten messen, deswegen bin ich hier.” – wie Norbert dokumentiert.Teilen:Share Written by ring2 Posted in Visit St. Pauli Tagged with Michael Neumann, Schweinske […]