Zum Inhalt springen

Sahnelauf in Marzipanstadt

oder

Der Lübecker Citylauf

Vorwort

Liebe Leser, spielfreies Wochenende, das bietet sich doch mal wieder an, die Laufschuhe zu schnüren und einen Wettbewerb zu laufen. Die Wahl fiel auf den Citylauf Lübeck. Ansonsten befinde ich mich in der direkten Vorbereitung auf den von mir wirklich hochgeschätzten Frankfurt Marathon. Die Fußballseite dieses Blogs wird daher ohne einen Unionbericht auskommen müssen. Zwei Auswärtsspiele hintereinander habe ich seit ca. 2001 nicht mehr verpasst, aber leider ging es nicht anders. Leider werde ich im Frühjahr 2012 nicht in Hamburg starten können, denn Dresden will ich dann doch nicht verpassen.

Zwiegespalten

Ich hatte mich richtig fröhlich in den Startzeiten verguckt und hatte meinen Wecker auf 6:30 gestellt, weil ich von Nachmeldung ab 8 und Start um 10 ausging. Das die Nachmeldungen erst ab 9 Uhr erfolgen konnten und der Start auch erst um 12, das merkte ich erst, als ich noch mal die Adresse mir angucken wollte. Naja egal, also etwas gebummelt, dann ins Auto geschwungen und meinen Arbeitsweg gefahren. Dabei beinah in Richtung Arbeit abgebogen, dann aber noch den richtigen Schwung geholt und einen Parkplatz direkt am Veranstaltungsort gefunden. Wer die Parkplatzsituation in Lübeck kennt, der weiß, dass dies eigentlich schon ein Sechser im Lotto ist.

Die Nachmeldung war unproblematisch, ging schnell und kostete nicht die Welt. Es gab ein Shirt, aber da Ziel und Start ca. 400 Meter auseinander lagen und dies am Ziel lag, konnte man also erstmal einen Spaziergang machen. Kein Problem, wenn man früh ist, aber ich finde das auseinanderfallen von Ziel und Start immer eher doof. Und dann gab es in der Halle nicht einmal eine bewachte Gepäckaufbewahrung. Das finde ich noch blöder. Also das sehr hübsche (HUST) Shirt abgeholt und dann wieder in die Halle gesetzt. Die Zeit ein bisschen vertrödelt und die Sachen ins Auto gebracht. Kinderläufe gab es und ich mag dazusehen, die aufgeregten Kinder, die stolzen Eltern und dann geht die wilde Hatz über 1,8 Kilometer los. Leider nicht ohne Tränen, denn zwei Teilnehmer verhedderten sich und machten einen Satz und einer musste mit einem aufgeschlagenem Knie nach 0 Metern aufgeben. Unter Tränen. Das Feld war weiblich/männlich geteilt worden, was insofern etwas zu Verwirrung führte, weil in der ersten Reihe ein blonder Engel stand. „Du bist doch ein Mädchen.“ „Nein, ich bin ein Junge.“ Auf eine weitere Aufklärung wurde verzichtet.

So nun aber warmlaufen, eine Sache, die ich bei so kurzen Strecken mache und irgendwo hinten im Feld einordnen. Ich hatte beschlossen mal ausnahmsweise mit Musik zu laufen und nutzte dafür meine Frankfurtplaylist, hatte diese aber auf eine Zufallsauswahl gestellt. Und so richtig wusste ich nicht in welchem Tempo ich loslaufen sollte. Irgendwie stellte ich mir so etwas von 6:30 vor, aber irgendwie wurde es dann doch deutlich schneller. KM 1 war noch von vielem sortieren geprägt und wurde daher von mir nur in 6:10 absolviert. Es ging die Mühlenstraße hoch, dann die Sandstraße, um dann auf die Königstraße abzubiegen. von hier an lief man eine Runde, die einen dreimal über diese Straßen führte. Wende am Koberg, dann die Breite Straße herunter. Ich lief nun die Kilometer in Zeiten, die um die 5:45 pendelten. Beckergrube herunter, dann zum Holstentor und dann die Possehlstraße und die Wallstraße herunter. Dann in die Wallanlagen und plötzlich der Wechsel von Asphalt auf Sandboden. Das schmeckt mir nicht ganz so und so wurde ein Kilometer auch etwas langsamer und um die 5:50 gelaufen. An der Krähenstraße wieder zurück auf Asphalt inklusive einer richtig giftigen kurzen Steigung hoch zur Straße, dann war an der Königstraße die erste Runde vollendet. Was nervte war, dass der Veranstalter es nicht hinbekam die Kilometerschilder auch nur annähernd richtig zu platzieren, wenn zwischen GPS und Kilometerangabe teilweise 800 Meter unterschied sind, dann ist das nervig. Ich hielt mein Tempo und haute zwischendurch auch Kilometer 7 in 5:31 raus. Mein Puls jetzt bei 166 am Anschlag, aber wenn man hier schon ist, dann will man die Nummer auch gut beenden. So konnten die 5:45 bis ins Ziel gerettet werden und insgesamt mit einer handgestoppten 1:04:19 bin ich doch sehr zufrieden.

Zuschauer waren für so einen Volkslauf ordentlich an der Strecke, so dass es an Unterstützung nicht mangelte. Auch die Absperrung war hervorragend und auch auf dem kurzen Stück Wanderweg war man trotz bestem Spaziergehwetters nicht wirklich behindert. Neben den falschen Kilometern empfand ich das fehlen eines Versorgungsstandes als negativ. Ich finde schon, dass man bei einem 11 Kilometerlauf einen Stand so bei Kilometer 6 einrichten kann. Nicht so negativ finde ich dann wieder, dass der Lauf laut seiner Ausschreibung 190 Meter länger hätte sein sollen, so etwas stört mich dann nicht wirklich. Die fehlende Medaille ist wieder ein Minus. Ebenso, dass jetzt (Montag Mittag) auch beim dritten Nachsehen immer noch keine offiziellen Ergebnisse Online sind. Das kenn ich von anderen Läufen dann doch schneller.

Insgesamt aber ein netter Lauf über eine nett zu laufende Strecke rund um die wirklich hübsche Lübecker Altstadt. Und mit meiner Leistung bin ich super zufrieden. Dass ich eine Woche nach einem Hitzemarathon mal eben eine durchschnittliche Pace von 5:47 auf die Platte legen kann, spricht für eine anhaltend gute Form. Nächsten Sonntag wird Bramfeld gerockt und dann kann Frankfurt kommen.

Und hier wieder – wie immer – die Strecke bei gpsies.com

Was läuft sonst so?

… eine Umbenennung in meiner Blogroll. Good bye npd-blog.info, hello publikative.org. Wer sich kompetent über rechtes Gesocks informieren will, dem sei dieser Blog weiterhin ans Herz gelegt. Und das Patrick braun-weißer ist, ist nur ein schöner Zufall.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Blue Captcha Image
Refresh

*