oder
28. Silvesterlauf um die Teichwiesen
Vorwort
Liebe Leser, ich wünsche allen Besuchern ein schönes 2012, mögen alle eure Wünsche in Erfüllung gehen. Gute Vorsätze lasst lieber gleich sein, sie werden sich sowieso nicht erfüllen. Ich bin nicht wirklich ein Silvestermensch, auch wenn ich gerne mal Feuerwerk anzünde. Ich mag diese Party auf Befehl nicht. Aber Silvester gibt es auch eine schöne Tradition, die man einfach mitmachen muss. Der Silvesterlauf der LAG Nord, rund um die Teichwiesen in Volksdorf. Und davon soll dieser Bericht handeln.
Die Steuer ist immer und überall
Zum dritten Mal war ich bei dieser Veranstaltung, so dass sich schon eine gewisse Routine einstellt, aber sie ist einfach sehr nett gemacht. So ging es Silvestermorgen in Richtung Schule an den Teichwiesen. Wie immer gab es da keine Parkplätze, wobei ich hier auch die Anwohner nicht verstehe. Jedes mal bricht ein Chaos aus und die Leute stehen da und motzen. Mensch, wenn ich da eine Stichstraße habe, dann stell ich mich vorne hin, sammel eine Spende für einen guten Zweck, verteil heißen Tee und park die Autos selber ein und lass mir die Schlüssel geben. Das hat früher beim Galoppderby auch perfekt geklappt.
In der Schule kann man sich dann die Startkarten holen. Nummern gibt es bei diesem Lauf ebenso wenig wie eine moderne elektronische Zeitmessung. Ich finde das gut. Auf den relativ engen Wegen um die Teichwiesen würde es sowieso zu einem Chaos kommen, wenn alle auf die Zeit achten und die Messung per Startkarte, die am Ende abgestempelt wird, finde ich immer noch sehr charmant.
Man kann, muss sich aber nicht verkleiden. Ich laufe traditionell ohne Verkleidung, weil mir nix einfällt, www.sielaeuft.de hatte aber die Verkleidungsidee schlichtweg, sie lief als Steuererklärung. Der Start ist dann an der einen Ecke der Teichwiesen und es wird mit einer Silvesterrakete gestartet. Schon kann die wilde Hatz beginnen, wobei man auf der ersten Runde sich doch ziemlich auf den Füssen steht. Aber wie sagte die laufende Steuererklärung neben mir: Wer diesen Lauf ernst nimmt, der muss bekloppt sein oder ein Triabolo. Letztgenannter Verein hat seine Vorurteile bei mir nebenbei mal bei diesem Lauf bekommen, wo ein Mitglied dieses Vereines meinte unbedingt Teilnehmer mehr oder minder umzuschubsen, damit er nun möglichst schnell ins Ziel kommt. Wohlgemerkt auf damals eisglatter Strecke und wohlgemerkt bei einem Lauf, der handgestoppt auf Minuten gerundet gestoppt wird.
Egal, dieses Jahr war alles super und selbst der überholende Triabolo war der Worte „Achtung“ und „Danke“ mächtig und dann ist ja alles bestens.
Wir schunkelten uns also gemütlich an den ganzen 2,5 km laufenden Kindern vorbei und sabbelten. Sprüche konnten bei dem Kostüm nicht ausbleiben und so kamen Dinge wie „Oh Gott, muss ich das jetzt die ganze Zeit ansehen und daran erinnert werden?“ (flott gekontert mit einem „musst du schneller laufen“) und eben mit der Aussage, die hier die Überschrift bildet. Gut, dass ich uns angemeldet habe, sonst hätten die wohl auch noch Fragen zur Umsatzsteuer gestellt.
Das man im Job nebenbei noch sehr viel schlimmer dran sein kann, als wir zeigte das Gespräch mit einer Dame, die auch im Amt war und deren Mann bei der Feuerwehr ist. Ab morgen früh um 7 24 Stunden Dienst. Na herzlichen Glückwunsch.
So nun wollten wir aber den Streckenrekord angreifen und in Runde zwei wurden wir deutlich schneller. Nun ging es in einer lockeren 6:30 pro Runde um den Kurs. Streckenrekord klingt jetzt nach wilder Hatz, aber wenn man bedenkt, dass bei den beiden anderen Teilnahmen jeweils Glatteis herrschte, ist das jetzt eher ein Spaß.
Ich hatte in letzter Zeit Muskelprobleme, aber die meldeten sich zum Glück nicht und so ging es locker weiter. Auch wenn die Steuererklärung immer schneller werden wollte und man sie doch ein zwei mal einbremsen musste. Die Runde um die Teichwiesen hat so grob 2,6 Kilometer. In ihr sind aber auch einige giftige Steigungen versteckt, so dass es keine einfache Runde ist. Für die leicht durchgeknallten Freunde: Hier kann man ziemlich regelmäßig (man könnte auch sagen ständig) auch Marathon laufen. Auch so eine Sache, die ich für irgendwann mal auf der Liste habe.
So für uns war dann aber nach 7,6 Kilometern Schluss. Die Uhr hielt bei 51:57 an, die Startkarte wurde bei 54 Minuten abgestempelt. Aber um Zeit ging es nicht. Es geht bei diesem Lauf um sich bewegen vor dem Wettmampf und darum ein bisschen Spaß zu haben. Und besser als eine Trainingsrunde alleine ist das allemal. Kostüme gab es auch viele tolle Ideen zu bewundern. U.a. habe ich ein Kartenspiel gesehen, so richtig mit entsprechenden Hüten, der obligatorische Elch war auch da, die Polizei, zwei Knastis (die weiter liefen als die Polizei) und ganz viele andere tolle Ideen, inklusive dem heiligen Silvester.
In der Schule gab es dann Punsch und Berliner für jeden Teilnehmer, wobei wir Punsch mit Zitronentee gemischt zu uns nahmen. Eine Mischung, die erstaunlicherweise wirklich schmeckt. Danach gab es die handgeschriebene Urkunde (nix Internetausdruck) und schon konnten wir glücklich und zufrieden nach Hause. Schöner Lauf.
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